• Nach bangem Warten wird der TSV erlöst

    Birkenau. Für gute 20 Minuten steht die Zeit still in der Birkenauer Langenberghalle. Der TSV Birkenau leistet seinen Teil geleistet, um doch noch in der Baden-Württemberg-Oberliga bleiben zu dürfen. Mit 33:27 (17:15) gewinnt der TSV sein letztes Oberligaspiel gegen Nachbar TVG Großsachsen, doch der Ligaverbleib liegt nicht in Birkenauer Händen. 20 Minuten lang versuchen die Birkenauer Betreuer Michael Basler, Markus Walter und Co-Trainer Frank Dümmler einen Verantwortlichen in der Sporthalle in Fellbach zu erreichen. Doch es gibt kein Durchkommen - und damit auch keine Erlösung. Erst als ein Birkenauer Fan mit erhobenen Armen in die Langenberghalle rennt und sein Glück herausschreit, ahnen die 550 ausharrenden Zuschauer und die mit ihren Nerven völlig fertigen Spieler, dass das Unmögliche doch noch wahr geworden ist. Mitabstiegskonkurrent Schmiden gibt beim 31:31 gegen Fellbach den entscheidenden Punkt ab, der Birkenau auf den rettenden fünftletzten Tabellenplatz hievt. Eine Rettung in letzter Sekunde.

    Jetzt kennt auch der Jubel beim Publikum und bei den Birkenauer Spielern keine Grenzen. Trainer Tonci Peribonio schreit sein Glück heraus, der scheidende Geschäftsführer Roland Weber wird von seinem Kollegen Daniel Götz angesprungen und die Spieler bespritzen sich mit allen Getränken, die sie in der Schnelle greifen können.

    Großsachsens Torwarttrainer Adam Frohn umarmt seinen früheren Torwart Andreas Fischer, der zusammen mit Jost, Lanci und Tokur Garant des Birkenauer Erfolgs gegen den TVG ist. Und Kapitän Jan Fremr wird vom verletzten Rudolf Varak fast erdrückt - in der Langenberghalle fallen tonnenweise Steine von arg strapazierten Herzen.

    Vorausgegangen war ein Spiel, in das die Birkenauer noch einmal alles warfen, was sie ohne den verletzten Rudolf Varak und den verhinderten Jochen Ritzert aufbieten konnten. Der TVG Großsachsen kam mit der doppelten Manndeckung gegen Dominic Sauer und Tobias Kohl nicht zurecht. Und aufgrund der fehlenden Stammformation auf dem Feld fand die Mannschaft nie ins Spiel. Sahm gab vor allem den Nachwuchsakteuren viele Spielanteile und auch der Torwartwechsel kam in der 54. Minute beim Stand vom 28:23 zu spät, um dem Spiel noch eine Wende zu geben.

    "Ich habe ganz ehrlich nicht mehr daran geglaubt, dass wir das noch schaffen", sagte ein sichtlich mitgenommener TSV-Torwart Andreas Fischer. Und Trainer Tonci Peribonio hatte nach dem verlorenen Endspiel in Wangen in der vergangenen alle Hände voll zu tun, dass seine Mannschaft tatsächlich noch an sich glaubt. "Es hat funktioniert, das ist alles was ich dazu sagen kann. Jetzt müssen wir analysieren, damit so etwas wie in dieser Saison nicht noch einmal passiert." AT
    Artikel vom: 11.05.2009

    "Die schwerste Saison"

    Birkenau. Roland Weber führte die Geschickte der ersten Mannschaft des TSV Birkenau als Geschäftsführer über Jahre hinweg. Zu Beginn dieser Saison entschied er sich für einen Wechsel zum unterklassigen TSV Neckargemünd. Wir unterhielten uns am Samstag mit dem Mann, der dachte, er hätte in dieser Runde seine einfachste Saison vor sich.

    Roland Weber, Birkenau hat das Unmöglich erreicht. Wie sehr haben Sie noch daran geglaubt, dass der TSV den Ligaverbleib schafft?

    RolandWeber: Ich dachte schon, dass wir gegen Großsachsen gewinnen können, aber das Schmiden noch einen Punkt lässt, das nicht.

    Wie sehr hat diese verkorkste Saison an Ihren Nerven gezehrt?

    Weber: Ich dachte vor der Runde, dass dies die bisher einfachste in meiner Tätigkeit hier werden würde. Es wurde die schwerste.

    Worin lagen die Fehler?

    Weber: Wir haben gewisse Konstellationen vor der Saison unterschätzt. Eine davon war, dass das Trio Fischer, Varak und Lanci das alles schon richten wird. Aber die Mannschaft hat sich nie gefunden, kam mit der hohen Erwartungshaltung nie zurecht. Und ich möchte betonen, dass wir deshalb drei Trainer hatten, weil Peter Jano von sich aus zurückgetreten ist.

    Sie sagen, dass sich die Mannschaft nie gefunden hat. Trotzdem wird das Team, bis auf die Abgänge von Tokur sowie Jano und Ritzert die ihre Karriere beenden, unverändert in die nächste Saison geschickt?

    Weber: Die Mannschaft hat sich ein Stück entwickelt und im letzten Drittel gekämpft und die Spiele nicht mehr bestritten als wären sie Freundschaftsspiele. Und an der Hexenjagd auf Tomas Lanci habe ich mich ohnehin nie beteiligt.

    Aber gerade diese Personalie zeigt, dass Sie erheblich vom Kurs abgewichen sind, auf junge Spieler aus der Region zu setzen.

    Weber: Lanci hat unter seinen Möglichkeiten gespielt, aber er hat sich in den letzten Spielen gesteigert. Mir wurde im Januar letzten Jahres von den Leistungsträgern dieser Mannschaft gesagt, dass sie nur dann weitermachen würden, wenn das Team nach dem Abstieg aus der Regionalliga so verstärkt werden würde, dass es den direkten Wiederaufstieg schaffen kann. Wir haben dann mit einer Armada junger Spieler verhandelt, die alle einen Rückzieher gemacht haben. Die Lösung mit Varak und Lanci war deshalb letztlich einfacher und billiger. AT
    Artikel vom: 11.05.2009

    Mehr Glück als Verstand

    Der TSV Birkenau hat den Klassenerhalt in der Handball-Oberliga geschafft. Na und? Dieses Ziel war vor der Saison als selbstverständlich angesehen worden, schließlich wollten die Birkenauer mit der Verpflichtung der ehemaligen Profis Varak und Lanci die Rückkehr in die Regionalliga schaffen.

    Doch es folgte eine katastrophale Saison. Die Neuzugänge passten nicht ins Mannschaftsgefüge, die Verantwortlichen hatten ihre Abweichung vom bisherigen Kurs unterschätzt. Statt das Team mit jungen Talenten aus der Region zu ergänzen, musste sich nun eine Mannschaft völlig neu finden und das klappte bis zuletzt nicht. Im Gegenteil: Die Trennung von Trainer Nummer 1 Frank Denne und die Aufgabe seines Nachfolgers Peter Jano brachte dem TSV sogar den Status der Untrainierbaren ein. Sogar ein Leistungsträger wie Sebastian Scheffzek streckte die Waffen. Etwas besser erreichte Trainer Nummer 3, Tonci Peribonio, ein Team, das keine Führungsspieler hatte und in dem oft mehr geredet als gehandelt wurde. Doch auch er brauchte eine gehörige Portion Glück, um den Oberligaverbleib zu sichern.

    Der TSV Birkenau hatte in dieser Saison mehr Glück als Verstand und muss nun aus seinen Fehlern lernen. Das Führungsteam bildet sich nach dem Weggang von Geschäftsführer Roland Weber neu und es muss versuchen, die Kluft zwischen erster Mannschaft und Handballabteilung wieder zu schließen. Und im sportlichen Bereich sollte Birkenau wieder zu dem zurückkehren, was den Verein über Jahre hinweg ausgezeichnet hat: Die Einbindung junger Spieler, denn die muss der TSV in diesem Jahr nicht einmal aus der erweiterten Region verpflichten - er hat sie in seinen eigenen Reihen.
    Artikel vom: 11.05.2009


    SGL feiert die letzte Party mit 750 Fans

    Leutershausen. Die Saison 2008/09 in der Baden-Württemberg-Oberliga ist Vergangenheit. Vergangenheit - ein gutes Stichwort für die Handballer der SG Leutershausen, die in den 60er und 70 er Jahren ihre größten Erfolge feierten. Aber auch die Insolvenz und der Rückzug aus der Bundesliga 2006 gehören zur Geschichte der SGL, der man seit gestern wieder ein Erfolgskapitel hinzufügen kann. Zwei Jahre nach der "Wiedergeburt" unter Führung von Vorstand Uli Roth und Trainer Holger Löhr sind die Hirschberger zurück in der Regionalliga.

    Die Art und Weise wie die "Roten Teufel" Aufstieg, Meisterschaft und BHV-Pokal perfekt machten, lassen auf eine hoffnungsvolle Zukunft blicken. Löhr hat es in zwei Jahren geschafft aus jungen, talentierten Spielern eine schlagkräftige Truppe zu formen, die sich auch durch Verletzungen von gleich vier Leistungsträgern nicht aus der Bahn hat werfen lassen und auch zukünftig für Furore sorgen will. In der letzten Partie gegen Helmlingen bot die Löhr-Sieben nochmal ein "Finale furioso". Mit viel Glück und einem bärenstarken Liviu Ianos im Tor drehte die SGL einen zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand und siegten am Ende knapp mit 33:32. Es passt ins Bild dieser Saison, dass sich die Roten Teufel nicht aufgaben und am Ende das Quäntchen Glück hatten als Sieger vom Platz zu gehen. "Wir sind froh die Saison mit einem Sieg zu beenden. Aber man hat vor allem in der Abwehr deutlich gemerkt, dass die Luft raus war", sagte Löhr.

    Bevor es aber in die letzten 60 Minuten Oberliga ging, erfolgte die offizielle Meisterehrung durch Walter Roß vom Süddeutschen Handball-Verband und es hieß, Abschied zu nehmen. Roth bedankte sich in einer bewegenden Rede von Jannis Wolf (Schwetzingen), Cornelius Maas (Großwallstadt), Matthias Rohr, Michael Baus (Karriereende) und Norman Dentzer (TV Offenbach) für ihren Einsatz. "Diese Mannschaft hat viel Spaß gemacht und ich freue mich auf das Derby im nächsten Jahr", sagt der "entliehene" Wolf, der vereinbarungsgemäß nach Schwetzingen zurückkehrt. Auch Sponsoren, Partnern und Fans sprach Roth seinen Dank "für eine großartige Saison" aus.

    In der anschließenden Partie ging es heiß her und die 750 Zuschauer in der Heinrich-Beck-Halle kamen voll ihre Kosten. Löhr ließ die scheidenden Maas, Wolf und Dentzer von Beginn an ran und die zeigten sich extrem motiviert. In einer ausgeglichenen Anfangsphase zeichneten sich Flügelflitzer Wolf und Rückraumspieler Maas für die ersten sechs Treffer verantwortlich. Beide Mannschaften suchten ihr Heil in der Offensive und Helmlingen war erneut der unbequeme Gegner. Nach dem 11:11 durch den frech aufspielenden Marius Kleinert (17.), konnten sich die Gäste erstmals absetzen, lagen 17:14 vorne, ehe sich Leutershausen mit einem Zwischenspurt doch noch die 18:17-Pausenführung sicherte.

    In Hälfte zwei ließ Löhr seine Stammsieben ran, Torhüter Ianos fügte sich mit einem parierten Siebenmeter gut ein, allerdings kam der SGL-Motor nur schwer in die Gänge. Die Freiburger spielten Katz und Maus mit Leutershausens Abwehr, vor allem Ivan Mlinarevic (11 Tore) und Kreisläufer Sven Urban (7) waren nicht in den Griff zu kriegen. Die Zuschauer trauten ihren Augen nicht recht: 20:25 nach 40 Minuten und Auszeit durch Löhr.

    Mit Erfolg, denn Simon Kuch und Daniel Häussler trafen zum 22:25, aber Helmlingen kämpfte und hielt dagegen. Unter den Augen der Meistermannschaft von 1968/1969 entwickelte sich in den letzten 15 Oberligaminuten ein offener Schlagabtausch, beide Teams wollten unbedingt gewinnen. Leutershausen legte nach dem 28:28 durch Kleinert in der 52. Minute stets ein Tor vor, die Gäste zogen aber gleich.

    Jonas Gunst war es vorbehalten per Siebenmeter den 33:32-Siegtreffer zu erzielen. Den letzten Wurf der Helmlinger lenkte Ianos über die Latte und hielt den Sieg für Leutershausen fest. Abschließend gab es kein Halten mehr, mit einem "Ohne euch hätten wir das nicht geschafft" bedankten sich die SGL bei ihren treuen Anhängern für eine ereignisreiche und tolle Spielzeit. Auf der Meisterfeier bewies die Löhr-Sieben dann erneut Stehvermögen und will auch in der kommenden Spielzeit wieder Grund zum Feiern haben. "Wir haben eine Mannschaft mit Perspektive und Zukunft. Da muss uns nicht bange sein", sagte Michael Baus, der dann den Part des Co-Trainer übernimmt. fa SG Leutershausen: Ianos (ab. 31), Dentzer; Wetzel 1, Kuch 4, Gunst 4/3, Seel 2, Häussler 3, Rüffer 1, P. Müller 3/1, F. Müller 2, Maas 4, Wolf 3, Kleinert 5, P. Gunst 1

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    Weinheimer Nachrichten Artikel vom: 11.05.2009

  • Der BSV Phönix Sinzheim verpflichtete heute Rechtsaußen Marcus Helm vom Zweitligisten HR Ortenau.Der 26-jährige Rechtsaußen erhält einen 2 Jahresvertrag beim BSV und soll die vakante Linkshänderposition von Fabian Marlok einnehmen der nach seiner schweren Schulterverletzung nicht mehr spielen wird.

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