Hoyzer & Co. vor Freispruch

  • da schau her.... :

    Der Fall Hoyzer
    Spektakuläre Wende
    Die Angeklagten können hoffen, dass ihre vom Landgericht Berlin ausgesprochenen Gefängnisstrafen aufgehoben werden.

    Spektakuläre Wende im Wett- und Manipulationsskandal: Oberstaatsanwalt Hartmut Schneider hat zum Auftakt des Revisionsverfahren am Bundesgerichtshof Leipzig auf Freispruch für den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer und die Mitangeklagten plädiert.

    Damit können die Angeklagten darauf hoffen, dass ihre vom Landgericht Berlin ausgesprochenen Gefängnisstrafen aufgehoben werden.

    Schneider erklärte in seinem Plädoyer als Vertreter der Anklagebehörde, dass der Drahtzieher Ante Sapina vom Versuch des Betrugs freizusprechen sei, weil keine Täuschung im Rechtssinne vorliege. Folgerichtig seien auch alle anderen Beschuldigten wie Hoyzer, sein Ex-Kollege Dominik Marx und Ex-Profi Steffen Karl nicht der Beihilfe schuldig. Als Begründung nannte der Oberstaatsanwalt eine Entscheidung des 5. Strafsenats des BGH vor 45 Jahren (1961). Damals war ein Schummler freigesprochen worden, der durch schnelles Telefonieren Pferderennergebnisse vor dem Wettbüro herausbekommen und noch schnell gesetzt hatte.
    Anschließend standen noch die Plädoyers der Verteidiger und die Entscheidung des 5. Strafsenats des BGH unter Vorsitz von Richter Clemens Basdorf an. Hoyzer kann nun darauf hoffen, dass er nicht wegen Beihilfe zum Betrug für zwei Jahre und fünf Monate ins Gefängnismuss. Sapina war wegen gewerbsmäßigen Betruges gar für zwei Jahre und elf Monate verurteilt worden. Milan (ein Jahr vier Monate) und Filip Sapina (ein Jahr) sowie Marks (ein Jahr und sechs Monate) waren jeweils zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Karl hatte in einem abgetrennten Verfahren eine neunmonatige Bewährungsstrafe erhalten.

    quelle:http://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga/artikel/8/92915/

    "Im Training habe ich mal die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Antialkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da war's mir wurscht. Da hab i g'sagt: Sauft's weiter." (Max Merkel)

  • Das nennt man wohl eine Gesetzeslücke. Wobei der Vergleich mit dem Fall von 1961 doch fragwürdig erscheint. Der Mann damals hatte schlicht einen Informationsvorsprung, jedoch nicht den Ausgang des Ereignisses manipuliert.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Zitat

    Original von michel b.
    Das nennt man wohl eine Gesetzeslücke. Wobei der Vergleich mit dem Fall von 1961 doch fragwürdig erscheint. Der Mann damals hatte schlicht einen Informationsvorsprung, jedoch nicht den Ausgang des Ereignisses manipuliert.

    Richtig! Dass ist nämlich in meinen Augen ein GRAVIERENDER Unterschied.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Zitat

    Original von Outsider81

    Richtig! Dass ist nämlich in meinen Augen ein GRAVIERENDER Unterschied.

    Aber man muss bedenken, dass die Anklage ja nicht direkt wegen der Manipulation des Spiele erfolgt, sondern wegen der deshalb abgeschlossenen Wetten. So das die Frage ist, ob im Bereich der Wetten eine Täuschung bestand. Von daher finde ich auf den ersten Blick einen Freispruch nicht gänzlich ungewöhnlich. Aber mal sehen was der BGH jetzt draus macht.

  • wäre ich richterin, ich hätte ihn bei mir zu hause eingesperrt... ;)

    Zitat


    Hoyzer muss ins Gefängnis

    Die Revision vor dem Bundesgerichtshof war erfolglos. Der ehemalige Schiedsrichter Robert Hoyzer muss seine Haftstrafe nun doch verbüßen.
    Der Bundesgerichtshof bestätigte am Freitag das Urteil des Berliner Landgerichts vom November 2005 gegen Hoyzer. Danach muss der 27-Jährige wegen Beihilfe zum Betrug für zwei Jahre und fünf Monate in Haft. Die Revisionen des Ex-Referees und der kroatischen Brüder Sapina blieben damit vor dem 5. Strafsenat in Leipzig erfolglos.
    Damit folgten die Leipziger Richter nicht dem Antrag von Bundesanwalt Hartmut Schneider, der in der mündlichen Verhandlung vor zwei Wochen überraschend einen Freispruch beantragt hatte. Schneider hatte argumentiert, das Verhalten der Angeklagten sei zwar "eine Gaunerei", aber strafrechtlich nicht zu verfolgen. Bei den Spielmanipulationen im Jahr 2004 habe es sich nicht um Betrug gehandelt. Dieser Antrag hatte in der Fußball-Welt für Empörung gesorgt. »Fußball in Deutschland ist eine sehr wichtige und eine die Öffentlichkeit bewegende Angelegenheit«, sagte der Vorsitzende Richter Clemens Basdorf. Hoyzer selbst war bei der Urteilsverkündung nicht anwesend, sein Anwalt Thomas Hermes vertrat ihn.
    Ante Sapina, der als Drahtzieher des Manipulationsskandals gilt, hatte wegen Betruges in zehn Fällen eine Haftstrafe von zwei Jahren und elf Monaten erhalten, die er nun verbüßen muss. Sapinas Brüder Milan und Filip, Ex-Bundesligaprofi Steffen Karl und Schiedsrichter Dominik Marks waren zuvor zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.


    quelle: http://www.zeit.de

    "Im Training habe ich mal die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Antialkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da war's mir wurscht. Da hab i g'sagt: Sauft's weiter." (Max Merkel)

  • Moin Moin

    DFB fordert 1,8 Mio. von Hoyzer
    Für Rober Hoyzer kommt es noch dicker. Wie DFB-Präsident Theo Zwanziger bereits nach Bekanntwerden des Manipulations-Skandal angekündigt hatte, fordert der DFB rund 1,8 Millionen Schadenerssatz vom EX-Schiedsrichter. Die Summe setzt sich aus zu Unrecht erhaltenen Honoraren, Verfahrenskosten und den vom DFB mit dem HSV geschlossenen Vergleich im Zusammenhang mit dem von Hoyzer manipulierten DFB-Pokal-Spiel beim SC Paderborn zusammen.
    Hoyzer war zuvor zu zwei Jahren und fünf Monaten Haft verurtelit worden.
    Quelle: Sat1 Videotext vom 13.04.2007

    Na und ich trete dann auch noch gleich als Nebenkläger auf und fordere meine Fahrtkosten nach Paderborn + Eintrittskarte zurück :D

    MfG
    Schmiddy

  • Schmiddy:

    Laut einer juristischen Zeitschrift die ich vor einiger Zeit zu dem Thema Hoyzer gelesen habe, wären Nebenklagen von von Wettern, rechtlich möglich. Vielleicht kannst da auch als betrogener Zuschauer mitklagen;)

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  • Zitat

    DFB mit Hoyzer einig
    Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich mit Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt.

    Demnach erkennt Hoyzer einen Schadensersatzbetrag gegenüber dem DFB in Höhe von 750.000 Euro an. Insgesamt muss der frühere Referee allerdings nur 126.000 Euro in Raten von 700 Euro monatlich über einen Zeitraum von 15 Jahren an den DFB zahlen, der das Geld für soziale Zwecke zur Verfügung stellen wird. Nach Ablauf der 15-Jahres-Frist will der Verband auf den "Rest" des Schadenersatzes verzichten, sofern Hoyzer stets pünktlich gezahlt und auch die übrigen Punkte des Vergleichs penibel eingehalten hat.

    Neue Lebensperspektive
    "Ich bin zufrieden, dass das Verfahren so abgeschlossen werden kann. Dem DFB blieb als gemeinnützigem Verband keine andere Wahl, als seine berechtigten Schadensersatzforderungen zu stellen, weil Herr Hoyzer seinerzeit gezielt manipuliert hat und damit unserem Verband neben dem Imageschaden auch erheblichen wirtschaftlichen Schaden zugefügt hat", erklärte DFB-Präsident Theo Zwanziger: "Der Vergleich und der Verzicht auf Geltendmachung unserer möglicherweise höheren Schadensersatzansprüche ist auch Ausdruck unserer Haltung, dass wir Robert Hoyzer nach Verbüßung seiner Haftstrafe eine Chance für seinen weiteren Lebensweg eröffnen möchten."

    Auch Hoyzers Anwalt Thomas Hermes unterstrich in einer Pressemitteilung diesen Punkt: "Herr Hoyzer hat dem Ergebnis zugestimmt, um für die Zeit nach der Haftentlassung eine Lebensperspektive zu besitzen."

    Quelle: http://www.sport.ard.de

    Da kam er aber noch einmal sehr gut davon ....