mich erinnern die Ergebnisse zur Zeit stark an letzte Saison um die Zeit. Auch da trumpften die "Kleinen" auf unter anderem auch wir gegen Lemgo, deren Spieler mit den Köpfen schon bei der EM waren. Den Eindruck machten auch die ganzen WM-Finalisten auf mich. Da wollte sich in erster Linie keiner verletzen und gepaart mit der Tatsache, dass auch der HBW Handball spielen kann, kam die Einsicht etwas spät bis überhaupt nicht. Es würde mich nicht wundern, wenn im Sommer vor Olympia ähnliche Resultate die Liga prägen würden...
Was für mich eine sehr interessante Erfahrung war, war mal der eigentliche Unterschied dieser zwei Mannschaften verfolgen zu können. Ich hatte affengeile Plätze, unmittelbar hinter den Spielerbänken und war so hautnah am Geschehen, eine Halbzeit hinter den Gelben und eine Halbzeit hinterm HBW. Wie es beim HBW mit gegenseitiger Anfeuerung, Unterstützung und der Kommunikation funktioniert wusste ich ja schon, aber wie das bei einem vermeintlichen Spitzenteam abläuft war mit dann doch etwas neu. Das ist ne komplett andere Welt. Gemeinsames Freude oder Frust gibt es da nur bei Toren oder vermeintlich falschen Schiedsrichterentscheidungen. Auf der Bank gibt es so gut wie keine Kommunikation. Verwirft ein Gelber oder kassieren sie ein Gegentor herrscht totenstille auf der Bank. Kein aufbauenden Klaps an den Fehlschützen oder aufbauende Worte wenn er auf die Bank kommt. Und wenn dann mal Kommunikation unüberwindbar war (wer als nächstes rein soll etc.) gab es immer noch Probleme die wohl in den unterschiedlichen Muttersprachen ihre Ursache fanden. Das war mehr Verständigung mit Händen und Füßen als mit deutschen Worten (Polnisch war es übrigens laut meiner gebürtig polnischen Begleitung auch nicht
).
Diesen Eindruck hinterließ die Mannschaft meiner Meinung nach auch auf dem Spielfeld. Die Mannschaft kann sicherlich stark sein. Dass ein Schwarzer ein Tor macht sobald er den Ball in Händen hält ist ja jedem bekannt und dass die Rückraumschützen auch etwas können, weiß auch jeder. Aber da hört es dann irgendwie auf. Individuell sind diese Spieler ne Klasse für sich, aber wenn es darum geht, auch mal gemeinschaftlich mit Kampf und Leidenschaft etwas zu erreichen, scheint da nicht viel dahinter zu stecken. Das war zumindest mein ganz subjektiver Eindruck.
Unter den Zuschauern gab es einen "kleinen" Block aus Kronau. Ich schätze ihn auf ca. 200 Mann, höchstens 300. Zumindest in der Gegend meiner Plätze waren auch immer wieder einzelne Gästefans verteilt, so kam sicherlich auch ne große Anzahl zustande. Nachdem der frühe Lauf der Kröstis aber sportlich beendet wurde, hat man von Gästefans, egal wo sie saßen, nichtmehr viel mitbekommen. Es war definitiv ein Heimspiel für den HBW! Der junge Brack sprach von einer Stimmung wie er sie überhaupt noch nie und niergends erlebt hatte.