Gummersbach: Krämer hört auf

Gehört zwar nicht ganz direkt zum Thema - aber mit solchen Argumentationen müssen Förderer des Handballsports rechnen, wenn es in der eigenen Firma nicht mehr läuft:

Zitat

Bei vielen geht die Angst um
VON ANDREAS ARNOLD, 24.01.07, 12:09h

Bergneustadt - Bereits vor ihrer Frühschicht trafen sich gestern wie jeden Morgen einige Arbeiter in Carolas Frühstücksstübchen. „Hier hat es gewaltig geraucht, die Beschäftigten sind ganz schön sickig. Die haben alle die Faxen dicke“, sagt Carola Sprunkel. Über Gründe für die Krise wurde bei Kaffee und Schinkenbrötchen debattiert: „Viele geben dem Management die Schuld an der Krise“, weiß Sprunkel. Doch nicht alle Geschäftsführer werden von der Belegschaft über einen Kamm geschoren. „Auf Gerhard Reuber, der inzwischen ausgeschieden ist, lassen die Jungs nichts kommen, doch Gerd Rosendahl sehen die meisten am liebsten von hinten“, erklärt die Geschäftsfrau. Wenig Verständnis haben viele ihrer Kunden dafür, dass sich ISE beim VfL Gummersbach und im Bobsport mit so viel Geld engagiert: „Die Männer wollen nicht zehn Stunden umsonst arbeiten, damit der VfL seine Million bekommt.“

Ganzer Artikel: KSTA hier

Und ich esse keine Milchschnitte weil ich die Klitschko-Brüder nicht mag... und VW fahre ich nicht weil Hartz Puffbesuche gesponsort hat, kam überigens direkt den gewählten Arbeitnehmervertretern zu gute... und Gewerkschaften sind sowieso Mist, wenn ich die vollgefressenen übergewichtigen Vertreter schon im beitraggesposorten Wagen zu der Betriebsversammlung vorfahren sehe...
Das war Ironie!!!
Sportsponsoring hat nichts mit Insolvenz zu tun.

Nunja, Sportsponsoring hat etwas mit Kosten und Nutzen zu tun. Wenn eine Firma in den VfL Geld investiert (aber doch weniger als eine Million, oder?), dann muss sich diese Summe über die Steigerung des Bekanntheitsgrad, etc. refinanzieren. Allerdings muss man sich schon fragen, inwieweit das auf eine Firma wie ISE überhaupt möglich ist

Aber die gleiche Frage stelle ich mir auch bei etlichen anderen Sponsoren.

Ganz einfach! Als Nicht-Oberberger würde ich ISE sonst nicht kennen, mir ist die Firma nur durch den VfL ein Begriff!
Darum geht es im Sponsoring...man will bekannter werden!

Nuja, davon, daß Du die jetzt kennst, davon hat ISE ja auch nicht viel. Würd das mal eher so als Hobby von Rosendahl einschätzen (oder pathetisch gesagt: "dem Handball zurückgeben, was er einem selbst gegeben hat"). Nicht ganz so gut find ich allerdings, daß er sich auf der VFL-Bank rumtrieb (rumtreibt? - hab diese Saison kein VFL-Spiel gesehen).

Überhaupt haben ja fast alle große Sponsoren von Handballvereinen persönliche oder biographische Verbindungen zum Handball (z.B. sogar Rudolph) - betriebswirtschaftliche oder sonstige Kalküle mögen im Enzelfall zwar ne Rolle spielen (die 'sonstigen Gründe' vor allem bei denjenigen, die sich als Person öffentlich in Zusammenhang mit ihrem Engagement stark exponieren), aber ich glaub schon, daß vieles 'Mäzenatentum' ist.

Ps. Die Argumentation im Zeitungsartikel find ich eigentlich schon nachvollziehbar: man kann ja von den Angestellten von ISE schlecht Gehaltsverzichte oder unbezahlte Mehrarbeit verlangen, damit der Geschäftsführer sich weiter auf die VFL-Bank setzen kann (sowas kann man halt den Leuten im eigenen Betreib und dem Betriebsrat schlecht verkaufen)

2. Ps. Generell finde ich es aber immer sehr unfein, wenn über Leute undifferenziert hergezogen wird, die viel Geld und Engagement in die Unterstützung des Handballs gesteckt haben (z.B. Maxima und Klimek) - und sich dann gezwungenermaßen (oder weil ihnen die Umstände absolut nicht passten) zurückziehen.

es soll auch tatasächlich sponsoren geben, die ihr engagement im sport als gesellschaftlich wertvolle initiiative "verkaufen". tue gutes und rede darüber - dann redet man gut über dich.

fraport verkündet das sehr laut.

Karl: Genau darum gehts eigentlich. Wie verkaufe ich in Krisenzeiten ein solches Sportsponsoring? Dafür muss ich den Mitarbeitern klar machen können, dass durch dieses Sponsoring erst neue Aufträge erzielt werden können, etc.

ISE ist ein Zulieferungsbetrieb und ich glaube nicht, dass die Firmen, die ISE beliefert nun unbedingt eine erhöhte Auftragslage durch dieses Sponsoring haben, so dass auch ISE mehr produzieren muss. Aber vielleicht täusche ich mich da.

Bei Fraport oder dem Flughafen Köln/Bonn (um mal beim VfL zu bleiben) kann ich dort schon gewisse wirtschaftlichen Nutzen erkennen. Wenn man versucht es als gesellschaftliche Verantwortung zu verkaufen, dann fallen mir da höchstens "Brot und Spiele" ein, aber dann sollte sich der VfL schleunigst den Beinamen Gladiators oder Löwen zulegen (ach nee, gibt es ja schon)

@Karl/meteo&Co
Das ist alles richtig, ich möchte dazu nur anmerken das ISE nicht die kleinste Firma ist und insgesammt über 5000 Mitarbeiter hat wovon bei der Bergneustädter Insolvenz 2600 betroffen sind. Pro Monat bekommt der VfL laut Presse 40.000€. Das wären im Monat 15,39€ umgerechnet auf jeden Mitarbeiter die für die Firma auch noch absetzbar sind.
Wenn man den Metalltarif mit 152,25 Stunden/Monat nimmt wäre das auf eine Stunde 10Cent die ein Mitarbeiter für den VfL erwirtschaftet hat.
Also ist das doch sehr unüberlegt, was da einige in dem Kaffeebüdchen von sich geben.

Heute war ein schönes Interview im WDR mit Houlet zu sehen, der ein ganz klares Bekenntnis zum VFL abgab! "Wenn der Verein das will dann bleibe ich da mein ganzes Leben!" Wirklich ein Mensch, der sich zu 100% mit dem Verein identifiziert!

Nuja, hört sich (im Moment) eher an wie eine Bewerbung

Zitat

Original von Karl
Nuja, hört sich (im Moment) eher an wie eine Bewerbung

Eigentlich hat der den Job des Sportdirektors sicher!

Aber die Kompetenzen können ja z.B. erweitert werden... (so wie Du das zitiert hast, wirkt das auf mich erst mal als eine recht plumpe und anbiedernde Phrase - aber ich kann mich selbstverständlich täuschen)

Ps. Ist der Vertrag als Sportdirektor denn schon unterschrieben?

Zitat

Original von Loran
Was soll er sonst auch schon machen?

Eigentlich ist das egal, denn er ist einfach ein netter Kerl mit einem ziemlich ausgeprägten Spielverständnis und kann sich auch in der Öffentlichkeit präsentieren.
In jedem Fall für den VfL auf vielen Positionen hinter den Kulissen einsetzbar und wertvoll!

Leider finde ich einen Artikel des KSTAs vom Samstag nicht online:
Die Überschrift heißt:
Krämer kommt mit Geld zurück

Im Artikel steht unter anderem:

"Während der anvisierte Einstieg des Multimillionärs Hartmut Lademachers Mitte Januar scheiterte, nutzte Krämer seine glänzenden Kontakte in die Wirtschaft und hat nun, wie er dem KSTA sagte, `die im Sommer auslaufenden Sponsoren mittlerweile kompeniert`"

Weiter heißt es dann:
"Obwohl nun auch Teile der in Bergneustadt sitzenden ISE-Gruppen angemeldet hatten,[...], steht der VfL Gummersbach laut Krämer àuf sicherem Grund und Boden`. Zwei Sponsoren seien gefunden, die rund eine Millionen Euro pro Jahr garantieren. Der finanzielle Engpass, der offenbar für ein paar Wochen bestand, scheint duch Kräers Akquise behoben. Laut Kienbaum braucht der Klub hingegen noch ein paar Wochen, um die Situation zu bereinigen.
Klar ist jedenfalls, dass sich Geschäftsführer Stefan Hecker, der sich vor Weihnachten von Krämer distanziert hatte, sich mit ihm ausgesöhnt hat. "Ich habe wieder einen guten Draht zu Hans-Peter Krämer. Wie hatten Differenzen, aber die sind jetzt überwunden. Wir alle sitzen doch in einem Boot und wissen jetzt alle, um was es geht." Krämer bestätigt die Annährung zum ehemaligen Nationalkeeper.
Mit Macht will das Duo nun diejenigen Spielerverpflichtungen und Vertragsverlängerungen angehen, die aufgrund des Vakuums "liegen geblieben sind"(hecker). Im Falle des Rückraumspielers Gabor Csaszar, den Trainer Gislason schon seit Wochen verpflichten wollte, könnte das teuer werden. War der 22-jährige Ungar von Dunaferr SE doch nicht nur der beste Spieler in den beiden Testspielen gegen Deutschland, er zeigte seine Fähigkeiten auch bei der laufenden WM. Nun liegen Csaszar jedenfalls nach Auskunft seines Beraters Stefan Bögel, fünf weitere Angebote vor, davon eines von Ciudad Real, dem spanischen Champions-League-Sieger.

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Der Name des Threads kann wieder umbenannt werden:

Zitat

06.02.2007 - Hans-Peter Krämer wieder Aufsichtsratsvorsitzender
Wie bereits angekündigt, hat der Aufsichtsrat der VfL Handball Gummersbach GmbH am 05.02.2007 erneut getagt.

In der sehr konstruktiven Sitzung wurde vor allem das Finanzkonzept für die laufende und die kommende Saison diskutiert. Nicht zuletzt wegen des zurzeit spürbaren Handballbooms konnten namhafte neue Sponsoren gewonnen werden.

Hans-Peter Krämer wird mit sofortiger Wirkung das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden wieder ausüben. Dies wurde vom Aufsichtsrat einstimmig beschlossen.
Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender wird Jochen Kienbaum.

Die VfL Handball Gummersbach GmbH strebt an die Führung des Aufsichtsrats, auch aus perspektivischen Gründen, für die nächste Wahlzeit (4 Jahre) in völlig neue Hände zu lege

Quelle: Homepage des VFL

Also wieder mal für nix Panik geschoben....sorry Leute, aber vllt solten hier doch mal einige etwas ruhiger werden, und auch mal etwas abwarten können...wo gearbeitet wird fällt bekanntlich Spähne, und da ist es nun dann auch mal, dass man sich temporär in die Haare bekommt...

Soso, die diskutieren also das Finanzkonzept für die laufende Saison.

Es steht aber zu erwarten, daß der VFL als Arenenklub (zudem noch mit traditionellen und sehr bekanntem Namen) zu den Hauptgewinnern der WM gehören wird.

Zitat

(pl/6.2.2007-11:55 – AKTUALISIERT 13:55) Von Peter Lenz
Gummersbach – Nach der gestrigen Aufsichtsratssitzung des VfL Gummersbach steht fest: Hans-Peter Krämer wird ab sofort auf dem Chefsessel kommissarisch bis zum Saisonende wieder Platz nehmen - Jochen Kienbaum übernimmt den Vize-Posten, auch Stefan Hecker bleibt im Boot.

Einstimmig hat sich der Aufsichtsrat für Hans-Peter Krämer entschieden. Zur Erinnerung: Krämer hatte Ende Dezember „aus vornehmlich gesundheitlichen Gründen“ sein Amt als VfL-Boss niedergelegt“, um dann aber kurze Zeit später über die Boulevard-Presse sein Comeback anzukündigen. Dies sorgte natürlich für viel Wirbel und Unruhe bei Fans und Sponsoren. Nun soll also wieder Ruhe einkehren.

[Während Hans-Peter Krämer (links) ab sofort kommissarisch zunächst bis zum Saisonende wieder die erste Geige spielt, übernimmt Jochen Kienbaum die Vize-Aufsichtsratsvorsitzenden.]

„In der sehr konstruktiven Sitzung wurde vor allem das Finanzkonzept für die laufende und die kommende Saison diskutiert. Nicht zuletzt wegen des zurzeit spürbaren Handballbooms konnten namhafte neue Sponsoren gewonnen werden“, lässt der Aufsichtsrat zudem verlauten. Und Geschäftsführer Stefan Hecker ergänzt: „Hans-Peter Krämer und ich haben in den letzten Wochen im Hintergrund richtig Gas gegeben und etliche neue Sponsoren an Land ziehen können. Finanziell fahren wir wieder in ruhigem Fahrwasser.“

Als Aufsichtsrats-Vizechef entschied sich das vierköpfige Gremium um Jochen Kienbaum, Hans-Peter Krämer, Gerd Rosendahl und Gerhard Breidenbach gestern für den Unternehmensberater Jochen Kienbaum. Die VfL Handball Gummersbach GmbH strebt aber an, die Führung des Aufsichtsrats, auch aus perspektivischen Gründen, für die nächste Wahlzeit (ab 1. Juli 2007 für vier Jahre) in völlig neue Hände zu legen. Konkret heißt dies, dass Krämer also den Job bis zum Saisonende kommissarisch übernommen hat.

Im Sommer werden dann also die Karten neu gemischt. Dann entscheidet sich auch, wie es in Sachen Geschäftsführung weiter geht. Klar ist, dass Francois-Xavier Houlet den Posten des sportlichen Geschäftsführers übernimmt. Ob Stefan Hecker den kaufmännischen Part weiter ausüben wird, oder sich dann ganz auf das Sponsoring konzentriert, wird sich in den nächsten Monaten entscheiden. „Jetzt bleibe ich auf jeden Fall erstmal im Boot. Das Ergebnis der gestrigen Sitzung ist die beste und optimale Lösung für alle.“
...

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Quelle: Oberberg- Aktuell

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