Deutschland - Frankreich

  • Hallo!
    Ich möchte als Außenstehender hier mal meine Meinung zu den ganzen Diskussionen sagen:

    - dass die Sichtweisen auf das Geschehen bei Deutschen oder Deutschland-Fans anders aussieht als die von z. B. Franzosen ist doch völlig normal (Wäre das Wembley-Tor gegen Frankreich gefallen, würde es genauso bei jedem Vergleich mit England wieder herangezogen werden)

    - dass die Berichterstattung nationaler Fernsehsender entsprechend patriotisch gefärbt ist, ist auch klar

    - das Einzige worüber man meiner Meinung nach absolut nicht diskutieren kann, ist das Verhalten des französischen Trainers. Was die Presse als reißerische Schlagzeile formuliert ist eine Sache. So ist Journalismus heute scheinbar...
    Nachvollziehbar ist auch, dass er sauer und enttäuscht ist.Als offizieller Repräsentant seines Landes darf er sich aber nie im leben so gehen lassen.

    - Zum Vergleich: Im Januar diesen Jahres fand in "meinem" Sport, dem Unihockey/Floorball, der Europapokal statt. Im Halbfinale gab es kurz vor Schluss auch Unregelmäßigkeiten mit der Zeitnahme und der Ausgleich in letzter Sekunde wurde von den Referees (im Übrigen Norweger) nicht anerkannt.
    Natürlich gab es unmittelbar heftige Reaktionen der Spieler. Aber der Trainer der unterlegenen Mannschaft stellte sich in der PK.

    Ist ist wohl eine Frage des Charakters...

    Floorball is life!

    Einmal editiert, zuletzt von forward83 (3. Februar 2007 um 11:07)

  • Zitat

    Original von Brummsel
    Die schönste Szene nach dem Spiel war für mich übrigens das Umarmen von Bertrand Gille und Toto Jansen, die verhältnismäßig viel Zeit genommen haben, miteinander zu sprechen. Beide haben gelächelt, Toto sicher entspannter als Bobo, aber anstatt wie einige andere der Franzosen auf die Schiris einzureden oder viele andere Deutsche miteinander zu feiern, haben sie sich gegenseitig Repekt gezollt. Große Geste wie ich fand. (Anmerkung: Entsprechende Szenen anderer Spieler konnte man im ZDF nicht mehr sehen, da dann wieder eine Reporternase ins Bild kam. ;) )
    Überhaupt fand ich den Umgang der Spieler miteinander durchweg fair und auch in den Verlängerungen wurde dem Gegner noch vom Boden aufgeholfen oder sich um ihn gekümmert, wenn er liegenblieb. Das gefällt mir sowohl bei dieser WM als auch insgesamt am Handball sehr, dass der Umgang miteinander eigentlich fast nie unfreundlich wird.

    Sehe ich ähnlich. Leider hatten es die meisten französischen Spielern (ob auf Anweisung von Onesta oder nicht, weiss ich nicht) nicht nötig, nach dem Spiel bis zur Ehrungdes besten Spielers auf dem Parkett zu bleiben. Nur Abati und Fernandez waren da noch zugegen.

  • Zitat

    Original von forward83

    - dass die Sichtweisen auf das Geschehen bei Deutschen oder Deutschland-Fans anders aussieht als die von z. B. Franzosen ist doch völlig normal (Wäre das Wembley-Tor gegen Frankreich gefallen, würde es genauso bei jedem Vergleich mit England wieder herangezogen werden)

    Was ist das bitteschön für ein Vergleich? Das Wembleytor 66 und das irreguläre Tor, und daher nicht gegebene, Tor der Franzosen haben absolut nix gemein.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Zitat

    Original von Outsider81
    Was ist das bitteschön für ein Vergleich? Das Wembleytor 66 und das irreguläre Tor, und daher nicht gegebene, Tor der Franzosen haben absolut nix gemein.

    Und nenn mir einen Grund,warum dies nicht der Fall ist?
    Nur weil es eine andere Sportart ist?
    Die Wichtigkeit der jeweiligen Situation ist die gleiche,die Entscheidung der Schiedsrichter auch,nämlich eine falsche und für die betroffene Mannschaft eine klare Benachteiligung.

    Einmal editiert, zuletzt von Dr.Gonzo (4. Februar 2007 um 13:20)

  • Handball-Welt (Olaf):

    Zitat

    5000 Euro Strafe für den DHB - Hallen-Einheizer übertrieb Aufwärmprogramm
    "Wollt Ihr das Deutschland Weltmeister wird" schrie Dieter Müller-Dumke vor der Halbfinal-Partie gegen Frankreich in sein Mikrofon und die Halle antwortete - verhalten - mit "Jaaa". Es klang zu sehr nach der berüchtigten Sportpalast-Frage nach dem totalen Krieg, als dass die Kölnarena darauf angesprungen wäre. Dafür sorgte Müller-Dumke mit seinem "Aufwärm-Programm" vor dem Spiel für heftige Kritik beim französischen Verband, der sich daraufhin bei der IHF beschwerte. Die Disziplinarkommission entschied nun, dass der DHB 5000 Euro Strafe zahlen muss, weil gegen Richtlinien verstoßen wurde.

    Die Auflagen der Internationalen Handball-Föderation (IHF) sehen vor, dass bei den WM-Spielen eine Gleichbehandlung der Mannschaften erfolgt. So ist es etwa dem Hallensprecher nicht erlaubt, für eine Mannschaft Partei zu ergreifen. Dass bei deutschen Toren jedoch die Stimmlage sich verändert und nur der Vorname vom Hallensprecher gesagt wird, während die Fans den Nachnamen rufen, nimmt die IHF hin. Sie kann es ohnehin nicht unterbinden.

    Doch die Auftritte von Müller-Dumke stießen zunehmend auf Kritik im Verband. "Heute steigt hier das Halbfinale Frankreich gegen", rief er und ging mit der Stimme am Ende dieser Frage so weit hoch, dass das Publikum wusste, was erwartet wurde. "Deutschland" riefen die 19.000. Im Stakkato folgte dann mehrfach Dumke mit dem Wort "gegen" und die Fans mit der Antwort "Deutschland".

    Den Franzosen ging das insgesamt zu weit, sie beschwerten sich offiziell. Nun muss der DHB Strafe zahlen und Dieter Müller-Dumke wird vor dem Finale wohl etwas zurückhaltender sein.


    Quelle: handball-welt

    Hab es nur am Fernseher mitbekommen, finde das Eingreifen der IHF aber völlig korrekt - nein sogar überfällig (Die Hallensprecher in Halle und der Westfalenhalle hatten erheblich mehr Niveau)

    Leider haben die SRs m.M.n. während des gesamten Turniers (bei allen Mannschften) zu wenig unternommen, daß es auf den Ersatztbänken etwas geordneter zugeht.

    Edit: Tschuldigung, wird schon im Patriotismus-Thread diskutiert

    3 Mal editiert, zuletzt von Karl (4. Februar 2007 um 13:40)

  • Zitat

    Original von Dr.Gonzo

    Und nenn mir einen Grund,warum dies nicht der Fall ist?
    Nur weil es eine andere Sportart ist?
    Die Wichtigkeit der jeweiligen Situation ist die gleiche,die Entscheidung der Schiedsrichter auch,nämlich eine falsche und für die betroffene Mannschaft eine klare Benachteiligung.

    66 wurde ein irregeläres Tor zugunsten des deutschen Gegners England zu dessen 3:2 Führung. Im Frankreichspiel wurde den Franzosen ein irreguläres Tor verweigert, da hast den Unterschied!!!

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )