Mehr Ballgewinne in der Manndeckung trainieren (D-Jugend)

  • Hi hello Handballecke,

    ich hoffe mein erster Beitrag führt nicht zu ähnlichen Aussagen wie in den vorherigen Posts:

    Zitat

    Original von Balljäger
    Zitat: " Können deine B-Jugend-Spieler dann immer noch kein Parteiball ohne Tippen?"
    1. Die können Handball, das reicht! 2. Das brauchen sie nicht zu können

    Wie trainierst du das regelgerechte Herausspielen des Balles und Antizipationsfähigkeit in der B-jgd?

    nynel

  • Hm, ich denk immer noch über "diese" Sache nach. Und ich muss dir zustimmen, dass ein Aufheben, bzw. Weglassen des Tippverbots die Möglichkeiten der Angreifer erweitern. Ist ja auch logisch, sie haben mehr Zeit/Raum um sich zu orientieren, Lücken und Mitspieler zu finden oder selbst aufs Tor zu gehen.

    Grundsätzlich sind aber oben genannte Dinge v.a. Erleichterungen für den Angriff. Und im Umkehrschluss eine Erschwerung für die Abwehr. Wenn ich aber das Herausfangen des Balles trainieren will, dann fange ich doch nach "methodischer Reihe" lieber leicht an und gebe der Abwehr mehr Chancen.

    Das geht sicher auch durch andere Mittel, aber gerade Tippverbot setzt einen Angreifer doch mehr unter Druck und zwingt ihn, falls die Abwehr aktiv agiert, zu Fehlern, was zum Erobern/Herausfangen des Balles führen kann.

    Das dadurch kein Lerneffekt erzielt wird, weil der Angriff überhaupt nichts auf die Reihe kriegt (nur hohe, weite oder schlechte Pässe), kann natürlich sein. Das hängt aber von der Mannschaft ab, wenn wir ehrlich sind!

    Später kann man dann immernoch das Tippverbot aufheben und die Abwehr so vor größere Aufgaben stellen. Das schließt sich ja nicht aus.

    Umgekehrt sehe ich das ganze aber genau wie du, wenn es um die Schulung des Angriffsverhaltens geht, denn dann ist es eine Erleichterung für den Angreifer, wenn kein Tippverbot herrscht.

    mfg :)

  • Ich sehe auch nicht ganz, wo ein Tippverbot die Aufgabe für den Abwehrspieler im Hinblick auf das Herausfangen von Bällen erleichtern würde. Ich erhöhe damit zwar die Zahl der Pässe (evtl. je nach wie kreativ die 3-Sekunden-Regel ausgelegt wird) aber damit natürlich auch den Zeitdruck. D. h. der Abwehrspieler gegen einen Spieler ohne Ball (der ja den Ball herausfangen müsste) hat weniger Zeit sich zu orientieren.

  • Du verdrehst da aber ein bisschen etwas glaube ich!

    Es stimmt, wir erhöhen die Zahl der Pässe. Und mit dem kreativen Auslegen der 3-Sekunden-Regel hab ich mir wohl ein Riesengrab geschaufelt^^.

    Aber es wird doch nicht der Zeitdruck erhöht. Du vergisst, dass die Spieler auch schnell passen können, wenn sie nicht tippen. Kein Tippverbot heißt ja nicht Tipppflicht!

    Ein Tippverbot erhöht den Druck auf den Angriffsspieler. Er muss sich in kürzerer Zeit für etwas entscheiden. Dabei kommen leichter herausfangbare Pässe raus. Vielleicht weil der Angreifer nicht gut steht oder seine Mitspieler sich nicht gut bewegen. Das kommt dann natürlich drauf an.

    Ich vertrete bei der Abwehr eigentlich grundsätzlich den Ansatz, den Angriff unter maximalen Druck zu setzen. Am besten also direkt bei der Ballannahme stören/bekämpfen. Denn so bleibt auch einem Ausnahmespieler nur wenig Zeit zur Entscheidung (wenn richtig verteidigt wird) und er wird zu Fehlern gezwungen. Wobei unter Fehlern hier nicht unbedingt technische Fehler verstanden werden müssen.

    Und bei Tippverbot steht ein Angreifer eh schon unter erhöhtem Zeitdruck. Wenn die Abwehr jetzt noch richtig agiert (und das ist ja unser Ziel, das trainieren wir), dann wird der Druck nochmal weiter erhöht und es treten erhöht diese Fehler auf.

    Und nur nebenbei: 3 Sekunden sollten mehr als genug sein um Gegner und Ball wahrzunehmen ;) Da kann man ja sogar den Kopf hin und her drehen. (Ja ich weiß, dass er nicht 3 Sekunden warten muss, aber Troya meinte ja ihm durch Tippen noch mehr Zeit zu geben => mehr als 3 Sekunden)

    mfg

  • da werden jugenderinnerungen wach....

    wieviele TE haben wir das in Abwehr und Angriff in weiss der Teufel wievielen Varianten trainiert....


      mit und ohne prellen
      nur bodenpässe
      mindestens einen "überspielen"- d.h. pässe zum übernächsten
      in über und unterzahl
      mit/gegen die "erste" 6, "gemischte" Teams
      alles mit der "anderen" Hand

    sogar im dunkeln haben wir das einmal trainiert- weil nur das notlicht der halle ging...

    Was lernt man dabei?
    Im Angriff eigentlich alles worauf es ankommt: die jeweilige Situation zu bewerten und sich für den "optimalen" Pass/Wurf zu entscheiden, als nicht ballführender spieler die abwehr zu lesen und sich für den optimalen laufweg zu entscheiden

    Und in der Abwehr das selbe. Vor allem lernt man seinen nebenmann kennen und weiss wie man Ihn und er einen unterstützen kann- Absprachen wer den Kreis/Einläufer "nimmt"

    Daher kann ich diese "grundsatzdiskussion" tippen oder nicht nicht nachvollziehen- alles hat seine berechtigung und es kann (wie fast jede Trainingsmethode) einer mannschft was bringen oder auch nicht ;)

    in diesem sinne viel spass und erfolg :)

    Gruß
    Hörtie

    Einmal editiert, zuletzt von Hoertie (1. Januar 2009 um 21:04)

  • Hey ,

    habe selber eine D-Jugend , wovon mal grad 3 Spieler Jungerjahrgang D-jugend sind der Rest ist E und einer Jungerjahrgang E-Jugend .

    Den Jungs klar zumachen das sie eine 5-1 deckung Spielen müssen ist schon schwer genug . Das habe ich den mit Zetteln auf den Hallenboden erklärt . Habe die Zettel mit Nr beschriftet und so getahn als wären die Zettel gegen Spieler.Jeder Spieler hatte dann eine NR zugeteilt bekommen die er decken sollte , habe die Zettel dann bewegt und abgewartet ob meine Jungs dann mit gehen und immer dabei gefragt warum er mit gehen muss und wie er stehen soll. Und daran auch gleich gezeigt wo sie stehen müssen. ( geduld ist da gefragt ;) )

    dann habe ich Pylon genommen , Rote in den 9-Meter gelegt Gelbe vor den 9-meter und Grüne auf 11-12 meter ( Quasi wie eine Ampel ). Danach habe ich ihn erklär, das wenn ein Spieler in der Nähe der Gelben "Zone" ein Ball bekommt muss er gedeckt werden. In der Roten "zone" darf der gegner nicht Werfen ! Spielen die gegner auf höhe der grün "Zone" warten meine Spieler auf der 9-Meter linie ab !

    Sie stehen nun am 9-meter Verteilt und sind ab 10 meter gegen den Ballführenden Spieler Aktiv . Dazu wissen meine jungs , wenn ein gegner mit Ball in der Roten Zone ist muss jeweils der Spieler der Links bzw Rechts daneben steht zur hilfe kommen .Wir haben uns als Ziel gesetzt lieber ein außen werfen lassen als ein rückraumspieler. Wenn sie nicht grade Schlafen Helfen sie sich also immer so das am Ende eher ein Außenfrei zum Wurf kommt als ein Spieler der eine gute Wurf möglichkeit aus dem Rückraum hat.

    Dazu muss ich sagen , wir Spielen unterste Spielklasse auf grund der Alters und Körperlichen Unterschiede . In höheren Spielklassen , wird das sicher nicht so klappen .

    Nach dem sie das verstanden haben , was ich versucht habe oben zu erklären. Habe ich Angefangen den zu erklären , sollte der RL jetzt den Ball von dem LA bekommen muss unser Abwehspieler HR auf den RL gehen , dann soll mein Deckungsspieler auf Mitte etwas seinem gegenSpieler Entgegen gehen . Genau so soll mein HL Abwehrspieler (der andere Halbe ) ein paar schritte raus kommen. Beide ( Mitte und Halb ) sollen nun versuchen ein Pass abzufangen wenn der Halbe mit Ball nun unter Druck Abspielen will.

    Das klappt noch nicht so gut aber ich finde für 9-10 Jährige ausnahme 3 Spieler ist das ok . darum Spielen wir im jugendbereich , Schritt für Schritt Lern ;)

    das wichtigste für mich ist , das die Jungs Spaß haben dann Lern und die Eltern zufrieden sind und alles ist im mom der Fall.

    Ps bitte meine Rechtschreibung zu Entschuldigen habe eine Lese Rechtschreibschwäche.

    mfg tönder

    Einmal editiert, zuletzt von Chr.Tönder (10. Januar 2009 um 21:07)

  • Hey Chr.Tönder, Willkommen in der Handballecke ;-).

    Vorweg: Ich fand deinen Text sehr gut lesbar. Da gibts es viel schlechteres!

    Meintest du eine 5-1 Abwehr oder eine 1-5 ? Aus dem Text kommt es mir eher wie eine 1-5 vor.

    Und wir reden hier aber eigentlich von einer Manndeckung. D.h. das strategische unter Druck setzen eines RL-Spielers lässt sich leider nicht so gut "steuern", wie es in einer 1-5 natürlich möglich wäre.

    lG

  • @ Chr.Tönder

    die Idee mit der "Ampel" finde ich echt klasse. Das ist ne super idee finde ich.

    Wenn du tot bist,
    dann weisst du nicht,
    dass du tot bist.

    ES IST NUR SCHWERER FÜR DIE ANDEREN.

    Genauso ist es,
    wenn du blöd bist.

  • hey orange

    ja ich meine eine 1-5 deckung , einer am kreis und 5 offensiv stehende Spieler . Naja in der Manndeckung ist es sicher wichtig , das die Abewehspielerversetzt stehen und verstehen eher gegen bzw für den Ball zu Arbeiten als zu warten bis der Angreifer den Ball hat und dann gegen den Angreifer mit Ball arbeiten zu müssen.


    hey Max ,

    ja das ist etwas was sie aus dem leben kennen und im Spiel sagen sie auch zb "pass auf der Spielt in die Rote Zone " , das ist für die leichter zu Verstehen . Und die Farben helfen bei der Räumlichenwarnehmung im Training.

    mfg tönder