Doppelte Bestrafung einer Mannschaft

  • Zitat

    Original von SteamboatWillie
    Die Idee von hoertie finde ich eigentlich auch sehr gut nur ist das 1. kein Offizielles Zeichen und 2. können die Spieler das wie eisbeer anmerkte falsch verstehen.
    Das sollte man schon vielleicht mit Augenkontakt nur mit dem Spieler klären und nicht wie bei einer richtigen Bestrafung mit erhobenem Arm etc.

    Da stimme ich zu. Ist die Frage, was gegen einen kurzen Ruf "Vorteil" des SR sprechen würde? Klappt natürlich nur, wenn es nicht allzu laut ist (denke ich mal, ich hab noch nie vor 5000 Zuschauern gespielt/gepfiffen).

  • Ein Vorteil hat immer Vorrang vor einer Bestrafung !!!! Egal in welcher Spielklasse.
    Nach der Vorteilsgewährung kann ich dann die notwendige Bestrafung aussprechen. Jedem Trainer, egal ob Kreis,- oder Bundesliga, würden die Nackenhaare hochstehen, wenn ich beim Griff in den Wurfarm sofort unterbrechen würde, obwohl der Ball noch zum freistehenden Kreisspieler gelangte.

    Da kann sunny Beispiele bringen wie er will. Regel 13:2 3.Absatz gilt in allen Ligen.
    Die sofortige Unterbrechung der Aktion ist sehr beliebt bei unsicheren SR, da am einfachsten. "Ich sehe etwas, pfeife sofort".

    Den Vorteil laufen lassen, anschließend bestrafen und ggf. (sofern der in meinem Bsp. angespielte Kreisspieler freistehend verworfen hat) mit Ballbesitz für die Abwehr, das ist die hohe Schule.
    Wenn ich sowas in der Halle sehe, ziehe ich jedesmal den Hut vor Begeisterung.


    Die erhobenen 2 Finger (ohne Pfiff) zum Zeichen: "Achtung, nach dem Vorteil kommt noch was", finde ich sehr interessant.
    Kommt besonders gut bei einem Gegenstoß, wenn ein Gegner den Ballbesitzer foult, dieser trotzdem weiter spielen kann, und ich während des weiteren Gegenstoßes kurz die erhobenen zwei Finger zeige.
    Da weiß jeder in der Halle: "Nicht aufregen, er hats gesehen, er lässt nur den Vorteil weiterlaufen".
    Habe das selbst schon praktiziert. Der gemeinte Spieler sah das Zeichen und verließ noch während des Gegenstoßes von selbst das Spielfeld. Perfekt :)

    Einmal editiert, zuletzt von Handball-SR (26. August 2008 um 13:24)

  • Lieber Handball-SR,

    weiter oben habe ich schon geschrieben, das ich ein absoluter Freund von 13:2 bin, insofern würde ich die von dir geschilderte Situation mit dem freistehenden Kreisspieler auch weiter laufen lassen.

    Entsteht durch das Foul jedoch eine Situation, in welcher der Kreisspieler vielleicht frei, jedoch ein Abwehrspieler noch in Reichweite steht, dann pfeife ich ab. Die Regel gibt das her. Und vor allem auch die individualität, mit der wir Spielsituationen beurteilen müssen. Das machts uns ja auch schwer. Und wenn ich mich mal irre, dann entschuldige ich mich mit Handzeichen.

    Alibischritte um falsche Schritte zu rechtfertigen brauch ich nicht. Ist mir zu affig.

    Vordringlichste Aufgabe von uns Schiedstrichtern ist es, die Gesundheit der Spieler zu schützen. Deshalb pfeife ich lieber einmal zu schnell und habe keinen Verletzten, als zu spät.

    Vielleicht hätte Pascal Hens die Olympiade fertig spielen können, wenn bei seinem Sprungwurf der erste Stoß gegen den in der Luft befindlichen Körper gepfiffen worden wäre. So kam dann noch der zweite und eine verletzungsbringende Landung. Fortgesetzt wurde das Spiel mit Abwurf.

    Das sind die Aktionen, die es den Schiedsrichtern in den unteren Ligen so schwer machen. In einem anderen Aktuellen Thread hier im Forum rufen alle beim Stoß in der Luft nach Rot. Das sieht man jedes Wochenende in der ersten und zweiten Bundesliga zu hauf. Rot gibts eigentlich nie, wenns hoch kommt mal 2 Minuten. Wie hat mir einer unserer Top-Schiris mal erklärt. Die Spieler in den Bundesligen sind so gut trainiert, die können das wegstecken. Da sollen Sie nicht so früh pfeifen. Da frag ich mich dann, warum es Regeln gibt. Oder hat die Bundesliga andere?

    Und dann pfeif doch mal eine B- oder A-Jugend und gib wegen sowas eine DQ. Stimmung gegen dich ist dir gewiss. Und wenn du erklärst warum du das machst, bekommst du brühwarm solche Aktionen wie bei Olympia gegen Hens oder auch aus der Bundesliga geschildert.

    Aber viele Diskussionen hier bringen nichts, weil ich bin Sunny und die anderen sind hier unangreifbare Eminenzen.

    Schau dir doch einfach mal Tlpz letzten Post an. Wer so schreibt, hält sich in meinen Augen für etwas besseres. Hätte er ernsthaft Diskutieren wollen, hätte er einfach nur darauf hingewiesen, das er in einem vorigen Post den bis dahin Abwehrspieler zum Angreifer gemacht hat und ich das überlesen hatte. Aber nein, er höhnt rum. Dazu sag ich mal nichts, ist besser.

    Und seine Aussage zu meinen Regelzitierungen sind das beste. Lies dir doch mal hier die meisten Threads surch. Meinungen, Meinungen und noch mal Meinungen. Leitet man Entscheidungen von Regeltexten ab, wird mit Meinungen argumentiert. Es wird nur vergessen darzustellen, nach welcher Regel man es ableitet. Wie man dann diskutiert, ist schon schwierig.

  • Sunny:

    Sie das Alles hier doch einfach so wie es ist, eine Diskussion, bei der jeder SEINE Meinung zu geschilderten Situationen mitteilt. Natürlich soll niemand abgebügelt werden, nur weil er eine andere Meinung hat - das wäre kontraproduktiv.

    Was hier abläuft ist alles nur graue Theorie. Jede geschilderte Situation sieht in der Praxis meistens ganz anders aus. Du kannst Dir lediglich ein paar Anregungen mitnehmen, die Praxis in der Halle ersetzen solche Diskussionen nie.

    Also bleib ganz gelassen. Ich kann ja gut nachvollziehen was Du meinst. Und mir ist auch bewusst, das die Spielleitung bei einem B-Jugend Spiel anderen Gesetzen (nicht Regeln) unterliegt, als vllt. ein RL, oder BuLi Spiel.
    Nur, diskutieren kann man ja trotzdem :)

  • Sunny

    Also sunny, ich halte mich bestimmt nicht für etwas besseres und höhne rum. Auch die anderen sind keine grauen Eminenzen. Aber wenn du hier Regeltexte zitierst und die entscheidenden Stellen teilweise noch fett markierst und dann in deinem Resumee dazu den eindeutigen wortwörtlichen Regeltext einfach als nicht vorhanden darstellst, dann solltest du mal überlegen, ob nicht vielleicht doch die eine oder andere deiner Situations- Konstruktion zu viel ist.

    Und außerdem habe nicht ich den Abwehrspieler zum Angreifer gemacht, nein das warst du selber in deinem Beispiel. Das du das dann im nachhinein nicht erkennst, dafür kann ich bei weitem nichts.

    Ich mag gern diskutieren, aber nicht wenn mir jemand mit dem Verdrehen von Regeltexten seine Version als einzig richtige hinstellen will. Wenn im Regeltext steht "der Abwurf gilt als ausgeführt wenn der Ball die Torraumlinie überquert hat" und du steif und fest behauptest das der Abwurf erst als ausgeführt gilt wenn ein SPieler den Ball berühert hat dann frage ich mich ernsthaft wer hier die graue Eminenz sein will.

  • Also, wenn ich mir das Ganze so durchlese, stelle ich fest, dass einige sich offensichtlich einen von der Palme schütteln, wenn sie als Schiri mal MACHT ausüber dürfen.

    Von rechtstaatlichen Gedanken, Ermessen etc. keine Spur, nur die Situation ausnutzen, mal über andere herrschen zu dürfen.

    Solche Schiris kann man vergessen.......

  • @ ALausH

    Wenn du dich hier schon so kritisch über die SR äußerst, dann solltest du mal genauer werden was du eigentlich meinst. Denn Sprüche klopfen ohne das Problem zu nennen, kann ich auch.

    Übrigens ist es nicht vetretbar über andere SR namentlich herzuziehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Bananiel (30. August 2008 um 19:31)

  • Da hat wohl einer nach 2 Jahren sein Passwort wieder gefunden :nein:

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von ALausH
    Von rechtstaatlichen Gedanken, Ermessen etc. keine Spur, nur die Situation ausnutzen, mal über andere herrschen zu dürfen.

    Rechtsstaatliche Erwägungen bei einer Spielleitung? Interessante These!
    Es geht doch um definierte Regeln, die durchaus außerhalb der "normalen" Gesetze stehen. Schubs mal jemanden in der Fußgängerzone (gibt Ärger) und lass es beim Handball sein (gibt auch Ärger)... :D

    Oder: Gegen jede rechtsstaatliche Entscheidung gibt es einen Rechtsweg. Gegen Pfiffe der SR nicht, solange diese sich im Rahmen des Regelwerks bewegen. Das gibt dem SR natürlich eine Machtfülle, von der - etwas überspitzt gesagt - die Inquisition nur geträumt hat.

    Aber alle am Spiel Beteiligten haben sich ja auf diese Regeln geeinigt.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt."
    [Dieter Hildebrandt]