Braunbär "Bruno" ist tot ...

  • ... und ich möchte mal wieder der roten Knopf betätigen dürfen! :mad:

    Die Menschheit hat es auch nicht besser verdient ... :nein:

    Und da sagt man immer, wir wären die Wesen, denen die Intelligenz innewohnt - das halte ich inzwischen für eine der letzten großen Fehleinschätzungen dieser Welt.

    Ich plädiere dafür, in Zukunft ebefalls jeden, den ich nicht in meiner Nähe dulde, erschießen zu dürfen! Das würde auch gleichzeitig ein paar unserer finanziellen Probleme im Bundeshaushalt lösen und dem drohenden Verkehrsinfarkt auf unseren Strassen entgegen wirken.

    Ich bin traurig ... :(

    Sieger Fanclubturnier ESA 2006

    Vizemeister Fanclubturnier ESA 2007

    Teamchef Fanclubturnier ESA 2008 :P

  • Und die Begründung? 'Gefahr für die Menscheit' - da fallen mir noch weitere Objekte ein....

    Zitat

    Nach wochenlangen vergeblichen Versuchen, das Tier lebend zu fangen, war Bruno ab heute wieder zum Abschuss freigegeben worden. "Wegen der großen Gefahr für den Menschen" sollte er getötet werden, hatte das bayerische Umweltministerium am Samstag verfügt. Zuvor war es auch den vielgerühmten finnischen Bärenjägern mit ihren speziell ausgebildeten Hunden nicht gelungen, den Bären zu stellen.

    Auszug aus Artikel bei http://www.spiegel.de

    :(

    FRAGE: warum hat man ihn denn nicht mit einem Betäubungsmittel angeschossen? Und warum läuft er grade jetzt vor die Flinte, wo er zum Abschuss frei gegeben wurde?

    Einmal editiert, zuletzt von BrittaF (26. Juni 2006 um 09:59)

  • Zitat

    Original von Bienchen
    FRAGE: warum hat man ihn denn nicht mit einem Betäubungsmittel angeschossen? Und warum läuft er grade jetzt vor die Flinte, wo er zum Abschuss frei gegeben wurde?


    Weil in Bayern Problembären - übrigens strikt zu unterscheiden vom Schadbären - nicht betäubt (das sind vermutlich schon die Politiker, die das beschließen) werden, sondern gleich erschossen.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Zitat

    Original von Felix0711


    Weil in Bayern Problembären - übrigens strikt zu unterscheiden vom Schadbären - nicht betäubt (das sind vermutlich schon die Politiker, die das beschließen) werden, sondern gleich erschossen.

    Das macht es für mich nicht sinnvoller. ?(

    • Offizieller Beitrag

    Ja im allgemeinen Freudentaumel um die Fußball-WM glauben einige Leute, sich alles erlauben zu können.

    Mir fehlt die schlüssige Begründung, weshalb der Bär nicht betäubt werden konnte. War es wirklich das letzte anwendbare Mittel und der "finale Rettungsschuss" unumgänglich? Oder wollte da ein Jäger nur eine "ehrenvolle" Kerbe in seine FLinte ritzen?

    Nachvollziehen kann ich die Entscheidung grundsätzlich schon.
    Nur mal angenommen, Bruno hätte ein Kind gefressen und es wäre später herausgekommen, dass er mehrfach frei vor der Flinte stand... Was wäre dann losgewesen?

    • Offizieller Beitrag

    Interessant wird es, was mit dem Jäger passiert, die Abschussfreigabe gilt für Bayern erst ab Morgen.

    Da versuchen sie das Vieh ;) wochenlang zu betäuben, treffen ihn nicht, kaum ist er zum Abschuss freigegeben (genauer: wird es einen Tag später sein) - Bumm, getroffen, tot.

    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

    Wie war gerade der Kommentar einer Preußin in SWR3: Da Bären als intelligente Tiere gelten, ist damit der IQ in Bayern gesunken :D

  • Das muss mir bitte auch einmal jemand erklären, warum man mit "scharfer Munition" besser treffen kann als mit "Betäubungsmunition".
    Da hat sie also mal wieder zugeschlagen die angebliche Krone der Evolution. :nein:

    STEH AUF WENN DU AM BODEN BIST!!!

  • Zitat

    Original von TuS-Benjamin
    Das muss mir bitte auch einmal jemand erklären, warum man mit "scharfer Munition" besser treffen kann als mit "Betäubungsmunition".

    Irgendein Jagd-Experten hier? Hat das irgenwelche technischen Hintergründe? Evt. Unterschiede in Entfernung?

    Ronaldo: warum gilt die Freigabe erst ab morgen? Quelle?

    Noch ne Frage: das Bärchen ist doch bereits zuvor in Österreich rumgestreunert - warum hatten die kein Problem damit?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Interessant wird es, was mit dem Jäger passiert, die Abschussfreigabe gilt für Bayern erst ab Morgen.

    Wenn dem so ist (im Spiegel steht "ab heute zum Abschuss frei") , müsse ihm der Jagdschein entzogen werden und er müsste ein Bußgeld zahlen.

    Aber die "Jagdbehörde" bzw. das Umweltministerium werden schon eine Lösung finden. Vermutlich verleihen sie dem Jäger den Bayerischen Verdienstorden und geben ihm eine lebenslange Pension...

  • Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die einzige freilebende Wölfin in Deutschland, der eine Zeitlang durch Sachsen, Thüringen und Niedersachsen gestreunt ist und in allen angrenzenden Bundesländern Panik und Entsetzen hervorgerufen hat. :rolleyes: Zumindest bei den Schafbesitzern.

    Wurde dann schließlich auch erschossen ... :mad:

    Wir können Gott auf Knien danken, dass wir diejenigen sind, die die Gewehre bauen können. Aber vielleicht kaufe ich mir einen Kanarienvogel und bringe ihm bei, wie man Menschen die Augen aushackt.

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  • EinsLive meldet auch, dass Abschuss erst ab Morgen erlaubt gewesen wäre und hat außerdem auf der HP
    http://www.einslive.de ein Kondolenzbuch für Bruno eingerichtet.
    Ich find es auch absolut daneben und mir tuts echt leid um den Bären.

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • ;( ich bin nur noch sauer!!:devil:

    @Bienchen:

    m.M.n. ist ein weidmännisch korrekter Todesschuss sogar schwieriger als ein Betäubungsschuss.

    Jäger werden so ausgebildet, dass sie ihr Tier korrekt erlegen. D.h., dass sie das Tier nur so treffen dürfen, dass das Tier nicht lange leiden muss und die Beute nachher noch verwertbar ist.

    Bei einem Betäubungsschuss hat man eine größere Trefferfläche, da das Betäubungsmittel nur an irgendeiner Stelle den Bär treffen muss um zu wirken.

    Das ist jetzt sehr einfach ausgedrückt und ich hoffe, dass man es so gelten lassen kann, trotzdem bin ich stinkesauer und hoffe nicht, dass irgendwann eine Spezies bessere Tötungsmaschinen baut als der Mensch :nein:

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • Zitat

    Irgendein Jagd-Experten hier?

    Es gibt keine Jagd-Experten, sondern nur Jäger-Gesocks. Es ist ja schon soweit gekommen, dass einige dieser Brüder regelrecht an den Ortsrändern lauern, um Katzen etc. abknallen zu können, die den "300-Meter Sperrgürtel" um einen Meter durchrochen haben.

  • Also EinsLive titelte so:
    Offiziell durfte Bruno erst ab morgen geschossen werden. Dann ist er aber den Jägern vor die Flinte gekommen und bei "Gefahr im Verzug" dürfen die sofort schießen, was sie dann auch gemacht haben.

    Da ich bezweifle, dass der Bär die Jäger angegriffen hat, ist das für mich auch keine Gefahr im Verzug...

    Aus der Bild:

    Tierschützer sind empört. Hubert Weinzierl, Präsident des Deutschen Naturschutzrings: „Das ist die dümmste aller Lösungen. Ich bin tieftraurig darüber.“

    Die Deutschen hätten gelassener auf den ersten eingewanderten Bären reagieren müssen, in anderen Ländern lebten Bär und Mensch friedlich zusammen. „Nur in Deutschland wird er liquidiert.“ Es könne nur gehofft werden, daß andere Bären nun einen Bogen um Deutschland machen. Der Naturschutzchef: „Bären der Welt, meidet Bayern.“

    Die Organisation Naturschutzjugend will für „JJ1“ sogar eine Traueranzeige in Zeitungen schalten.

    Seit Mai war der Zoffbär durch die Alpenregion zwischen Bayern und Österreich gestreunt, riß Schafe und drang in Hühnerställe ein.

    Tirols Landesrat Anton Steixner: „Wenn ein normaler Bär sich wieder einmal nach Tirol verirrt, heißen wir ihn herzlich willkommen.“

    Für mich war der geschossene Bär auch normal...da frage ich mich doch, wo man da den Unterschied macht...

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

    Einmal editiert, zuletzt von Twingolady (26. Juni 2006 um 13:13)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Morddrohungen gegen Brunos Todesschützen

    Drei Jäger haben Braunbär Bruno in den frühen Morgenstunden erlegt. Die Namen der Schützen sollen nicht bekannt gegeben werden - beim Jagdverband gingen bereits Morddrohungen ein.


    München - Das Landratsamt Miesbach dementierte Gerüchte, wonach Landkreis-Angestellte den Bären getötet hätten: "Wir beschäftigen keine Jäger", sagte ein Sprecher. Wer den Schuss auf den Bären abfeuerte, sei der Behörde nicht bekannt. Auch der bayerische Jägerverband erklärte, nichts über den Schützen zu wissen: "Der, der den Bären geschossen hat, ob Polizist, Jäger oder Berufsjäger, wird sicherlich nicht sehr froh damit werden", sagte ein Jagdverbandssprecher. Es seien schon Morddrohungen eingegangen, fügte er hinzu. [...]

    http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,423627,00.html

  • So, jetzt mal meine Meinung dazu, bis jetzt bin ich wohl der einzige der den Abschuss nicht falsch fand.
    Der Bär war, wie schon gesagt, ein Problembär aus einer übermäßig aggresiven Familie. Er hat weit mehr Schafe und andere Tiere gerissen als es für eine frei lebenden Bären normal ist. Aufgrund dieser Agressivität betsand also durchaus eine Gefährdung auch für Menschen, was bei normalen Bären nicht der Fall ist. Was wäre gewesen wenn der Bär einen Menschen angegriffen hätte?
    Man hätte ihn zwar betäuben können, aber was wäre dann mit ihm geschehen? Soll man ihm in einem Zoo einsperren und die Pfleger der Gefahr aussetzten?

  • wir leben nunmal nicht in Kanada und so ein großer Bär ist kein Schmusetier. Wenn in der Gegend, wo er sich rumtrieb, der Mensch ebreits sämtliche Quadratmeter in Beschlag genommen hat, dann löst so ein Bär nunmal Angst und Schrecken aus. Ich kann sehr gut verstehen, dass die Anwohner nun heilfroh sind. Ich wäre es auch.

    Was hätte man denn mit dem Bären machen sollen, wenn man ihn nach einer Betäubung gefangen hätte? In den Zoo stecken geht sicherlich schlecht. Tierschutz ist sicherlich ne sehr gute und erstrebenswerte Sache, aber ein Bär in unmittelbaer Umgebung bewohnter Gegenden ist dann schon ein ernsthaftes Gefährdungspotential.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

    • Offizieller Beitrag

    Gummer:

    Mit der Meinung bist Du grundsätzlich nicht allein. Wie Lothar schon geschrieben hat und auch einige Politiker betonten, ein verletzter (oder gar getöteter) Mensch und es wäre die Frage aufgetaucht, warum er nicht getötet wurde.

    Aber es gab durchaus Pläne, ihn in einem abgesperrten Wildpark auszusetzen und damit kontrolliert, aber dennoch frei in seiner natürlichen Umgebung hausen zu lassen.

    Irritierend ist eher das Prozedere. Keiner trifft ihn, wenn er betäubt werden soll. Wenn er zum Abschuss freigegeben wird (die Jäger wollten ihn angeblich nicht jagen), dann wird er innerhalb weniger Stunden gefunden, getroffen und getötet? Klingt nicht plausibel...