Protest gegen geplante Anstoßzeiten in der Bundesliga

  • Zitat

    Original von tausendfeuer
    ....das hat alles glaub ich, mit Kapitalismus zu tun, von wegen die Gesetze des Marktes und so....das wollen alle.

    nichts gegen Kommerz, aber die Gesetze des Marktes werden greifen und ein Teilmarkt (die Fans) wird (hoffentlich) Rabatz machen. :)

  • Was mir hier zu kurz kommt (auch in der Diskussion) zu kommt, sind die Interessen der kleinen Amateurvereine (Kreisligen, Kreisklassen A,B, C usw.). Diese spielen meist Sonntags nachmittags (da die Spieler berufstätig sind und mittlerweile viele auch Samstags arbeiten müssen, geht es auch gar nicht anders) und sollen nun mit zwei Bundesligaspielen im Pay-TV in Konkurrenz treten. Wenn dann in unserer Region z.B. der KSC ein Heimspiel hat, werden manche Spieler bei ihrer Amateurtruppe fehlen, weil sie ins Stadion gehen. Und auch die ohnehin nicht zahlreichen Zuschauer werden sicher nicht mehr werden. Bleiben die Sportplätze aber leer, haben auch Sponsoren kein Interesse bei diesen Vereinen Banden-oder Trikotwerbung zu machen. Dies raubt den kleinen Amateurvereinen nahezu jede Einnahmemöglichkeit, die Kosten für Energie steigen aber stetig.
    Dafür wird munter in Sonntagsreden vom DFB das ehrenamtliche Engagement gelobt, der Fußball sei eine Familie von der untersten bis zur obersten Spielklasse. :rolleyes:

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

    2 Mal editiert, zuletzt von michel b. (26. Mai 2008 um 11:03)

  • Zitat

    Original von cruise
    Der Irrsinn geht weiter...vielleicht wachen ja jetzt die noch Unüberzeugten auf.

    Rauball will die totale Kommerzialisierung forcieren

    Rauball deliriert darin unter anderem, daß man "noch keinen Liganamen" und keinen "einheitlichen Ball" habe. "Bundesliga" ist also demnach kein Liganame und Bälle sind also nicht durch die Regel II normiert. Ergo ist nur "XX-Cola-Bundesliga" ein Liganame und nur der "Tornado XF520" von Nikedas wäre ein "einheitlicher Ball". Soviel zum Geisteszustand und Weltverständnis dieses Herrn.

    Weiter geht er darauf ein, daß man gewisse Spieler eben nicht mehr für eine Million, sondern nur noch für 20 bekäme. Aha. Wieviele "20-Milliöner" spielen denn in der noch namenlosen Bundesliga? Genau. Wahrscheinlich glaubt Dr. Rauball in seinem Kommerzfieberwahn auch, daß alle Marcel Maltritze der Bundesliga zu Real Madrid wechseln, wenn ihnen mal drei Jahre lang nicht das sechsstellige Gehalt um 15% erhöht wird?

    Man kann es nur immer wieder wiederholen, die Vereine verursachen ihre Kosten selbst, indem sie auf die völlig überzogenen Gehaltsforderungen von Durchschnittsspielern eingehen. Kein Fußballer muss 500.000 Euro verdienen. Geschweige denn 5,6 Millionen per Annum. Wenn er für weniger nicht hier spielen will, dann spielt er eben nicht hier. Draußen stehen Hunderte andere, die für weit weniger Geld drei Stunden täglich auf ähnlichem Niveau Sport treiben würden.

    Das Argument "Der Fußballer muß in seiner kurzen Karriere für später vorsorgen" (U.Hoeneß) will ich hier gar nicht groß diskutieren. Sollen sie's halt mal mit Arbeit versuchen. Klappt bei anderen auch, die vor ihrem 35. Geburtstag deutlich weniger zum Weglegen hatten. Vielleicht reicht's bei 300.000 Euro Jahressalär über 15 Jahre Fußballerlaufbahn aber auch so grad eben für die Rente. Natürlich nur, wenn man seinen "naturrechtlichen Fußballeranspruch" auf Reihenhaus und Jaguar nicht bis aufs Letzte ausreizt.

    Am Ende stehen dann solche Fälle wie aktuell wieder in Dresden, wo sich der Verein finanziell übernimmt und dann die Stadt oder das Land, ergo der Steuerzahler, also ich, in die Bresche springen soll "damit dieser Traditionsverein nicht stirbt", denn "die Fans können ja nichts dafür". Eben. Die können wirklich nichts dafür, und trotzdem sollen sie gefälligst die Zeche zahlen.

    Bevor eine Profimannschaft auf die Idee kommt, einen Anspruch auf Unterstützung durch ihre Fans zu haben, würde ich vorschlagen, daß die Profimannschaft erst mal die Fans unterstützt, in dem sie zum Beispiel 10% ihres Gehalts für zum Beispiel die Errichtung oder Unterhaltung von Kindergärten o.ä. einsetzt. Bevor die DFL den Fans das Geld aus der Tasche zieht, wäre eine geeignete Maßnahme, ihre Veranstaltungskalender nach den Wünschen und Bedürfnissen dieser Fans auszurichten. Das Leben besteht aus Geben und Nehmen. Nicht nur aus Nehmen.

    So lange sich diese Einsicht nicht durchsetzt, wird immer jemand auf solche kranken Ideen kommen, wie die jetzt ursächliche, daß in Deutschland Spieltermine verlegt werden müssen, damit die Spiele in China oder sonstwo live im TV gezeigt werden können. Freilich auf Kosten der hiesigen Fans, für die diese Veranstaltung eigentlich geschaffen wurde. "Globalvermarktung" als das große Hirngespinst unserer Zeit.

    Bleibt zu hoffen, daß die DFL damit gehörig auf die Schnauze fällt. Jeder Fan hat es selbst in der Hand. Leere Stadien sind der erste Schritt dorthin. Ein Jahr Empty House und kein Merchandiseumsatz und schon wird sich die gesamte Kostenstruktur der Liga gezwungenermaßen deutlich korrigieren. Die Spieler haben in dieser Situation nur die Möglichkeit, einer anderen Tätigkeit nachzugehen oder ins Ausland zu wechseln. 100% der DFL-Spieler werden sich keinen anderen Job suchen und für 90% der DFL-Spieler wird es keinen Markt im Ausland geben.

    Es ändert sich also dadurch so gut wie nichts, außer daß die Bestverdiener (die 10% Auslandswechsler) die Budgets nicht mehr strapazieren und die Gehälter der Übrigen Spieler wieder auf ein erträgliches Maß schrumpfen. Meiner Meinung nach ist das eine Überlegung wert. Es gibt auch andere schöne Wochenendbeschäftigungen.

  • Pressemeldung Fan-Initiative „sonntags 12.30 Uhr – ohne uns!“


    Vereinsübergreifende Unterschriften-Aktion gegen die geplanten neuen Anstoßzeiten im Profifußball:

    Schon 10000 Fans fordern Rücknahme!
    Auch Bezahlsender "premiere" "überhaupt nicht glücklich"


    Hamburg. Nur zehn Tage nach Bekanntgabe der neuen Bundesliga-Fernsehpläne durch die DFL formiert sich in der bundesdeutschen Fanszene breiter Widerstand gegen die geplanten Anstoßzeiten vor allem der 2. Liga. Auf der vereinsübergreifenden Online-Petitionsseite unter dem Logo „sonntags 12.30 Uhr – ohne uns“ unterschrieb am Freitag bereits der 10000. Fußballfan die Forderung nach „fanfreundlicheren Anstoßzeiten“. Die DFL hat in ihren Verwertungsszenarien ab der Saison 2009/10 für die 2. Liga vier Sonntagspartien mit einer Anstoßzeit bereits um 12.30 Uhr vorgesehen, dazu eine weitere am Samstag um 13 Uhr. Bisher wurde am Wochenende keine Partie vor 14 Uhr angepfiffen.

    „Dafür, dass das Thema Fernsehverträge durch die nahende EM im Moment in den Medien kaum eine oder gar keine Rolle spielt und die meisten Fans von den geplanten neuen Zeiten noch gar nichts wissen, sind 10000 Unterschriften aus ganz Deutschland in so kurzer Zeit ein großer Erfolg,“ stellt Marcus Reinhardt von der Fan-Initiative „Sozialromantiker Sankt Pauli“ fest, die die bundesweite Online-Petition am 21. Mai gestartet hat – nur einen Tag nach Bekanntgabe des neuen DFL-Szenarios. „Es haben tatsächlich Fans aller 36 Bundesligaclubs unterschrieben,dazu noch Anhänger etlicher Amateurvereine: Wann hat es das schon einmal gegeben“, freut sich auch Mitinitiator Jano Hafkus über das riesige Echo. Zu den Unterzeichnern der Petition (erreichbar über http://www.sozialromantiker-stpauli.de ) zählen übrigens auch der Vizepräsident des FC St. Pauli, Markus Schulz, der St. Pauli-Aufsichtsratsvorsitzende Michael Burmester, DSF-Sportmoderator Frank Buschmann sowie Thees Uhlmann, Sänger der deutschen Chart-Band „Tomte“.

    Nach Informationen der Initiative, die zunächst zeitlich unbegrenzt weiterlaufen soll, haben die Profivereine über das neue, gerade für am Spieltag anreisende Auswärtsfans sowie mittelbar betroffene Amateur- und Jugendvereine oft unzumutbare Verwertungsmodell übrigens noch nicht abgestimmt – eine Entscheidung falle wohl erst in den Wochen nach der EM bis zum Bundesligastart. Für diesen Zeitraum seien weitere, vereinsübergreifende Proteste geplant.

    Auch der Pay-TV-Sender „premiere“ habe auf Nachfrage der Presse erklärt, dass man mit den geplanten Anstoßzeiten „überhaupt nicht glücklich“ und die Zerstückelung des Spieltages in diesem Maße die alleinige Verantwortung der Vermarkter sei.
    "Premiere hätte mit der jetzigen Spieltagsgestaltung hervorragend leben können. Wenn man den Spielplan ändert, hätten wir uns eine Lösung gewünscht, von der insgesamt der deutsche Fußball und die Fans profitieren. Also allenfalls ein 3. Spiel am Sonntagnachmittag, um die Uefa-Cup-Teilnehmer zu entlasten. Wir halten nichts von Live-Spielen am Samstagabend und Sonntagmittag. Das ist die Zeit für die Familien", so Carsten Schmidt von Premiere.

    Die Proteste indes werden in den nächsten Tagen und Wochen noch ausgebaut und werden sich zunehmend auf die Strasse und in die Stadien ausweiten."Das Thema geht im Grunde jeden Stadionbesucher etwas an" "Es herrscht eine Menge Wut unter den Fans" so Jano Hafkus von den Sozialromantikern St.Pauli


    Kontakt:

    info@sozialromantiker-stpauli.de

    • Offizieller Beitrag

    @ die 2 Vorredner bzw. Schreiber


    Danke - ihr bringt es auf den Punkt

    Platz


    Möge die Macht mit Euch sein