Schon als ich noch in Gummersbach wohnte, vor über 20 Jahren, interesseierte sich kaum jemand für die Bundesligaspiele des VFL. Man fuhr lieber nach Köln, Schalke oder Gladbach zum Fußball.
Der Stadt war der Verein ziemlich egal, Sponsoren in der Gegend sind rar, das Projekt neue Halle wurde nie ernsthaft verfolgt.
Die Kölnarena brachte ein Zwischenhoch, aber auch dort ist der Vererin nicht gern gesehen. Der Kölner ist verwöhnt und hat mehr Alternativen in seiner Freizeit als ein Berliner, er braucht keinen Handball Import von der ungeliebten östlichen Rheinseite.
Nun geht auch noch Alvanos. Die Halle in Köln ist leer, zu Hause in Gummersbach herrscht Zweitliga Niveau, ein "Eugen Haas" Kult ist nur in den Köpfen einiger Hardcore Fans auszumachen. Die Stadt wirkt, nach dem Konkurs des größten Arbeitgebers, leer und trist, hat keine Zukunft. Von einer neuen Halle wird nur gefaselt, käme sie, wäre sie leer, denn der Oberberger hat eigentlich gar kein Geld und Interesse am Handball.
So gehen jedes Jahr 1-2 Leistungsträger, die mangels Barem nicht ersetzt werden können. Und die Leistungen sinken langsam aber sicher, ohne das es einer der Verantwortlichen richtig merkt. Sieg in Mannheim, gut ein Zufallstreffer, relativiert durch das erbärmliche Unentschieden in Dormagen. Und gegen die echten Spitzenteams seit Jahren keinen Stich.
Meine Prognose: In 5-7 Jahren spielt der VFL in der zweiten Liga. Für diese Entwicklung sind nicht unbedingt die Offiziellen, sondern das tradionelle Desinteressse der Bevölkerung und der Politik verantwortlich. Und gegen den allgemeinen Trend im Handball, weg aus der Provinz und hinein in die großen "Arenen", kann auch der emsigste Funktionär nichts machen.
Gruß
Stefan