- Offizieller Beitrag
ZitatAlles anzeigenAurich/Oldenburg. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt gegen aktuelle und ehemalige Vorstandsmitglieder des OHV Aurich. Es besteht der dringende Tatverdacht der Steuerhinterziehung und der Beitragsvorenthaltung. Das bestätigte gestern der Pressesprecher der Behörde, Staatsanwalt Bernard Südbeck, auf ON-Anfrage.
Zweitliga-Handballer des Klubs, womöglich auch Trainer und Betreuer, sollen an der Steuer vorbei bezahlt, Sozialversicherungsbeiträge nicht abgeführt worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sechs Personen, „akute und auch ehemalige Vorstände“, sagte Südbeck.
Etwa 100 Beamte der Steuerfahndung Oldenburg und der Finanzkontrollstelle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Oldenburg durchsuchten Freitagmorgen 30 Privaträume und Büros und beschlagnahmten umfangreiches Material, das jetzt ausgewertet wird. Das Amtsgericht Oldenburg hatte dafür grünes Licht gegeben.
OHV-Vorsitzender Wolfgang Ladwig weilte gestern beruflich in Sachsen-Anhalt. Er war trotz intensiver Bemühungen als einziges Mitglied des vierköpfigen Vorstandes zu erreichen. Ladwig erfuhr von der Aktion der Steuerfahndung telefonisch. Auch seine Privatwohnung war durchsucht worden. „Ich kenne die Sachlage nicht und kann mich deshalb nicht dazu äußern“, war Ladwig zu keiner weiteren Stellungnahme bereit.
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt, ob der OHV Aurich in den vergangenen Jahren, einen genauen Zeitraum nannte Pressesprecher Südbeck mit Hinweis auf das Steuergeheimnis nicht, die Löhne und Gehälter zu niedrig angegeben hat. Bestätigt sich der dringende Tatverdacht, drohen den Beschuldigten Geldbußen und Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren. Warum die Steuerfahndung den OHV Aurich ausgerechnet jetzt ins Fadenkreuz genommen hat, dazu äußerte sich Südbeck ebenfalls nicht. Eine Steuerprüfung habe es nicht gegeben.
Quelle: http://www.on-online.de