Einzelkritik Viertelfinale Deutschland - Argentinien

Ich denke, daß sich heute Arne Friedrich mal ein Extralob verdient hat. Er hat viel einstecken müssen, teils zu Recht, aber einige Male auch zu Unrecht.

Heute hat er mir sehr gut gefallen, hinten sicher und auch nach vorne mit Akzenten. So kann es gerne mit ihm weitergehen.

Auch Odonkor hat mir nach seiner Einwechslung super gefallen. An Lahm lief die Partie etwas vorbei, aber das muß man ihm auch mal zugestehen.

Ich war heute von Ballacks Leistung nicht begeistert. Der ist doch mehr über den Platz getrabt als das er gespielt hat; ging den Zweikämpfen aus den weg,.. Ich hätte wohl eher ihn als Schneider für Odonkor runter genommen (der auch in meinen Augen eine echte Bereicherung für das Deutsche Spiel war)..

Ballack ist ja bekanntlich nicht der Schnellste, aber heute war doch mehr als offensichtlich, dass er angeschlagen war. Gerade deshalb und wie er durchgehalten hat inclusive des reingehämmerten Elfers: Alle Achtung!

Bester Mann war mit Abstand Frings - ganz schwach Schweinsteiger & Podolski.

Also einigen Bewertungen kann ich nicht ganz zustimmen. Aber dafuer sind wir ja im Forum Ich war von einem Herr Ballack sehr enttaeuscht aber er hat nach hinten gearbeitet er hat zum Schluss im eigenem Strafraum drei Flanken weggekoepft das muss man ihm anrechnen. Und Angst gehabt bei dem Elfmeter mein gott aber er hat ihn ja gemacht. Das heisst er hat zwar nicht viel nach vorne gebracht aber er sollte ja Frings bei der Sicherung des Mittelfeldes helfen und das war ja erfolgreich und Erfolg gibt Recht. Was das Spiel taktisch zu bieten hatte war aller erste Sahne auch wenn es fuer den Fan nicht so ansehnlich war. Fuer die Stuermer war es ein schweres Spiel weil die Gauchos sehr gut und eng gestanden haben. Naja unsere Abwehr war ja auch nicht von schlechten Eltern. Aber das ist zu einem Grossteil Frings zu verdanken gewesen. Was er gespielt hat war absolute Klasse Weltklasse sozusagen. Alles abgeraeumt und damit der Abwehr dermassen geholfen das das gefaehrliche Kurzpassspiel uneffektiv blieb. Odonker sicherlich ne Belebung und nicht schlecht aber bei weitem keine 1 Kahn ist fuer mich der Gewinner der mit seiner Geste echtes sportliches Verhalten gezeigt hat. Auch wenn es ne andere Sache ist wie es gemeint ist oder was er gedacht hat

mal schauen wie es gegen die Italiener am Mittwoch laeuft....schliesslich konnte Italien noch nie bei einer WM-Endrunde besiegt werden

bis die tage

Zitat

Kahn ist fuer mich der Gewinner der mit seiner Geste echtes sportliches Verhalten gezeigt hat. Auch wenn es ne andere Sache ist wie es gemeint ist oder was er gedacht hat

der wusste natürlich auch, dass dieses bild es auch noch in das letzte boulevardblättchen auf die titelseite schaffen wird. wenn ihm da sein imageberater nicht noch vorher was geflüstert hat.

Lehmann 1; Wer 2 Elfer hält und auch sonst souverän war, bekommt halt die Bestnote. Der Junge ist im Elferschiessen echt ein Pfund, der hatte ja immer die richtige Ecke.

Friedrich 2,5; War für mich nach Frings der beste deutsche Feldspieler. Meist stark im Zweikampf und auch offensiv etliche mutige und gelungene Aktionen.

Mertesacker 2,5; Klasse Kopfballbilanz, hin und wieder kleine Unsicherheiten bzw. technische Fehler. Trotzdem wieder eine Bank.

Metzelder 3; In Ordnung, hatte aber mit Cruz dann mehr Mühe als mit Crespo.

Lahm 4; Einige unglaubliche Fehlpässe, auch offensiv nicht so stark wie zuletzt.

Schneider 3,5; Ich hätte ihn nicht rausgeholt für Odonkor, sondern Schweinsteiger. Hatte ein paar gute Aktionen dabei.

Frings 1,5; Ganz starke Leistung, sehr viele Zweikämpfe im Mittelfeld gewonnen. Dass Riquelme so schwach war, war auch sein Verdienst.

Ballack 4; Respekt vor der kämpferischen Leistung zum Schluss, aber im Spiel ist Vieles nicht gelungen. Hohe Fehlpassquote. Man merkte, dass er angeschlagen war.

Schweinsteiger 4,5; Schwächster Feldspieler, vielleicht ist der Gegner noch eine Nummer zu hoch für ihn.

Klose 3,5; Dank seines Tors eine Hochstufung, vorher ähnlich wirkungslos wie Podolski.

Podolski 4; Machte viel, war anfangs besser als Klose. Liess aber immer mehr nach. Bitte keine Freistösse von ihm, das hat schon in Köln nie geklappt. Als Stossstürmer zum Schluss wirkungslos.

Odonkor 2,5; Auch wenn er nicht eine gute Flanke gebracht hat, war sein Auftritt allein für das Publikum wichtig. Seine Art sorgt für frischen Wind.

Borowski 2,5; Etliche gute Aktionen, ein klarer Gewinner des Spiels. Mit ihm kam Schwung ins Mittelfeld, war auch am Tor massgeblich beteiligt.

Neuville 4; hat nicht viel gerissen, was aber auch sehr schwer war in der Verlängerung.

wieland na wenn ich dir da mal nicht recht gebe
aber ich denke die meisten werden da eh nicht tiefer drueber nachdenken

Zitat

der (Kahn) wusste natürlich auch, dass dieses bild es auch noch in das letzte boulevardblättchen auf die titelseite schaffen wird. wenn ihm da sein imageberater nicht noch vorher was geflüstert hat.

Das sah alles andere als echt aus. Zwischendurch noch ein Blick hoch, um ja den Händedruck kamerafreundlich zu plazieren ... so wirds gemacht und die dummen Medien haben noch eine zusätzliche Heldenfigur. Echte Freude sieht anders aus, die hätte sich der Olli bei seinen sämtlichen Mannschaftskameraden vorher abschauen sollen, denn auch das Abfangen von Lehmann nach dem letzten Elfer sah gestellt aus. Aber was solls...

"ja äh, jens, also - wenn du nicht mindestens drei elfer äh, hältst, äh also dann, äh, dann haue ich dir, äh, ja dann den hintern so voll äh ja, das glaubste gar nicht. äh."

Zitat

Original von nadine_76

Das sah alles andere als echt aus. Zwischendurch noch ein Blick hoch, um ja den Händedruck kamerafreundlich zu plazieren ... so wirds gemacht und die dummen Medien haben noch eine zusätzliche Heldenfigur. Echte Freude sieht anders aus, die hätte sich der Olli bei seinen sämtlichen Mannschaftskameraden vorher abschauen sollen, denn auch das Abfangen von Lehmann nach dem letzten Elfer sah gestellt aus. Aber was solls...

Das glaubst du doch selbst nicht.

Zitat

Original von nadine_76
Das sah alles andere als echt aus. Zwischendurch noch ein Blick hoch, um ja den Händedruck kamerafreundlich zu plazieren ... so wirds gemacht und die dummen Medien haben noch eine zusätzliche Heldenfigur. Echte Freude sieht anders aus, die hätte sich der Olli bei seinen sämtlichen Mannschaftskameraden vorher abschauen sollen, denn auch das Abfangen von Lehmann nach dem letzten Elfer sah gestellt aus. Aber was solls...

...ich weiß ja nicht, was ihr da gesehen habt.
Oli will WELTMEISTER werden. Diesem Ziel hat er ALLES untergeordnet. In so einer Situation (direkt vor dem Elfmeterschießen) denkt er bestimmt nicht an irgendwelche PR - er denkt nur daran, was ER tun kann um das Ding zu gewinnen. Was er wirklich gedacht hat weiß natürlich niemand, aber er hat es bestimmt nicht für die Medien sondern für den Erfolg getan.

Nach euren Argumenten dürfte Lehmann nach dem 2. gehaltenen Elfer auch nur ein Spiel für die Medien getrieben haben, denn auch seine Freude sah doch sehr "kontrolliert" aus.

Zitat

Original von Meikel
Lehmann 1; Wer 2 Elfer hält und auch sonst souverän war, bekommt halt die Bestnote. Der Junge ist im Elferschiessen echt ein Pfund, der hatte ja immer die richtige Ecke.

Da hat ihm Köpke aber auch einen guten Spickzettel gegeben.

Lehmann 1;
Keine Probleme. Beim gegentor durch Ayala war er machtlos. Ansonsten tadellose Leistung.

Friedrich 2;
Hat hinten souverän agiert und Maxi Rodriguez vollkommen bedeutungslos werden lassen.

Mertesacker 2,5; Hat sich im Verlauf des Spiels gesteigert. Am Ende war er dann wie gewohnt souverän

Metzelder 3; Durchschnittliche Leistung. Er kann es besser, aber insgesamt war es okay
Lahm 4,5; Dieser Gegner ist noch zu groß für ihn gewesen, aber Janssen hätte es auch nicht unbedingt besser gemacht.

Schneider 3; Durchschnittliche Leistung, doch mit Odonkor kam mehr Schwung ins Spiel.

Frings 1; Deutschlands Paradedisziplin. Frings als Staubsauger vor der Abwehr. Wer ist eigentlich Riquelme? Nach Diego Buchwald haben wir nun Juan Frings.

Ballack 3,5; Weil er so gekämpft hat und trotz Krämpfen den Elfer sicher verwandelt hat gebe ich ihm die 3,5. Ansonsten war es teilweise echt nicht mitanzusehen.

Schweinsteiger 5; Noch schwächer als Lahm. Vollkommen wirkungslos. Zu Recht gegen Borowski ausgewechselt.

Klose 3,5; Schönes Tor, aber dafür hat er auch Ayala beim Gegentor entwischen lassen. Ansonsten kam zu wenig.

Podolski 4,5; Zunächst übermotiviert gelb und danach traut er sich nicht mehr richtig in die Zweikämpfe zu gehen. Ich hätte ihn eigentlich ausgewechselt, als Neuville kam.

Odonkor 2; Belebte das deutsche Spiel ungemein und brachte wieder den gewohnten Schwung rein. Holte sich auch mannschaftsdienlich als Ergänzungsspieler die Gelbe Karte ab.

Borowski 2,5; Er bewies, dass er eigentlich seinen Platz im Team verdient hätte. Unsere Allzweckwaffe.
Neuville 3,5; Wurde zu selten in Szene gesetzt, um positiv oder negativ aufzufallen, aber bei der Odonkor-Flanke hätte er ruhig wie gegen Polen zur Stelle sein können

Außer mir gibts noch ne Handvoll die das annehmen. Wer kann denn ernsthaft glauben, dass Kahn sich so richtig freuen kann. Und wenn Lehmann jetzt der Held ist spricht bald keiner mehr von Kahn und damit hat er verständlicherweise Probleme. Nicht nur für mich war das gekünstelt. Dass was Kahn vor Tagen der Presse diktierte war schon eher der echte Olli.

Mal sehen, was er nach der WM alles so zusagen hat.

Kahn kann es also niemandem recht machen.

Zitat

Original von nadine_76
Außer mir gibts noch ne Handvoll die das annehmen. Wer kann denn ernsthaft glauben, dass Kahn sich so richtig freuen kann. Und wenn Lehmann jetzt der Held ist spricht bald keiner mehr von Kahn und damit hat er verständlicherweise Probleme. Nicht nur für mich war das gekünstelt. Dass was Kahn vor Tagen der Presse diktierte war schon eher der echte Olli.

Mal sehen, was er nach der WM alles so zusagen hat.

Ich glaube, die Wahrheit liegt so in der Mitte. Er würde sich bei einem deutschen Sieg nicht wirklich als Weltmeister fühlen. Und für Lehmann wird er sich auch nicht wirklich freuen. Allerdings glaube ich, dass ihm die hohe Wertschätzung, die es gerade bei den jungen Spielern der Mannschaft geniesst, schon zu geniessen.

Ich denke mal Kahn, dass Kahn genau wie ALLE anderen den absoluten Erfolg wollen und das ist eben die Weltmeisterschaft. Das man als Spieler sich nicht so freuen kann, wenn man kein Spiel macht, ist auch verständlich. Letzten Endes wäre es aber der Erfolg des gesamten Teams, und das besteht nicht nur aus einem Lehmann oder Klose, sondern dazu gehört auch ein Kahn. Wenn ich jetzt wieder lese, dass die Motivation von Kahn an Lehmann vor dem Elfmeterschießen gespielt war, dann erkennen viele nicht die Rolle, die ein Kahn einnimmt. Meikel hat es ja schon geschrieben, grade die jungen Spieler schauen zu Olli auf!

Zitat

Original von TuS-Benjamin

Kahn kann es also niemandem recht machen.

Doch hätte er, indem er zu Hause geblieben wär und Platz für Enke & Co gemacht hätte. Da würde es - wie Klinsmann immer sagt - 23 statt 22 authentische Spieler geben :D.

Ist aber wirklich kein Thema jetzt und sollte nicht vertieft werden.

Alle Außenstehenden ...@Oslo können doch nicht im geringsten in die Truppe hineinsehen. Was denkst du was da alles z.B. vor den Interviews abgesprochen ist!? Und jede offizielle Interviewanfrage etc. geht über Klinsmanns Tisch und was anschließend nicht passt, wird auch nicht gedruckt. Es ist unmöglich mal einen Spieler ungenehmigt zwischendurch vor die Kamera zu bekommen und vielleicht mal seine spontane Meinung zu hören.

Die Süddeutsche schreibt:

Zitat

Jens Lehmann: Verbrachte einen seltsamen Arbeitstag. Ein einziger gezielter Schuss erreichte sein Heiligtum - und gleich lag der Ball im Tor. Die erste richtige Parade zeigte er in der Nachspielzeit, aber selbst dieser private Triumph blieb ihm versagt, weil der Schiedsrichter die Argentinier durch Abseitspfiff stoppte. Seine große Stunde kam im Elfmeterschießen, und das ist ein historischer Verdienst, denn Lehmann bewahrte den Nimbus, dass die Deutschen in dieser finalen Nervenschlacht unbesiegbar sind.

Arne Friedrich: Der alte Dualismus: standhaft in der Verteidigung, aber bei Ballbesitz von Panik erfüllt. Mit Tevez als Gegenspieler wurde ihm eine harte Prüfung auferlegt. Friedrich war ihm meist auf den Fersen wie der Detektiv dem Dieb kurz vor der Festnahme. Aber zur Ergreifung kam es nicht. Tevez entzog sich regelmäßig dank exzellenter Ballkontrolle und bedeutete dadurch eine ständige Bedrohung. Odonkors Einsatz und nachlassende Initiative des Gegners brachten Friedrich später Erleichterung und einen besseren Stand im Spiel.

Per Mertesacker: Seine Vorzüge waren besonders gefragt: Stellungsspiel und Kopfballstärke. Immer wieder stand er den Bemühungen der Argentinier, in die Tiefe zu spielen, auf seine geheimnisvolle Weise im Weg: ohne dramatische Grätschen und aufregende Sprints, bloß durch die Gabe, sich instinktiv am richtigen Fleck aufzuhalten.

Christoph Metzelder: Selbst bei pedantischer Inspektion gibt es gegen seine Leistung im Abwehrzentrum nichts vorzubringen. Das trägt ihm das Prüfsiegel "mängelfrei" ein, was naturgemäß die höchste Auszeichnung bedeutet. Hinten eine enorm zuverlässige Stütze, nach vorn allerdings nur geringer Einfluss.

Philipp Lahm: Als Verteidiger zunächst fast unterfordert, weil auf seiner Seite Gonzalez wenig Dynamik aufbrachte und Coloccini dahinter kaum über die Mittellinie ging. Aber Lahm fand auch keine Beziehung zum Spiel und erreichte nicht entfernt seine Form aus den ersten Partien. Aus seinen Freiheiten entwickelte er kaum Vorteile, seine Vorstöße blieben sporadisch und ungezielt, oft rannte er sich fest. Dann schlichen sich auch Unsicherheiten ein. In der 71. Minute spielte er einen Fehlpass, wie er in seinen schlimmsten Albträumen nicht vorkommt: quer vor die aufrückende Abwehr in die Füße von Crespo. Später stabilisierte sich Lahm wieder.

Bernd Schneider: Es war auch sein Verdienst, dass das am Anfang überanstrengte, überdrehte deutsche Spiel nach einer Weile wieder zu mehr Ruhe fand. Seine spielerischen Qualitäten kamen trotzdem nur spärlich zum Ausdruck. Schneider blieb auf seiner Seite durch defensive Aufgaben gebunden, dadurch fehlte eine entscheidende Station für die Spielentwicklung. Die Möglichkeit eines Schneiderschen Geistesblitzes opferte Klinsmann für den Nervensägeneffekt, den Odonkor bringen sollte.

Torsten Frings: An seiner Gegenwart litt zunächst vor allem der Spielmacher Riquelme. Dessen Leidensmiene war ein Kompliment an Frings. In den Zweikämpfen extrem engagiert und bissig, seine Laufleistung auf den Strecken kreuz und quer durchs Mittelfeld betrug ungefähr 100 Kilometer. Wäre der Name "Kampfschwein" nicht bereits das Markenzeichen des ehemaligen Schalkers Marc Wilmots, hätte ihn Frings verdient. Der überragende deutsche Spieler.

Michael Ballack: Auf seinen weiten Wegen, die ihn von dem einen in den anderen Strafraum trugen, musste er sich mit vielen Problemen herumschlagen: solchen, die ihm seine Mitspieler servierten, und solchen, die er sich selbst bereitete, denn Ballack beging erstaunlich häufig hektische Fehler. Dem standen jedoch Momente mit dem Prädikat "besonders wertvoll" gegenüber. Mehr noch als zuvor im Turnier spielte Ballack eine Art universellen Libero. Das brachte ihm Wadenkrämpfe ein - seinen Elfmeter verwandelte er aber auch einbeinig.

Bastian Schweinsteiger: Spielerisch fand er nicht ins Geschehen, was ihm eine bessere Komparsenrolle im Mittelfeld eintrug. Ein Faktor, weshalb der Zusammenhang zur Offensive fehlte. Immerhin: Kämpferisch jederzeit präsent.

Lukas Podolski: Nach 2:45 Minuten wegen eines unsinnigen Fouls mit Gelb verwarnt. Für ein effektives Pressing fiel er dadurch praktisch aus. Wirkte oft hilflos gegen die cleveren argentinischen Verteidiger, denen er wie Fußballern aus einer anderen Dimension gegenübertrat. Allerdings erhielt Podolski auch wenig Unterstützung. Bis zum Schluss eine ziemlich kümmerliche Vorstellung. Um so mehr zu bewundern: seine Nervenstärke beim Elfmeter.

Miroslav Klose: Auf ihn hatte sich die argentinische Deckung intensiv eingestellt. Wo immer er hinlief, bedrängte und umzingelte man ihn. Dadurch war Klose als Verbindungspunkt für den Aufbau in die Spitze praktisch aus dem Spiel genommen. Ohne seine produktive Teilnahme lief aber auch Podolski ins Leere - die Autonomie des deutschen Sturmduos, die gegen Schweden ein Schlüssel zum Erfolg gewesen war, war damit aufgehoben. Beim 0:1 verpasste Klose den Anschluss an Ayala. Aber er sollte noch seinen großen Auftritt haben, denn einmal, ein einziges Mal war er schneller zur Stelle als die Widersacher, und in diesem Augenblick sicherte er der Mannschaft das Überleben im Spiel. Ob es klug war von Klinsmann, ihn kaum fünf Minuten nach diesem Befreiungsakt vom Feld zu nehmen, ist diskutabel.

David Odonkor: Sein Auftrag war klar: rennen, rennen, rennen und Unruhe auf der rechten Seite stiften, wo Sorin bereits mit Gelb belastet war. Dieser schlichte Trick zahlte sich sofort aus, Odonkor lieferte mit seinem gegen Sorin gewonnenen Duell in der Deckungshälfte die Vorgeschichte für den Ausgleichstreffer. Durch seine unorthodoxe Spielweise war er seinen Gegnern ein ständiges Rätsel. Tatsächlich eine richtige Geheimwaffe.

Tim Borowski: Kam, sah - und schoss aufs Tor. Nahm ohne jede Eingewöhnungszeit am Spiel teil und war damit auf Anhieb eine tragende Figur. Fungierte sowohl als Stachel, der sich in die argentinische Defensive bohrte, wie auch als Teil des Abschirmdienstes im Mittelfeld. Kloses Treffer bereitete er millimetergenau vor. Ein ganz großer Gewinn für das deutsche Spiel.

Oliver Neuville: Kam für Klose und sah sich sofort mit dessen Schwierigkeiten konfrontiert. Gegen die massierte argentinische Deckung und die eiserne Routine von Abwehrchef Ayala gab es kaum ein Ankommen.

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Ein muss man vielleicht noch anmerken... Der Zusammenstoß von Klose mit Elfmeterkiller Abbondanzieri, der danach verletzt rausmusste, hat dem Spiel die entscheidende Wendung gegeben. Im Elfmeterschießen hätte es sonst spannender werden können und der Ausgleich wäre vielleicht nicht einmal gefallen.

Klose hat aber wohl auch eine Blessur davon getragen und wurde deshalb ausgewechselt. Dann verstehe ich nun auch, warum der seit heute Bayer-Stürmer Poldi in seinem letzten Arbeitstag als Kölner auf dem Feld blieb