Wolfgang Böhme Biografie

Auerbacher: Danke für die Infos. Maulburg-Steinen hatte ich nicht auf der Rechnung. Die A-Jugend männlich war dort immer etwas dünn bestückt...

Ansonsten zum Böhme-Buch:
Also erst mal ist klar, dass Eggers nicht zu kritisch sein darf, sonst nimmt der liebe Böhme ihm die Tagebücher weg und es gibt keine Biographie. Das sollte mal jedem auffallen.
Zum anderen wäre schön gewesen, einmal die Mannschaftskameraden richtig erzählen zu lassen. Aber da kommt wenig. Bis auf den Torwart-Freund...
Und über das Training und die Vorbereitung auf wichtige Turniere steht so gut wie gar nichts drin. Fachlich kannst Du also überhaupt nicht profitieren.
Ich hätte mir gewünscht, dass Eggers den Mut gehabt hätte, mal so richtig Empor Rostock aufzuarbeiten und das Team bzw. das Umfeld genau zu analysieren. So die Meistermannschaft mal rauspicken. Wer war zu einem bestimmten Zeitpunkt IM, wer war Parteimitglied in welcher Funktion, wer war womöglich richtig angestellt bei der Stasi, das fehlt mir doch, da geht er zu wenig in die Tiefe. Schade. Vielleicht will auch keiner darüber reden...

Nichts desto trotz ist das Buch ein wichtiger Beitrag zur DDR-Sportdiktatur. Es hätte aber noch ein wenig mehr leisten können. Vielleicht legt ja Eggers noch nach ??

Aus aktuellem Anlass hole ich diesen Thread nochmal hervor. Heute abend widmet sich die Sendung Sport inside im WDR unter anderem Wolfgang Böhme.

Zitat

"Die gestohlene Goldmedaille"

Warum der DDR-Handballer Wolfgang Böhme vor dem Olympiasieg in Moskau 1980 von der Stasi aus dem Verkehr gezogen wurde

* Sendetermin: Montag, 29. September 2008, 22.45 - 23.15 Uhr .
* Wiederholungstermin: Dienstag, 30. September 2008, 09.20 - 09.50 Uhr

Als die DDR 1980 Handball-Olympiasieger wurde, feierte ein ganzes Land. Nur Wolfgang Böhme nicht. Er sah das Spiel in einer Rostocker Kneipe und weinte bittere Tränen. Bis kurz vor den Olympischen Spielen war Böhme selbst Teil der Erfolgsmannschaft. 192 Länderspiele hatte er in 10 Jahren für das Nationalteam bestritten, das er vier Jahre lang sogar als Kapitän anführte. Der Olympiasieg in Moskau hätte sein Karrierehöhepunkt werden sollen, doch daraus wurde nichts: Kurz vor den Spielen wurde der starke Linkshänder „ausdelegiert“, wie es im DDR-Jargon hieß: Einfach aus der DDR-Auswahl und dem SC Empor Rostock aussortiert. Von heute auf morgen durfte er nicht mehr Handball spielen.

War Böhme seine Vorliebe für alles Westliche – Mode, Musik und lockerer Lebenswandel – zum Verhängnis geworden? Oder hatte er Geld aus dem Westen angenommen? Als er einen Abwerbeversuch des THW Kiel nicht meldete, geriet er ins Visier der Staatssicherheit. Die Stasi überwachte ihn, las seine Briefe und sortierte ihn im März 1980 schließlich aus. Was war der Grund? An der Sportschule durfte der gelernte Lehrer fortan nicht mehr unterrichten. Auch aus den Sporthistorie sollte der bisherige Vorzeigeathlet getilgt werden: Bilder wurden aus den Archiven verbannt, der Sportler Wolfgang Böhme ausradiert. sport inside erzählt die Geschichte von Wolfgang Böhme, dem verhinderten Olympiasieger von 1980, und sucht nach Gründen für sein plötzliches Karriereende.

Quelle: WDR.de

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