Diskussionen um TTO auf Weiterbildung

  • Hallo zusammen,

    wir hatten gestern im Kreis Weiterbildung und es ging dabei u.a. um die Frage, was passiert, wenn die Mannschaft, die in Ballbesitz ist, TTO beantragt, dann aber den Ball verliert, bevor der Zeitnehmer pfeift (wenn er z.B. aus welchem Grind auch immer, zwei Sekunden oder so zu spät pfeift, mag ja auf Kreisebene durchaus vorkommen).

    Für mich ganz klar: Grüne Karte wird zurückgegeben, kein TTO, Mannschaft, die Ball bekommen hat, bleibt in Ballbesitz.

    Für die anderen war die Sache auch klar, leider etwas anders.

    Ich hab nachher noch mit einem Zeitnehmer/ Sekretärgespannt aus der Bundesliga (!) (bei uns Schiedsrichterwart und Lehrwart) und einem ehemaligen Bundesligaschiedsrichter diskutiert und alle waren sich einig:

    Wenn der Zeitnehmer sagt, Grüne Karte wurde gegeben, als die Mannschaft noch in Ballbesitz war, wird das TTO gewährt und die beantragende Mannschaft hat dann natürlich den Ball.
    Die waren sich so sicher und haben mir ewig erklärt, wieso es im Chaos enden würde und wie viele Einsprüche es geben würde, wenn ich das TTO nicht gewähre als Schiedsrichter (für meine Begriffe gibt es die Einspruchsgründe nur, wenn ich so verfahre, wie die das sagen).
    Einer der drei kannte den Passus mit dem Zurückgeben der Grünen Karte nicht und wurde dadurch ein wenig verunsichert und sagte, er müsse es nachgucken, der zweite kannte den Text, sagte aber, dass sei irgendwie anders gemeint und ihm würde das auf jeden Fall auch anders beigebracht werden auf DHB-Ebene und den dritten interessierte der Text überhaupt nicht, sondern benutze lieber Argumente wie "Wenn der Zeitnehmer die Karte bekommt, hält er sofort die Uhr an und es kann doch nicht sein, dass der Ballbesitz wechselt, wenn die Uhr angehalten ist." (die Logik ist für mich schon allein deshalb Unsinn, weil der Zeitnehmer doch zuerst pfeifen und dann die Zeit anhalten soll).

    Lange Rede, kurzer Sinn: Sie blieben klar bei ihrer Meinung und ließen sich absolut nicht umstimmen.

    Jetzt meine Frage: Habt ihr irgendwo Erläuterungen, die das Zurückgeben der Grünen Karte klar erklären und als sinnvoll darstellen? Oder vielleicht irgendwelche Urteile nach Einsprüchen (sowohl gegen die eine als auch gegen die andere Entscheidung), oder irgend sowas?

    Den Regeltext brauch ich nicht, kenn ich natürlich.


    Außerdem noch zwei Dinge dazu:

    Als Argument für das Zulassen des TTO wurde unter anderem auch der Vergleich genannt, was denn wäre, wenn der Ballbesitz nicht wechseln, sondern, nach dem Beantragen, aber vor dem Pfiff des Zeitnehmers ein Tor für die beantragende Mannschaft fallen würde.
    Auch hier war man sich ganz sicher und einig, dass das Tor natürlich nicht gezählt werden dürfe und das TTO durchgeführt werden müsse.

    Ich muss zugeben, mit dem Vergleich haben sie mich etwas verunsichert, aber es ist doch richtig, dass auch in diesem Fall die Karte zurückgegeben wird und das Tor zählt, oder?


    Und: Was ist, wenn jetzt eine Mannschaft ein TTO beantragt, unmittelbar danach wirft ein Spieler der Mannschaft gegen den Pfosten, der Ball prallt ins Spiel zurück (nicht im Torraum) und zwei Spieler unterschiedlicher Mannschaften werfen sich danach, keiner hat aber den Ball, bevor der Zeitnehmer dann pfeift.

    Ist ein bisschen schlecht formuliert, aber ich hoffe, ihr wisst, was ich meine.

    Ich finde, wenn man es ganz genau nimmt, müsste man, wenn, dann am ehesten in dieser Situation das TTO geben, da es ja in den Regeln irgendwo heißt, dass, wenn der Ball irgendwo in der Luft oder am Boden ist, die Mannschaft in Ballbesitz ist, die den Ball als letztes hatte.

    Also wäre die Mannschaft in diesem Fall ja noch in Ballbesitz und das TTO muss gewährt werden, oder? (da bin ich mir sehr unsicher!).


    Danke!


    Michael

  • Ich kann mich nur einmal dran erinnern, dass diese Tor-TTO Situation mal bei einem Fernsehspiel von Nordhorn passierte. Lindgren legt die gruene Karte hin und in dem Moment wirft ein Nordhorner Rueckraumspieler ins Tor. Das Tor wurde nicht anerkannt, das TTO abgehalten und Nordhorn konnte dann bei einem erneuten Angriffsversuch kein Tor erzielen und hat verloren.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von Rheinland-SR
    [...]der zweite kannte den Text, sagte aber, dass sei irgendwie anders gemeint und ihm würde das auf jeden Fall auch anders beigebracht werden auf DHB-Ebene

    Zitat

    Erläuterung 3:
    Unter der Voraussetzung, dass der Antragsteller den Ballbesitz nicht verliert, bevor der Zeitnehmer pfeifen kann (in diesem Falle wäre die Grüne Karte der Mannschaft zurückzugeben), wird der Mannschaft das Team-Time-out umgehend gewährt.


    Was genau daran jetzt anders gemeint sein kann, moechte ich gerne mal wissen...

    Zitat

    Original von Rheinland-SR
    Den Regeltext brauch ich nicht, kenn ich natürlich.


    Sorry. ;)

    Zitat

    Original von Rheinland-SR
    Als Argument für das Zulassen des TTO wurde unter anderem auch der Vergleich genannt, was denn wäre, wenn der Ballbesitz nicht wechseln, sondern, nach dem Beantragen, aber vor dem Pfiff des Zeitnehmers ein Tor für die beantragende Mannschaft fallen würde.
    Auch hier war man sich ganz sicher und einig, dass das Tor natürlich nicht gezählt werden dürfe und das TTO durchgeführt werden müsse.

    Ich muss zugeben, mit dem Vergleich haben sie mich etwas verunsichert, aber es ist doch richtig, dass auch in diesem Fall die Karte zurückgegeben wird und das Tor zählt, oder?


    Wuerde ich analog zum Ballverlust sehen, also Tor zaehlt, Karte wird zurueckgegeben.

    Zitat

    Original von Rheinland-SR
    Und: Was ist, wenn jetzt eine Mannschaft ein TTO beantragt, unmittelbar danach wirft ein Spieler der Mannschaft gegen den Pfosten, der Ball prallt ins Spiel zurück (nicht im Torraum) und zwei Spieler unterschiedlicher Mannschaften werfen sich danach, keiner hat aber den Ball, bevor der Zeitnehmer dann pfeift.

    Ist ein bisschen schlecht formuliert, aber ich hoffe, ihr wisst, was ich meine.

    Ich finde, wenn man es ganz genau nimmt, müsste man, wenn, dann am ehesten in dieser Situation das TTO geben, da es ja in den Regeln irgendwo heißt, dass, wenn der Ball irgendwo in der Luft oder am Boden ist, die Mannschaft in Ballbesitz ist, die den Ball als letztes hatte.

    Also wäre die Mannschaft in diesem Fall ja noch in Ballbesitz und das TTO muss gewährt werden, oder? (da bin ich mir sehr unsicher!).


    Wenn wirklich noch niemand den Ball beruehrt hat, wuerde ich dir da zustimmen.

  • Die Erläuterung 3 ist in dieser Beziehung eigentlich ganz deutlich. Da gibt es nix zu interpretieren und auch keine unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten.

    @Rheinland-SR

    In einem Punkt hast du jedoch unrecht: Der Zeitnehmer hält erst die Uhr an und pfeift dann (bzw. zeitgleich).

  • Entscheidend ist der Augenblick in dem die grüne Karte bei eigenem Ballbesitz auf den Tisch gelegt wird. Der Zeitnehmer brauch natürlich auch einen Moment um durch Pfiff das Team-Timeout den Schiedsrichtern zu signalisieren und natürlich auch die Uhr anzuhalten.

    War zum Augenblick der Kartenübergabe die Mannschaft in Ballbesitz ist die Beantragung rechtens und das Team-Timeout zu gewähren.

    Verliert die Mannschaft nach berechtigter Beantragung aber vor Pfiff des ZN den Ball, egal - wirft ein Tor, egal (zählt nicht), passiert sonst etwas sonderbares (der Ball wird durch einen Zuschauer geklaut :D ) egal!

    Wichtig war wie gesagt der Punkt der Beantragung, wenn berechtigt, dann wird auch gewährt.

    Das einzige was nach der Beantragung noch relevant ist, dass sind progressiv zu bestrafende Vergehen (Bspl: nach Beantragung aber vor Pfiff wird ein Spieler beim Torwurf durch Griff in den Wurfarm gefoult. Es gibt keinen Siebenmeter, da ja bereits vorher das TTout beantragt worden war, die entsprechende progressive Bestrafung ist aber auf jeden Fall zu verhängen).

    "Die Perfektion gehört den Göttern."
    (Sprichwort der HOPI-Indianer)

  • Zitat

    Original von Linus
    Entscheidend ist der Augenblick in dem die grüne Karte bei eigenem Ballbesitz auf den Tisch gelegt wird. Der Zeitnehmer brauch natürlich auch einen Moment um durch Pfiff das Team-Timeout den Schiedsrichtern zu signalisieren und natürlich auch die Uhr anzuhalten.

    War zum Augenblick der Kartenübergabe die Mannschaft in Ballbesitz ist die Beantragung rechtens und das Team-Timeout zu gewähren.

    Verliert die Mannschaft nach berechtigter Beantragung aber vor Pfiff des ZN den Ball, egal - wirft ein Tor, egal (zählt nicht), passiert sonst etwas sonderbares (der Ball wird durch einen Zuschauer geklaut :D ) egal!

    Wichtig war wie gesagt der Punkt der Beantragung, wenn berechtigt, dann wird auch gewährt.

    Das einzige was nach der Beantragung noch relevant ist, dass sind progressiv zu bestrafende Vergehen (Bspl: nach Beantragung aber vor Pfiff wird ein Spieler beim Torwurf durch Griff in den Wurfarm gefoult. Es gibt keinen Siebenmeter, da ja bereits vorher das TTout beantragt worden war, die entsprechende progressive Bestrafung ist aber auf jeden Fall zu verhängen).

    Okay, was genau ist an Erläuterung 3 unklar? Ich war der Meinung, die wäre ziemlich eindeutig...

  • Hallo zusammen,

    ich muss diesen Thread einfach noch mal ausgraben.

    Ich bin mir bei dem Thema so unsicher und das ist als Schiedsrichter immer schlecht, wenn man ins Spiel geht und weiß, es gibt etwas, was nicht passieren sollte, weil man nicht weiß, was man dann machen soll:

    Für mich ist nach den Regeln, nach wie vor, ganz klar:

    TTO nicht gewähren, was ich auch nicht tun würde und auch zuletzt nicht getan habe!

    Aber, es bleibt dabei: Von allen Seiten wird uns im Kreis was anderes gesagt, auch u.a. von zwei Bundesligazeitnehmern. Alle, die uns Regeln usw. beibringen, sagen ganz klar: Wenn der Zeitnehmer sagt, die grüne Karte lag vor dem Ballbesitzwechsel, ist das TTO zu geben.

    Und mir ist jetzt schon dreimal gesagt worden, dass es ein Einspruchsgrund wäre, wenn ich das TTO nicht gewähren würde.

    Außerdem habe ich zuletzt ein Regionalligaspiel gesehen (wo ja auch Zeitehmer und Sekretär von den Vereinen sind!!!) und es gab genau den Fall, dass die grüne Karte rechtzeitig lag, ZN pfiff zu spät, Ball war weg. Schiedsrichter fragten den Zeitnehmer - und gaben dann das TTO!

    Ich verstehe das nicht mehr. Der Regeltext ist für mich so eindeutig und alle machen es anders, bzw. sagen was anderes.

    Hat nicht irgendjemand Fallballspiele (also Einsprüche usw.) parat, oder vielleicht Erläuterungen von irgendeinem Verband, oder dem DHB?

    Wäre super!

    Michael

    PS: Es gibt übrigens ein Argument von unserem Schiedsrichterwart, was mich, ehrlich gesagt, ein wenig stutzig gemacht hat.

    Der ZN soll ja direkt die Zeit anhalten und erst dann pfeifen (oder gleichzeitig).

    Wenn also der Ballbesitz zwischen nach dem Anhalten der Uhr, aber vor dem Pfiff wechselt, wechselt der Ballbesitz, wenn die Zeit gar nicht mehr läuft (das ist kein unwahrscheinlicher Fall, denn oft ist ja genau der der Grund, dass der Zeitnehmer zu spät pfeift, also, weil er erst noch mit der Uhr beschäftigt ist; da sind viele auf Kreisebene leicht überfordert...).

    Streng genommen widerspricht der Fall den Regeln für mich nicht, denn es steht nicht geschrieben "bevor der Zeitnehmer die Zeit anhält", sondern "bevor der Zeitnehmer pfeifen kann".

    Aber komisch (und nicht so ganz korrekt?) wäre das schon, oder?

    Einmal editiert, zuletzt von Rheinland-SR (14. November 2007 um 20:02)

  • ich kann mir insofern eine Auslegung für die Zeitnehmer vorstellen, dass eine viel zu große Grauzone (Zeitnehmer lässt sich absichtlich Zeit)entstehen könnte bzw. die Zeitnehmer unter enormen Druck stehen (d. h. nicht der Trainer ist dann verantwortlich fürs Team Time Out sondern der Zeitnehmer. Das find ich dann auch nicht mehr fair). Denn m.E. ist daher das hinlegen der Grünen Karte schon konstitutiv (rechtserheblich) und der Pfiff dann nur noch deklaratorisch (feststellend, informativ).

  • @Rheinland- SR

    Zunächst 2 Anmerkungen: 1. In der Regionalliga arbeitet man mit neutralen Kampfgerichten. 2. Ein nichtgewährtes TTO wird nie, da nicht spielentscheidend, ein Einspruchsgrund sein.

    zur Sache:
    In der Tat ist die Erläuterung 3 hier nicht mehr auf dem aktuellsten Stand. Wird das TTO beantragt (hier ist anzumerken, das die Karte nicht nur hingelegt, sondern Zeitnehmer/Sekretär übergeben werden muß), soll der Zeitnehmer nach kurzer Überprüfung der Ballbesitz- Situation die Zeit anhalten. Der Pfiff ist dann tatsächlich nur noch informativ. Entscheidend ist also der Zeitpunkt des Anhaltens der Uhr durch den Zeitnehmer.

    Sollte die beantragende Mannschaft zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Ballbesitz sein, wird die grüne Karte zurückgegeben.

  • Laut den aktuellen Richtlinien für Zeitnehmer und Sekretär des DHB (Richtlinien ZN/S) S. 5 Abschnitt 25:

    Zitat


    Eine Mannschaft kann ihr Team-Time-out nur beantragen, wenn sie in Ballbesitz ist (Ball im Spiel oder bei Spielunterbrechung). Unter der Voraussetzung, dass die Mannschaft den Ballbesitz nicht verliert, bevor der Zeitnehmer pfeifen kann (in diesem Falle wird die Grüne Karte der Mannschaft zurückgegeben), wird der Mannschaft das Team-Time-out umgehend gewährt.
    Der Zeitnehmer unterbricht nach Feststellung des korrekten Ballbesitzes sitzend, durch ein (lautes) akustisches Signal das Spiel und stoppt die Uhr. Dann hält er die Grüne Karte hoch und deutet mit gestrecktem Arm zur be-antragenden Mannschaft.
    Die Schiedsrichter bestätigen das Team-Time-out (ausgestreckter Arm zeigt zur beantragenden Mannschaft). Erst dann startet der Zeitnehmer eine separate Stoppuhr zur Kontrolle des Team-Time-out, und der Sekretär trägt diese im Spielprotokoll bei der beantragenden Mannschaft in der jeweiligen Halbzeit ein.

    Laut diesen Anweisungen ist der Pfiff des Zeitnehmers ausschlaggebend, was sich ja auch mit der Erläuterung 3 deckt. Warum soll Erläuterung 3 nicht auf dem aktuellsten Stand sein @ TLpz? Die Regeln Stand 01.09.2005 sind verbindlich und eine Regelklarstellung durch die IHF, welche das TTO betrifft ist mir jetzt gerade nicht bekannt...

    Wenn ich ZN mache, dann sehe ich, wenn ein Offizieller evtl. die grüne Karte legen will, dann kann ich mich schon mal mental auf den Pfiff vorbereiten (wo ist meine Pfeife, oder wo die Hupe an der Uhr). Dann sollte es auch nicht zu unnötigen Verzögerungen kommen, wenn ich die Karte wirklich bekomme. Dann kann ich kurz schauen: Ballbesitz hat welche Mannschaft und pfeifen oder die Karte zurückgeben.

    Außerdem kann der ZN nicht einfach das Spiel durch Anhalten der Uhr unterbrechen, sondern nur durch einen Pfiff! Also im Zweifel erst pfeifen, dann (am besten gleichzeitig) die Uhr anhalten. Sollte es dabei zu Verzögerungen kommen (Uhr reagiert nicht, oder ähnliches), dann kann man dem SR das sagen und dann müssen die SR entscheiden, ob die Uhr korrigiert werden muss, oder ob es so bleibt.

    So far,
    Frank

    Wer es genauer wissen will: http://www.handballregeln.de
    Danke allen, denen mein Fehler aufgefallen ist, und mich drauf hingewiesen haben!

  • @Greatfireball

    Die aktuellen Anweisungen an die Zeitnehmer (Regional+DHB) lauten seit 2 Jahren aber anders. Regel 2:9 untermauert dies. Sofort anhalten, wenn man die Karte erhält, dann pfeifen. Im Idealfall natürlich gleichzeitig. Ursache dafür wahr wohl, das in den Bundesligen Pfiffe der Zeitnehmer nicht gehört wurden. Die beantragende Mannschaft hätte somit Pech haben können, obwohl sie korrekt beantragt hat.

    Zitat

    Wenn ich ZN mache, dann sehe ich, wenn ein Offizieller evtl. die grüne Karte legen will, dann kann ich mich schon mal mental auf den Pfiff vorbereiten (wo ist meine Pfeife, oder wo die Hupe an der Uhr). Dann sollte es auch nicht zu unnötigen Verzögerungen kommen, wenn ich die Karte wirklich bekomme. Dann kann ich kurz schauen: Ballbesitz hat welche Mannschaft und pfeifen oder die Karte zurückgeben.

    In höheren Ligen sieht man das leider nicht so deutlich, oft geht es da auch um Sekunden. Deshalb soll eben erst die Zeit gestoppt werden.

    Zitat

    Außerdem kann der ZN nicht einfach das Spiel durch Anhalten der Uhr unterbrechen, sondern nur durch einen Pfiff! Also im Zweifel erst pfeifen, dann (am besten gleichzeitig) die Uhr anhalten.

    Schon richtig, aber man hat die Reihenfolge (bzw. die Wertigkeit) geändert.

  • Zitat

    Original von TLpz
    @Rheinland- SR

    Zunächst 2 Anmerkungen: 2. Ein nichtgewährtes TTO wird nie, da nicht spielentscheidend, ein Einspruchsgrund sein.

    Da bist du auf dem falschen Holzweg ;)
    Haben wir bereits gehabt und das Spiel wurde Wiederholt, zu Recht!

    Ausgangslage:

    Unentschieden 10sec. vor Spielende. Mannschaft B beantragt bei Ballbesitz TTO und Z/S geben die Karte zurück. Mannschaft A wirft darauf das Siegtor.
    Begründung: Mannschaft war nicht mehr im Ballbesitz

    Da sich nach Spielende Z/S nicht einig waren, es ein Heimkampfgericht war und es davon auszugehen ist, dass bei stattgeben des TTO mind. das Unentschieden in den letzten 10sec. gehalten wird, wurde das Spiel mit dieser Begründung Wiederholt.
    Und diese Situation fand ich sehr wohl spielentscheidend :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Schmiddy (15. November 2007 um 15:26)

  • Zitat

    Original von TLpz
    @Greatfireball

    Die aktuellen Anweisungen an die Zeitnehmer (Regional+DHB) lauten seit 2 Jahren aber anders. Regel 2:9 untermauert dies. Sofort anhalten, wenn man die Karte erhält, dann pfeifen. Im Idealfall natürlich gleichzeitig. Ursache dafür wahr wohl, das in den Bundesligen Pfiffe der Zeitnehmer nicht gehört wurden. Die beantragende Mannschaft hätte somit Pech haben können, obwohl sie korrekt beantragt hat.
    [...]
    Schon richtig, aber man hat die Reihenfolge (bzw. die Wertigkeit) geändert.


    Das geht aber meines Erachtens nicht. Dazu muss nämlich das Regelwerk geändert werden! Dort steht unmissverständlich:

    Zitat

    Regel 2:9
    Kommentar:
    Ein Signal des Zeitnehmers/Delegierten unterbricht das Spiel. Auch wenn die Schiedsrichter (und die Spieler) nicht sofort wahrnehmen, dass das Spiel unterbrochen ist, ist jede Handlung auf der Spielfläche nach dem Signal ungültig, also auch ein nach dem Signal gefallenes Tor. Ebenso ist eine Wurfentscheidung für eine Mannschaft (7-m-Wurf, Freiwurf, Einwurf, Anwurf oder Abwurf) ungültig. Das Spiel ist entsprechend der zum Zeitpunkt des Signals gegebenen Situation wieder aufzunehmen. Hauptgründe für ein Eingreifen sind ein beantragtes TTO oder ein Wechselfehler.
    Persönliche Strafen, die die Schiedsrichter zwischen dem Signal vom Tisch und der Wahrnehmung ausgesprochen haben, bleiben jedoch gültig, unabhängig von der Art des Vergehens und der Art der Strafe.


    Da steht nicht, dass vor dem Signal das Spiel unterbrochen wird, sondern erst mit dem Signal! Im Übrigen sind die zitierten Anweisungen für ZN/S die aktuellen und auf der DHB-Seite herunterzuladen (Link in meinem letzten Post).
    Wenn der ZN-Pfiff überhört wird, dann hat er halt notfalls so lange auf sich aufmerksam zu machen, bis die SR das mitbekommen und dann alles auf den Zeitpunkt der Unterbrechung zurückdrehen außer persönliche Strafen! Im Zweifel muss der ZN halt auf die Platte flitzen und den SR am Trikot ziehen. So habe ich das gelernt und wenn Du andere Anweisungen hast, dann würde ich Dich bitten, hier eine Quelle anzugeben. Solange halte ich mich an die offiziellen Aussagen vom DHB und der IHF.

    So far,
    Frank

    PS: Wenn meine Aussagen etwas spitz klingen, dann bitte ich das zu entschuldigen. Ist auf keinenFall persönlich gemeint, aber die Daten habe ich gerade heute, sprich aktuell, vom DHB bezogen und daher kann ich mir nicht vorstellen, dass andere Anweisungen im Umlauf sind.

    Wer es genauer wissen will: http://www.handballregeln.de
    Danke allen, denen mein Fehler aufgefallen ist, und mich drauf hingewiesen haben!

    Einmal editiert, zuletzt von gratfireball (15. November 2007 um 15:50)

  • Zitat

    Original von TLpz
    1. In der Regionalliga arbeitet man mit neutralen Kampfgerichten.

    Eben nicht! In der WHV-Regionalliga sind die Zeitnehmer und Sekretäre von den Vereinen (also Gastgeber stellt ZN, Gast den Sekretär).

    Genau darum habe ich ja den Vergleich überhaupt erst zur Kreisebene gezogen.

    Einmal editiert, zuletzt von Rheinland-SR (15. November 2007 um 16:05)

  • @Rheinland- SR

    War mir nicht bekannt. Wäre in der SHV- Regionalliga sicher undenkbar, die Entfernungen entsprechen denen der 2. Liga. Dafür noch einen Zeitnehmer mitnehmen lassen - das wird keiner machen.

    gratfireball

    Lt. Regeln heißt es, das das Spiel durch einen Pfiff und sofortiges Anhalten der Uhr unterbrochen wird. Im Normalfall sollte das auch funktionieren. In unübersichtlichen Situationen soll aber zuallererst die Spielzeit korrekt sein, d.h. das Anhalten der Uhr hat Priorität, der Pfiff kann auch etwas später kommen. Wir sprechen hier von max. 1-2 Sekunden.

  • Zitat

    Original von TLpz
    [...]
    Lt. Regeln heißt es, das das Spiel durch einen Pfiff und sofortiges Anhalten der Uhr unterbrochen wird. Im Normalfall sollte das auch funktionieren. In unübersichtlichen Situationen soll aber zuallererst die Spielzeit korrekt sein, d.h. das Anhalten der Uhr hat Priorität, der Pfiff kann auch etwas später kommen. Wir sprechen hier von max. 1-2 Sekunden.

    Das ist richtig. Für Leute, die nicht wissen, wo das nachzulesen ist:


    Damit ist aber immer noch die Spielunterbrechung erfolgen und dann sofort die Zeit angehalten werden. Die zeitliche Folge aus den Regeln stellt sich aber für mich so dar, dass die Spielzeit auf keinen Fall vor der Unterbrechung durch den Zeitnehmer angehalten werden kann!

    Beispiel: Es fällt ein Tor in genau den angehaltenen zwei Sekunden. Oder es wird auf 7m entschieden. Oder gar eine Zeitstrafe. Dann steht aber schon die Zeit und das kann nicht richtig sein. Oder der Ball geht verloren und dann meint der ZN, aber ich habe die Zeit schon zwei Sekunden früher angehalten und da waren die aber noch in Ballbesitz... Also dann würde ich aber gegen eine solche SR-Entscheidung wettern.

    Frank

    Wer es genauer wissen will: http://www.handballregeln.de
    Danke allen, denen mein Fehler aufgefallen ist, und mich drauf hingewiesen haben!

    2 Mal editiert, zuletzt von gratfireball (15. November 2007 um 17:15)

  • Sehe ich zumindest so... Und da ich die entsprechenden Infos gestern von der DHB-Seite geholt habe, gehe ich davon aus, dass es sich um die aktuellen Anweisungen halte.

    Im Idealfall aber beim Pfeifen/Hupen gleichzeitig die Uhr anhalten.

    Frank

    Wer es genauer wissen will: http://www.handballregeln.de
    Danke allen, denen mein Fehler aufgefallen ist, und mich drauf hingewiesen haben!