Torwart-Gegenstoß-Problematik

  • Gott sei Dank gilt es nur für die 1. Liga.
    Was ein Blödsinn. D.h. selbst wenn der Spieler einen Konter läuft und den Ball schon an der Mittellinie hat und der Torhüter an 9m steht, braucht er ihn nur umzulaufen um eine DQ zu provozíeren.

    Dieser Fall ist zwar sehr konstruiert und wird nicht eintreten, aber genau so ist doch diese Regelauslegung zu verstehen.

  • Zitat

    Original von Zwetschge
    Gott sei Dank gilt es nur für die 1. Liga.
    Was ein Blödsinn. D.h. selbst wenn der Spieler einen Konter läuft und den Ball schon an der Mittellinie hat und der Torhüter an 9m steht, braucht er ihn nur umzulaufen um eine DQ zu provozíeren.

    Dieser Fall ist zwar sehr konstruiert und wird nicht eintreten, aber genau so ist doch diese Regelauslegung zu verstehen.

    Falsch. Dies gilt nur, solange der Spiele "in Erwartung des Balles". Wenn er dann Ball einmal hat und dann weiterläuft, greift diese Anweisung nicht mehr.

    Ich finde diese Anweisung richtig. Denn eigentlich wird ja nur noch einmal klargestellt, was eigentlich eh schon in den Regeln steht, aber irgendwie nicht jedem Torware, nicht jedem Zuschauer, nicht jedem Reporter und leider auch nicht jedem Schiedsrichter bewusst war.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Ide71

    Falsch. Dies gilt nur, solange der Spiele "in Erwartung des Balles". Wenn er dann Ball einmal hat und dann weiterläuft, greift diese Anweisung nicht mehr.

    Ich finde diese Anweisung richtig. Denn eigentlich wird ja nur noch einmal klargestellt, was eigentlich eh schon in den Regeln steht, aber irgendwie nicht jedem Torware, nicht jedem Zuschauer, nicht jedem Reporter und leider auch nicht jedem Schiedsrichter bewusst war.


    Auch durch wiederholen Deiner Argumente werden Gegenargumente nicht falsch.

    Torhüter steht in korrekter Abwehrposition bei 9m und versucht lediglich den Ball zu fangen. Angreifer läuft mit Blick nach hinten in den Torhüter rein.

    Sag mir bitte wo da in den Regeln stehen sollte (bisher) dass der Torhüter sich regelwidrig verhält

  • Zitat

    Original von Ide71

    Falsch. Dies gilt nur, solange der Spiele "in Erwartung des Balles". Wenn er dann Ball einmal hat und dann weiterläuft, greift diese Anweisung nicht mehr.

    Ich finde diese Anweisung richtig. Denn eigentlich wird ja nur noch einmal klargestellt, was eigentlich eh schon in den Regeln steht, aber irgendwie nicht jedem Torware, nicht jedem Zuschauer, nicht jedem Reporter und leider auch nicht jedem Schiedsrichter bewusst war.

    Heißt aber letztlich nur, dass du den Pass so weit wie möglich eben wirfst. Wenn du als Angreifer in der Erwartung des Balles bist und der Torwart steht dir bei deinem Laufweg im Weg, dann bekommt der Torwart eine DQ und die angreifende Mannschaft als Belohnung für das Stürmerfoul noch einen Siebenmeter zugesprochen. Diese Auslegung gibt noch nicht einmal der angegebene Regelbezug her. Hier in diesem Forum lese ich immer "Interpretiert nicht Sachen in die Regeln hinein, die dort nicht stehen" - Genau das haben die Schiedsrichter für die ersten Bundesligen gemacht.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Nur mal als Zusammenstellung: Diese Anweisung setzt die folgenden geltenden Regeln außer Kraft:

    Zitat


    5:3 Es ist dem Torwart erlaubt, den Torraum ohne Ball zu verlassen und im Spielfeld mitzuspielen. Er unterliegt in diesem Fall den Spielregeln für die im Feld spielenden Spieler.
    Der Torraum gilt als verlassen, sobald der Torwart mit irgendeinem Körperteil den Boden außerhalb der Torraumlinie berührt.

    Zitat


    8:1 d) Es ist erlaubt, von vorne, mit angewinkelten Armen Körperkontakt zum Gegenspieler aufzunehmen, ihn auf diese Weise zu kontrollieren und zu begleiten.

    Zitat


    8:2 c) Es ist nicht erlaubt, den Gegenspieler (am Körper oder an der Spielkleidung) zu klammern, festzuhalten, zu stoßen, ihn anzurennen oder anzuspringen.

  • Ja, aber nur ein einem ganz konkreten, speziellen und sehr deutlich beschriebenen Fall, der in meinen Augen dem gesunden Menschenverstand folgt. Wenn der Torwart sich beim Tempogegenstoß einem Spieler in den Weg stellt (egal ob um den Spieler abzuwehren, oder um selbst den Ball zu fangen), während der nach hinten auf den heranfliegenden Ball schaut, dann hat nur der Torwart eine Chance, einen ernsthaften, gesundheitsschädlichen Zusammenstoß zu vermeiden. Und deswegen muss er aus dem Weg gehen. Ich weiß nicht, warum so viele damit ein Problem haben.

  • Zitat

    Original von Ide71
    Ich weiß nicht, warum so viele damit ein Problem haben.

    Lies dir das Posting von T.N.T. noch einmal genau durch und überlege dir, warum manche Leute ein Problem damit haben, dass die Schiedsrichter in der ersten Liga bewusst drei gültige Regeln durch Fehlinterpretation einer anderen Regel ignorieren sollen. Mir fallen übrigens noch so ein paar spezielle Fragen zu diesem Themenkomplex ein, aber nun gut. "Die HBL ist die NBA oder NHL des Handballs" - Endlich weiß ich, warum man den Vergleich zu diesen Kirmesligen gesucht hat. Es ist schade, dass man aufgrund des medialen Drucks so dermaßen umfällt und sich zu solch einem Schwachsinn hinreißen lässt.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Schick. Eine glasklar regelwidrige Anweisung an die Schiedsrichter im Profibereich... :wall: :wall:

    Und das hier:

    Zitat

    “Das ist keine Regeländerung”, betonte Peter Rauchfuß gegenüber handball-world.com.

    naja. Klar ist es keine Regeländerung, die steht dem DHB nämlich nicht zu. Es ist viel schlimmer, es ist eine offene Missachtung der Handballregeln...

  • Ein Bärendienst für alle Schiedsrichterkollegen, die unterhalb pfeifen. Bisher gilt die Anweisung nur für die 1. LIga, nicht mal für die 2. Bundesliga. Ich warte nur auf die Empörung der Spieler, Trainer und Zuschauer, wenn man in den Unterhäusern eben nicht !!! eine Disqualifikation gibt.

    Ein Regelwerk für alle???

    PS: Die Intention, mehr Schutz für die Angreifer zu bewirken, sehe ich natürlich positiv, die Umsetzung fragwürdig.

    2 Mal editiert, zuletzt von michaelb (2. Dezember 2008 um 19:32)

  • Zitat

    Original von Ide71
    Ja, aber nur ein einem ganz konkreten, speziellen und sehr deutlich beschriebenen Fall, der in meinen Augen dem gesunden Menschenverstand folgt. Wenn der Torwart sich beim Tempogegenstoß einem Spieler in den Weg stellt (egal ob um den Spieler abzuwehren, oder um selbst den Ball zu fangen), während der nach hinten auf den heranfliegenden Ball schaut, dann hat nur der Torwart eine Chance, einen ernsthaften, gesundheitsschädlichen Zusammenstoß zu vermeiden. Und deswegen muss er aus dem Weg gehen. Ich weiß nicht, warum so viele damit ein Problem haben.


    Folgende Situation sieht man regelmäßig in Handballspielen:
    Abwurf für Mannschaft A. Mannschaft B zieht sich in die eigene Hälfte zurück, während der Torwart von Mannschaft A die zweite Welle einläutet. Er spielt den Pass auf A5, der sich in der eigenen Hälfte kurz vor der Mittellinie befindet und in Richtung des eigenen Torwarts blickt, weil er auf den Pass wartet. Der gegnerische Spieler B3, will das schnelle Umschalten unterbinden und ein Stürmerfoul provozieren. Dazu stellt sich B3 etwa ein bis zwei Meter hinter A5 in korrekter Abwehrposition auf. A5 bekommt davon nichts mit, da sich dies hinter seinem Rücken abspielt. Er bekommt den Pass vom Torwart, dreht sich im Laufen um und rennt in den stehenden B3 hinein.


    Warum gibt es hier keine Disqualifikation gegen B3? Der einzige Unterschied zum Zusammenstoß zwischen einem Torwart und einem Spieler beim Tempogegenstoß ist die Geschwindigkeit beim Zusammenstoß. Ab wieviel km/h hat denn jetzt der Spieler (und ein Torwart ausserhalb seines Torraums ist nicht anders zu behandeln als ein Feldspieler) die Verantwortung für diesen Zusammenstoß und ist zu disqualifizieren?

    Einmal editiert, zuletzt von Arcosh (2. Dezember 2008 um 19:36)

  • Arcosh: Weil der Spieler A5 weiß, dass bereits die zweite Welle läuft und er damit weiß, dass ein Abwehrspieler näher am Tor ist als er. Das ist doch ein völlig andere Situation, wie wenn A5 davon ausgeht, dass er die komplette Spielfeldhälfte für sich allein hat.

  • Ide71
    Und wieso weiß A5 nicht, dass die gegnerische Mannschaft auch mit Torwart spielt, der seinen Torraum verlassen darf?


    Ich würde es begrüßen, wenn man eine sinnvolle Regelung findet, um derartige Zusammenstöße weitestgehend zu vermeiden, aber ein derartiger Freibrief für Angreifer entgegen geltender Handballregeln kann nicht die Lösung sein.

  • In meinen 22 Jahren als Herrentorhüter im Leistungsbereich habe ich 2 Zusammenstöße gehabt: beim ersten Mal hat mein Gegenspieler den roten Karton kassiert, beim zweiten Mal war es mein eigener Abwehrspieler, der mich umgerannt hat.

    Sicher hat es in den letzten Jahren einige spektakuläre Zusammenstöße mit schwerwiegenden Verletzungen gegeben, aber deswegen das Regelwerk auszuhebeln, ist blanker Aktionismus.

    Übrigens habe ich im Laufe der Jahre etliche freie Kopftreffer kassiert und bin deswegen so manches Mal zu Boden gegangen - einen Helm tragen muss ich trotzdem nicht. Aber die Diskussion hatten wir ja auch schon mal vor vielen Jahren...
    :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Zappel (2. Dezember 2008 um 19:47)

  • Ich finde die ganze Regel zu schwammig. Jetzt gibt es dann sicher wieder gewiefte Spieler, die dann versuchen werden so einen überragenden Torhüter aus dem Spiel zu nehmen. Naja warten wir es ab.

    Nur zur Klarstellung ich beführworte auch den Schutz der Spieler, aber es sollte doch eine etwas besseren Formulierung kommen.

    Gilt dies eigentlich nun vorläufig nur auf Bundesligaebene oder bis runter zur Kreisliga?

    Achja und was ist eigentlich anders daran, wenn ein Spieler von einem Feldspieler beim Tempogegenstoß nicht gesehen wird. Kommt in jedem Spiel 2-3mal vor, dass ein Abwehrspieler ein Stürmerfoul gegen einen in vollem lauf und nach hintenblickenen Spieler herauszuholen versucht, der gerade in Ballbesitz gekommen ist??????

    Einmal editiert, zuletzt von Joggel (2. Dezember 2008 um 20:27)

  • Zitat

    Original von Arcosh
    Ide71
    Und wieso weiß A5 nicht, dass die gegnerische Mannschaft auch mit Torwart spielt, der seinen Torraum verlassen darf?

    Natürlich weiß er, dass der Torwart das darf.

  • also hat er zu schauen, ob der eventuell in seinem Weg STEHT. Was anderes geben die Regeln nicht her, jedenfalls nicht, wenn man lesen kann... :nein:

  • hi alle zusammen,

    ich bin torwart und habe jetzt einmal alles einwenig überflogen , aber auch vieles gelesen vonwegen regelwerk hier, regelwerk da. natürlich muss man die gesundheit der spieler schützen, doch steht ja die gesundhiet des torhüters hierbei genauso auf dem spiel und man kann eigentlich bei solchen sachen nicht ihm die volle schuld zuweisen. wer nämlich einmal das regelwerk wirklich durchliest, weis, dass es keinen torwart in dem sinne mehr gibt... bei einer mannschaft dürfen insgesagt 7 FELDSPIELER auf dem platz stehen. der im tor stehende FELDSPIELER ist aber anders farbig zu kennzeichnen. vom regelwerk aus ist also dieser genauso zu behandeln wie jeder andere spieler auch, nur das er den eigenen 6er betreten darf und in diesem für ihn sonderregelungen zutreffen. sobald er seinen 6er verlässt wird er automatisch so behandelt wie jeder auch. nun stell ich mir die frage, hat mannschaft a 2min gehabt mannschaft b will einen tempo laufen, der spieler von mannschaft a mit den 2 min darf wieder rein und stellt sich regelgerecht deutlsich vorher in den laufweg von dem spieler b ohne sich zu bewegen, muss er nach dieser neuen regelung auch sofort rot bekommen, weil er in dem moment genauso ein spieler ist, der dort steht, wie der "torhüter" auch.
    was ist wenn eine mannschaft in 3facher unterzahl spielt, alle drei spieler auf der einen seite sind. in dem moment wo auf der anderen seite alles frei ist bekommt der gegenspieler den ball und guckt nur anch dem ball. der abwehrspieler ist aber so schnell das er regelgerecht in dem weg des angreifers steht, ohne das der ihn sieht und aus vollem lauf in ihn reinrennt... ist das auch rot? rein theoretisch, bei dieser regelung schon, wo bleiben dann die verhältnisse???
    das komplette regelwerk müsste neu überdacht werden was ist ein stürmerfoul und was nicht. der angreifer hat genauso zu gucken, ob dort jemand steht. er weist doch, dass dort auch ein spieler sein kann, halt nur der, der als im tor stehender spieler gekennzeichnet ist. ich möchte ja niemandem ans bein pinkeln, aber wenn man es mal genau überdenkt, ist diese neue durchführung eigentlich nicht machbar vom momentan bestehenden regelwerk aus... :pillepalle:

  • Moin Moin,

    ich sehe hier 2 Probleme auf uns zukommen:

    1. Wenn es eine Anweisung gibt, dann bitte für ganz Handball Deutschland. Wir SR in den unteren Spielklassen bekommen doch jetzt die Probleme.

    2. Sehe ich hier regeltechnisch gravierende Probleme. Ein TW, der seinen Torkreis verlässt ist nach den Regeln dann Feldspieler.
    Von daher weiß ich nicht, wie lange diese Anweisung tragbar sein soll...


    MfG

    Schmiddy