Aussenspieler sinkende Manndeckung

  • Hallo, in der Sufu konnte ich meine Frage nicht beantwortet finden. Ich möchte jetzt mit meiner MD-Jugend, nach Ostern im 2ten Jahr die sinkende Manndeckung trainieren. Wir spielen das schon länger mehr oder weniger erfolgreich. Probleme bekommen meine Jung´s dann, wenn der Aussenspieler einläuft und der HR oder HL ihn begleiten soll. Wie verhält sich dann der Halbe Abwehrspieler?. Verschiebt er dann nach aussen ? Tauscht den Platz mit seinem HR oder HL. Auf der DVD Training C-Jugend wird kurz darauf eingegangen. Aber wenn die Aussen einlaufen, dazu sieht man nichts. Wäre toll, wenn ihr mir ein paar Tips geben könntet.

    wilma

  • Lies doch bitte Deinen Text noch mal durch und korrigiere etwaige Verwechslungen. Ich vermute, Du wolltest einmal AR und AL schreiben?

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Lies doch bitte Deinen Text noch mal durch und korrigiere etwaige Verwechslungen. Ich vermute, Du wolltest einmal AR und AL schreiben?

    Asche über mein Haupt. Hast natürlich recht. Meinte AR und AL.

  • Also mir wurde die sinkende Manndeckung so erklärt, dass sich das absinken vor allem mal auf den Rückraum beschränkt. So das einigermaßen gleiche Höhe gehalten werden kann.
    Aber letztendlich spielen wir doch immer noch eine Manndeckung, d.h. jeder Spieler ist erstmal für seinen direkten Gegenspieler verantwortlich.
    Wenn ein Außen einläuft, so muss ihn sein Außenspieler begleiten. Da passiert doch wenig mit Übernehmen oder sowas.

    Allerdings hab ich mit der Form der Manndeckung nur wenig Berührung bis jetzt, kann mich also auch täuschen.

  • Hi Moin,

    auf der rechten Abwehrseite sollte das m. E. so aussehen:

    LA läuft ein und wird von AR begleitet.

    Da dies im Rücken des HR, VM und HL geschieht, muss AR das Einlaufen laut ansagen, damit HR weiß, dass er nun einen deutlich größeren Raum gegen seinen Angreifer (RL) verteidigen muss.

    Das Signal "Einläufer" sollte HR insbesondere von einem möglichen Versuch, von RL hinterlaufen zu werden, warnen und VM und HL sollten sich auf den Versuch des Anspiels des Einläufers durch RM und RR einstellen.

    HR verschiebt nicht automatisch auf Außen, da er ja weiterhin gegen RL abwehrt. Nur wenn dieser nach LA wechselt, verschiebt HR mit.

    Gruß C.

    P.S.: Andere Seite, gleiches Spiel ...

  • @Nr. 3 deine Antwort leuchtet mir ein. Dann werde ich das heute im Training mal ansprechen. Das einzige Problem was ich sehe ist, das das mit dem lauten Ansagen "Einläufer kommt" nicht klappt. Wichtig ist auch, das meine HR und HL Spieler wissen das sie dann einen etwas größeren Raum verteidigen müssen.

    Gruß wilma

  • Es geht nicht nur um das Wissen um einen größeren Durchbruchsraum. "Einläufer!" sollte auch das Signal für vermehrte Armarbeit gegen den Ballführer sein, um den Pass zum Einläufer zu verhindern. Dass die Ansage kommt, muss irgendwann einfach in den Köpfen sein.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

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  • Zitat

    Dass die Ansage kommt, muss irgendwann einfach in den Köpfen sein.

    :lol: Achso ... Ich habe oft den Eindruck, die sind nur zum Haarefrisieren da. :lol:

    Das muss ich leider meist von der Bank steuern (wJD).

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Es geht nicht nur um das Wissen um einen größeren Durchbruchsraum. "Einläufer!" sollte auch das Signal für vermehrte Armarbeit gegen den Ballführer sein, um den Pass zum Einläufer zu verhindern.

    Das ist eine ziemlich gute Beschreibung Zibä.

    Ich mach mir das jedoch einfacher. Sobald eine Einläufer ruft, wird die Ballführerin umgeschubst damit die keinen Pass mehr spielen kann. Das klappt prima. :D
    Und dann schreie ich immer: "Super Abwehrarbeit, SUPER!!!!!"

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Danke für die Antwort. Ich glaube hiermit

    Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Es geht nicht nur um das Wissen um einen größeren Durchbruchsraum. "Einläufer!" sollte auch das Signal für vermehrte Armarbeit gegen den Ballführer sein, um den Pass zum Einläufer zu verhindern. Dass die Ansage kommt, muss irgendwann einfach in den Köpfen sein.

    kann ich das in den Köpfen meiner MJD verankern.

    wilma

  • Orange:
    Mich würde auch mal interessieren, was mit einer "sinkenden Manndeckung" gemeint ist. Also generell mal. Ist das eine, wo an der Mittellinie anfängt und ab dann der Gegenspieler begleitet wird, egal wohin ?

    Wäre nett, wenn die Cheftaktiker (Zibäh etc.) sich mal da äussern könnten.

    Ich würde dann mal gerne eine "auftauchende Manndeckung" kreieren wollen, so aus dem Nichts oder von der Auswechselbank.... Ähem.

    Also mit dem Begriff habe ich echt Probleme.

    Und was heisst bitte SUFU ? Ist das ein norddeutscher Begriff ?

    Einmal editiert, zuletzt von LagoTrainer (21. Februar 2008 um 19:08)

  • Das sind ja hier viele Baustellen:

    SUFU wird wohl "Suchfunktion" sein. Das Stichwort, das immer fällt, wenn ein Neuankömmling hier einen Thread mit einer Frage eröffnet. :D

    Cheftaktiker hier sind ganz andere. Ich trainiere nur ne handvoll Kinder. "Sinkende Manndeckung" ist eine Möglichkeit, die Umstellung von Manndeckung zur Raumdeckung fließend zu vollziehen. HE Mitglied Balljäger hat den Begriff in der Fachliteratur geprägt (glaube ich).

    - Manndeckung über das ganze Feld
    - ab der Mittellinie
    - sinkende Manndeckung

    Orientierungspunkt ist nicht mehr Gegner + dessen Stellung im Raum, sondern Gegner + Ballhöhe. Der Abwehrspieler orientiert sich weiterhin am Gegner, "sinkt" aber mindestens auf Ballhöhe zurück. Trödelt mein Gegenspieler also noch an der Mittellinie rum, der Ball ist aber schon Höhe 12 m, sinke ich auf ca. 11 m zurück, stehe meinem Gegenspieler aber noch gegenüber. Und ich müsste ggf. meinen Nebenspielern mitteilen, dass ich die Schnecke an der Mittellinie decke, da die Zuordnung nunmehr nicht mehr so offensichtlich ist. Die Größe der Lücken verkleinert sich also umgekehrt proportional zur Notwendigkeit der Kommunikation in der Abwehr. ;)

    Rolf: Ich arbeite hier beharrlich am Ruf des Schlachters unter den Trainern und jetzt kommst Du. :nein::lol:

    P.S.: Seit knapp zwei Stunden sind ZeeBees C-Mädchen nicht mehr Tabellenletzter! :jump: Mit 12 Toren das Hinspiel gegen den Tabellennachbarn verloren, nun mit 28:25 gewonnen.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

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  • Da war ich wohl zu langsam :(

    Trotzdem:

    Unter "Sinkender Manndeckung" versteht man eine mannbezogene Abwehr, die in der Regel im Bereich zwischen 9m und 14-15m gespielt wird. "Absinken" bedeutet, dass alle Abwehrspieler auf Ballhöhe sinken, um so den persönlichen Gegner (im 1gg1 ohne Ball) und den Ball beobachten zu können. Dies funktioniert nicht oder nur schwer, wenn der Ballführer näher zum Tor steht als Abwehrspieler eines anderen Angreifers. Die Coaching-Anweisung lautet: "Keiner verteidigt vor dem Ball".
    Durch die Position der Abwehrspieler im 1gg1oB auf Ballhöhe werden die Durchbruchsräume für den Ballführer verkleinert und es ist leichter, bei Durchbrüchen den Abwehrspieler des Ballführers zu unterstützen ("Auf Hilfe stehen!").
    Die Sinkende Manndeckung stellt somit einen wichtigen Bestandteil der RTK dar, denn sie leistet den fließenden Übergang von der "reinen" Manndeckung zur Raumdeckung.

    Einmal editiert, zuletzt von Balljäger (21. Februar 2008 um 21:49)

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Das sind ja hier viele Baustellen:

    SUFU wird wohl "Suchfunktion" sein. Das Stichwort, das immer fällt, wenn ein Neuankömmling hier einen Thread mit einer Frage eröffnet. :D

    Zickenbändiger, da ich mehr lese als Fragen stelle und meistens die Suchfunktion benutze, bin ich was meine Beiträge anbelangt ein Neuankömmling. :baeh: :baeh:
    Trotzdem ist es manchmal hilfreich von Euch "Trainercracks" die einer oder andere Erhellung zu bekommen. :P

    Balljäger, Danke für deine Ausführung. Da sind für mich die wesentlichsten Stichpunkte enthalten die ich mir als Schlagworte notiere.

    Ich persönlich finde die sinkende Manndeckung gut. Das Problem ist nur das unsere Gegner immer schön defensiv 6:0 spielen und meine Jungs nie die Möglichkeit haben das auch mal im Angriff zu spielen. Ist zwar Vorgabe aber es hält sich so gut wie keine Mannschaft daran. :/:
    Außer unser aktueller ungeschlagener Tabellenführer. Zwei Mannschaften mit dem selben Abwehrsystem. Ein geiles Spiel. Zwar mit 23:28 verloren aber meine beiden Aussen konnten die Abwehr mal so richtig aufmischen. Trainer des Gegners erwähnte in seinem Bericht das er extra eine Umstellung vornehmen musste :D
    So viele Gegentore hatte der Gegner noch nie bekommen.

  • Zitat

    So viele Gegentore hatte der Gegner noch nie bekommen.

    Natürlich nicht. Die Ewiggestrigen trainieren das nicht im Training und kommen mit einer offenen Abwehr nicht klar.

    Da sind wir in unserer Gegend wohl verwöhnt. Eine Fleischmauer in der E oder D-Jugend habe ich ewig nicht mehr gesehen. Aber auch hier hat es angefangen, dass die jeweiligen Kreismeister auch die offensivste Deckung gespielt haben (mit entsprechend guten Trainern). Die anderen sind dann irgendwann alle gefolgt. Nur so kann es klappen, wenn es positive Beispiele gibt.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Natürlich nicht. Die Ewiggestrigen trainieren das nicht im Training und kommen mit einer offenen Abwehr nicht klar.

    Das sind jetzt wohl eher die Morgigen ... :rolleyes:

    Zitat:

    19.02.2008 - Matthias Kornes
    Nachwuchsförderung: DHB sichtet mit neuer Struktur und neuen Schwerpunkten


    In den vergangenen Wochen fanden die Sichtungen der Regionalverbände und des DHB für die Jahrgänge 1993 (weiblich) und 1992 (männlich) statt. Erstmals wurde dabei eine neue Struktur angewandt. Unter dem Projektnamen „LEBEM“ hat das verantwortliche DHB-Trainerteam eine umfassende Leistungsabfrage geschaffen, die unter anderem auch verstärkt Handballunspezifische Inhalte berücksichtigt. Auch Umfang und Dauer der Sichtung wurden neu organisiert. Handball-world.com war zu Gast bei der Sichtung der Mädchen in Heidelberg.

    ...

    Außerdem wird nun auch in einer defensiven Abwehr den Regeln einer 6:0 Deckung entsprechend gespielt.

    ...

    Dass, entgegen der derzeit gültigen Rahmentrainingskonzeption des DHB, auch das Spiel mit einer defensiven Abwehr gesichtet wird, betont Lemmel: „Wir lassen diesmal in den Sichtungsgrundspielen auch fünf gegen fünf in die Breite mit einer defensiven Abwehr spielen. Dabei wird ohne Kreisspielerin agiert. Wir wollen sehen, dass ein kurzes Kreuzen, Stoßen – Rückstoßen gespielt wird oder die Rückraumspielerin zum Wurf geholt wird, außerdem möchten wir die Außen etwas mehr einbeziehen.“
    ...
    Quelle: handball-world.com

    Zitatende

    Einmal editiert, zuletzt von Nr. 3 lebt! (22. Februar 2008 um 12:54)

  • Zitat

    Das sind jetzt wohl eher die Morgigen ...

    DAS lag mir auch auf der Zunge (vor demselben Hintergrund), weil ich nach wie vor nicht davon überzeugt bin, dass es einen Königsweg gibt, der zudem noch vorgeschrieben wird. Ein sehr guter Trainer kann Kindern auch Abwehrarbeit in einer 6:0 Deckung vermitteln. Mehr Spaß werden aber die anderen Mannschaften haben, die noch aktiver Bälle erobern dürfen. Eine gut ausgebildete defensive Abwehr habe ich in der E oder D-Jugend allerdings noch nie gesehen. Dagegen durfte ich sowohl bei Jungs als auch Mädchen sensationelle 1:5- oder Manndeckungen sehen, so dass die RTK insgesamt der bessere Weg sein dürften (Spaßfaktor, kindgerechter, vielseitigere Folgemöglichkeiten).

    Letztes Jahr in Dänemark haben mich die defensiven Deckungsreihen der Skandinavier in der wD auch nicht umgehauen, während diese Mannschaften mit Luuutzens sowie unserer Deckung nicht wirklich klar kamen. 16 Mannschaften, davon 12 Skandinavier - deutsches Finale.

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    Einmal editiert, zuletzt von Zickenbändiger (22. Februar 2008 um 13:16)

  • [/QUOTE]

    Eine gut ausgebildete defensive Abwehr habe ich in der E oder D-Jugend allerdings noch nie gesehen. Dagegen durfte ich sowohl bei Jungs als auch Mädchen sensationelle 1:5- oder Manndeckungen sehen, so dass die RTK insgesamt der bessere Weg sein dürften (Spaßfaktor, kindgerechter, vielseitigere Folgemöglichkeiten).

    [/quote]

    Sehe ich genauso. Gegner´s Dickerchen oder zwei oder drei, die stehen zwar wie ein Sack Zement in der 6:0 Abwehr und meine Fliegengewichte prallen ab. Aber es ist wunderbar, wenn die Dickerchen laufen müssen und meine Fliegengewichte ihnen auf und davon sind. Wenn dann die geschätzten 60-70 kg. den Weg auf meine Abwehr gefunden haben, der Ball von 12m planlos draufgeballert wird und meine Jungs dann ihre Konter laufen. Spätestens dann finde ich es toll wenn man jeden Burger und jede süße Limonade am Körper des Gegners bewundern kann. :D :D
    Bin zurecht stolz auf meine Mannschaft, als jüngerer Jahrgang von 8 Mannschaften auf den 3. Tabellenplatz zu stehen. Haben zwar verdammt viele Gegentore, aber wenn es am Ende reicht ist es ok.

  • Ich habe am Wochenende unsere mE II gecoacht, die ich sonst nur bei einem von zwei Trainingsterminen betreue. Da haben wir auch einen... äh... etwas besser gefütterten jungen Mann dabei, der (wie soll es anders sein) zum Kreisläufer auserkoren wurde. Den Bengel sehe ich leider nicht im Training, da er nicht zu meinem Trainingstag kommt. Es war mir eine ganz besondere Freude, ihn in der offenen Manndeckung spielen zu haben, zu korrigieren, zu motivieren, anzutreiben und zwei ordnungsgemäß aber leicht gequält gestellte Anträge auf Auswechselung... abzulehnen. :devil:

    Nicht ins Tor stellen! Let them run!

    Ich schweife ab.

    @Wilma: Mach Dir nichts aus den Gegentoren. Wenn die Jungs es erst einmal raus haben, dreht sich die Statistik. Es gibt nichts Schöneres als einen Angriff, der es im Spiel nicht mehr bis zum Neuner schafft.

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    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.