Hanns-Martin Schleyer

  • Was haltet Ihr davon dass, trotz seiner Vergangenheit, eine Halle nach Hanns-Martin Schleyer benannt ist?

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 (6. Oktober 2006 um 21:30)

  • sooo erst mal danke ;)
    meine Meinung müsstest du ja eigentlich kennen.
    Ich finde es einen Riesenskandal, dass so einer Arbeitgeberpräsident wird. Und dann benennt man auch noch ne Halle nach ihm. :nein:
    Zum :kotzen: ist sowas!
    Was mich allerdings viel mehr wundert ist, dass so viele Menschen davon überhaupt keine Ahnung haben ?(
    Sowas kümert die Leute nicht, aber dass die NPD wieder an Sympathisanten zulegt (aufgrund der Unfähigkeit der anderen Parteien), was sicherlich eine verwerfliche Sache ist, darüber regt man sich auf. Dass aber der deutsche Staat sowas, wie Schleyer möglich gemacht hat, das schwiegt man tot... traurig. Armes Deutschland!

    Einmal editiert, zuletzt von Ché Guevara (6. Oktober 2006 um 21:37)

  • Etliche, im 2.Weltkrieg begonnene, Karrieren, konnten nach dem 2.Weltkrieg mehr oder minder Problemlos weitergrführt werden. Erst die 68´er fingen an heftigst gegen diesen Zustand zu protestieren und drauf hinzuweisen

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Was das im Sportforum zu suchen hat, weiss ich wirklich nicht.

    Dass Hanns-Martin Schleyer eine sehr kritisch zu betrachtende Vergangenheit hatte, wissen sicher nicht alle, ich bin überrascht, wer sich hier alles historisch gesehen so gut auskennt. Mit Schleyer ist vor allem das bekannteste Opfer der Terrorbewegung der 70er Jahre gewürdigt worden, als man die Halle nach ihm benannt hat. Und unter diesem Aspekt kann ich gut damit leben....

  • Zitat

    Original von Meikel
    Was das im Sportforum zu suchen hat, weiss ich wirklich nicht.

    Dass Hanns-Martin Schleyer eine sehr kritisch zu betrachtende Vergangenheit hatte, wissen sicher nicht alle, ich bin überrascht, wer sich hier alles historisch gesehen so gut auskennt. Mit Schleyer ist vor allem das bekannteste Opfer der Terrorbewegung der 70er Jahre gewürdigt worden, als man die Halle nach ihm benannt hat. Und unter diesem Aspekt kann ich gut damit leben....

    Der RAF Mord, welcher absolut ungerechtfertig war, entschuldigt absolut nicht die Vergangenheit dieses Mannes und ich kann absolut nicht nachvollziehen warum ein Mann mit so einer Geschichte eine derartige Ehre, die Benennung einer Sporthalle nach ihm, zuteil werden konte.

    Ins Sportforum habe ich diesen Thread eröffnet da er von der Benennung einer Sporthalle handelt.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 (6. Oktober 2006 um 22:23)

  • Ist ja nicht nur eine Sporthalle...

    Wie gesagt, man kann darüber geteilter Meinung sein. Ich wundere mich nur, wie man jetzt auf so ein Thema kommt. Die Halle heisst seit 22 Jahren so....

  • Zitat

    Original von Meikel
    Ist ja nicht nur eine Sporthalle...

    Wie gesagt, man kann darüber geteilter Meinung sein. Ich wundere mich nur, wie man jetzt auf so ein Thema kommt. Die Halle heisst seit 22 Jahren so....

    Erstens hat mich wer darauf erst letztens aufmerksam gemacht und zweitens beschäftige ich mich gerade momentan sehr intensiv mit den 60´ern und 70´ern des letzten Jahrhunderts. Außerdem nur weil die Halle schon ewig so heißt bedeutet dass ja nich das man sie nicht umbennen kann!

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
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    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 (6. Oktober 2006 um 22:39)

  • Dann weiter viel Spaß bei der Recherche. Ist auf jeden Fall schwierig zu einen endgültigen Urteil zu kommen, wenn man lediglich Literatur als Quelle hat.

    Das Thema könnte man sicherlich auf viele Personen erweitern, in Hamburg bzw. St.Pauli gab es mal die Diskussion, bis man das Wilhelm-Koch-Stadion wegen der NSDAP-Mitgliedschaft von Wilhelm Koch in das Millerntor-Stadion auch offiziell umbenannte...

  • Olle Kamelle... dennoch seltsam, eine Stuttgarter Halle nach einem Badenzer zu benennen, und dann auch noch ein Südbadenzer... :D

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Eine merkwürdige Diskussion, nach dem die Halle schon ewig so heißt. Meiner Meinung wird hier (diese Diskussion gibt es übrigens in vielen deutschen Städten, um verschiedene Personen) das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Schleyer wird glaube ich nur die Mitgliedschaft vorgeworfen, er wird keines Verbrechens beschuldigt. Und bis zu seinem gewaltsamen Tod in den siebzigern hat er über dreißig Jahre gelebt, ohne dass er Bestrebungen erkennen ließ, mit einer Nachfolgepartei der Nazis zu sympathisieren. Er war vielleicht Opportunist und wollte durch den Beitritt Karriere machen, aber ob das seine Verdienste im Nachkriegsdeutschland derart aufhebt, dass man ihm die Ehre der Hallenbenennung aberkennt, halte ich für überzogen. Zumal die feigen Mörder von damals und ihre Sympathisanten, darin eine späte Genugtuung erfahren könnten.
    Übrigens hätte man Nachkriegsdeutschland ohne die Mithilfe ehemaliger Nazis oder Mitläufer gar nicht aufbauen können, denn es gab nicht genügend Widerstandskämpfer oder aktive Nazigegner, dass man allein mit Ihnen Deutschland hätte neu aufbauen können.
    Im übrigen ist es immer leicht, Jahrzehnte später über eine Person den Stab zu brechen. Man sollte sich vielleicht mal fragen, wie man gehandelt hätte, wenn man selber zu der Zeit gelebt hätte.
    @Che`: Du verehrst anscheinend die Person, deren Nickname du trägst. Dieser hat als Guerillakämpfer erwiesenermaßen Blut an den Händen, was ich bei Schleyer bezweifle. Du trägst also stolz den (Nick-)Namen eines Mörders und legst bei Schleyer ganz andere Maßstäbe an? Oder sind Verbrechensopfer von Links in deinen Augen nicht so schlimm?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Ché Guevara
    Zum :kotzen: ist sowas!

    Wir haben ja schon mal über deinen Nick diskutiert, gelle. Für mich ist Ernesto Guevara de la Serna mitnichten ein verehrenswürdiger Freiheitskämpfer und Revolutionär, sondern ein Terrorist, Folterknecht und Massenmörder, der den selber abgelegten hippokratischen Eid an absurdum führt.

    Abgesehen davon, dass er auch wirtschaftlich und politisch eine ziemliche Null war ...


    Insofern finde ich es zum Kotzen, dass offensichtlich immer noch Leute Che verehren ...

  • kuzorra: Schleyer ist aus einer Studentenverbindung ausgeschloßen worden aufgrund seiner Antisemitischen Einstellung, von der er sich nie öffentlich losgesagt hat, Desweiteren war er nicht nur Parteimitglied sondern auch in der SS.Desweiteren existieren noch einige andere Gerüchte über diesen Herrnweswegen ich es nach wie vor unmöglich finde das eine Sporthalle nach diesem Herrn zu benannt ist!

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    2 Mal editiert, zuletzt von Outsider81 (7. Oktober 2006 um 17:05)

  • Das macht ihn sicher nicht sympathisch, aber auch große Männer wie Luther oder Wagner waren Antisemiten.
    Soll man die Bibel deshalb wieder auf Latein lesen oder die Wagner-Festspiele umbenennen?
    Die Frage hier ist, ob eine Einstellung (z.B. Antisemitsmus oder Frauenfeindlichkeit wie z.B. Nietzsche oder Kommunismus wie z.B. Brecht) das gesamte Lebenswerk ins Negative ziehen?
    Die einen beantworten dies so, die anderen eben anders.

  • Zitat

    Original von kuzorra
    Das macht ihn sicher nicht sympathisch, aber auch große Männer wie Luther oder Wagner waren Antisemiten.
    Soll man die Bibel deshalb wieder auf Latein lesen oder die Wagner-Festspiele umbenennen?
    Die Frage hier ist, ob eine Einstellung (z.B. Antisemitsmus oder Frauenfeindlichkeit wie z.B. Nietzsche oder Kommunismus wie z.B. Brecht) das gesamte Lebenswerk ins Negative ziehen?
    Die einen beantworten dies so, die anderen eben anders.

    Ich denke nichr das man Schleyer mit Luther und Wagner vergleichen kann.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Freundschaft!

    Ich finde die Frage auch berechtigt. Die habe ich mir auch schonmal gestellt. Ist vielleicht albern, aber ich werde in die Halle sicher nie reingehen, solange sie so heißt. Schleyer war ein ziemlich heftiger und überzeugter Nazi. Das steht fest.

    Die RAF hat ja den Mord an ihm damit gerechtfertigt, daß er ja auch 1942 beim
    Heydrich-Attentat hätte umkommen können. Diese Ansicht ist natürlich höchst kritisch zu betrachten, zumal man ja nichtmal wirklich weiß, ob er so ein enger Vertrauter Heydrichs war oder nicht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von ALF
    Die RAF hat ja den Mord an ihm damit gerechtfertigt, daß er ja auch 1942 beim
    Heydrich-Attentat hätte umkommen können. Diese Ansicht ist natürlich höchst kritisch zu betrachten, zumal man ja nichtmal wirklich weiß, ob er so ein enger Vertrauter Heydrichs war oder nicht.

    Ich bin nicht der Ansicht, dass man diese "Rechtfertigung" kritsch betrachten muss - ich empfinde sie als ausgesprochen lächerlich.

    Einen Mord jetzt damit zu rechtfertigen, dass die Person schon einige Zeit vorher bei einem Attentat hätte sterben können, ist nun wirklich selten dämlich.

  • Zitat

    Original von Teddy

    Wir haben ja schon mal über deinen Nick diskutiert, gelle. Für mich ist Ernesto Guevara de la Serna mitnichten ein verehrenswürdiger Freiheitskämpfer und Revolutionär, sondern ein Terrorist, Folterknecht und Massenmörder, der den selber abgelegten hippokratischen Eid an absurdum führt.

    Abgesehen davon, dass er auch wirtschaftlich und politisch eine ziemliche Null war ...


    Insofern finde ich es zum Kotzen, dass offensichtlich immer noch Leute Che verehren ...

    Und das ist doch etwas off-topic, oder? Und zumindest diskussionswürdig und das sagt kein Fan von diesem Mann!

  • Zitat

    Original von Teddy

    Wir haben ja schon mal über deinen Nick diskutiert, gelle. Für mich ist Ernesto Guevara de la Serna mitnichten ein verehrenswürdiger Freiheitskämpfer und Revolutionär, sondern ein Terrorist, Folterknecht und Massenmörder, der den selber abgelegten hippokratischen Eid an absurdum führt.

    Abgesehen davon, dass er auch wirtschaftlich und politisch eine ziemliche Null war ...


    Insofern finde ich es zum Kotzen, dass offensichtlich immer noch Leute Che verehren ...

    Ich denke, dass man nicht jeden Beitrag eines Users wirklich ernst nehmen kann... Schon gar nicht, wenn sie historische Gegebenheiten am Bierstand erzählt bekommen...
    Deswegen würde ich die Aussage des Nachwuchsproleten nicht ernst nehmen...

  • Freunschaft!

    Zitat

    Original von Teddy

    Ich bin nicht der Ansicht, dass man diese "Rechtfertigung" kritsch betrachten muss - ich empfinde sie als ausgesprochen lächerlich.

    Einen Mord jetzt damit zu rechtfertigen, dass die Person schon einige Zeit vorher bei einem Attentat hätte sterben können, ist nun wirklich selten dämlich.

    Habe ich schlecht formuliert.