Was ist eine gute Trainingsbeteiligung?

  • Hallo Handballecker/innen!

    Ich möchte einige Sachen optimieren. Eure Meinungen, Erfahrungen sind gefragt?

    1.Erfasst und wertet ihr die Trainingsbeteiligung eurer Spieler/innen aus?
    2. Wenn ja in welcher Form?
    3. Sprecht ihr mit der Mannschaft/Einzelspielerinen über das Thema Trainingsbeteiligung?
    4. Was seht ihr als eine gute Trainingsbeteiligung in Prozent an?
    5: Hat eine hohe/niedrige Traingsbeteiligung positive oder negative Folgen für Mannschaft oder Einzelspieler

    Ich beantworte es für mich:
    1. Ja
    2. Exel-Tabelle, 3monatige Auswertung
    3. Ja in Einzelgesprächen, wie auch mit der Mannschaft
    4. 80%+
    5. Da bin ich noch am überlegen. Klar ist für mich auf jeden Fall, je höher die Trainingsbeteiligung, desto mehr Spielanteile und desto
    eher die Chance bei der höheren Jugend auszuhelfen. Am überlegenbin ich ob nach jeder Auswertung (3Monate) ein T-Shirt mit der Aufschrift "TRAININGSWELTMEISTER" and diejenige/denjenigen mit der höchsten Trainingsbeiligung verliehen werden soll? Sondertraining als Strafe für diejenigen mit niedriger Traingsbeteiligung sehe ich kritisch. Ich möchte nicht die Spieler/innen darauf konditionieren das ein Training Strafe ist! Noch andere Ideen????

  • Zunächst mal sollte relativ klar sein:

    Nur wer viel und gut trainiert spielt!
    Es ist im Handball wie im Leben, nur der der viel arbeitet und seine Leistung bringt kommt weiter. Und wir HAndballtrainer haben irgendwo eine Sozialfunktion der wir uns stellen müssen. Welche Werte vermitteln wir, wenn ein Spieler, von drei Trainingseinheiten im Schnitt 1,5 Mal kommt, dabei grundsätzlich zu spät kommt, dann aber am Wochenende anfängt???


    Nun zu deinen Ausgangsfragen:

    Wir müssen auch bei der Trainingsbeteiligung entscheiden zwischen entschuldigtem Fehlen durch feste Termine (Nachmittagsschule, Musikprobe,. oder sonstiges), entschuldigtem Fehlen ("Nase läuft, kann nicht kommen") und unentschuldigtem Fehlen...

    Diese drei Parameter habe ich in einer Excel angelegt und lasse mir diese in 2 Kreisdiagrammen wiedergeben. Einmal "Fehlen gesamt" und einmal "Fehlen ohne feste Termine"...
    Eine 3 monatige Auswertung halte ich für nicht maßstabsgerecht genug. Unsere Handballsaison (B-Jugend Oberliga) geht von Ende September bis Mitte März. Das sind grob 6 Monate. Soll ich diese Auswertung zur Saisonhälfte machen, wo ich dann nur noch schwer einen Einfluss habe?

    Ich habe mir angewöhnt nach jeder zehnten Trainingseinheit einen kurzen Ist-Stand rauszulassen, der mir dann sehr genaue Tendenzen bei Spieler X verrät (habe 3 Mal die Woche Training)

    Eine gute Trainingsbeteiligung sollte bei mind. 90% liegen, kann aber sicherlich vor allem im E- und D-Jugend Bereich auf 80% korrigiert werden.

    Mit den Spielern, bzw. der Mannschaft sprechen kommt ganz aufs Alter an. Ab der C-Jugend ist sicherlich eine gewisse Eigenverantwortlichkeit vorhanden, die ein Einzelgesptäch zulässt. Vorher würde ich mich an die Eltern wenden, was aber sicherlich ein difiziles Thema ist und sehr viel Fingerspitzengefühl erfordert.

    Grundsätzlich würde ich davon abraten einzelne Spieler vor der Mannschaft auf ihr häufiges Fehlen anzusprechen. Immer schön in Einzelgesprächen, aber da auch altersgerecht agieren. (Je jünger der Spieler, desto motivierender muss die Ansprache sein. Je älter, desto klarer und offener muss das Gespräch sein)

    Bei deinem 5. Punkt musste ich kurz überlegen worauf du aus bist. Für mich ist es klar, dass ein Spieler, der weniger trainiert als alle anderen weniger spielt als alle anderen. Diesen Gedanken muss man aber kommunizieren und zum eigenen Leitbild machen, sprich dies auch konsequent durchsetzen.

    Niedrige Trainingsbeteiligung bringt die einzelnen Spieler, die immer kommen, sicherlich weiter, hohe Trainingsbeteiligung die Mannschaft. (Fördert Konkurrenzsituation, bringt mehr Zug ins Training, richtiger Trainingsaufbau ist möglich, etc.)

    Wenn du die Idee mit dem Shirt durchziehen willst, werden ein oder zwei Leute deutlich mehr Shirts im Schrank haben als andere. Was machst du bei Gleichstand? Ich würd die Finger davon lassen, sind nur unnötige Kosten. Belohne sie mit ganz deutlichen Spielanteilen. Das gelingt aber nur wenn du vor der Mannschaft kommunizierst "Wer VIEL TRAINIERT, SPIELT VIEL!!!"

    Straftraining für die, die sowieso oft Fehlen?! Und wenn die beim Straftraining wieder Fehlen?! Das sehe ich ähnlich wie du, das ist Mist.

    Präge einfach das Leitbild in deinem Team:

    WER VIEL TRAINIERT, SPIELT VIEL!!!

  • Wie immer muss man die Einzelschicksale berücksichtigen und dies der Mannschaft auch erklären. Bei zwei Spielern die leistungsmässig gleichwertig sind muss der, der häufiger trainiert auch mehr Vertrauen des Trainers genießen. Anders sieht es aus wenn ein talentierter Spieler das Training schleifen läßt, das ist eine schwere Aufgabe. Man muß ihn überzeugen, daß sein Verhalten für die Gruppe ein großes Problem ist. Einerseits soll er die Gruppe führen andererseits übernimmt er keine Verantwortung im Training voranzugehen. An dieser Uneinsichtigkeit sind schon viele Trainer gescheitert, denn wenn der Spieler sich nicht ändert schwächt er die Gruppe. So oder so. Berücksichtigt werden muß unbedingt, dass Lustlosigkeit der Grund ist und nicht etwa schulische oder andere sportliche Verpflichtungen (z.B. hatte ich mal einen Megabegabten Hochspringer, der permanent Stützpunkttraining hatte ich aber trotzdem froh war dass er bei mir geblieben ist

    Wieviele Beiträge muss ich eigentlich noch schreiben bis ich dieses idiotische Merkmal " schon süchtig" wegkriege. In Deutschland darf man Lumumba nicht mehr Lumumba nennen, aber als süchtig darf man jeden bezeichnen. Strange

  • 1.Erfasst und wertet ihr die Trainingsbeteiligung eurer Spieler/innen aus?

    Ja

    2. Wenn ja in welcher Form?

    Ich drucke eine Exeltabelle aus und hake im Training ab. Es wird zwischen unentschuldigtem, krankheitsbedingtem und Fehlen wegen anderer Veranstaltung unterschieden.

    3. Sprecht ihr mit der Mannschaft/Einzelspielerinen über das Thema Trainingsbeteiligung?

    Die Mannschaft weiß seit Jahren, dass ich zu jedem Training die Anwesenheit jeder Spielerin erwarte. Anfangs musste das öfter kommuniziert werden, jetzt nicht mehr.

    Die Spielerinnen kommen auch an ihrem Geburtstag zum Training und legen ihre Feiern nach Spiel-/Trainingsplan.

    Einzelgespräche würde ich führen, wenn eine Spielerin auffällig häufig fehlt, um Hintergründe zu erfahren.

    4. Was seht ihr als eine gute Trainingsbeteiligung in Prozent an?

    In einer Trainingseinheit: 95 - 100 % Das sind 14 - 15 Spielerinnen von 15.

    5: Hat eine hohe/niedrige Traingsbeteiligung positive oder negative Folgen für Mannschaft oder Einzelspieler?

    Die Regel ist: Wer häufiger fehlt, setzt aus. Wegen der sehr guten Beteiligung im Training muss die Entscheidung aber meist anders getroffen werden.

    Interessant finde ich die Abhängigkeit zwischen Leistung und Anwesenheit: Das Ei war zuerst da. Die Leistungsträger sind eigentlich immer anwesend (und verbessern sich dadurch weiter), die schwächeren Spieler fehlen eher mal.

    Gruß C.

    2 Mal editiert, zuletzt von Nr. 3 lebt! (13. September 2008 um 07:32)