Natürlich ist bei jedem Kritiker des HSV oder auch der Kröten eine Portion Neid dabei. Und auch verständlich. Denn mal ehrlich, ohne die SAP-Arena wäre nie ein Hopp auf die Idee gekommen, auch einen Handball-Verein massiv zu pushen. Die Kröten haben nun mal das Glück gehabt, der höchstspielende Verein in der Nachbarschaft gewesen zu sein. Nicht mehr, und nicht weniger. In Gummersbach ist es doch nicht gross anders. Ohne die Kölnarena (und Gummersbach ist nun mal der Verein, der Köln am nächsten liegt) wäre dort auch lange tote Hose. Die Kohle, die dort fliesst, kommt zwar nicht nur von einigen schwerreichen Gönnern, aber gross ist der Unterscheid nicht. Im Gegenteil scheint das Modell rund um Mannheim erfolgreicher zu sein, wenn ich die Liste der Neuverpflichtungen sehe. Gummersbach muss ca. jede Woche einmal verkünden, dass Narcisse noch ein Jahr bleibt, um überhaupt etwas vorzuzeigen.
Hamburg ist mittlerweile durch seinen Papa Rudolph, der alle Deckel zahlt, ein Verein, der schwarze Zahlen schreibt und höchste Zahlungsmoral zu haben scheint. Aktuell kann ich mir nicht vorstellen, dass Rudolph dort seine Zelte abbricht, dazu hat er ähnlich wie ein Hopp den Drang nach Erfolg. Und den hat er zumindestens noch nicht in dem Mass erreicht, wie er es haben will.
Ob der Weg im Deutschen Handball gut ist, wage ich bezweifeln. Die Kluft wird immer grösser, viele Spiele so unattraktiv. Ich könnte regelmäßig kotzen, wenn ich Kommentare von Kieler Fans lese, die von einen scheiss Spiel sprechen, wenn der THW mal einen kleinen Verein nur mit 8 Toren Vorsprung aus der Halle geschossen hat. Gerade die WM hat gezeigt, dass der Handball von Spannung und Dramatik lebt. Diese fehlt mir zu oft in der Liga. In 2-3 Jahren werden Vereine wie Kiel, Hamburg, Mannheim und Flensburg vielleicht eine Europaliga fordern, weil sie national bis auf ein paar Spiele unterfordert sind, aber immer mehr Kohle für immer mehr Stars ausgeben. Noch machen es die Zuschauer mit...