"Selbst schuld" - Von Krankheiten und Verletzungen und dem (zu) teuren Handballspiel


  • und ein leserbrief/ kommentar:

    Zitat


    Vorschrift mit fataler Wirkung

    Zu: "Selbst schuld" von Bernd Hontschik, FR-Wissen vom 3.11.

    Wenn zum Beispiel nach Tätowierungen, Piercings oder Schönheits-Operationen gesundheitliche Probleme auftreten, müssen die Behandlungskosten aufgrund der letzten Gesundheitsreform in Zukunft von den Betroffenen teilweise selbst getragen werden. So weit, so populistisch. Herr Dr. Hontschik hat in seinem Kommentar sehr treffend den Blick geöffnet für die Konsequenzen aus dieser Verschuldensdebatte. Seine Liste von Beispielen lässt sich noch verlängern: Was ist mit den Verletzungen im Breitensport? Denn es sind keineswegs die immer wieder bemühten Drachenflieger, die hohe Behandlungskosten verursachen, sondern Fußballer und Handballer im örtlichen Verein. Und was ist mit den Kosten einer lebenslangen Aids-Therapie bei Menschen, die den Rat zu Safer Sex (vielleicht nur ein einziges Mal) nicht befolgt haben? Hier hat eine Vorschrift in die Gesundheitsgesetze Einzug gehalten, die fatale Wirkungen entfalten und das Gesundheitssystem nachhaltig verändern kann - nicht zum Besseren. Und es wird wieder einmal Bürokratie aufgebaut statt abgebaut. Insgesamt ein sehr bedenkliches Unterfangen.

    Norbert Klusen, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse,
    Hamburg
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