ZitatAlles anzeigenLorenzet flirtet mit Gummersbach
Gespräche zwischen Regionalligist Leichlinger TV und Bundesliga-Top-Team auf Hochtouren
Frank Lorenzet geht mit dem Leichlinger TV neue und für die Region interessante Wege. Foto: Uli PreussHANDBALL Dass der VfL Gummersbach seine Heimspiele der Champions League in Leverkusen austrägt, ist kein Zufall. Viele Anhänger rekrutiert der "Alt-Meister" aus dem Kölner Raum. Und als der VfL am 1. November des letzten Jahres im Deutschen Pokal beim Leichlinger TV antrat, wich der gastgebende Regionalligist in die Dopatka-Halle aus - und mobilisierte 3000 Fans. Das imponierte den Verantwortlichen. "Gummersbach ist an uns herangetreten", berichtet Frank Lorenzet, beim LTV Trainer und Manager in Personalunion. Im Zuge der jetzt angestrebten Kooperation unterstützen die "Pirates" die Oberbergischen bei der Austragung unter anderem bereits beim Kartenvorverkauf. Tickets gibt es für die Spiele am 12. Oktober gegen Celje und 2. November gegen Reykjavik (Beginn jeweils um 20.30 Uhr) in Solingen (Gaststätte Al B'Andy, Bob's H20-Store) sowie in Leichlingen (Playothek Röhricht) und anlässlich der LTV-Heimspiele.
Doch das soll nur der Anfang sein. In Gesprächen mit Hans-Peter Krämer, dem Aufsichtsrats-Vorsitzenden des VfL, und dessen Sohn Thomas (Firma Sportwelt) seien "Ideen ohne Ende" produziert worden. Lorenzet: "Wir stehen kurz vor dem Abschluss, es geht nur noch um Kleinigkeiten."
So ist es denkbar, dass Gummersbach Perspektiv-Spieler mit Doppelspielrecht für Leichlingen ausstattet. Die Talentförderung soll ausgebaut werden. Eine mögliche Funktion Lorenzets im Gummersbacher Trainerstab unter Chefcoach Alfred Gislason wird diskutiert. Pläne für ein Turnier existieren ebenfalls. Gleichwohl ist Lorenzet laut eigener Aussage zurzeit intensiv damit beschäftigt, "das angeschlagene Schiff wieder flott zu bekommen". Der schwache Saisonstart (zwei Siege, zwei Niederlagen) nervt. "Es ist ja nicht so, dass wir keine gute Mannschaft haben. Die vielen Ausfälle in der Vorbereitung haben uns zurückgeworfen", stellt sich Frank Lorenzet schützend vor seine Truppe.
Diese bekam nur nach der Auftakt-Schlappe in Uerdingen ihr Fett weg: "Da stimmte die Einstellung nicht." Die Niederlage gegen Soest sei auf den Ausfall von Thomas Küster (Leisten-Operation) und die krasse Benachteiligung durch die Schiedsrichter zurückzuführen. "Zehn-Tore-Mann" Küster sei momentan einfach nicht zu ersetzen: "Er ist mein wichtigster Spieler." Küsters Chance, heute in Aachen aufzulaufen, beziffert Lorenzet auf 20 Prozent.
Favoritenrolle
abgegeben
Weil auch Marian Kessler (Urlaub) fehlt, werde es schwer, eine vernünftige 6:0-Deckung hinzustellen. Und da sich Spielmacher Lars Hepp in einem Loch befinde, sei Leichlingen das erste Mal seit langem - die Spiele gegen den übermächtigen Tusem Essen 2005/2006 ausgenommen - nicht der Favorit. Zumal der ambitionierte BTB sein Torwart-Problem gelöst hat: Antonio Munoz Villanueva wurde von Ciudad Real 2 verpflichtet. Trotzdem ging die Partie beim enorm verstärkten VfL Eintracht Hagen in die Binsen.
Von Lutz Clauberg
06.10.06