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Handballhype
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die haben aber nicht so breite schultern

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Zitat
Original von Linksaussen
meine freundin ist immer noch resistent. hat während des frankreichspiels neben mir auf dem sofa fachbücher gelesen und ihr seminar vorbereitet. ich hab kurz an trennung gedacht.Meine Freundin war eigentlich auch immer recht handballresistend (geiles Wort *g*).
Aber im Halbfinale hat sie dann doch mitgefiebert.
Und das FInale wird sie sich wohl auch mit angucken.
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Zitat
Original von Linksaussen
meine freundin ist immer noch resistent..Naja, meine Frau ist das nicht ganz, aber als ich sie letztes Jahr fragte, ob sie nun mit zum Finale will oder ob ich einen Kollegen mitnehmen kann, meinte sie: "Geht ihr ruhig, für mich Handballlaien ist das rausgeschmissenes Geld."
Jetzt wär sie gern dabei, Pech gehabt

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ALSO JETZT SOLLTEN AUCH DIE LETZTEN SO LANGSAM IHRE FAHNEN AN DIE AUTOS MACHEN und FARBE BEKENNEN !!!
DA GEHT NOCH MEHR !!!!!!!!!! -
Es geschehen schon merkwürdige Dinge in Deutschland. Oder hättet Ihr das geglaubt, wenn irgend jemand diese Entwicklung vor 3 Wochen prophezeit hätte ? Jedenfalls ist es toll für unseren Sport und ich glaube schon, das das Interesse am Handball insgesamt steigen wird.
Auch in meinem Umfeld habe ich dahingehend erstaunliche Dinge beobachten können.
Meine Eltern z.B., zwar allgemein sportinteressiert, aber nie Handballfans hängen schon einen halbe Stunde vor Spielbeginn vorm TV und sind dann sogar abends beim DSF dabei.
Meinen Bruder, ausgewiesener Fußballfan, hatte ich am Samstag in Dortmund dabei. Der war so begeistert, von der Stimmung und vor allen Dingen auch vom Spiel, das er nach der Partie sagte: "Komm wir holen uns ne´Kiste Bier und bleiben sitzen bis morgen." Herrlich!!!
Selbst die Damen bei mir an der Arbeit, die ich nun wirklich noch nie über Sport habe sprechen hören, kennen zur Zeit anscheinend nur ein Thema.
Solcher Beispiele gibt es zur Zeit viele, und die riesige Medienpräsenz auch bei Anti-Handball-Sendern wie RTL tut wohl ein übriges dazu. Also laßt uns die Zeit er WM auskosten und uns den Experten geben, solange der Handball noch so IN ist. Ich finde es herrlich, und diese WM ist, trotz aller Kritik im Vorfeld und der abfälligen Bemerkungen einiger "Sportsmänner" aus dem benachbarten Ausland, die beste Handball WM aller Zeiten. Und wenn nur ein Bruchteil der Zuschauer beim Handball hängen bleibt, ist unserem Sport für die Zukunft sehr geholfen.
Vielleich hat es jetzt die staunende Öffentlichkeit kapiert:
"HANDBALL IST DER GEILSTE SPORT DER WELT" -
Ohne euch da jetzt was kaputtreden zu wollen... je mehr eine Veranstaltung zum Event wird, desto mehr Leute wollen mitreden können. Es geht ja nicht, dass in meinem Umfeld einzelne Handballfans sind und ich dann da nicht mitreden kann, wenn die Nationalmannschaft im Finale steht. So denken nicht wenige Leute. Dann gucken sie die Übertragung eben. Es ist also bei diversen Menschen nicht vordergründig das Interesse an unserem Sport sondern der individuelle Drang sich an Gesprächen beteiligen zu können. Und so kommen dann diverse Millionen zusammen. Wie groß der Anteil dieser "Eventzuschauer" tatsächlich war, wird sich herausbekommen lassen.
Ob sich aus dem jetzigen Hype ein nachhaltiger Trend für die Popularität des Handballs ergibt, liegt vor allem an den Handballverbänden und den Vereinen (und den Medien!). Die sind nach der WM am Zug, den Hype abzugreifen.
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Ich denke auch, dass ´ne Menge Leute, die sich jetzt handballbegeistert geben, reine Event-Touristen sind und in 3 Monaten, wenn der Alltag wieder eingekehrt ist, wahrscheinlich mit Handball nichts mehr am Hut haben werden. War bei der Fußball-WM doch ähnlich. Dort haben auch viele, die eigentlich alles andere als fußballinteressiert waren, plötzlich schwarz-rot-gold geflaggt. Man will ja schließlich auch dazugehören.
Auf der anderen Seite dürfte aber sicherlich auch so mancher auf den Geschmack gekommen sein und auch nach der WM den Weg in die Hallen finden. Ich habe auch den WM-Gewinn 1978 miterlebt und meine, mich zu erinnern, dass es danach auch einen ziemlichen Handball-Boom gab.
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Der Kölner EXPRESS hat einen netten Artikel heute in der Zeitung:
ZitatAlles anzeigen
HANDBALL-BIBEL
Alles rund um den derzeit geilsten SportDeutschland, ein Wintermärchen. Seit dem Halbfinal-Krimi in der Kölnarena ist die Nation handballaballa. 15 Millionen TV-Zuschauern klopfte am Donnerstagabend das Herz bis zum Hals – das ist Rekord.
Auch Zehntausende „Seiteneinsteiger“ sind plötzlich alle „Heiner“. Dumm nur, dass wir, die Greenhorns, vor der Glotze Bauklötzchen staunten: Warum fuchtelt zum Beispiel der Trainer mit einer grünen Karte rum?Neu-Fan und EXPRESS-Redakteurin Diana Schanzenbach stellte den Sport-Kollegen Uwe Bödeker und Alexander Haubrichs Fragen über Fragen. Ein Blitzkurs für Handball-Neulinge – damit Sie beim Endspiel angeben können.
Trägt der Torwart eine Art Lendenschurz, um sich vor Hammerbällen zu schützen?
Er trägt ein „Suspensorium“ – das ist eine Plastikschale in der Unterhose. Unser Tor-Held Hennig Fritz sagt: „Sonst ist mein bestes Stück in Gefahr, wenn die Bälle anfliegen!“
Klingt gefährlich. Was hat so’n Ball für eine Höchstgeschwindigkeit?
Bis zu 150 km/h! Holger Glandorf und Christian Zeitz sind unsere Monsterwurf-Spezialisten.
Unsere Jungs sind ja ziemlich knackig, aber mit Gebissschutz haben sie Pluster-Lippen wie Ivana Trump. Muss das sein …?
Ja, manche schützen wie Boxer ihr Gebiss. Schließlich geht’s im Handball sehr hart zur Sache. Der Mundschutz wird aber auch immer mehr zum Werbemittel: Kehrmann zum Beispiel wirbt für den Sportartikelhersteller „hummel“.
Á propos „hart zur Sache“: Klammern, würgen, treten – das tut ja fast beim Zuschauen weh. Ist denn nichts tabu?
Doch, tabu sind Bälle auf den Kopf, außerdem ist tabu, ins Gesicht oder in den Wurfarm zu greifen. Verpönt sind auch Beleidigungen. Aber es stimmt schon, Handballer sind extrem hart im Nehmen. Hart, aber fair! Im Gegensatz zu Fußballern würden sie nie die Ellenbogen ausfahren!
Wieso erzählen Handballer so lässig, dass sie vor Spielen Schmerzmittel wie Aspirin und Voltaren einnehmen? Da denkt man gleich an Doping …
Nein, leichte Schmerzmittel sind erlaubt. Ohne würden die Spieler so ein Turnier gar nicht durchstehen. Auch wenn Oliver Roggisch sagt: „Adrenalin ist das beste Schmerzmittel.“
Warum sieht der Ball so versifft aus?
Das hängt mit dem Harz zusammen: Die Spieler haben Harz an der Schuh-Außenseite, damit harzen sie immer wieder ihre Hände ein, damit der Ball nicht wegflutscht. Und wenn der Staub am Harz kleben bleibt, sieht der Ball eben dreckig aus.
Und wieso hat man den Eindruck, dass der Ball um die Ecke fliegt?
Weil die Spieler, dem Harz sei dank, dem Ball einen Dreh mitgeben können, so dass er um den Torwart herum fliegt.
Klasse, dass der Hallensprecher unsere Jungs anfeuert! Aber muss er nicht unparteiisch sein?
Ach was, beim Fußball ist alles überreglementiert, aber beim Handball nimmt so was keiner übel. Das macht den Charme des Sports aus.
Was wäre denn am Donnerstagabend passiert, wenn nach der zweiten Verlängerung immer noch Gleichstand gewesen wäre? Elfmeter-Schießen?
Fast! Das heißt Sieben-Meter-Werfen. Mit fünf Schützen pro Team.
Was heißt das, wenn der Trainer eine Grüne Karte hochhält?
Taktikbesprechung. Das wird auch eingesetzt, um den Gegner aus dem Konzept zu bringen. -
Selbst im Radio werden Spiele komplett live übertragen.
Handball war der erste Beitrag, in vielen Nachrichten. Wahrscheinlich wird das morgige Finale einen ähnlichen Marktanteil wie der Super Bowl in den Staaten haben. Die Medienaufmerksamkeit gipfelt auf ein Höchstmaß. Ich prophezeie, dass viele Handballvereine einen neuen Ansturm erleben werden. Jedenfalls kann man sich dort seines Übungsleiters sicher sein.[Blockierte Grafik: http://www.handballecke.de/images/smilies/wink.gif] -
Zitat
Original von Woop
Selbst im Radio werden Spiele komplett live übertragen.
Handball war der erste Beitrag, in vielen Nachrichten. Wahrscheinlich wird das morgige Finale einen ähnlichen Marktanteil wie der Super Bowl in den Staaten haben. Die Medienaufmerksamkeit gipfelt auf ein Höchstmaß. Ich prophezeie, dass viele Handballvereine einen neuen Ansturm erleben werden. Jedenfalls kann man sich dort seines Übungsleiters sicher sein.[Blockierte Grafik: http://www.handballecke.de/images/smilies/wink.gif]Dies ist doch ganz normal, wär aber nach dem Viertelfinale schluß, würden die über kein Spiel mehr live Berichten

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Zitat
Dies ist doch ganz normal, wär aber nach dem Viertelfinale schluß, würden die über kein Spiel mehr live Berichten
ich rede von kompletten übertragungen, nicht Zwischenschalten
sonst war dies nicht der fall, selbst beim EM-Triumph, oder beim WM-Vize 2003
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Auch in meiner Klasse sind verfolgen einige Nichthandballer die WM und sind richtig begeistert von unsrem Sport.

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Passt hier vielleicht am besten. Die Titelseite der Faz am Sonntag mit einem Riesenfoto von Schwarzer. Auf der Sportseite dieser voll Pathos strotzende Beitrag. Die Handballer als Ausdruck des Nationalcharakters.
ZitatAlles anzeigenVor dem Finale
Die Stunde der „Deutschmänner“
Von Rainer Seele, Köln
04. Februar 2007 Einige Finger von Oliver Roggisch sind mit einem Verband umwickelt, wenn er sich auf dem Handballfeld ins Getümmel stürzt. Er scheint die Hände eines Boxers zu haben. Nach einem Spiel ist Roggisch erst einmal damit beschäftigt, sich von den klebrigen Hüllen zu befreien. Es ist eine mühselige Arbeit. Aber er ist ja an so etwas gewöhnt, an das Schuften überhaupt, an das energische Zupacken.Roggisch teilt dabei gehörig aus, der Magdeburger ist nicht zimperlich. Aber er muss auch einstecken können, Nehmerqualitäten beweisen, Schlag auf Schlag. Das gehört zum Wesen seines Sports, eines Kampfsports mit Ball, in dem Roggisch eine spezielle Aufgabe zufällt. Er ist ein Zerstörer, er muss versuchen, die Gegner zu stoppen, ihnen in das Handwerk zu pfuschen.
Lieblinge des Landes
In der deutschen Nationalmannschaft steht der Magdeburger im Zentrum der Verteidigung, das ist sein Stammplatz. Im Angriff taucht er fast nie auf; Tore von ihm sind eine Seltenheit. Das scheint ihn nicht zu stören. Er ist auch so, mit harter Hand, zu einem Symbol des deutschen Aufschwungs bei der Weltmeisterschaft geworden. Dass Deutschland an diesem Sonntag in Köln im Finale gegen Polen (Siehe auch: Liveticker Handball-WM) steht, dass es vom großen, vom goldenen Wurf träumen kann, ist nicht zuletzt das Verdienst eines Mannes wie Oliver Roggisch. Er ist ein prägnantes Beispiel für die deutschen Tugenden, für Behauptungswillen, für nimmermüden Einsatz. Für die Grundlage mithin des Spiels, mit dem das Team des schnauzbärtigen Bundestrainers Heiner Brand die Nation in diesen Tagen in ihren Bann zieht. Die Handballer sind, vorübergehend auf alle Fälle, zu Lieblingen des Landes geworden – als widerstandsfähige Athleten, als wahre „Deutschmänner“.
Der Mief örtlicher Turnhallen
Sie scheinen in besonderer Weise für die Werte zu stehen, die hierzulande hochgeschrieben werden. Für Disziplin beispielsweise, für Ordnung. Die Deutschen stürmten, vermeintlich schmerzresistent, mit bodenständiger Vehemenz, die auch der Bundestrainer verkörpert, in das Finale der WM. Dass Roggisch und Co. in den vergangenen Tagen eine beträchtliche Popularität erlangten, hat wesentlich mit diesen Charakterzügen zu tun. Mit der bedingungslosen Hingabe in einem Sport, der – anders als beim Fußball etwa – kaum Ruhepausen kennt. Der ständig höchste Aufmerksamkeit und Konzentration erfordert, der sich als ein kurzatmiges Hin und Her präsentiert, der „60 Minuten Action“ bietet. So beschrieb Brand unlängst, selbst mitgerissen von der leidenschaftlichen Anteilnahme der Öffentlichkeit, die Faszination des Handballs. Manchmal, zu sehen beispielsweise im denkwürdigen Halbfinale gegen Frankreich, dauert das Spektakel auch länger.
Handball, ein „deutsches Spiel“ also. Ein Handwerk, das Konjunktur hat. Manchem im Lande mag es bis vor kurzem noch ein wenig bieder erschienen sein – zumal dem Handball lange der Mief örtlicher Turnhallen anhaftete und in diesem Sport einst Mittelständler wie ein Bäcker oder ein Metzgermeister als Mäzene das Sagen hatten. Noch immer setzt der Handball auch auf kleinere Sponsoren; ohne sie kommt er weiterhin nicht aus. Doch die Branche befindet sich in einem Wandel. Sie „verkauft“ ihr Produkt zunehmend als Event. Sie bemüht sich, Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Köln zu erobern. Im Liga-Alltag zeigte sich schon, dass dies möglich ist; während der Weltmeisterschaft waren sämtliche Hallen, auch die größeren, vollbesetzt. Die gestiegene Akzeptanz soll nun auch helfen, finanzstärkere Unternehmen zu gewinnen, um die Zukunft des deutschen Handballs und seiner Vereine wirtschaftlich zu sichern. Die Verantwortlichen des Deutschen Handball-Bundes glauben, dass die WM – sie war das längste Championat dieser Art aller Zeiten – wie ein Türöffner wirken werde.
Autogrammsammler im WM-Quartier
So möchte der Handball, der sich in der deutschen Sportlandschaft direkt hinter dem Fußball ansiedelt, in neue Dimensionen vorstoßen. Er rückt dem Fußball mit dem Feuer, das während der WM entfacht wurde, vielleicht sogar ein kleines Stückchen näher. Doch er ist natürlich weit davon entfernt, jemals die Bedeutung des Fußballs zu erreichen – oder ein überhitztes Klima zu erzeugen, wie das beim „großen Bruder“ häufig der Fall ist. Die Welt des Handballs wird überschaubar bleiben. Seine Protagonisten sind auch nicht Allgemeingut wie die Stars des Fußballs; sie werden auch jetzt, trotz des enormen Erfolges, volksverbunden bleiben. Ihr Privatleben bleibt in der Regel geschützt, das öffentliche Interesse daran ist ohnehin gering. Nur selten bringt der Handball wirklich schillernde Figuren hervor; der extrovertierte Magdeburger Stefan Kretzschmar bildete eine Ausnahme. Das Metier kennt kein Feilschen um Millionengehälter oder hohe Prämien, kaum aufsehenerregende Transfers ins Ausland; dafür ist es zu klein. Nur einer der gebürtigen Deutschen im Team 2007, Christian Schwarzer, zog einmal vorübergehend in die Fremde: Der robuste Lemgoer Kreisläufer, der mit seinem Comeback gleich wieder zu einer Galionsfigur in Brands Gemeinschaft aufstieg, war einst für den FC Barcelona am Ball.
Handballer offenbaren Erdennähe, das ist eines ihren speziellen Merkmale. Sie können sich das, da sie immer noch eine Art Jedermänner sind, auch leisten. Sie werden geschätzt, derzeit sogar verehrt, aber schließlich nicht vereinnahmt. Auch wenn nach Länderspielen häufig jugendliche Fans kreischend auf sie zueilen und sie umringen. Mancher Autogrammsammler gelangte auch in ihr WM-Quartier in Wiehl im Oberbergischen Kreis, ohne von Bodyguards behelligt zu werden. Man kann sich ja auch ohne große Umstände beim Bundestrainer melden. Sein Name steht im Gummersbacher Telefonbuch: Brand, Heiner, Diplomkaufmann. Vermutlich wird sich daran auch nichts ändern, wenn er und seine Gefolgsleute in Köln nun den Gipfel erklimmen. Und Deutschland wird dann aus dem Häuschen sein – und ein Team feiern, in dem es sich offenbar, ein wenig zumindest, wiedererkennt.
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