VFL Kaputt gespart ?

  • Jeder Fan baucht ja seine Feindbilder, meiner ist unter vielen der Kretschmer, weil er sich zu seiner Zeit in Gummersbach mal abfällig über diese meine Geburtsstadt geäußert haben soll.

    Als Co Kommentator im DSF beim Spiel VFL - Flensburg fiel er mir aber sehr positiv auf, auch mal äußerst frech, aber auch witzig und Ahnung vom Handball sollte er schon haben.

    Dem VFL empfahl er, an Stelle der derzeitig grassierenden Sparwelle, nicht weniger, sondern mehr Geld auszugeben. Der jetzt eingeschlagene Weg führe erst Recht zum Untergang.

    Interessante These, die wohl nur aus dem Munde eines Ex-Zonis kommen kann, denn mit der fröhlichen Weiterfinanzierung von dem Untergang geweihten Projekten kennt man sich ja dort ganz besonders gut aus.

    Aber gar nicht mal so abwegig: Die ohnehin schon äußerst dürftigen Zuschauer Zahlen des VFL dürften sich kaum nach oben bewegen, wenn weiter Spieler abgegeben werden und die Mannschaft schon in der nächsten Saison auf Augenhöhe mit Melsungen oder Wetzlar zu stehen kommt.

    Auch Schalke scheint den sportlichen Gipfel der Nachkriegszeit zu erreichen, bei gleichzeitig historisch eimaligem Schuldenstand.

    Lieber in der CL spielen und dann die Schulden abzahlen, als schmachvoll in das untere Tabellendrittel abtauchen. Dann ist es sowieso zu spät. Also besser Vizemeister und hoffnungslos verschuldet, als Siege über Balingen feiern und untere Mittelschicht.

    Geht es schief, hilft entweder ein Großsponsor, den Mitleid rührt, oder man geht halt in die Insolvenz.

    Machen doch alle inzwischen so, nicht nur die Sportvereine.

    Was meint Ihr ?

    Gruß

    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von nsumax (16. Dezember 2009 um 18:13)

  • Prima plan, was geht mich der Rest der Welt an. Die Spieler verdienen doch gut, wenn es nicht klappt, dann haben sie halt evtl. kurze Zeit keinen Arbeitgeber und die restlichen Beschäftigten machen das doch eh mehr ehrenamtlich, also wen juckts. Und die anderen, denen gegenüber man noch Schulden hat, wenn man in die Insolvenz geht, sind halt Sponsoren h.c. oder so. Sind doch sowieso alles kapitalisten, hauptsache, der Sport geht weiter, die Tradition lebt.
    Aus Brot und Spiele wird halt Brot oder Spiele, da weiß man doch auch sehr sicher, was wichtig ist.
    nein, im Ernst, mit voller Wucht gegen die Wand ist absolut asozial, auch wenn es andere tun, aber eben auch im Sport und auch beim international erfolgreichsten deutschen Club.

  • Kretzsche weiß wohl wovon er spricht. Bei welchem Verei hat er eigentlich seine Erfahrungen zuvor gewonnen ... ?

    nsumax, nur mit dem Begriff "Ex-...." gehe nicht konform. Die SBZ wurde ja schon lange vor der Geburt der heutigen Generation abgeschafft.

  • ja, was denken wir?! mir fällt es schwer, die durchaus denkenswerten ansätzen in deinem post aufzunehmen. wenn du so viele feindbilder hast, solltest du vielleicht ärztlichen rat einholen (wenn nicht bereits erfolgt). nur der form halber: der typ heisst stefan kretzschmar. einfach mal auf der "hass - tafel" ändern.

    zu der geld - geschichte: es gehören immer 2 dazu. einen, der es macht und einen, der es zulässt. wenn jeder die verantwortung auf den anderen abschiebt, dann wird es schnell ne operettenliga.

    "Die Magdeburger Börde ist der Olymp des europäischen Vereinshandballs!" Uwe Semrau

  • Also derzeit läuft alles ganz gut beim VFL. Ich bin zufrieden. Sicherlich schade das Houlet geht, aber nur sportlich und von seiner netten Persönlichkeit. Die Aufgabe kann der Trainer ja mitmachen. Und Handballverstand haben ein paar mehr in Gummersbach. Aber nicht alle. Und man muss halt sparen. Kaputtsparen ist das sicher nicht. Besser so als wenn alle weinen der VFL bekommt Lizenz wieder geschenkt. :hi:

  • Gummersbach muss den Weg, den sie bisher hatten, weiter verfolgen. Also gute, billige Spieler nach Deutschland holen und wenn sie Leistungen bringen, teuer weiterverkaufen. Anders kommen sie nicht aus den Schulden raus. Dazu sollte man die EHF-Cup-Quali oder den Pokalsiegerwettbewerb im Auge behalten. Wenn sie einmal im unteren Mittelfeld ankommen, dann wirds noch weiter runter gehen...

    Und das "Investieren in Krisenzeiten" hat auch nichts mit der DDR zu tun...

    • Offizieller Beitrag

    Meine Meinung: Jeder überschuldete Bundesligist (dürfte etwa die Hälfte der Liga sein) muss einen konsequenten Konsolidierungskurs fahren, sonst ist er sehr bald weg. Selbstverständlich darf er dabei die sinnvollen Investitionen (Struktur auf allen Ebenen, Umsetzung moderner Marketingkonzepte uvm. Nicht stattdessen wie üblich: Spieler Nummer 17 oder 18 kaufen) nicht vernachlässigen.

    Den betroffenen Fans muss deutlich werden, dass ihr Anspruchsdenken meist völlig überzogen (oft an eine glorreiche aber nicht bezahlte sportliche Vergangenheit angelehnt) ist und dass es vor allem besser ist, Dreizehnter oder Vierzehnter in der Bundesliga zu sein, als in der Oberliga mitzuspielen.

    Die insolvenzrechtliche Übergangs-Regelung, nach der (platt gesagt) Überschuldung zunächst erst einmal kein mehr Insolvenzgrund ist, wird wieder wegfallen. Das Lizenzierungsverfahren wird Jahr für Jahr verschärft und konsequenter. Handballvereine haben nicht solch einen Status wie das o.g. Schalke und bekommen nicht immer wieder neue und vor allem überregionale/internationale Sponsoren/Bürgen/Kreditgeber.

    Den Rest regelt der Markt: Verein A zahlt Gehälter pünktlich. Verein B nicht. Spieler von Verein B (und auch von X) geht zu A, auch für weitaus weniger, als B auf dem Papier verspricht.

    Vereine, die solide aufgestellt sind, werden in den nächsten beiden Jahren ohne den eigenen Etat zu erhöhen, einige Plätze in der Liga gut machen!