Die 3 kuriosesten Fussballspiele der Geschichte!
3. Rang:
Eine Selbstzerstörung erster Güte
Im Oktober 2002 gastierte der vorjährige Meister Madagaskars, Stade Olympique l’Emyrne, bei der AS Adema, welche in der Runde zuvor Meister wurde. Schon kurz nach Spielbeginn soll es zu einem heftigen Streit zwischen dem Schiedsrichter und dem Olympique-Trainer gekommen sein. Aus Protest gegen den Schiedsrichter und wohl auch auf Anweisung des Trainers begannen die Spieler von Olympique Eigentore in Serie zu produzieren. Die Spieler der Heimmannschaft unternahmen nichts gegen die Torflut. Im Gegenteil, sie verfolgten amüsiert, wie das Score schlussendlich auf 149 - 0 zugunsten des Gastgebers anwuchs, was gleichzeitig einen Torrekord für Erstligaspiele weltweit bedeutete. Das Spiel soll übrigens mit Tumulten geendet haben, die Zuschauer forderten trotz Kantersieg und Spektakel besonderer Art ihr Eintrittsgeld zurück...
2. Rang:
Gut gemauschelt ist...doch verloren
Geschehen anlässlich des Tiger Cup 1998 in Vietnam. Im letzten Gruppenspiel trafen Indonesien und Thailand aufeinander, wobei beide Mannschaften schon für die Halbfinals qualifiziert waren. Die Konstellation führte dazu, dass der Sieger dieser Partie im Halbfinal auf den haushohen Turnierfavoriten Vietnam traf, der Verlierer jedoch gegen Singapore, einen krassen Aussenseiter, spielen durfte. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass beide Mannschaften wenig Lust auf Angriffe, geschweige den Tore hatten. Nachdem beide Mannschaften zur Pause von Offiziellen mehrmals aufgemuntert wurden, gingen die Indonesier in der 2. Halbzeit zweimal in Führung, was jeweils postwendend durch die Thais mit dem Ausgleich beantwortet wurde. Kurz vor Schluss entschlossen sich die Indonesier das Spiel mit einem Eigentor zu entscheiden. Die Thailänder bekamen dies jedoch mit und stürmten geschlossen nach vorne um das gegnerische Tor zu verteidigen. In der Nachspielzeit gelang es dem indonesischen Torhüter Mursyid Effendi endlich den Ball zu behändigen. Kurzerhand drehte er sich um und hämmerte den Ball zum Entsetzen der Thais ins eigene Tor! Die Gerechtigkeit siegte dann doch noch, denn sowohl Thailand wie auch Indonesien verloren ihre jeweiligen Halbfinals. Beide Nationalmannschaften wurden vom asiatischen Fussballverband wegen „krassem Verstoss gegen die Sportlichkeit“ für 3 Monate gesperrt und mit je US$ 40'000 gebüsst. Zusätzlich wurde der indonesische Torhüter Mursyid Effendi lebenslänglich gesperrt.
1. Rang:
Hammermässige Auswüchse eines FIFA-Experimentes
Der absolute Knaller! Die FIFA hat sich 1994 den Shell Caribbean Cup, die Karibik Meisterschaft, ausgesucht, um mit den Regeln des Golden Goals ein bisschen zu experimentieren. Der neue Ansatz der FIFA sah vor, dass jedes Spiel zwingend einen Sieger findet. So wurden sämtliche Spiele bei Unentschieden verlängert um mittels Golden Goal die endgültige Entscheidung zu finden. Um jedoch auszuschliessen, dass es für eine Mannschaft entscheidend sein könnte, in der Verlängerung nur ein Tor schiessen zu können, wurde beschlossen, dass jedes Golden Goal doppelt zählt. Diese neuen Regeln führten schlussendlich zum wohl witzigsten Spiel der Geschichte.
In der Gruppe mit Grenada, Barbados und Puerto Rico qualifiziert sich der Erste für die Finalrunde. Im ersten Spiel gewann Puerto Rico gegen Barbados mit 1:0, zwei Tage später gewann Grenada gegen Puerto Rico mittels Golden Goal mit 1:0, das allerdings gemäss neuen Regeln mit 2:0 gewertet wurde. So musste im letzten Spiel Barbados unbedingt mit 2 Toren Unterschied gewinnen, während Grenada eine knappe Niederlage reichen würde. Barbados ging schnell 2:0 in Führung, musste aber 7 Minuten vor Schluss den kapitalen Anschlusstreffer hinnehmen. Neben zunehmender Verzweiflung machte sich beim Team aus Barbados zunehmend Verwirrung breit. Soll man gegen ein ultra-defensives Grenada innerhalb der letzten 7 Minuten ein „Brechstangen-Tor“ versuchen zu erzielen, oder soll man sich mittels Eigentor in die Verlängerung retten, um dann 30 Minuten Zeit zu haben, um das Tor zu schiessen, das dann ja doppelt zählt und somit zum Weiterkommen reichen würde? Die Spieler besprachen sich kurz und entschieden sich spontan für Plan B „Eigentor“. Beide Mannschaften sprechen jedoch die gleiche Sprache, und so bekam Grenada Barbados’ Absicht mit und verteidigte auch das gegnerische Tor. Dieses Vorhaben gelang aber nur ein paar Minuten, dann gelang Barbados das ersehnte Eigengoal. 2:2! Grenada’s Spieler realisierten beim Anstoss, dass ihnen nun ihrerseits ein Tor gelingen muss, egal auf welcher Seite! Ein richtiges Tor würde ja zum Sieg und damit ebenfalls zur Qualifikation reichen. So musste Barbados in den letzten Minuten beide Tore mit Mann und Maus verteidigen, was ihnen auch erfolgreich gelang. Die Zuschauer rieben sich ob dem skurrilen Geschehen verwundert die Augen und vergossen Tränen vor Lachen. In der Verlängerung ging Barbados’s eigenwillige Strategie auf; nach 94 Minuten gelang das entscheidende Golden Goal zum 3:2, sprich 4:2!
Im Gegensatz zum Tiger Cup wurden diesmal keine Spieler und/oder Mannschaften bestraft, da laut FIFA beide Teams „auf den Gruppensieg und damit auf die Finalrunden-Qualifikation gespielt haben“. Es konnte leider nicht in Erfahrung gebracht werden, ob der Schreibtischtäter, der diese Regel eingeführt hatte, eruiert und gefasst werden konnte...