Doping und die Zukunft des Sports

  • Ja, bei den meisten Teams in unserer Fantasy Liga galten gerade die Astanafahrer und die DSC Fahrer als No-Gos.

    Auch Simoni unterzeichnet Ehrenerklärung

    Fothen: Fühle mich von Ullrich betrogen

    Petacchi bestreitet Doping mit Asthmamittel

    WADA und UCI beschäftigen sich mit Simoni und Di Luca

    Acht Teams noch ohne jede Ehrenerklärungsunterschrift

    Scharping will sich mit Innenminister Schäuble treffen

    Dopingehrenerklärung: Liste wird länger

    Zabriskie unterschreibt, Cancellara schimpft


    Sehr interessant finde ich den Fall Simoni - steht seit kurzem massiv unter Dopingverdacht aber unterzeichnet die Ehrenerklärung. Spricht wohl nicht unbedingt für die rechtliche Sicherheit der Erkläung :(

  • Jörg Jaksche gesteht jahrelanges Doping

    Zitat

    Radprofi Jörg Jaksche hat jahrelanges Doping gestanden. Kurz vor der Tour de Suisse im Juni 1997 habe er zum ersten Mal Epo gespritzt, sagte der 30-Jährige dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Jaksche: "Es war mein Crashkurs. Ein Betreuer spritzte mir abends auf meinem Zimmer Epo." Jaksche gab außerdem zu, dass er sich als Kunde des spanischen Doping-Arztes Eufemiano Fuentes von 2005 an verbotenen Eigenbluttherapien unterzogen habe. Nach seiner Dopingbeichte will Jaksche sich nun den Sportverbänden und deutschen Ermittlungsbehörden als Kronzeuge zur Verfügung stellen. Er bestätigte auch Teile des Untersuchungsberichts der spanischen Guardia Civil. Bei Fuentes sei er unter dem Codenamen "Bella" sowie als Nr. 20 geführt worden.

    Doping wurde geduldet
    "Ich glaube, dass es wichtig ist für die Zukunft dieses Sports, dass einer mal sagt: Okay, so läuft das hier", sagte Jaksche. In den Rennställen Polti, Team Telekom, Once, CSC und Liberty Seguros, für die Jaksche seit 1997 fuhr, sei das Doping teilweise aktiv von der Mannschaftsführung betrieben oder geduldet worden. "Natürlich hat mir niemand den Arm für die Spritze festgehalten, aber die Teamleiter, die sich früher an dir bereichert haben, die dir die Sachen besorgt haben, ausgerechnet die tun plötzlich so, als würden sie alle für einen sauberen Radsport eintreten", sagte Jaksche.

    "Das Leben in einer Parallelwelt"
    Bereits in seiner ersten Profisaison sei er vom damaligen Chef des Polti-Teams, Gianluigi Stanga, zum Doping gebracht worden, berichtet "Spiegel online". Jaksche: "Stanga sagte, er wolle jetzt anfangen mit der Behandlung. Er wollte herausfinden, was bei mir wirkt." Stanga, heute Chef des Teams Milram, nennt die Vorwürfe in einer Stellungnahme gegenüber dem "Spiegel" "absurd". Von der Tour de Suisse im Juni 1997 an nahm Jaksche Epo, ein im Leistungssport verbotenes Hormon, das die Produktion von roten Blutkörperchen stark anregt. Schon im zweiten Profijahr habe es keine Skrupel mehr gegeben. "Die Logik ist: Du passt dein Leistungsniveau dem Rest an, weil jeder es tut. Im Radsport lebst du in einer Parallelwelt."

    In der spanischen Dopingaffäre schwer belastet
    Zuletzt war Jaksche vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) von der Startliste der deutschen Straßen-Meisterschaften in Wiesbaden gestrichen worden. Erst Mitte April hatte er beim italienisch-russischen Continental-Team Tinkoff einen Vertrag bekommen. Jaksche war in den Akten der spanischen Dopingaffäre "Operacion Puerto" schwer belastet worden. Er stand mit einem Codenamen unter anderem auf der Liste der "Konsumenten des Blutdoping-Programms", wie auch Jan Ullrich und der Italiener Ivan Basso. Außerdem wurden Blutbeutel mit der Aufschrift "Bella Jorg" beim Madrider Dopingarzt Eufemiano Fuentes sichergestellt.

    "Chance, das kriminelle Umfeld aufzurollen"
    "Wenn er wirklich auspackt, verdient das Respekt, auch wenn er reichlich lange dafür gebraucht hat", sagte Rudolf Scharping in einer ersten Reaktion. Für den Präsidenten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) bietet sich dann "die Chance, das kriminelle Umfeld aufzurollen". Durch Jaksche wird die "Spirale des Schweigens" in der "Operacion Puerto" durchbrochen. Über 50 Fahrer stehen unter unter Verdacht, vom spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes betreut worden zu sein. Geredet hat bisher keiner - auch nicht der inzwischen gesperrte Ex-Giro-Sieger Ivan Basso, der die Verbindung zwar einräumte, andere Fahrer aber nicht belasten wollte.

    http://onsport.t-online.de/c/11/64/79/08/11647908.html


    Hoffentlich nützt es was

  • In der Sportschau lief eben ein Beitrag zu dem Interview von Jörg Jaksche und momentan läuft ein Interview mit Holzer (Team Gerolsteiner) und Scharping (Bund deutscher Radfahrer). Ich bin gespannt auf das gesamte Interview im Spiegel. Und auf die Folgen, sowohl juristischer Art als auch hinsichtlich der Tour, die ja nächstes Wochenende startet. Mal sehen, wann es einen Brennpunkt zu dem Thema gibt.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Zitat

    Original von Brummsel
    In der Sportschau lief eben ein Beitrag zu dem Interview von Jörg Jaksche und momentan läuft ein Interview mit Holzer (Team Gerolsteiner) und Scharping (Bund deutscher Radfahrer)....

    Das war ja lächerlich. Rudolf Scharping als Präsi des BDR sollte eigentlich daran interessiert sein, dass allen Dopingvorwürfen nach gegangen wird. Erst recht wenn es denn BDR selbst betrifft.
    Hoffentlich reißt Jaksche den Komiker samt stv. auch mit.

  • Ich komme gerade von einer sehr interessanten Podiumsdiskussion zum Thema Doping bei der neben DR. Franke, der CO-Autor seines kürzlich erschienenen Buches "Der veratene Sport" der Journalist Udo Ludwig, Jörg Jaksche, ein hoher Offizieller des deutschen Ski Verbandes, eine Ärztin und ein Apotheker.

    Die interessantestesten Fakten dieser Diskusion waren für mich,
    das Doping bis in die untersten Amatuer- und Jugendbereiche reicht, so bestätigt von der Ärztin und dem Apotheker die immer wieder von Kunden, auch Fußballern, nach Leistungssteigernden Präparaten gefragt werden.

    Das laut Dr. Franke NADA und WADA-Kontrollen zwecklos sind da in beiden Organisationen Spitzel der Dopingszene angestellt sind.

    Das die die aktuellen Dopingtestpraktiken total uneffektiv, da unintelligent durchgeführt sind.

    Das Herrn Franke ein Fall von versuchtem Gendoping bekannt ist. Was mich persönlich sehr schockiert!!!

    Die deutsche Regierung zwar erheblich viel Geld für Spitzensportförderung ausgibt, aber nur geringe Summen zur Dopingbekämpfung. Würde ein geringer Teil der dieser Förderung zur Dopingbekämpfung abgezweigt werden wäre das schon sehr hilfreich.

    Das die die aktuellen Dopingtestpraktiken total uneffektiv, da unintelligent durchgeführt sind.

    Das sehr viel dafür getan muss um den Spitzensport noch retten zu können.Polemisch wie er nunmal ist meinte Franke das sei nicht mehr möglich In dem Buch wird bspw. eine Lebenslange Sperre für Doper gefordert wenn diese nicht die Hintermänner verraten. Franke wieß jedoch daraufhin das die aktuellen Kontrollmethoden noch erheblich verbessert werden müssen um keine Unschuldigen zu bestrafen.

    Das Dr. Fuentes dreimal mit dem Tod bedroht das er bloß nicht aussagt über seine "Kunden".

    Das der legendäre Harry Valerien in einem Gespräch mit Dr. Franke meinte das jeder Journalist der auch nur ansatzweise die Vermutung äußert im Fußball könnte gedopt werden, ab diesem Zeitpunkt keinen Interviewpartner mehr bekommen würde.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Schade das ich nicht dabei war, hätte mich sehr interessiert.

    Deine angesprochenden Punkte zeigen ja, dass der Austieg von T-Mobile das einzig richtige ist. Die Karre muss jetzt voll an die Wand gefahren werden und dann muss es bei Null los gehen. Anders ist es vermutlich nicht möglich, den Radsport Dopingfrei zu bekommen.

    Wie man den Doping aus den anderen Sportarten, die auch mehr Macht besitzen, wie z.B der. Fussball bekommt, weiß ich nicht.

    Ich könnte jetzt, stundenlang weiter schreiben, muss aber wieder an die Arbeit. ;)

  • Wie in einer Internen Mail zu lesen ist, wird die Deutsche Telekom sich aber weiter im Kampf gegen Doping mit einem Millionenbetrag beteiligen! Desweiteren wurde schon das Gespräch mit Verbänden und und der Politik gesucht, um ein weiteres Vorgehen zu planen.

    Viele Grüße
    :hi:

  • Ein weitere These Frankes war übrigens die dass das Vollpfofitum mitverantwortlich für Doping ist, da Profisportler ausschließlich mit dem Sport ihr Geld verdienen, und dadurch auf Erfolge existenziell angewiesen sind.

    Die Grenze zwischen Doping und Nichtdoping beginnt für beide Autoren an dem Punkt an dem sich ein Sportler Substanzen zuführt die er nicht vorher aufgrund körperlicher Anstrengung verloren hat. Schmerzmittel, welche nicht wenige Profihandballer zu sich nehmen, sehen die beiden in einer Grauzone.

    Der bei der Diskussion anwesende Skioffizielle war übrigens der Vizepräsident des DSV.

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    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 (28. November 2007 um 14:11)

  • Quelle Radsport-Aktiv

  • http://www.ard.de

    Viele Grüße
    :hi:

  • Mal ein ganz interessanter Bericht (ohne eine Wertung der Sauberkeit im Radsport damit vornehmen zu wollen):

    Zitat

    GP di Lugano: Wegmann springt ein
    Kortisonbehandlung: Gerolsteiner verzichtet auf De Bonis

    28.02.2008 - (Ra) – Der Italiener Francesco De Bonis wird am kommenden Sonntag nicht beim Schweizer Eintagesrennen GP di Lugano antreten können. Wie de Bonis Gerolsteiner-Team am Donnerstag mitteilte, ist ein Bienenstich, der eine Kortisonbehandlung erforderlich machte, die Ursache für den Startverzicht des 25-jährigen Neuzugangs.

    „Das Team Gerolsteiner verzichtet freiwillig darauf, Francesco De Bonis einzusetzen, weil er mit Kortison behandelt werden musste. Wir sind Mitglied der M.P.C.C. Nach deren Codex wird der Fahrer ab sofort für zwei Wochen für wettkampfunfähig erklärt“, erklärte Teamchef Hans-Michael Holczer.

    Nach dem internen Reglement der Teamvereinigung für einen glaubwürdigen Radsport (M.P.C.C., Mouvement pour un Cyclisme Crédible) erhalten Fahrer, die eine lokale Infiltration mit Kortikoiden bekommen haben, eine 15tägige Arbeits- und Rennpause verordnet. Trotz einer therapeutischen Ausnahmegenehmigung von UCI und WADA lässt das Regelwerk der im September 2007 in Stuttgart gegründeten M.P.C.C. einen Wettkampfeinsatz nicht zu.

    Für De Bonis wird nun der Freiburger Fabian Wegmann kurzfristig ins Gerolsteiner-Aufgebot für das Rennen am Luganer See berufen.

    Quelle


    Als Anmerkung: Hier geht es also nicht im Ansatz um ein Dopingvergehen. Mit solchen Kortisonbehandlungen wird in anderen Sportarten (auch Handball, wenn ich mich recht entsinne, über die "Fitspritzen" von Lövgren wurde mal geschrieben, dass es um Kortison ging), Sport betrieben.

    Stellt sich mir die Frage, ob das über das Ziel hinausschießt oder ob das Vorbildcharakter haben sollte.

  • Für den Radsport ist es meines Erachtens der richtige Weg, da die Fülle an medizinisch notwendigen Behandlungen doch für großes Unverständnis gesorgt hat.

    Mir wäre es auch ganz recht, wenn es im Handball solch eine freiwillige Selbstauflage gäbe, aber das wird es nicht geben. Die Voraussetzungen sind auch etwas anders, denn ein Radsportrennstall verfügt über ausreichend Rennfahrer, um mal auf einen zu verzichten. Ich würde es aber durchaus begrüßen, wenn DOSB oder IOC solch eine Regelung vorantreiben würden.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Unwürdige Szene nach Tod des Sohnes
    Van Impe muss Dopingprobe im Krematorium abgeben

    16.03.2008 - (rsn) - Auch ein trauernder Vater hielt in Belgien Dopingkontrolleure nicht davon ab, ihrem Job nachzugehen. Nach dem Tod von Kevin van Impes Sohn Jayden, der nach einer Frühgeburt starb, kam es zu einer unwürdigen Szene im Krematorium im belgischen Lochristi. Dort hielt sich Van Impe (Quick.Step) auf, um die Modalitäten für die Verbrennung des Leichnams seines Sohnes zu besprechen, als plötzlich ungebetener Besuch auftauchte: Dopingkontrolleure.

    Die wollten von van Impe eine Probe nehmen und warnten ihn, dass er bei Weigerung eine zweijährige Sperre riskieren würde. Van Impe bat die Tester um Verständnis und um eine Verschiebung der Kontrolle. Doch die Tester reagierten unsensibel und bürokratisch. ,,Ich sollte es gleich tun oder es würde als ein verweigerter Test angesehen“, so van Impe gegenüber Sport.be.

    Der flämische Sportminister Bert Anciaux bedauerte diesen Vorfall und kündigte an, dass man in Zukunft solche unglücklichen Umstände vermeiden wollte. ,,Gesetze müssen eingehalten werden, man muss aber auch die menschliche Perspektive im Auge behalten“, sagte Anciaux gegenüber Belga. ,,Ich kann gut verstehen, dass der Fahrer in diesem Moment andere Sachen in seinem Kopf hatte als einen Test.“

    Quelle

    Ich lasse das mal umkommentiert.

    @Meteo: Stimme Dir voll und ganz zu.

  • Gibt es eigentlich Sperren für Funktionäre und Doping-Kontrolleure? Das wäre mal angebracht in diesem Fall. :nein:

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Nach der Aktion mit der Russin Moiseeeva steht der Biathlon wieder nicht gut da. Gut, da die Saison vorbei ist bringt eine kurze Sperre nichts, aber wenn man die Atteste erst ausstellen muss, wenn der Dopingtest positiv ist, dann kann man es auch gleich vergessen.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.