Handballer planen Spiel gegen Polen in den USA

  • Richtig! Und Klasse, daß wenigstens Alfred Klartext redet.
    An sich ist diese Veranstaltung schon hohl genug, aber der Zeitpunkt toppt dann alles.

  • Weiter oben stand doch, dass die Liga selbst diesen Termin gerne haben wollte. Da kann ich eine Aussage wie die von Gislasson so gar nicht verstehen. Der Zeitpunkt mag nicht wirklich passen. Ich wage aber mal die Prognose, wenn der THW Kiel in die USA eingeladen worden wäre, um dort ein paar Dollar abzukassieren für so eine Aktion, wäre die Sachlage anders.

    Die Belastung der Spieler ist sicher zu hoch. Ob diese allerdings ausgerechnet durch den Boykott eines solchen Matches reduziert wird, wage ich zu bezweifeln. Das Argument mit der Vorbereitungszeit ist nachvollziehbar. Das ist aber auch das einzige Opfer, welches die Vereine bringen müssten.

  • Ich hätte einen Spieltermin Ende Juni im Anschluss an die beide WM-Qualifikationsspiele auch für sinnvoller gehalten, da dann sowieso alle Spieler bei der Nationalmannschaft sind. (Wer weiß welche Gründe ausgerechnet für Mitte Juli sprachen.) Aber so ganz kann ich Gislasons Kritik nicht verstehen. Letzte Saison war der offizielle Trainingsauftakt beim THW am 20.07. Da sollte es seine Planung der Vorbereitungsphase nicht gänzlich über den Haufen werfen, wenn ein oder zwei seiner Spieler in der Woche vorher in den USA handballerisch aktiv sind.


    Das Ganze klingt ein wenig nach Stimmungsmache der GCH, wie zuletzt bei boykottierten Spiel der Weltauswahl in Kroatien. Unter dem Gesichtspunkten der Belastung für die Spieler gäbe es beispielsweise am Länderspiel am 17. März gegen die Schweiz weit mehr auszusetzen.


    EDIT:
    Andreas Rudolph will seine Spieler offensichtlich auch vom USA-Trip abhalten:

    Kölner Stadt-Anzeiger: Streit um den Trip in die USA

    3 Mal editiert, zuletzt von Arcosh (3. Februar 2010 um 23:10)

  • Zitat

    Original von Meikel

    Die Belastung der Spieler ist sicher zu hoch. Ob diese allerdings ausgerechnet durch den Boykott eines solchen Matches reduziert wird, wage ich zu bezweifeln. Das Argument mit der Vorbereitungszeit ist nachvollziehbar. Das ist aber auch das einzige Opfer, welches die Vereine bringen müssten.

    Für eine überflüssige Aktion, deren Mehrwert sich noch nicht mal in Mark und Pfennig ausdrücken lässt, die Spieler aus der wichtigsten Trainingsphase, ist dumm und sicherlich nicht mit den Vereinen abgesprochen, höchstens mit den Leuten von der HBL, die auch bei ihrer Kernkompetenz (Lizenzvergabe) nicht wirklich glänzen. In dieser Zeit wird die Grundlagen-Kondition für die kommende Saison festgelegt - konnte man schön bei Duvnjak sehn, der die Hamburger Vorbereitung verpasst hatte, und ne ganze Zeit hinterhergelaufen ist.

    @ Arcosh - bist du sicher mit der Terminplanung? Nach Gislassons Aussage war ich davon ausgegangen, dass das Mitten in der Vorbereitung wäre.

    Hab mir mal den KSTA-Artikel durchgelesen. Ich denk, die Vereine haben keine Lust, ihre Spieler für einen irrealen Wunschtraum zweier Verbandsfunktionäre (mit privaten Interessen?) durch die Weltgeschichte bummeln zu lassen. Oder glaubt irgendjemand, die "Vermarktungserlöse im Handball" können durch solche Veranstaltungen wirklich dauerhaft gesteigert werden? Esch und Uhding haben kein funktionierendes Geschäftsmodell, und die deutschen Vereine haben eh nichts davon - da wäre es wohl 1. langfristig finanziell interessanter und 2. für die Popularität in den USA sinnvoller, die Bundesliga-Rechte erst einmal einem US-Sender zu verschenken, der sein Programm nicht voll bekommt. Das war das Erfolgsgeheimnis, warum die DTM in den 1980er und 1990er Jahren international die zweitwichtigste Rennsportserie war.

    3 Mal editiert, zuletzt von ojessen (3. Februar 2010 um 23:53)

  • Zitat

    Original von ojessen
    @ Arcosh - bist du sicher mit der Terminplanung? Nach Gislassons Aussage war ich davon ausgegangen, dass das Mitten in der Vorbereitung wäre.


    Habe extra nochmal im Archiv der THW-Homepage nachgeschlagen. Das traditionelle Golfen war letztes Jahr am 19. Juli. Und bei einem mehrtägigen Nationalmannschafts-Lehrgang in Chicago werden die Spieler sicherlich nicht auf der faulen Haut liegen. (Auch wenn die Trainingsinhalte bei der Nationalmannschaft nicht unbedingt mit den Trainingsplänen der Vereine in dieser Phase übereinstimmen.)

  • Zitat

    Original von Arcosh


    Habe extra nochmal im Archiv der THW-Homepage nachgeschlagen. Das traditionelle Golfen war letztes Jahr am 19. Juli. Und bei einem mehrtägigen Nationalmannschafts-Lehrgang in Chicago werden die Spieler sicherlich nicht auf der faulen Haut liegen. (Auch wenn die Trainingsinhalte bei der Nationalmannschaft nicht unbedingt mit den Trainingsplänen der Vereine in dieser Phase übereinstimmen.)

    Naja, für die Saison 2007/2008 war der Trainingsbeginn am 11.7.
    Und diese Saison begann ja auch recht spät.

  • Finde ich ehrlich gesagt ein Unding, die Spieler jetzt zu Erpressen, das kann eigentlich gar nicht sein -.-
    Aber das dies ausgerechnet von einem Verein kommt, der nie was für die Nationalmannschaft geleistet hat, wundert mich jetzt nicht.

    die Nummer 1 in Berlin

  • Zitat

    Original von Dani1988
    Finde ich ehrlich gesagt ein Unding, die Spieler jetzt zu Erpressen, das kann eigentlich gar nicht sein -.-
    Aber das dies ausgerechnet von einem Verein kommt, der nie was für die Nationalmannschaft geleistet hat, wundert mich jetzt nicht.

    Wieso, es ist doch Aufgabe von Trainern und Managern der Vereine, solche Veranstaltungen immer unter dem Gesichtspunkt zu betrachten, wo der Nutzen für den Verein ist. Und wenn dann festgestellt wird, dass es keinen Nutzen, aber möglicherweise einen Schaden durch die Beeinträchtigung der Vorbereitung gibt, dann ist es Handeln im Sinne des Arbeitgebers - also professionelles Handeln, hier zu widersprechen.

  • Unser Bundes-Heiner ist not amused :wall::
    Bundestrainer Heiner Brand hat mit Unverständnis auf die Kritik von Rekordmeister THW Kiel an der geplanten USA-Reise der Nationalmannschaft reagiert. "Das ist schon starker Tobak. Da greift ein ausländischer Vereinstrainer in die Belange der Nationalmannschaft ein, und das geht eigentlich nicht", sagte der 57- Jährige der Tageszeitung «Die Welt» (Freitag-Ausgabe) s. http://www.handball-world.com/o.red.c/news.p…1&auswahl=24082

    Meine Meinung: Lieber ein ausländischer Bundesligatrainer, der Klartext redet und einen hochklassigen Handball spielen läßt, als ein Bundestrainer, der technisch unfertige Spieler als Nationalspieler nominiert und diese dann der Öffentlichkeit zum Fraß vorwirft. :baeh: :baeh:

    Hej då Löwe!

  • Zitat

    Original von Flens06
    Unser Bundes-Heiner ist not amused :wall::
    Bundestrainer Heiner Brand hat mit Unverständnis auf die Kritik von Rekordmeister THW Kiel an der geplanten USA-Reise der Nationalmannschaft reagiert. "Das ist schon starker Tobak. Da greift ein ausländischer Vereinstrainer in die Belange der Nationalmannschaft ein, und das geht eigentlich nicht", sagte der 57- Jährige der Tageszeitung «Die Welt» (Freitag-Ausgabe) s. http://www.handball-world.com/o.red.c/news.p…1&auswahl=24082

    Jetzt erst Recht, Alfred - alles richtig gemacht !

  • Habt ein wenig Verständnis für den Bundesheiner. Irgendwie muss er doch vom bescheidenen Abschneiden seiner Mannschaft bei der EM ablenken.

    Es reicht nicht nur zu sagen, dass man Meister werden will.

    Filip Jicha

  • Auch wenn Heiner-Bashing gerade schick ist und die THW-Fans ihrem aufrechten Alfred natürlich den Rücken stärken: Wenn die Aussage korrekt ist, dass es sich hier um eine Initiative der Liga handelt, ist Brand eigentlich der falsche Adressat. Ich halte das Ganze auch für eine Schnapsidee, aber ich kann dem Bundestrainer schlecht vorwerfen, dass er die unverhoffte Chance auf einen zusätzlichen Lehrgang nutzt.
    Sorry, aber Art und Tonfall von Gislasons Kritik ist plumper Populismus, wofür der Beifall hier ein deutliches Indiz ist. Das hätte man auch sachlicher und diskreter lösen können. Deshalb kann ich auch Brands Verweis auf das fehlende Interesse eines ausländischen Trainers an der deutschen Nationalmannschaft durchaus nachvollziehen.

  • Zitat

    Original von immerweiter
    Auch wenn Heiner-Bashing gerade schick ist und die THW-Fans ihrem aufrechten Alfred natürlich den Rücken stärken: Wenn die Aussage korrekt ist, dass es sich hier um eine Initiative der Liga handelt, ist Brand eigentlich der falsche Adressat. Ich halte das Ganze auch für eine Schnapsidee, aber ich kann dem Bundestrainer schlecht vorwerfen, dass er die unverhoffte Chance auf einen zusätzlichen Lehrgang nutzt.
    Sorry, aber Art und Tonfall von Gislasons Kritik ist plumper Populismus, wofür der Beifall hier ein deutliches Indiz ist. Das hätte man auch sachlicher und diskreter lösen können. Deshalb kann ich auch Brands Verweis auf das fehlende Interesse eines ausländischen Trainers an der deutschen Nationalmannschaft durchaus nachvollziehen.


    Kiel ist dieser USA-Trip ein Dorn im Auge. Hamburg ist dieser USA-Trip ein Dorn im Auge. Da stellt sich für mich als erstes die Frage, wer oder was ist überhaupt gemeint, wenn Hotti, der Bundesheiner oder wer auch immer aus der Riege von "Liga" spricht. Nicht, dass ich die Liga nur über den THW und den HSV definieren möchte, aber die Vereine können es offenbar nicht sein.

    Und was den Populismus-Vorwurf angeht, solltest Du Dir die Worte vom Bundesheiner noch mal auf der Zunge zergehen lassen: "Da greift ein ausländischer Vereinstrainer in die Belange der Nationalmannschaft ein, und das geht eigentlich nicht." Was tut es zur Sache, dass Gislason Ausländer ist? Nichts. Greift er in die Belange der Nationalmannschaft ein? Er vertritt damit zunächst einmal seine bzw. die Interessen des THW und das ist nur legitim, oder wer bezahlt die Spieler? (Im Übrigen ziemlich ironisch, da der Bundesheiner das, was er Gislason vorwirft, in regelmäßigen Abständen und umgekehrter Richtung doch gerade selbst macht.)

    Es reicht nicht nur zu sagen, dass man Meister werden will.

    Filip Jicha

  • Ein bißchen merkwürdig mutet das Ganze schon an. Beim DHB wird man ja auch nicht "einfach so" von einem Wunsch der Liga sprechen. Irgendjemand muss diesen Wunsch doch vorgetragen haben. Und sogar beim DHB wird man wissen, ob dieser Jemand für die Liga sprechen darf oder eben nicht.
    Was auch noch verwunderlich ist, das Herr Rudolph beim "Big Apple Tournament" persönlich anwesend war und das Freundschaftsspiel doch schon ziemlich lange terminiert ist. Warum bringt er das Thema also erst jetzt auf die Platte. Irgendwie passt das alles nicht zusammen.

    Davon mal abgesehen ist jetzt jeder am jammern was das Abschneiden der Nationalmannschaft bei der EM und die Reputation von HB als Bundestrainer angeht. Aber wieviel Zeit hatte Brand effektiv um eine Mannschaft zu formen. Offensichtlich definitiv zu wenig. Da sollten die paar Tage auch nichts machen auch wenn sie in die Saisonvorbereitung fallen. Die ist danach mit über einem Monat immer noch lang genug, zumal die spielerische Feinabstimmung der Mannschaften zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit noch nicht erfolgt.

    Leider ist der Handball gerade wieder mal dabei, sich öffentlich der Lächerlichkeit preiszugeben. Darum sollte die Diskussion auf dem schnellsten Weg hinter geschlossene Türen verlagert und eine für jeden vernünftige Lösung gefunden werden.

  • Zitat

    Leider ist der Handball gerade wieder mal dabei, sich öffentlich der Lächerlichkeit preiszugeben. Darum sollte die Diskussion auf dem schnellsten Weg hinter geschlossene Türen verlagert und eine für jeden vernünftige Lösung gefunden werden

    Nicht der Handball, sondern diese unsägliche Kasper-Liga....