Er ist nicht der erste der von Doping im Profifußball spricht.
Doping und die Zukunft des Sports
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nein, aber durch den urheber wird wohl mehr schaden als nutzen angerichtet. neururer ist ja inzwischen zum allgemeinen (medie-, fan-)bashing freigegeben, da kann man dopingvorwürfe seinerseits leicht als verzweifelte versuche abtun, aufmerksamkeit zu gewinnen.
daß fuentes nach seinen ersten aussagen auch fußballer betreut hat (barca und madrid waren gleichermaßen im gespräch und dürften dennoch nicht die einzigen gewesen sein), dürfte wenig überraschen.
daß leute wie mourinho (und v.a.), die sich auch um regeln über transferabsprachen oder spielsperren wenig kümmern, ausgerechnet auf diesem gebiet moralische bedenken haben, dürften nur naivlinge glauben.
daß eine branche, in der südamerikanische und v.a. afrikanische spieler wie moderne sklaven hin- und herverkauft werden, überhaupt bei irgendwas gewissensbisse hat (ausgenommen homosexualität), ist auch recht unwahrscheinlich.
und zuletzt: warum ist das doping im sport so explodiert? weil es im sport um immer mehr geld geht und der druck immer größer wird. und in welcher sportart steckt soviel geld, daß man die komplette handballbundesliga (und vermutlich auch sämtliche unteren ligen) mit dem etat einer einzigen spitzenmannschaft finanzieren könnte? genau, der fußball.
es ist nicht die frage, ob im fußball gedopt wird, sondern wieviel rauskommt.
und da ist die offizielle feststellung der italienischen (!) justiz, daß bei juventus turin 1994-98 systematisch (!) gedopt wurde, nur die spitze des eisberges. -
Dazu vielleicht ganz passend ein weiterer Artikel zum Radsport, der sicherlich auch etwas zeigt, wie sich das ganze (temporär) leider immer wieder zieht:
Zitat"La Repubblica" berichtet
Doping: CONI will Di Luca und Mazzoleni sperren
13.06.2007 - (Ra)- Nach einer Meldung der römischen Tageszeitung "La Repubblica" drohen Giro-Gewinner Danilo di Luca (Liquigas) und dem Giro-Dritten Eddy Mazzoleni (Astana) lange Dopingsperren. Das Italienische Olympische Komitee (CONI) will demnach gegen die beiden Italiener harte Strafen von jeweils bis zu vier Jahren verhängen.
Die CONI-Ankläger beziehen sich dabei auf das 16.000 Seiten starke Dossier "Operation Oil for Drug", das die Staatsanwaltschaft Rom nach rund vierjährigen Ermittlungen der zu Doping und Dopinghandel erstellt hat. Der Bericht deckt auch Verbindungen zum spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes auf. In den Skandal sollen 100 weitere Sportler verschiedener Disziplinen sowie Sportärzte, Betreuer und Funktionäre verwickelt sein. Die Fahnder hatten nach einer Doping-Razzia im Jahr 2003 mit ihren Ermittlungen begonnen.
Zitat[URL=http://www.radsport-aktiv.de/sport/sportnews_44165.htm]Quelle
Damit wird sicher auch die Luft für Jens Voigt recht dünn.
Gespannt bin ich zumindest darauf, ob das Olympische Komitee wirklich plaudern wird.
Und noch eine Nachricht:
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ja, voigt ist der letzte stein in der mauer.
für mich persönlich jedenfalls ist der radsport schon mindestens letztes jahr gestorben. ich mag einfach nicht mehr mitfiebern, wenn man bei jedem starken antritt hintergedanken bekommt.
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Kann ich als immer noch Radsportliebhaber und Voigtfan nachvollziehen.
Mag sogar sein, dass ich deswegen immer wieder betone, dass auch der Rest der Sportwelt verseucht sein wird und der Radsport langsam in die richtige Richtung dreht und viele Bereiche hat, die durchaus vorbildlich einzustufen sind.
Aber den Hintergedanken werde auch ich nicht mehr los, auch wenn er bei mir immer mehr über dem Sport allgemein schwebt. -
Bei den Asthmakranken Girostramplern soll es sich übrigens um Piepoli und Petacchi handeln. Das Testosteron soll bei Iban Mayos Probe gefunden worden sein. Alle konnten aber natürlich medizinische Attests vorlegen.
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ein attest für testosteron?
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Mayo wurde gerade entlastet.
ZitatKein künstliches Testosteron
UCI befreit Iban Mayo vom Dopingverdacht
14.06.2007 - Genf (dpa) - Der Internationale Radsportverband (UCI) hat den spanischen Profi Iban Mayo vom Dopingverdacht befreit.
Eine genauere Analyse der während des Giro d`Italia genommenen und zunächst als verdächtig eingestuften Probe lasse die Möglichkeit der künstlichen Zufuhr von Testosteron ausschließen, teilte die UCI mit. Der Fall verdeutliche laut Verband zudem die Wichtigkeit, das Ende der Untersuchungen abzuwarten, statt vorschnelle Schlüsse zu ziehen.
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mag sein. aber dem (der?) uci glaube ich auch nix. da sitzen doch genug alte doper in den gremien.
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Und Neururer rudert zurück.
Ex-DFB-Arzt Kindermann fordert ihn zu sperren, da er Doping nicht gemeldet hat. Die Behauptung, dass 50 % der Spieler damals gedopt waren, wird er nie beweisen können.
Hoffentlich kriegt dieser Dummschwätzer jetzt mal richtig Ärger vom DFB.
Entweder Ross und Reiter nennen, also Namen von Spielern und Betreuern, die daran beteiligt waren oder schweigen.
So war es wohl nur eine reine Showveranstaltung des Herrn Neururer, der Dopingdiskussion wurde damit keinen Dienst erwiesen. -
Moors und Möhlmann haben ihn wohl in gewisser hinsicht aber bestätigt.
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Jens Lehmann weiß es, Benno Möhlmann weiß es, Peter Neururer weiß noch viel mehr. Paul Breitner und Toni Schumacher wussten ohnehin schon immer Bescheid. Nur der frühere DFB-Arzt Wilfried Kindermann will von alledem nichts wissen. Das überrascht am meisten. ...
[URL=http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,488953,00.html]klick mich[/URL]
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Ja ja der Kindermann ...
http://www.kidmed.de/forum/showtopic.php?threadid=9144
ZitatAlles anzeigenDen Politiker aber schmücken Medaillen. Der Zweite im Bunde: Wilfried Kindermann, Chefarzt der deutschen Olympioniken und Chefarzt der FIFA während der WM in diesem Jahr in Deutschland. Er sitzt in allen wichtigen Gremien.
Der Professor war Mitautor einer staatlich finanzierten Studie, die die Wirkung von Doping-Mitteln bei Gewichthebern herausfand. So wusste man bereits 1976, wann Sportler Anabolika absetzten sollten, damit sie im Urin nicht nachweisbar sind. Das war wichtig, die ersten Dopingtests kamen auf.
Der Arzt, im Dienste des Staates und der Sportverbände nahm damals kein Blatt vor den Mund: Die hörbaren Nebenwirkungen der männlichen Hormone werden schon kein Aufsehen erregen – so glaubte er. Zitat Wilfried Kindermann:
„Im Osten kommen Frauen auch mit tieferen Stimmen durch den Alltag.“An Bobfahrern erforschte er, wie man ihnen am besten das Angstgefühl nehmen kann. Beta-Blocker, starke Herzmedikamente kamen zum Einsatz. Alles natürlich nur zur Forschung, versichert Prof. Kindermann. Ein Zeitzeuge hat andere Erinnerungen.
Wolfgang Zimmerer, Bobfahrer
„Es gibt eben Leute, Aktive, die wo eben der Nervenbelastung nicht standgehalten haben, ja. Und für denen, glaub ich, war so ein Mittel unheimlich stark, also unheimlich gut. Die haben ihren Körper besser im Griff gehabt, ja.“Der Vorteil: bei den Wettkämpfen helfen die Pillen, die Angst und somit das natürliche Gefühl für Gefahr zu unterdrücken. Die Forschung des Professors ging weiter: Ende der 80er Jahre zum Thema: Testosteron. Das Dopingmittel, mit dem Floyd Landis, der Tour de France-Gewinner kürzlich erwischt wurde.
Prof. Gerhard Treutlein, Universität Heidelberg
„Mein Eindruck ist ganz eindeutig in die Richtung, dass da in den 70er und 80er Jahren zumindest von einigen, sehr prominenten Sportmedizinern Pro-Doping-Forschung betrieben worden ist.“Der Professor will dazu nichts vor der Kamera sagen. Das Geld für die Studien kam vom Bund, und der will oder kann dazu keine Details veröffentlichen: merkwürdige Forschungsprojekte.
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Der Forscher erforscht, wie er Doping nachweist.... das ist gut für die Reputation... nebenbei kriegt er raus, wie man verhindert, das diese Nachweismethoden erfolgreich sind...
das ist gut für den Geldbeutel....
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So, um mal hier komplett alles zu verlinken

Holczer kündigt revolutionäres Kontrollsystem an
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Lieber lesen, bevor man postet (für die, die das vor dem Edit gelesen haben) ;).
Die UCI immer noch auf wackeligen Beinen. Ob sowas aufgrund der juristischen Gegebenheiten wirklich was bringt, bleibt abzuwarten.
Interessant bleibt auch zu sehen, was mit DSC passiert.
Ein Ausschluss wäre zwar bei weitem keine Garantie für einen sauberen Sport, aber ein Schritt in die richtige Richtung. -
Also die Radfahrer haben sich anscheinend zusammen geschlossen, die Presse (vor allem das Fernseh) zu ignorieren

Dieser Sport ist für mich gestorben...Was bringt eine Iniative gegen Doping, wenn sich Fahrer dem Ausmaße des ganzen nicht bewusst sind? Und sich da auch aus Schuld herauskaufen wollen (Zabel)
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ZitatAlles anzeigen
Tinkoff-Profi dementiert Gerüchte
"Operacion Puerto": Tritt Jaksche als Kronzeuge auf?24.06.2007 - Berlin (dpa) - Jörg Jaksche bleibt dabei. «Ich habe nichts zu beichten», wiederholte der mit Doping in Verbindung gebrachte Tinkoff-Profi seine bekannte Haltung, obwohl sein Fall am Wochenende eine andere Wendung bekam.
Die von Amts wegen, also ohne Anzeige, gegen Jaksche laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Ansbach, die die «Süddeutsche Zeitung» öffentlich machte, könnten seine bisherige Einstellung beeinflussen. Die Ermittlungen wurden bereits «vor Wochen oder Monaten» eingeleitet, bestätigte Jaksche-Anwalt Michael Lehner, der für seinen Mandanten bei den Justiz-Behörden auch schon vorstellig wurde.
Jaksche, der als Kronzeuge auspackt, Doping gesteht und vielleicht sogar aktuelle Hintergründe im Metier aufzeigt - käme dieses Szenario zu Stande, dürfte man «darauf gespannt sein», sagte der ihn vertretene Heidelberger Sportrechtler. Lehner stand auch 5000 Meter-Olympiasieger Dieter Baumann und Radprofi Danilo Hondo in ihren Doping-Verfahren zur Seite und hatte Jan Ullrich mehrmals empfohlen, «reinen Tisch» zu machen.
Der mit dem mutmaßlichen spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes in Verbindung gebrachte, ehemalige Team-Kollege von Ullrich gilt seit Monaten gerüchteweise als Geständiger in spe. Der seit Jahren in Kitzbühel lebende Jaksche soll schon bei in Frage kommenden Magazinen und Fernsehanstalten vorstellig geworden sein. Mit näher rückendem Start der Tour de France am 7. Juli könnte die Chance steigen, dass der ehemalige Telekom- und CSC-Profi doch auspackt. Bei Fuentes sollen auch Blutbeutel des 30-jährigen Arzt-Sohnes aus Ansbach unter den Codenamen «Bella Jorge» und »JJ» lagern.
Die strafrechtliche Komponente der möglichen Anklage gegen Jaksche ist laut Lehner nicht relevant und mit dem Fall Ullrich, gegen den in Bonn wegen Betruges zum Nachteil seines früheren Arbeitgebers T- Mobile und Hamburg wegen Falschaussage in der Auseinandersetzung mit dem Molekularbiologen Werner Franke ermittelt wird, nicht zu vergleichen. Obwohl eine Verurteilung wegen Betrugs gegen deutsche Renn-Veranstalter durch Doping-Gebrauch eher unwahrscheinlich sein dürfte, steht Jaksche sportlich seit Juni 2006 im Abseits.
Sein seit April 2007 mit der italienisch-russischen Formation Tinkoff existierende Vertrag («Es gibt da so wenig, ich habe noch gar nicht auf mein Konto geschaut, um zu kontrollieren, ob die auch pünktlich zahlen») ist in mehrfacher Hinsicht nicht viel wert. Der Rennstall-Besitzer Oleg Tinkoff, ein vielfacher Millionär und Brauerei-Multi aus Moskau, würde die Doping-Verdächtigten Jaksche und den Zeitfahr-Olympiasieger von Athen, Tyler Hamilton (USA), lieber heute als morgen vor die Tür befördern. Aber das sei rechtlich im Moment schwer, meinte Tinkoff, der Jaksches sporadischen Renneinsatz dulden muss, wenn das auch die Veranstalter tun.
Seit seiner Team-Suspendierung unmittelbar vor dem Start des Giro d`Italia am 12. Mai fuhr der lange Franke schon wieder zwei Rennen und gewann sogar die Lothringen-Rundfahrt in Nord-Frankreich. Die Österreich-Rundfahrt ab 16. Juli soll sein nächster Einsatz sein. Aber vielleicht tritt der eloquente Radprofi schon bald anders in Erscheinung. Sein Vertrag bei Tinkoff läuft Ende der Saison aus.
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Den Ärger in Italien kann ich eigentlich ganz gut verstehen. Wie kann die UCI meinen, bei einem Dopingvergehen stehe ihr das Jahresgehalt des Fahrers zu und nicht dem jeweiligen Rennstall.

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was mich viel eher stört: zunächst dachte ich ja auch, diese geldstrafe wäre eine gute idee. allerdings: demnächst wird dann kein fahrer mehr auspacken, weil er dann (möglicherweise, gerade bei den kleineren fischen) ruiniert wäre. clever von der uci.
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Zitat
Original von Linksaussen
was mich viel eher stört: zunächst dachte ich ja auch, diese geldstrafe wäre eine gute idee. allerdings: demnächst wird dann kein fahrer mehr auspacken, weil er dann (möglicherweise, gerade bei den kleineren fischen) ruiniert wäre. clever von der uci.
Generell gilt, dass diese Geldstrafe nur für künftige Dopingvergehen Gültigkeit haben kann. Insofern sind Dopingsünder, die bisher begangene Taten gestehen, nicht davon betroffen. Und wer jetzt Dopingmittel benutzt, hat selber schuld und weiß um die Konsequenzen, insofern ist diese Selbstverpflichtung wirklich nicht verkehrt.
Die spannende Frage wird sein, ob die Teams und Fahrer den Machtkampf miit der UCI und Tour aufnehmen wollen oder ob die UCI hart bleibt und es ihr egal ist, wenn einige spanische und italienische Teams nicht sofort mitziehen. Spätestens im nächsten Jahr werden sie es müssen, da kein Sponsor ein Team finanzieren wird, das aus Prinzip nicht bei der Tour startet.Auf lange Sicht muss auch die Wirksamkeit dieser Maßnahme sich erst einmal bewähren. Ich bin gespannt, welcher Radrennfahrer als erster ins Netz geht. Oder wessen Leistungen auf einmal ganz stark abfallen...

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