Eingleisige 2.Bundesliga

  • Es gibt schon eine eingleisige 2.Liga. Sie Beginnt etwa bei Platz 10 der HBL.

    Zitat

    Original von Xaver
    Bevor über eine eingleisige 2.Liga nachgedacht werden kann, müssen wie hier schon angesprochen, die unteren Ligen reformiert werden. Die 5 Regionalligen müssten auf 3 reduziert werden, die Anzahl der Oberligen müsste ebenfalls deutlich reduziert werden, mehr als 9-12 Oberligen bräuchten wir dann nicht. Die Strukturen in den einzelnen Regionalverbänden müsste gerade in den unteren Ligen neu überdacht werden.

    Die Anzahl der Oberligen ist in den letzten Jahren bereits deutlich reduziert worden.

    So, davon abgesehen, wäre eine Struktur 1-1-3-9 (BL-ZL-RL-OL) sehr wünschenswert. 9 Oberligen kannst du allerdings vergessen, selbst 12 würde nicht funktionieren. 15 ist das Minimum (derzeit sind es 16).

    Das Problem ist die Verbandsstruktur. Von den Kosten abgesehen, die wurden ja schon diskutiert. Nehmen wir einfach mal an, es hätte Geld geregnet:

    Bei den RL würde dann eine Zusammenfassung vielleicht noch mit viel (sehr viel) Goodwill klappen, wobei das auch schon unwahrscheinlich ist, weil die Verbände ja nicht sehr viel Wert auf Zusammenarbeit legen, wie die Vorgänge um den letzten Regionalligavertrag ja gezeigt hat. Da die Regionalligen aber in die zuständigkeit der Regionalverbände fallen, wäre man hier auf Kooperation angewiesen.

    So, das sind schon nur 5 Verbände, die sich nicht einigen können. Reden wir über Oberliga, dann reden wir von 22 (!) Verbänden, die sich auch noch auf eine ziemlich merkwürdige Weise auf die 5 RV verteilen.

    Eine komplette Reform der Oberligen ist damit praktisch unmöglich. Man kann schon froh sein, daß es mittlerweile nur noch 16 davon gibt (statt möglicher 22), weil einige Verbände ARGE-Ligen betreiben. Wir haben durch die ARGE-Gründungen in den letzten Jahren quasi schon eine Oberliga-Reform gesehen, die die vierte Liga auf ihre beinahe kleinstmögliche Breite komprimiert hat (es fehlt noch die ARGE Hamburg+S-H, dann ist alles gut).

    So lange die Verbandsstrukturen so sind wie derzeit, ist eine weitere Zusammenfassung der Oberligen nicht möglich.

    Derzeit existieren im RV Nordost vier Oberligen, in allen anderen jeweils drei. In Süd, Südwest und Nordost gibt es schon jeweils eine ARGE-Liga: RPS wird von vier, Ba-Wü von drei, Berlin-BB von zwei Landesverbänden veranstaltet.

    9 Oberligen hieße, daß in wenigstens einem RV soweit komprimiert werden müsste, daß es dort nur noch eine Oberliga gibt. Vor allem aber hieße das, daß sich Verbände zu ARGE-Ligen entschließen müssten, bei denen einen solche teilweise skurril anmuten würde (Bayern/Sachsen etwa. Nein, Sachsen/Thüringen geht nicht, weil sie in verschiedenen Regionalverbänden sind). 9 geht also nicht. 11 würde gehen. Und zwar so:

    Beispiele (gedachte ARGE in fett)
    RV Nord: OL Niedersachsen/Bremen, Sachsen-Anhalt
    RV N-O: OL Nordost (MV+Berlin+BBG), OL Nord (SH+HH)
    RV West: OL Nordrhein (Niederrhein/Mittelrhein), Westfalen
    RV S-W: OL RPS, OL Mitte (Hessen/Thüringen)
    RV Süd: OL Ba-Wü, OL Bayern, OL Sachsen (hier kann wohl keine ARGE mehr entstehen)

    Das ist aber pure Träumerei, denn die Probleme sind offensichtlich:
    Niederrhein und Mittelrhein würden sich wohl kaum darauf einigen, daß sie nur noch einen gemeinsamen Aufsteiger stellen, während Westfalen seinen eigenen behält. Niedersachsen und Sachsen-A. verhielte sich ähnlich.

    In Thüringen, Sachsen und Bayern ist man froh, seit einem Jahr überhaupt einen festen Regelaufsteiger zu haben, da wird man sich kaum freiwillig auf eine Kooperation mit einem anderen Verband einlassen oder im RV für einen reduzierten Aufstieg stimmen, um dann wieder so dazustehen wie bis 2005.

    Außerdem führt das zumindest vorübergehend zu aufgestockten Ligen von 18 oder noch mehr Teams. Am Niederrhein schwitzt man in diesem Jahr schon, weil mit 16 gespielt werden muss. Das ist den meisten Vereinen schon zu kostspielig. Die Oberligen werden schon genügend zu knabbern haben, wenn irgendwann demnächst die 19 wegfallenden Zweitligisten von oben durchrutschen.

    Fazit: Mit dem derzeitigen Stand der Oberliga muß man zufrieden sein. Durch die andere Verbandsstruktur als im Fußball ist eine so schöne Ligapyramide wie dort leider nicht möglich (dafür gibt es aber zum Glück auch keinen NOFV, der erst strukturell 'Traditionswahrend' als Landesverband konstituiert und sich anschließend beschwert, daß er - wie alle anderen Landesverbände auch - nur einen Aufsteiger in die Bundesebene stellen darf...)

    Selbst wenn sich Hamburg+S-H noch zu einer ARGE entschließen, werden es nicht weniger als 15 Oberligen werden.

  • Sehr schön zusammengefasst.

    Wie die Bestrebungen zur RL-Mitte zeigen will man ja eher noch die Regionalligenanzahl auf sechs wieder vergrößern.

    Bliebe eigentlich nur die Teilnehmerzahlen in den oberen Ligen erst einmal zu verkleinern, um dann auch die dritte Liga auf Bundesebene zu betreiben.

    1 Liga, 2. Liga 3. Liga (2-3 Staffeln), RL (5-6 Staffeln), OL (15-16 Staffeln)

    Das würde nebenbei noch eine Entzerrung des eh schon zu vollen Terminkalenders führen und wäre auch für die Gesundheit der Spiel nicht von Nachteil, aber auf die zwei zusätzlichen Heimspiele will dann ja auch kein Verein verzichten.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Die meisten, der hier vorgebrachten Argumente von "Fans" streben nach reinen "Profi-Ligen", tendieren weniger zu Ligen (ab der 2. BL abwärts) durchsetzt mit "Amateurvereinen", wie es sie ja zuhauf noch gibt. Stellt sich die Fragen, ob dies wirklich wünschenwert ist, oder in den drei angedachten "Top-Ligen" nur noch Handball, möglichst in Arenen von Europa-Auswahl A gegen B gezeigt werden soll. Die Vergleiche mit Fußball sind in jedem Fall unangebracht, denn da fließen Gelder, die in nächster Zukunft nicht beim Handball zu erwarten sind, bei vielen unteren teams ist die Tendenz eher rückläufig.
    Meteokoebes hat schon auf die Bestrebungen hingewiesen, dass die aktuellen Regionalligisten sich wieder breiter aufstellen wollen, viele Teams verzichten hier schon freiwillig auf die Aufstiegsmöglichkeit.
    Die Oberligen, die ja nominell, die höchste Klasse eines Landesverbandes darstellen, existieren ja noch in allen Verbänden. Die ARGE-Produkte wie die BWOL werden von den "Betroffenen" eher als eine Regionalliga Ib betrachtet. Und ist ein Gebilde, dass immer wieder in der Diskussion steht, kein unendliches Haltbarkeitsdatum hat.
    Sollte die, von manchen angestebte Verschlankung der Bundesligen kommen, sehe ich in dem Bereich dahinter den großen Leistungs- und vorallem auch Etatabfall. Regionalligen, wie die des Südens oder Südwestens, die fast genauso lange Entfernungen wie die Bundesligen aufweisen, werden für das Publikum und die MEdien sowieso dann zunehmend uninteressanter.
    Mir malt sich vor Augen dann immer das Schreckensbild des Eishockeys und des Basketballs.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)