Rettungskampf
Die VfL-Zwillinge: Wir setzen ein Zeichen
Von ALEXANDER HAUBRICHS und EDUARD BOPP (Foto)
Gummersbach – Der gemeinsame Spaziergang durch den oberbergischen Wald als kleine Taktik-Stunde. „Hier tüfteln wir schon mal über den nächsten Gegner und besprechen, wie wir unser Zusammenspiel verbessern können“, sagt Gummersbach-Regisseur Viktor Szilagyi vor dem Duell der Altmeister gegen den TV Großwallstadt (Freitag, 19.45 Uhr, LanxessArena). Der Österreicher wohnt mit Mannschaftskollege Adrian Wagner nicht nur in einem Doppel-Haus. Gemeinsam haben sie auch ein Faible für Hunde, gehen mit Kaya und Johnny oft „Gassi“.
Die VfL-Zwillinge: Sie leben und arbeiten zusammen – und kämpfen gemeinsam für den Handball im Rheinland. „Wir kannten uns aus der gemeinsamen Kieler Zeit und sind da Freunde geworden“, erzählt Wagner, der auch schon mal als Babysitter für Szilagyis Sohn Ben einspringt.
Beim Stöckchenwerfen oder den vielen Grillabenden im Sommer blieb auch Zeit, um über die Probleme beim VfL Gummersbach zu reden. „Wir haben uns beide entschlossen, ein Zeichen zu setzen und haben unsere Verträge zu reduzierten Bezügen verlängert“, sagt Wagner, der sich kürzlich im Drogeriemarkt an die Kasse setzte, um ein paar Euro Sponsorengelder und viel Sympathien für den VfL zu sammeln.
Auch Szilagyi unterstützt den Rettungskampf aktiv. „Das ist so ein toller Klub. Wir müssen kämpfen, dass der VfL eine Zukunft hat.“ Am besten geht das natürlich über sportlichen Erfolg - vielleicht schon am Freitag beim Wiedersehen mit Ex-Abwehrchef Sverre Jakobsson, der jetzt für den TVG spielt. Szilagyi, seit Wochen in Sahneform: „Wir haben auch jetzt noch eine Mannschaft, die was reißen kann in der Liga. Großwallstadt ist sicher ein direkter Konkurrent, wenn wir um die internationalen Plätze mitspielen wollen. Deshalb müssen wir sie gerade zu Hause schlagen, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen.“