"Die stärkste Liga der Welt..." heißt es oft ehrfürchtig, wenn von der deutschen Handball-Bundesliga die Rede ist. Dieses Zitat trifft derzeit allerdings nur auf die Männer zu, denn die Frauen können momentan im europäischen Vergleich nicht bestehen.
Jüngstes Beispiel: Der Challenge Cup. Dort musste sich der Buxtehuder SV im Final-Hinspiel beim rumänischen Spitzenteam Uni Remin Deva mit 23:33 geschlagen geben. Die Chancen auf den Cupgewinn liegen damit nahezu bei Null.
Nur ein deutsches Team in europäischem Finale
Doch das eigentliche Indiz ist nicht die Buxtehuder Niederlage - denn die Umstände des Spiels waren skandalös. Da ist nicht nur die überharte Spielweise der Rumäninnen zu nennen, sondern auch die Tatsache, dass im Hotel der Deutschen bis in den frühen Morgen eine laute Party gefeiert wurde und kein warmes Wasser verfügbar war.
Was wirklich nachdenklich stimmt: Mit dem BSV hat überhaupt nur ein deutsches Team das Finale eines europäischen Wettbewerbs erreicht. Leipzig schied in der dritten Runde des EHF-Pokals aus - und zwar gegen Lützellinden. Doch auch der TVL sollte nicht recht viel weiter kommen: Im Halbfinale war Schluss.
Frühes Aus für Trier und Levekusen
Die "Miezen" aus Trier flogen im Viertelfinale des Challenge Cups raus, und auch Bayer Leverkusen kam im Pokal der Pokalsieger über die Runde der letzten Acht nicht hinaus.
Damit bestätigt sich in den Klub-Wettbewerben eine Tendenz, die zuletzt auch schon in Bezug auf die Nationalmannschaft zu erkennen war. Bei der Europameisterschaft 2000 wurde die DHB-Auswahl Neunter und verpasste damit die direkte WM-Qualifikation.
Doch es sollte noch dicker kommen. Die deutsche Mannschaft scheiterte in der Quali an den eigentlich schwächer eingeschätzten Schwedinnen und war damit bei den Titelkämpfen im Dezember 2001 gar nicht dabei.
Hoffen auf Verbesserung in der nächsten Saison
Bleibt nur noch eins: Die Hoffnung auf eine bessere Saison 2002/03. Die Nationalmannschaft hat gute Chancen, die EM-Quali gegen Kroatien zu schaffen.
Im Klub-Handball stehen mit Meister HC Leipzig und Vizemeister Lützellinden zwei international erfahrene Mannschaften im europäischen Wettbewerb. Hinzukommen wird noch der Pokalsieger, der in Riesa ermittelt wird.
Die deutschen Damen haben in der nächsten Saison also durchaus gute Chancen, das schlechte Abschneiden 2001/02 vergessen zu machen - und sie werden alles daran setzen, diese Chance zu nutzen.
Quelle: Sport 1