Vorteil, Ballwechsel, nachträgliche Bestrafung?

  • Hallo!

    Folgender Sachverhalt:

    Angreifer A1 wird von Abwehrspielen B1 2-Min würdig im Angriff behindert, ich lasse aber Vorteil laufen und will nachträglich bestrafen (13:2, Ansonsten sollte die Bestrafung bis zum Ablauf der vorliegenden Spielhandlung aufgeschoben werden). Jetzt auf einmal Ballverlust von Mannschaft A und B will zum Gegenstoß starten.

    Was nun? Weiterlaufen lassen, Bestrafung B1 mit Ballbesitz für B oder Bestrafung B1 mit Ballbesitz für A?

    Freue mich auf eure Antworten

    Bitte mit Regelbezug! Danke

    Einmal editiert, zuletzt von Hodges (29. April 2008 um 13:12)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von berndo
    Bestrafung B1 mit Ballbesitz für B


    Der Vorschlag ist zu einfach - mittlerweile fällt mir in der Buli eine andere Linie auf :

    Spiel wird weiterlaufen gelassen bis zur nächsten Regelwidrigkeit und dann die Zeitstrafe nachträglich verhängt

  • Ich glaube nicht, dass in so einer Situation der zu bestrafenden Mannschaft ein Tempogegenstoß gestattet wird und dann erst ebstraft wird, auch nicht in der Buli.

  • Die Strafe sollte "Zeitnah" erfolgen also nicht erst 2 Minuten später. Ich halte es generell so das ich den Vorteil weiterlaufen lasse diesen Abwarte, und wenn dieser für mich vorbei ist halte ich die Zeit an und bestrafe nachträglich.
    Ballbesitzt dann der Situation entsprechend.

  • Also Entscheidung: Timeout, Hinausstellung von B1, Spielfortsetzung mit Ballbesitz B.

    War der "Vorteil" aber wirklich schon abgeschlossen? Und war es wirklich ein Vorteil. Meiner Meinung nach kommt es auf die schwere des Fouls an und ob wirklich ein Vorteil besteht. Vorteil z.B. setzt er sich trotz Foul im 1 gegen 1 durch zum Torwurf oder gelingt trotz Foul ein Pass zu freiem Spieler, der zum Torwurf kommt. Das kann man als SR sehen bzw. voraussehen. Ansonsten halte ich es so, dass ich bei leichten Fouls die den Spielfluss nicht beeinträchtigen, auch weiterspielen lasse. Aber bei Fouls, die bestraft werden müssen und trotz möglichen weiterspielen keinen wesentlichen Vorteil für die Angreifer (Torwurf, Pass zu freiem Mitspieler) bringen, bestrafe ich auch sofort - kann man als SR auch besser so verkaufen... :)

  • Moinsen,

    wenn Du den 13:2 komplett zitiert hättest, wäre die Antwort schon enthalten gewesen. Dort steht:

    Zitat

    Wenn eine persönliche Ahndung wegen einer Regelwidrigkeit zu geben ist, können die Schiedsrichter das Spiel umgehend unterbrechen, wenn dies für die Mannschaft, die den Regelverstoß nicht begangen hat, keine Benachteiligung ergibt. Ansonsten sollte die Bestrafung bis zum Ablauf der vorliegenden Spielhandlung aufgeschoben werden.

    Die Möglichkeit des Aufschubes von der sofortigen Unterbrechung für die Bestrafung endet mit dem Ballverlust.

    Also wie netrojaner richtig entschieden hat: Timeout, Hinausstellung B1, Ballbesitz B

    hilsen

    Anthony Baffoe : (nach gelber Karte zum Schiri) "Mann, wir Schwarzen müssen doch zusammenhalten!"

  • Zitat

    Original von netrojaner
    Also Entscheidung: Timeout, Hinausstellung von B1, Spielfortsetzung mit Ballbesitz B.


    Volle Zustimmung hier.

    Zitat

    Original von netrojaner
    War der "Vorteil" aber wirklich schon abgeschlossen? Und war es wirklich ein Vorteil. Meiner Meinung nach kommt es auf die schwere des Fouls an und ob wirklich ein Vorteil besteht.


    Hier allerdings nicht. Selbst wenn ein Spieler seinem Gegner mit beiden Beinen voran ins Gesicht springt, der angegriffene Spieler den Ball aber noch irgendwie zum freistehenden Kreisläufer bringt (gewollt oder nicht ist mir da ziemlich wurscht), liegt für mich klar ein Vorteil vor. Soll heißen: Die Situation entscheidet, ob ich Vorteil laufen lasse und nicht die Schwere des Fouls.

  • und was ist mit

    13:3 Wenn eine Regelwidrigkeit erfolgt, die gemäß Regel 13:1a bis b normalerweise zu einem Freiwurf führt, wenn der Ball nicht im Spiel ist, wird das Spiel mit dem Wurf wiederaufgenommen, der dem Grund für die gegebene Unterbrechung entspricht.
    --> ballbesitzende Mannschaft (hier B) hatte ja eine Regelwidrigkeit begangen!!!

  • Zitat

    Original von Hodges
    und was ist mit

    13:3 Wenn eine Regelwidrigkeit erfolgt, die gemäß Regel 13:1a bis b normalerweise zu einem Freiwurf führt, wenn der Ball nicht im Spiel ist, wird das Spiel mit dem Wurf wiederaufgenommen, der dem Grund für die gegebene Unterbrechung entspricht.
    --> ballbesitzende Mannschaft (hier B) hatte ja eine Regelwidrigkeit begangen!!!

    Der Ball war ja im Spiel als die Regelwidrigkeit erfolgte, insofern zieht 13:3 nicht. Genaugenommen unterbrechen die SR nach Gewährung des Vorteils erst in dem Moment das Spiel, in dem keine Regelwidrigkeit mehr vorliegt -> 13:4 Mannschaft in Ballbesitz bleibt in Ballbesitz.

  • Zitat

    Original von Hodges
    @ Dany: Und was heißt das genau "Ballbesitz dann der Situation entsprechend"?
    Ballbesitz für A oder B?


    In diesem Fall Ballbesitz für B da der Vorteil ohne weiteres Foul abgelaufen ist.
    Wenn allerdings da auch ein Foul stattgefunden hätte Ballbesitzt A + plus evtl. weiter Bestrafung eines Spielers wenn dieses Foul auch ne Progression gehabt hat.
    Bei Aus normale Entscheidung wie im Spiel auch, bzw. abwurf

  • Zitat

    Original von Lasse


    Volle Zustimmung hier.


    Hier allerdings nicht. Selbst wenn ein Spieler seinem Gegner mit beiden Beinen voran ins Gesicht springt, der angegriffene Spieler den Ball aber noch irgendwie zum freistehenden Kreisläufer bringt (gewollt oder nicht ist mir da ziemlich wurscht), liegt für mich klar ein Vorteil vor. Soll heißen: Die Situation entscheidet, ob ich Vorteil laufen lasse und nicht die Schwere des Fouls.

    Für mich ist beides zusammen entscheidend. Bei der von dir beschriebenen Situation wird der Kreisläufer wahrscheinlich ob der Schwere des Fouls psychisch so angeschlagen und voller Sorgnis über seinen Mitspieler sein, dass er den Wurf versemmelt - also lieber Vorteil abpfeifen :) dann bleiben sie in Ballbesitz *fg*

  • Zitat

    Original von netrojaner
    Für mich ist beides zusammen entscheidend. Bei der von dir beschriebenen Situation wird der Kreisläufer wahrscheinlich ob der Schwere des Fouls psychisch so angeschlagen und voller Sorgnis über seinen Mitspieler sein, dass er den Wurf versemmelt - also lieber Vorteil abpfeifen :) dann bleiben sie in Ballbesitz *fg*

    Bitte mal genau so argumentieren im nächsten Spiel und hier posten wie die Reaktion war ;)

    Zum Thema fand ich folgende Regelfrage (bin ja schon wieder fleißig am lernen):

    135. B7 (mit Ball) will einen Gegenstoß einleiten, wird aber von A17
    festgehalten. Der Schiedsrichter will gerade pfeifen, als er auf Vorteil
    erkennt, denn B8 hat den Ball noch bekommen und wirft auf das Tor.
    Torwart A12 hält und will einen Gegenstoß einleiten. Gegen A und B wurden bereits je 3 Verwarnungen ausgesprochen. Richtige
    Entscheidung?
    a) Weiterspielen lassen
    b) Hinausstellung von A17
    c) Abwurf
    d) Time out
    e) Freiwurf für B

    Antwort:
    135 b, c, d (2:8a, 13:2,16:1 Comm./Note/ Komm.,16:3b)

    Die Situation ist ja ähnlich. Gestatte ich auch der Mannschaft die die Regelwidrigkeit begangen hat einen Vorteil?
    Die Antwort wurde ja schon und am besten von Däne beschrieben.

  • @ SteamboatWillie: Aber in deinem Beispiel liegt der wesentliche Unterschied, dass der Ball beim Torabwurf nicht mehr im Spiel ist (also der formelle Wurf ausgeführt werden muss, egal wenn ich bestrafe). Hier gibt es ja auch keine Diskussion.

    Und in meinem Beispiel ist der Ball im Spiel, also die Unterbrechung/der Pfiff erfolgt auf Grund einer Regelwidrigkeit von B!

  • Zitat

    Original von Hodges
    Und in meinem Beispiel ist der Ball im Spiel, also die Unterbrechung/der Pfiff erfolgt auf Grund einer Regelwidrigkeit von B!

    nicht ganz richtig ;)

    der Pfiff erfolgt auf grund der nachfolgenden bestrafung- der eine regelwidrigkeit zu grunde liegt.

    haarspalterei aber es ist so.
    daher weiter ballbesitz für die mannschaft die zum zeitpunkt des TO im ballbesitz war.

    aber die ganze sache wird doch doch 13:2 erklärt:

    Zitat


    13:2

    Die Schiedsrichter sollten eine Kontinuität im Spiel zulassen, indem sie eine vorschnelle Unterbrechung des Spiels durch eine Freiwurf-Entscheidung vermeiden.
    Dies bedeutet, dass die Schiedsrichter gemäß Regel 13:1a keinen Freiwurf geben sollten, wenn die abwehrende Mannschaft unmittelbar nach dem von der angreifenden Mannschaft begangenen Regelwidrigkeit in Ballbesitz kommt.
    Gleichfalls sollten die Schiedsrichter gemäß Regel 13:1b erst dann eingreifen, wenn klar ist, dass die angreifende Mannschaft wegen der von der abwehrenden Mannschaft begangenen Regelwidrigkeit den Ballbesitz verloren hat oder nicht in der Lage ist, den Angriff fortzusetzen.
    Wenn eine persönliche Ahndung wegen einer Regelwidrigkeit zu geben ist, können die Schiedsrichter das Spiel umgehend unterbrechen, wenn dies für die Mannschaft, die den Regelverstoß nicht begangen hat, keine Benachteiligung ergibt. Ansonsten sollte die Bestrafung bis zum Ablauf der vorliegenden Spielhandlung aufgeschoben werden.
    Regel 13:2 gilt nicht im Falle von Verstößen gegen die Regeln 4:2 bis 3 oder 4:5 bis 6, bei denen das Spiel sofort durch ein Signal des Zeitnehmers unterbrochen werden muss.

  • Zitat

    Original von Hodges
    @ SteamboatWillie: Aber in deinem Beispiel liegt der wesentliche Unterschied, dass der Ball beim Torabwurf nicht mehr im Spiel ist (also der formelle Wurf ausgeführt werden muss, egal wenn ich bestrafe). Hier gibt es ja auch keine Diskussion.

    Und in meinem Beispiel ist der Ball im Spiel, also die Unterbrechung/der Pfiff erfolgt auf Grund einer Regelwidrigkeit von B!

    Recht hast du, daher natürlich etwas anderer Sachverhalt.