HSV-Legende Yoon: Erpressung
Koreanischer Verband setzt ihn und seinen Verein unter Druck
Es berichtet Dirk Weitzmann
Er wollte sich zur Ruhe setzen. Studieren, sich um Ehefrau Soon-Kyu Kwon und Sohn Jae-June (3) kümmern, nur noch „so nebenbei“ Handball spielen. Kyung-Shin Yoon (35), bis Sommer beim HSV. Ein Idol. Nun wurde er mit „Doo San“ gleich Pokalsieger. Friede, Freude, Eierkuchen? Von wegen!
HSV-Legende Yoon wird „erpresst“!
„Das ist unfair, was zurzeit mit mir gemacht wird“, sagt Yoon sauer. 19 Jahre hielt er für den Verband von Korea die Knochen hin. Warf sein Land an die Weltspitze, ehe er seinen Rückzug aus dem Nationalteam erklärte. Und nun dieser „Dank“...
Koreas Verand setzt ihn und seinen Verein „Doo San“ unter Druck. Die Funktionäre wollen Yoon zwingen, die WM 2009 in Kroatien zu spielen. „Sie haben mich vor die Wahl gestellt: entweder ich spiele, oder sie sperren den Verein und mich.“
Yoon, der Weltstar. In 12 Jahren Deutschland warf sich der 2,04m-Riese mit 2905 Treffern (in 406 Spielen) an die Spitze der ewigen Torjägerliste. Sieben Mal sicherte er sich die Torjägerkrone der Liga. Ein Beckenbauer des Handballs!
Doch nun ist sein Akku leer. „Ich kann nicht mehr. Mein Körper ist müde“, stöhnt Yoon. „Darum bin ich ja wieder in Korea. Ich will mich aufs Leben nach der aktiven Karriere vorbereiten. Und ich will sehen, wie Jae-June aufwächst.“
Der Linkshänder sucht nun das Gespräch mit Verband und Nationaltrainer. Ausgang offen.
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Yoon: „Ich hoffe, der Verband lenkt ein. Ich will nicht mehr. Sollten sie weiter drohen, werde ich spielen. Um meinem Verein nicht zu schaden.“ In Deutschland wäre ihm das nicht passiert...
Quelle: bild.de
... unglaublich, wie man einen verdienten Menschen und Sportler so behandeln kann! ![]()