Schwarz-Gelb und der Atomkraft-Ausstieg...

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein
    Bei der Frage nach den Kosten von Atomstrom muss man auch fragen, wann sie bezahlt werden sollen. Stichwort Endlagerung. In zehn Jahren, in zehn Generationen, in zehntausend Jahren?

    Was kostet eine kw/h Atomstrom, wenn man diese Kosten aufschlägt?

    Es müssen so schnell wie möglich weltweit wirkliche Alternativen realisiert werden. Bis dahin, muss es wohl leider so bleiben wie es ist.

    Kommentar der taz vom August 08

  • Zitat

    Original von immerweiter
    Und was willst du uns damit sagen?

    Genau das meinte ich damit:

    Zitat

    SPD startet Krümmel-Wahlkampf

    Vattenfall gesteht Pannen und Probleme in Krümmel - trotzdem will der Energiekonzern das Atomkraftwerk längst nicht abschreiben. Eine Steilvorlage für die SPD: Endlich haben Steinmeier und Co. ein Wahlkampfthema gefunden.

    ...

    [URL=http://www.spiegel.de/politik/deutsc…,635278,00.html]SPON weiterlesen.[/URL]

  • Ich hoffe, spätestens seit dem heutigen Drama, ist auch der letzte Atomkraftbefürworter vom Gegenteil überzeugt.


    Das hoffe ich auch!
    Man muss sich mal an die Diskussionen in den letzten Jahren erinnern ala: Atomkraft ist ungefährlicher, da dadurch ja kein CO2 entsteht! Und das konnten Leute sagen, ohne das irgendwer widersprochen hat!!! Tschernobyl war wohl zu lang her, hoffe dass ändert sich mit heutigen Tag!

    • Offizieller Beitrag

    Die Katastrophe kommt Schwarz/Gelb so kurz vor den vielen Wahlen sicher ein wenig ungelegen ...

    Edit:

    Zitat

    So wandte sich Röttgen vor dem Hintergrund der "aktuellen Notlage" in Japan zugleich gegen "politische Diskussionen" über die Sicherheit und Laufzeit von Kernkraftwerken in Deutschland. "Ich halte das für völlig deplaziert", betonte der Minister und Landesvorsitzende der NRW-CDU.


    Quelle: Spiegel Online

    Deplatziert... Was soll denn noch geschehen?

  • Die Katastrophe kommt Schwarz/Gelb so kurz vor den vielen Wahlen sicher ein wenig ungelegen ...

    Edit:


    Quelle: Spiegel Online

    Deplatziert... Was soll denn noch geschehen?

    Ein Super-GAU in Deutschland :nein: :wall:

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Deplatziert... Was soll denn noch geschehen?


    Deplatziert finde ich es angesichts einer verheerenden Naturkatastrophe, die weit über tausend Todesopfer gefordert und ganze Landstriche verwüstet hat, als erstes den Atomausstieg Deutschlands zu diskutieren. Zumal es noch keine gesicherten Aussagen über das Ausmaß des Störfalls im Atomkraftwerk Fukushima gibt und nicht absehbar ist, ob im Falle einer Kernschmelze die Sicherheitsvorkehrung greifen.

  • Naja, weil den Leuten seit gestern so langsam bewusst wird, was da für Gefahren lauern, wenn man für Laufzeitverlängerungen redet. Das sehe ich als ganz normalen Vorgang. Man ist geschockt - der eine länger, der andere kürzer - und dann stellt man eben die Fragen nach den Folgen für "uns". Da kommt man zwangsläufig auch auf die Atomkraftwerke. Und offenbar auch Merkel, die laut N24-Eilmeldung noch ein Kreisentreffen mit Westerwelle und Röttgen abhalten will.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Das meinst Du doch nicht ernst, oder?

    Ich hoffe, spätestens seit dem heutigen Drama, ist auch der letzte Atomkraftbefürworter vom Gegenteil überzeugt.

    Aus dem Statement eines x-beliebigen Politikers, der mit Sicherheit niemals von der Atom-Lobby beeinflusst worden sein wird: "Man kann die Situation in Japan doch gar nicht mit der in Deutschland vergleichen. In Japan war das eine extreme Extremsituation, die durch ein unvorstellbar schreckliches Erdbeben und einen darauf folgenden verheerenden Tsunami ausgelöst wurde. Solche Verhältnisse haben wir in Deutschland glücklicherweise nicht zu befürchten. Daher ist der Betrieb auch älterer Atommeiler in Deutschland risikofrei und alternativlos."

    Vielleicht bin ich zu negativ eingestellt gegenüber den Politikern, aber allein die Reaktionen aus Berlin scheinen genau in diese Richtung zu gehen. Und was sich einige Politiker von SPD und Grünen und Linkspartei gerade leisten, dass sie Wahlkampf machen mit der (wahrscheinlichen) Kernschmelze, ist einfach nur geschmacklos.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Das meinst Du doch nicht ernst, oder?

    Aus dem Statement eines x-beliebigen Politikers, der mit Sicherheit niemals von der Atom-Lobby beeinflusst worden sein wird: "Man kann die Situation in Japan doch gar nicht mit der in Deutschland vergleichen. In Japan war das eine extreme Extremsituation, die durch ein unvorstellbar schreckliches Erdbeben und einen darauf folgenden verheerenden Tsunami ausgelöst wurde. Solche Verhältnisse haben wir in Deutschland glücklicherweise nicht zu befürchten. Daher ist der Betrieb auch älterer Atommeiler in Deutschland risikofrei und alternativlos."

    Vielleicht bin ich zu negativ eingestellt gegenüber den Politikern, aber allein die Reaktionen aus Berlin scheinen genau in diese Richtung zu gehen. Und was sich einige Politiker von SPD und Grünen und Linkspartei gerade leisten, dass sie Wahlkampf machen mit der (wahrscheinlichen) Kernschmelze, ist einfach nur geschmacklos.


    Von welchem Politiker konkret stammt das von Dir gepostete Zitat??

    Zum nachlesen und nachdenken folgende Statistik:
    http://www.bfs.de/kerntechnik/er…e/karte_kw.html

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Brummsel: Sehe ich ähnlich. Was mich aufregt ist einerseits, dass die offensichtlich größere Katastrophe - nämlich die Erdbeben- und Tsunamiopfer - schon fast eine nebensächliche Rolle spielen. Und dass andererseits der Atomvorfall hingestellt wird, wie das Ende der Welt. Die Relation stimmt nicht. Bis Anfang der 80er Jahre wurden bei Kernwaffentests weltweit über 600 Atombomben OBERIRDISCH gezündet!!! Die dort frei gewordene Strahlung dürfte so viel höher sein, als das was jetzt aus dem Reaktor austreten könnte, dass wir uns Gedanken machen sollten. Schließlich sind wir alle mit dieser Strahlung groß geworden. Unsere französischen Nachbarn haben einige oberirdische Tests übrigens in Nordafrika (ohne Rücksicht auf die in der Nähe lebenden Menschen) durchgeführt - quasi vor unserer Haustür.

    - Olaf -

    Einmal editiert, zuletzt von webmasterscm (12. März 2011 um 14:34)


  • Das hoffe ich auch!
    Man muss sich mal an die Diskussionen in den letzten Jahren erinnern ala: Atomkraft ist ungefährlicher, da dadurch ja kein CO2 entsteht! Und das konnten Leute sagen, ohne das irgendwer widersprochen hat!!! Tschernobyl war wohl zu lang her, hoffe dass ändert sich mit heutigen Tag!


    Nur mal ein Vergleich (TNT-Äquivalent):
    Tschernobyl: < 200 Tonnen
    Nagasaki 1945: 32.000 Tonnen
    Größte, bei oberirdischen Atomtests gezündete Bombe 1961: 50.000.000 Tonnen

    - Olaf -

  • Brummsel: Die Atomkraftwerke in Japan galten doch immer als extrem erdbebensicher, klar war das Erdbeben größer als man plante, aber, dann war wohl die Planung falsch. Wer garantiert mir und meinen kindern, dass die Planungen hier besser sind. Und selbst besser reicht wohl nicht.
    @ webmasterscm: Warum sist die Katastrophe des Erdbebens und Tsunamis denn offensichtlich größer? Klar, das ist alles ungeheuer schlimm, keine Frage. Aber, Tschernobyl ist noch gut in Erinnerung und hat nun mal einiges an Folgen, auch langfristig gehabt, ich finde, dass Du jetzt etwas runterspielst und Deine Relationen da nicht unbedingt stimmen.
    Die Geschichte mit den Atombombentests ist sicherlich auch schlimm, aber genau die finde ich hier absolut deplaziert. Man hat aus den Tests gelernt und sie verboten, dass muss noch bei den AKWs erfolgen. Und nur weil früher schlimmeres gemacht wurde, relativiert dass das aktuelle schlimme doch nun wirklich nicht!

  • Google mal lieber nach der der möglichen austretenen Strahlung von Reaktoren und Atombommen und staune.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Von welchem Politiker konkret stammt das von Dir gepostete Zitat??

    Ähm... ich werde Ironie wieder besser kennzeichnen. Das war ein imaginäres Zitat eines generischen, so nicht existenten Politikers und Befürworters der Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken in Deutschland.
    Ja, ich habe überspitzt formuliert und mir die Freiheit genommen, keine Fußnoten zu setzen. Weil die Worte von mir selbst stammen. Falls diese Worte so, wie sie da stehen, irgendwo im Internet zu finden sein sollten, so wurde von mir abgeschrieben. :)

    Scheinbar gab es zwar eine Kernschmelze (jedenfalls meldet das die ARD unter Berufung auf japanische Behörden), aber der erste Schutzkokon um den Reaktor selber hat wohl gehalten, laut DLF, das sich auf die japanische Regierung und die Betreibergesellschaft beruft.
    Und man kann beide Sachverhalte (Erdbeben-Tsunami-Katastrophe und möglicher GAU in Fukushima) nicht voneinander trennen. Die Hilfskräfte werden durch die Bedrohung, die ein GAU in Fukushima mit sich bringen würde, ganz stark daran gehindert, das zu tun, weswegen sie dorthin gereist sind, da eben Teile der am stärksten betroffenen Region evakuiert worden sind und nicht bereist werden können.

    UlfN: Mein Reden. :) wiegesagt, das war das imaginäre Statement eines generischen, Atomkraft befürwortenden Politikers. Was ich aber in ein, zwei Wochen (spätestens) so ähnlich erwarte.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • @ webmasterscm: Warum sist die Katastrophe des Erdbebens und Tsunamis denn offensichtlich größer? Klar, das ist alles ungeheuer schlimm, keine Frage. Aber, Tschernobyl ist noch gut in Erinnerung und hat nun mal einiges an Folgen, auch langfristig gehabt, ich finde, dass Du jetzt etwas runterspielst und Deine Relationen da nicht unbedingt stimmen.


    Man sollte diesen Zwischenfall nicht herunterspielen, aber bislang ist es meiner Meinung nach noch zu früh die Geschehnisse in Japan mit Tschernobyl zu vergleichen. Man stelle sich vor der Sicherheitsbehälter und/oder die Reaktorhülle halten stand und es werden keine großen Mengen radioaktiver Strahlung freigesetzt. Dann hätte das AKW ein Seebeben der Stärke 8,9 und einen Ausfall des Kühlsystems überstanden und das wäre dann ein Beispiel für die Sicherheit moderner Atomkraftwerke - zumal Fukushima 1 ein vergleichsweise altes AKW ist.

    Das Ausmaß ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Daher sehe ich auch keinen Grund, dass bereits heute abend Merkel, Westerwelle und Röttgen zum Krisengipfel zusammenkommen - außer medienwirksamem Aktionismus. In erster Linie sollte es jetzt um die Koordination von Hilfsmaßnahmen gehen. Eine Entscheidung über den Atomausstieg Deutschlands wird weder heute noch morgen getroffen werden.

  • Wenn Fukushima hält, sagt das auch nichts darüber aus, ob nun ein Reaktor Krümmel oder Biblis halten wurde. Und sich frühzeitig Gedanken zu machen, wird denke ich auch nicht schaden. ;)

    Dass nun Parteien, die für einen Atomausstieg sind, diese Fragen nicht im Wahlkampf benutzen sollten, halte ich für töricht. Wann, wenn nicht jetzt, sollte man diese Diskussion denn führen und zu seinen Gunsten auch nutzen?

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Vorab, ich bin kein AKW-Fan.

    Die seismischen Bedingungen Deutschlands und Japans sind miteinander nicht vergleichbar.

    Das größte Problem der regenerativen Energien ist die fehlende Akzeptanz der Bevölkerung. Gegen jede Windenergieanlage, jede Biogasanlage oder großflächige Photovoltaik wird sofort eine Bürgerinitiative gegründet, die das Verfahren ellenlang verzögert.
    Japan ist für den deutschen Michel weit weg, die Windkraftanlage aber dafür in Sichtweite.
    Es wird ssich leider gar nichts ändern, solange Rechtsbehelfe gegen regenerative Energien aufschiebende Wirkung entfalten, d.h. die Genehmigung nicht genutzt werden kann.