Schonmal ROT in der letzten Minute gegeben?

Zitat

Original von Schirinator
Ist eigentlich klar formuliert: Die Regel 8:3 kann nicht einfach abgeändert werden. Das heißt klammern ist keine grobe Unsportlichkeit; auch nicht in der letzten Minute:
(...)BEFINDET sich der Ball im Spiel, ist allerdings darauf zu achten, dass die Regeln 8:3 und
8:5 nicht plötzlich abgeändert werden, nur weil wir uns in der letzten Spielminute befinden

In meinem Fall befindet sich der Ball aber nicht im Spiel, da der Anwurf noch nicht ausgeführt war. Im Beispiel von Alex hast du recht.

Die Rote Karte in der letzten Spielminute aufgrund Verhinderung von Anwurf / FW / AbW hat der IHF in einer Anweisung geregelt. Die daraus mögliche Sperre jedoch ist soweit ich weiß bis dato noch nicht in der RO des DHB bzw. der RV und LV geregelt. Somit kann m.E. keine Sperre für den Spieler erfolgen. Auf welcher Rechtsbasis soll die Sperre begründet werden?

Sollte ich die Mannschaft noch mal pfeifen werde ich extra noch mal nachfragen. Anschließend werde ich auch gerne den Staffelleiter fragen.

Bis dahin erübrigen sich Fragen nach der Regelgrundlage, es sei denn der Staffelleiter liest hier mit und erkennt die Situation wieder.
Wie gesagt, Sonntag war das Spiel, am darauf folgenden Freitag stand in der Presse zum Vorbericht auf das kommende Spiel der Spieler sei 2 Wochen gesperrt und könne nicht mitspielen.

Hat der DHB das nicht in seinen Durchführungsbestimmungen festgelegt, dass bei der roten Karte in der letzten Spielminute bei Verhinderung eines formellen Wurfes es automatisch 1 Spiel Sperre gibt (plus Geldstrafe?)? Dächte da ma was gelesen zu haben. Weiß wer mehr?

So seh' ich das auch. Nur bei Verhinderung eines formellen Wurfes in der letzten Spielminute = rot. (Also auch, wenn geklammert wird.)
Im Spielbericht eintragen - alles andere erledigt die Spielleitende Stelle, denn als SR entscheide ich zum Glück nicht, wie wichtig oder unwichtig das Ergebnis ist.
Auch bei uns gibt es dafür direkt eine Sperre.

Zitat

Hat der DHB das nicht in seinen Durchführungsbestimmungen festgelegt, dass bei der roten Karte in der letzten Spielminute bei Verhinderung eines formellen Wurfes es automatisch 1 Spiel Sperre gibt (plus Geldstrafe?)? Dächte da ma was gelesen zu haben. Weiß wer mehr?

Hat der DHB den DFBs? Hab auf der Webseite keine gefunden. In der RO steht nichts drin.

Zitat

Auch bei uns gibt es dafür direkt eine Sperre.

Ok, dann kann uns doch hoffentlich einer mal die rechtliche Grundlage dafür mitteilen...

@ TLpz:
Durchführungsbestimmungen 2009/2010 Handballbundesliega - hast du die gesucht?

prima, aber da steht auch nichts von einer Sperre. Ob die spiellt. Stelle jedoch mit einer Sperre richtig handelt bezweifel ich. Wäre mal ein Einspruch über das Sportgericht interessant.

uwe

Nicht Bundesliga, untere Ligen!
Ausserdem muss sowas (zu allererst) in der Rechtsordnung stehen!

Zitat

Original von TLpz.....
Hat der DHB den DFBs? Hab auf der Webseite keine gefunden. In der RO steht nichts drin.
.......

Sorry, missverstanden

So wie ich diese Situation verstehe, bezieht sich das auf die verhinderung der schnellen Mitte.

Hier gibt es "irgendwo" eine Regelanweisung, das ein Spieler zu Disqualifizieren ist, wenn er in der letzten Spielminute (also 2. Halbzeit) eine schnelle Mitte verhindert um ein mögliches Unentschieden oder Siegtreffer zu verhindern. Diese Disqualifikation kann mit einer Spielsperre geahndet werden.
In der o.g. Situation ist eine 2.min. Strafe ausreichend.

Warsteiner

Zitat

So wie ich diese Situation verstehe, bezieht sich das auf die verhinderung der schnellen Mitte.

Welche Situation? Die im Ausgangspost? Dort ist mitnichten von einer Verhinderung der schnellen Mitte die Rede.

Zitat

Hier gibt es "irgendwo" eine Regelanweisung, das ein Spieler zu Disqualifizieren ist, wenn er in der letzten Spielminute (also 2. Halbzeit) eine schnelle Mitte verhindert um ein mögliches Unentschieden oder Siegtreffer zu verhindern. Diese Disqualifikation kann mit einer Spielsperre geahndet werden. In der o.g. Situation ist eine 2.min. Strafe ausreichend.

Das "irgendwo" ist die Erläuterung 6g zur Regel 16:6c, 16:8 regelt das es eine Sperre geben kann. Die Grundlagen für das Aussprechend der Sperre fehlen aber in der Rechtsordnung des DHB, weshalb wegen diesem Vergehen keine Strafe ausgesprochen werden dürfte. Wie das die HBL begründet weiß ich nicht...

Die Oberliga RPS hat sich dieser Problematik in den Durchführungsbestimmungen angenommen (§5 Abs. 4):
"Grob unsportliches Verhalten eines Spielers oder Mannschaftsoffiziellen (16:6c IHR), welches der Erläuterung 6g IHR entspricht, wird von der spielleitenden Stelle mit einer Sperren von einem Meisterschafts- bzw. Pokalspiel zuzüglich einer Geldbuße in Höhe von 50,-- € bestraft"

goalie

der LV kann das nicht regeln solange der DHB das nicht in seiner RO festgeschrieben hat.

Ich hab nur widergegeben, was dort in den DFB steht. Wurde übrigens diese Saison auch schon bestraft...

So - mittlerweile gibt es auch (nach dem Einspruch der betroffenen Mannschaft) eine Entscheidung des Sportgerichts: Der Passus in den DFB ist - wie hier ja auch schon geschrieben wurde - nicht mit der DHB-Rechtsordnung vereinbar. Eine erfolgte Sperre zieht auf Antrag des betroffenen Vereins eine Wiederholung des Spiels nach sich, für das der Spieler gesperrt war.

Danke für den Bericht über das Ergebnis und den Sachstand!

Gruß Uwe

Danke goalie, hoffentlich lesen das auch diejenigen, die immer meinen, dass ihre regelwidrigen Entscheidungen unantastbar sind.

Ein Lob an das Sportgericht. Die verdienen Respekt.

Nun, die Entscheidung der SR auf DQ war ja nicht regelwidrig, lediglich was die spielleitende Stelle draus gemacht hat, die aber auch nur nach den DFB gehandelt hat.

Fragt sich nur, was das für Fachleute sind die solche DFB erstellen und sich nicht vergewissern, dass das was da drin steht, auch nach der geltenden Rechtsordnung haltbar ist?

Man kann auch die Gegenfrage stellen, warum die DHB-RO nicht nach den Vorgaben der IHF/EHF angepasst wurde.

Alles in allem eine sehr unglückliche und nicht zufriedenstellende Konstellation.