ZitatAlles anzeigenVfL-Idol erhielt hohe Auszeichnung
(lo/11.10.2006-14:10) Gummersbach – Bürgermeister Frank Helmenstein zeichnete Handball-Legende Hans-Günther „Hansi“ Schmidt mit der Goldenen Stadtmedaille aus.
Da war der Bürgermeister sprachlos. Ein Journalist hatte ihn vor einigen Wochen in einem Gespräch gefragt, warum Hansi Schmidt von der Stadt Gummersbach nie eine Einzelehrung erhalten habe. „Da war erst einmal Ruhe in der Leitung. Die Frage konnte ich nicht beantworten“, so Helmenstein, der Nägel mit Köpfen machte. Heute überreichte der Rathauschef dem früheren Weltklasse-Handballer die Goldene Stadtmedaille. Eine Ehrung, die bislang nur Rechtsanwalt Manfred Jost (OA berichtete) zuteil wurde.
Nicht nur aufgrund seiner Leistungen im Handballsport, sondern auch wegen seiner bodenständigen Art und dem Bekenntnis zu Gummersbach habe er sich diese Auszeichnung verdient. „Sie sind immer hier geblieben und haben gesagt: ‚Gummersbach ist meine Heimatstadt’“, meinte Helmenstein.
Es gab einiges zu erzählen bei der heutigen Feierstunde im Rathaus. Neben der sportlichen Vita Schmidts, der bis 1976 beim VfL Gummersbach spielte und in dieser Zeit sieben Meistertitel und vier Europokalsiege holte, ist auch sein persönlicher Werdegang ein nicht gerade alltäglicher.
Der aus dem deutschsprachigen Banat (Rumänien) stammende Schmidt kam 1963 nach Gummersbach und hatte nach eigenen Angaben mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. „Ehrlich gesagt habe ich 35 Jahre benötigt, um sagen zu können, dass ich naturalisierter Oberberger bin“, so Schmidt, der seinen Schritt, von Bukarest nach Gummersbach zu gehen, um hier als Lehrer arbeiten und Handball spielen zu können, aber nie bereute. „Ich wollte als Deutscher unter Deutschen leben“, erklärte der inzwischen 64-Jährige. Trotz verlockender Angebote blieb er Gummersbach immer treu und beendete seine Profikarriere mit 33 Jahren im VfL-Trikot.
Schmidt prägte die goldenen Anfangsjahre des VfL und war eine der Galionsfiguren bei der Popularisierung des Hallenhandballs in Deutschland. „Hansi Schmidt in dieser Form hätte es aber nie ohne die anderen Spieler gegeben. Die Auszeichnung gilt ihnen also genauso wie mir. Wir hatten damals eine tolle Truppe“, so der Geehrte bescheiden.
Als tollstes Erlebnis bezeichnete er den Empfang nach dem Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft 1966, "als die Menschen die Bürgersteige in blau und weiß angestrichen haben.“ An die Gepflogenheiten der “dritten“ Halbzeit musste er sich allerdings erst gewöhnen. Als er im Mannschaftskreis die erste Runde Bier schmeißen musste, blieb er bei seiner Milch – versetzt mit Dornkaat, dem ihm der damalige Mitstreiter Rolf Jaeger heimlich ins Getränk mischte. Die aktuellen Geschehnisse beim Klub verfolgt Schmidt weiterhin mit Interesse – und durchaus kritisch. „Der aktuelle VfL hat mit dem in unserer Zeit sehr wenig gemeinsam. Ich bedaure zutiefst, dass kein Oberberger mehr mit dabei ist.“
Der in Derschlag wohnende Vater von zwei erwachsenen Söhnen befindet sich seit einigen Wochen im Ruhestand. Auch wenn die Umstellung vom Berufstätigen – Schmidt arbeitete zuletzt als Politik- und Sportlehrer an der Hauptschule Bergneustadt - zum Pensionär nicht ganz einfach fällt, „will ich diese Zeit genießen und angenehm gestalten.“
quelle: http://www.oberberg-aktuell.de
ZitatAlles anzeigen11.10.2006 - Hansi Schmidt von der Stadt Gummersbach geehrt
Heute hat Bürgermeister Frank Helmenstein Hans-Günther "Hansi" Schmidt die Goldene Medaille der Stadt Gummersbach überreicht.
Hierzu gratuliert der VfL Gummersbach Hansi Schmidt, der Gallionsfigur jener Handballer-Generation, die den VfL Gummersbach an die Spitze des Vereinshandballs brachte.
Schmidt wird auch heute noch als einer der größten Handballer aller Zeiten geachtet.Die komplette Laudatio:
Liebe Frau Schmidt,
sehr verehrter Herr Beigeordneter Thome,
lieber Rolf Jaeger,
meine sehr geehrten Damen und Herren
und natürlich vor allem: Sehr verehrter Herr Schmidt,es ist mir eine große Freude, Sie, lieber Herr Schmidt, heute mit der Goldenen Stadtmedaille meiner Heimatstadt Gummersbach ehren zu dürfen.
Vielleicht kommt die heutige, späte Ehrung für Sie überraschend. Dann kann ich Ihnen mit einem Augenzwinkern nur sagen: „Willkommen im Club – mir geht es genauso.“
Anfang September, also vor wenigen Wochen, rief mich ein Journalist an, nämlich Sie, sehr geehrter Herr Rader, der anlässlich des 64. Geburtstages von Hansi Schmidt am 24.09.2006 ein Statement des Gummersbacher Bürgermeisters zur Bedeutung des Weltklassehandballers für die Stadt Gummersbach einholen wollte. Am Ende des Gesprächs stellte Herr Rader mir dann eine Frage, die mich sprachlos machte und die mich sehr bewegt hat: Warum hat die Stadt Gummersbach Hansi Schmidt bis zum heutigen Tag nicht offiziell ausgezeichnet? Ich konnte und kann diese Frage nicht beantworten. Fest steht, dass Hansi Schmidt und die Mannschaft des VfL Gummersbach anlässlich der gemeinsam errungenen sieben Deutschen Meisterschaften sowie der vier Europapokalsiege durch die Stadt Gummersbach jeweils mit einem öffentlichen Empfang geehrt worden sind.
Auch hat der damalige Bürgermeister Hubert Sülzer Sie am 14.07.1976 mit einem öffentlichen Empfang im Rathaus geehrt, als Sie Ihre einzigartige Karriere beim VfL Gummersbach nach dem Gewinn der siebten Deutschen Meisterschaft beendeten. Stadtdirektor Albrecht Menke überreichte seinerzeit als Zeichen des Dankes von Stadtrat und Verwaltung Ihrer Frau Karin eine Silberschale und einen Blumenstrauß – der Blumenstrauß wird auch heute nicht fehlen.
Es ist mir aber ein persönliches Anliegen, Sie, sehr verehrter Herr Schmidt, hier und heute durch die Verleihung der Goldenen Stadtmedaille zu würdigen und Ihnen im Namen meiner Heimatstadt Gummersbach „Danke“ zu sagen.
Der VfL Gummersbach war und ist mit zahlreichen Weltklassespielern gesegnet, die ich schätze und verehre. Viele der so genannten Altinternationalen bzw. Altstars kenne ich gut. Es sind alles – auch heute noch – untadelige Sportsmänner, die gerade unserer Jugend immer noch zum Vorbild gereichen. Aber, jeder von diesen Ausnahmenathleten muss und wird objektiver- bzw. fairerweise anerkennen, dass es unter ihnen zwei im besten Sinne Lichtgestalten gibt, die mehr als alle anderen zum Bekanntheitsgrad von Gummersbach in Deutschland und der Welt beigetragen haben: Da ist zum einen der Handballweltmeister von 1978 und Bundestrainer der Deutschen Handballnational-mannschaft Heiner Brandt. Heiner Brandt ist durch entsprechenden Ratsbeschluss im Jahr 2001 als bisher einzigem Sportler überhaupt die Silberne Stadtmedaille in Sonderprägung verliehen worden. Ich möchte Sie, sehr verehrter Herr Schmidt, mit der so genannten kleinen Goldenen Stadtmedaille auszeichnen. Es ist erst das zweite Mal, dass ich diese Auszeichnung verleihe.
Diese Ehrung im Einzelnen begründen zu wollen, würde – gerade in dieser Runde – bedeuten „Eulen nach Athen zu tragen“. Ich habe zur Vorbereitung der heutigen Auszeichnung nicht nur unzählige Presseartikel und Statements über Sie gelesen, sondern auch Ihre Biographie „Hansi Schmidt – Weltklasse auf der Königsposition“, die spannender und fesselnder als jeder Krimi ist.
Drei Äußerungen über Hansi Schmidt, die nach meinem Dafürhalten überaus treffend sind, möchte ich an dieser Stelle anführen:
1. Ich beginne mit Vlado Stenzel, der als damaliger Bundestrainer die Deutsche Handballnationalmannschaft 1978 zum Weltmeistertitel führte. Er, der die Karriere von Ihnen, sehr verehrter Herr Schmidt, sicherlich kritisch begleitet hat, sagt über Sie:
„Hansi ist ein Teil der Gummersbacher Handballgeschichte. Er hat den Verein groß gemacht. Ohne ihn und sein Können wäre Gummersbach ein unbekanntes Städtchen wie viele andere in Deutschland geblieben. Hansi war ein Glücksfall für den VfL. Hansi Schmidt hat dem Hallenhandball aber nicht nur im Oberbergischen auf die Sprünge geholfen, sondern in ganz Deutschland einen gewaltigen Schub nach vorne gegeben.“ Soweit Vlado Stenzel.2. Die zweite Persönlichkeit, die ich zitieren möchte, ist Hans-Dietrich Genscher, der nicht nur 18 Jahre Bundesaußenminister war, sondern zuvor von 1964 – 1974 als Bundesinnenminister für den Sport zuständig. Er sagt über Hansi Schmidt:
„Man muss nicht in Gummersbach geboren sein und man muss auch nicht von Kind auf Handball gespielt haben – Hansi Schmidt ist ein Begriff. Der hoch aufgeschossene, kräftige, ideenreiche und strategische Handballspieler hat viel zur Popularisierung des Hallenhandballs in Deutschland und darüber hinaus beigetragen. Er gehört für mich zu den großen Figuren des deutschen Sports.“3. Möchte ich den langjährigen Sportjournalisten und Handballfunktionär Herbert Kranz anführen, der über Sie, sehr verehrter Herr Schmidt, kurz und knapp – wie in Granit gemeißelt – sagt: „Hansi ist und bleibt für mich das Nonplusultra des Deutschen Handballs“.
Sehr verehrter Herr Schmidt,
als Kind bin ich Ihnen einmal anlässlich einer Veranstaltung der Dorf- und Sportgemeinschaft Erbland begegnet. Es war für mich damals so, als hätte ich Supermann die Hand geben dürfen. Wenn ich Ihnen gleich wieder die Hand gebe, dann um Ihnen im Namen von Rat und Verwaltung meiner Heimatstadt Gummersbach sowie der vielen, vielen VfL-Fans von ganzem Herzen zu danken. Sie haben sich um das Wohl und das Ansehen unserer Stadt, mit der Sie sich immer identifiziert haben, besonders verdient gemacht.In Würdigung Ihrer Verdienste verleihe ich Ihnen hiermit die Goldene Stadtmedaille.
quelle: http://www.vfl-gummersbach.de
Bin stolz auf mein Idol und Banater Landsmann!