Handball-Chef gibt auf
Tschirne stellt Differenzen fest - Jugend-Regionalligen eingleisig?
Heide (we) Gerade einmal ein halbes Jahr hat er gebraucht, um festzustellen, dass dieser Posten nichts für ihn ist. Rainer Tschirne trat als Präsident des Nordostdeutschen Handballverbandes (NOHV) zurück. Der Büdelsdorfer hatte sich die Zusammenarbeit anders vorgestellt. Satzungsgemäß übernehmen die Vizepräsidenten Claus Runge (Hamburg) und Thomas Ludewig (Berlin) die Leitung.
„Ich bin mit meinen Vizepräsidenten nicht auf einen Nenner gekommen“, sagt der erfahrene Handball-Funktionär, der als Vizepräsident Spieltechnik auch dem Präsidium des Handballverbandes Schleswig-Holstein (HVSH) angehört. „Ich fühle mich in anderen Aufgaben wohler. Da habe ich nicht diese Überraschungen erleben müssen wie beim NOHV.“ Der Nordostdeutsche Handballverband beherbergt die Landesverbände Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg.
Fernab dieser offenbar auch zwischenmenschlichen Schwierigkeiten bestätigte Tschirne Planungen, dass für die mittlere Zukunft, möglicherweise ab 2009, auch im Jugendbereich eingleisige Regionalligen ins Auge gefasst sind. Ein entsprechender Tagesordnungspunkt soll auf der nächsten Sitzung des NOHV-Jugendausschusses am 15. März in der Landessportschule Güstrow behandelt werden.
Bisher spielen die Regionalligen in zwei Staffeln, wobei die schleswig-holsteinischen A-Jugend-Vertreter mit Hamburg zusammengefasst sind. Die Parallelstaffel mit Mannschaften der übrigen NOHV-Landesverbände spielt im weiblichen Bereich mangels Interesse mit nur neun statt der geplanten zehn Vereine.
Eine Entscheidung für die Eingleisigkeit hätte Auswirkungen auf etwaige Aufstiegsbestrebungen hiesiger A-Jugend-Mannschaften, die sich die Regionalliga in diesem Fall sportlich, organisatorisch und finanziell kaum leisten könnten. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Für Rainer Tschirne hingegen ist als NOHV-Chef unwiderruflich Schluss.
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