26.08.2006 - Christian Stein und Apollo L. Falke
Auch der Handball ist nicht dopingfrei
Foto: cie
Während im Sommer sich der Fokus über die Dopingproblematik weitestgehend auf den Radsport mit dem Tour de France Sieger Floyd Landis und der Leichtathletik mit Sprinter Justin Gatlin richtete, gab auch die Internationale Handball Föderation IHF vier Urteile wegen Dopingvergehen bekannt.
Für lediglich sechs Monate sperrte der portugiesische Verband Hugo Casaca vom amtierenden Meister ABC Braga, dem Cannabis-Konsum nachgewiesen werden konnte. Für ein Jahr wurde der Tunesier Sahli Sami hingegen gesperrt. Ihm wurde der Wirkstoff Fenoterol nachgewiesen, der oft durch die Verwendung von Asthmasprays in den Körper gelangt.
Der polnische Verband hat gleich zwei Dopingfälle. Tomasz Rosinski und Pawel Nikiforow, die beide in der vergangenen Spielzeit für den polnischen Klub KS Kielce aufliefen, wurde die Einnahme von Norandrosteron nachgewiesen. Gemäß einer Studie des Instituts für Biochemie an der Sporthochschule Köln unter der Leitung von Prof. Schänzer ist dieses anabole Steroid oft auch in kontaminierten Nahrungsergänzungsmitteln enthalten.
Pawel Nikiforow ist ukrainischer Auswahlspieler und bestritt 2004 die Europameisterschaft für sein Land. Dann wechselte der Halbrechte von Schachtjor Donezk nach Kielce. Mittlerweile hat der 2,02 m große Spieler den Verein wieder verlassen. Vorher kam er über die Rolle eines Ergänzungsspielers kaum hinaus.
Ganz anders ist die Situation bei Tomasz Rosinski. Der 22-jährige Spielmacher ist durchaus ein wichtiger Bestandteil der polnischen Spitzenmannschaft. Beim Angriff auf den Titel wird er nicht nur in dieser Saison fehlen, wurde er doch, wie Nikiforow auch, mit einer Sperre von zwei Jahren belegt. Rosinski kam 2005 von Slask Wroclaw in die Woiwodschaft Heiligkreuz. Mit 72 Treffern in 17 Vorrundenspielen und 24 Tore in fünf Play-off-Partien ließ er seine Klasse bereits aufblitzen und spielte sich so auch in den erweiterten Kader von Nationaltrainer Bogdan Wenta. Nun gerät die Karriere durch die lange Zwangspause in Gefahr.