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*plonk* - das ist oft die erste Reaktion. Ab ins killfile [SIZE=1](für DAU's - die ignore-list)[/SIZE] und dann ist gut! Das world.wide.web, bzw. die weltweiten Wahngefilde, sind ein Abbild von Gottes großem Zoo! Mag der Papi des einst Gemarterten, so man denn einmal von der Existenz eines solchen ausgehen mag, auch seine ungebremste Freude an dieser mannigfaltig bestückten Menagerie haben, so ist man als unschuldig herumklickender Besucher/user diverser Foren, Newsgroups, Gästebücher, blogs und was da sonst noch so die freie Texteingabe ermöglicht, bisweilen ziemlich enerviert.Denn sollte man sich in seiner unendlichen Naivität, zu Beginn der eigenen Internetnutzung noch eingebildet haben, dass die Menschheit eigentlich ganz in Ordnung sei und im Grunde jeder noch so zänkische Nachbar einen guten Kern aufweist, so wird man bereits nach relativ kurzer Zeit im binär erschaffenen Datennirvana, sehr eindrücklich eines Besseren belehrt werden. Und zwar just in dem Moment, wo man einer ganz besonders possierlichen Spezies der Spötter, Spießer & Querulanten begegnet, die im netzspezifischen Fachchinesisch schlicht als Trolle bezeichnet werden. Wer nun an die nordischen Wichte denkt, die sich in Wäldern herumtreiben und mit Vorliebe Menschen anfallen um sie zu schlachten, der liegt zwar nicht wirklich richtig, jedoch auch nicht vollkommen verkehrt. Der gemeine >Feld Wald & Wiesen Internettroll< zeichnet sich besonders durch sein sozial völlig inkompatibles Wesen aus, wobei es vom unterirdisch unflätigen Proletentroll, bis hin zum religiös-spirituellem Endlosschwurbel - & Bekehrungsheinitroll so ziemlich alles gibt, von dem der unbedarfte Alltagsweltgläubige meint, dass es das eigentlich nicht geben dürfte. Und wer einmal Zeuge wurde, eines mit Inbrunst ausgetragenen flamewar, der wird, nachdem er den Mund endlich wieder zu bekommt, um die Gewissheit reicher sein, dass Pöbeln einen ganz eigenen Reiz aufweisen kann und darüber hinaus, es Schimpfwörter gibt, die man schon fast als abstrakte (Wort)Kunst deklarieren könnte. Von der Titulierung als "humanoide Minimalkonfiguration", über den "geh' sozial verträglich sterben"-Zuruf, bis hin zu der von Herzen kommenden Aufforderung:"Blas' mir den Schuh auf du Hustinettenbär!" - ist alles zu finden, was ein menschliches Hirn sich so an verbalen Zärtlichkeiten zu ersinnen weiß.
Was im realen Leben, die ewiglich keifenden und geifernden Zeitgenossen sind, die mit verkniffenen Minen ihre Umwelt terrorisieren und über Stunden, mit wachsender Begeisterung aus diversen Fenstern hängend, lauernd die Straße nach Zielen ihrer Streitsucht absuchen; das sind im Internet, die wie die Kastenteufel unvermittelt auftauchenden Nicks, die sich besonders dadurch auszeichnen, dass sie erst einmal aus Prinzip dagegen sind und dies auch auf mehr oder minder unflätige Weise, bei jeder sich bietenden Gelegenheit kund tun. 'Es kann der Sanfteste nicht in Frieden leben, so es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.' Diese Volksweisheit bewahrheitet sich nicht nur im realen Alltag immer wieder, sondern auch auf den virtuellen Bühnen ist die Klopperei ruckzuck angezettelt. Überall im Netz gibt es Personen die den Austausch mit Gleichgesinnten suchen und wenn das funktioniert und ein user sich erst einmal irgendwo niedergelassen hat, dann wird er/sie in der Regel auch sein 'Revier' verteidigen. Das nennt sich dann eigentlich Community und kann den Beteiligen sehr viel Spaß bringen. Andererseits birgt gerade dieses Verhalten, also quasi die Identifikation mit der virtuellen Heimat, den idealen Nährboden für trollige Provokationen in sich. Denn wer wäre auch begeistert, wenn bei einem netten Beisammensein mit Bekannten im Restaurant, da einfach mal jemand vorbeikäme, seine Notdurft mitten auf den runden Tisch verrichten würde, um dabei dem schockierten Publikum noch ein herzhaftes: 'Lobet den Herrn ihr Flachpfeifen!' - zuzurufen? Ähnlich verdattert und ungehalten dürften nämlich diverse Forenuser reagieren, so sie sich just in ihrem mit Liebe gepflegten Thema, einem motiviert hingesetzten Trollhäufchen aka Provokations-/und/oder Missionierungsposting gegenüber sehen und demnach verwundert es kaum, dass die Reaktionen auf derartige literarische Ferkeleien mitunter ziemlich heftig ausfallen.
Es scheint diesen gänzlich merkbefreit anmutenden trolligen Kofferhopsern ein ständiges Bedürfnis zu sein, allen Schreibern des Internets kontinuierlich auf die Nerven zu gehen und sei es, dass sie es in bester Absicht tun, was dann die Schlimmste aller Trollvariationen hervorbringt, den Missionierungstroll. Dieser putzige Geselle bekommt es fertig, einigen nichts Böses ahnenden Hausfrauen, ein 'Jesus ist der Ausweg aus all eurer Not!', in deren Pfannekuchenrezepte-Thread zu posten und schreckt auch nicht davor zurück, eine sachliche, politische Diskussion mit Bibelversen zu garnieren. Ganz besonders häufig ist der Jesus-Troll natürlich dort anzutreffen, wo dick und fett Satanismus draufgepinselt wurde, denn böse Satanisten [size=1][oder zumindest alles das, was der trollende Jesuitenjünger dafür hält][/size] zu bekehren, das ist ein Fest für jede Missionarsseele und scheint Assoziationen von euphorisch stimmender Wirkung zu erzeugen, vermutlich ähnlich der Christianisierung der Wilden im Urwald, allerdings einige Jahrhunderte zu spät. Ist man womöglich schon verwundert über die Ausdauer einiger munterer Trollmissionare, die wider jeglicher Logik und deutlicher Unmutsbezeugungen, hingebungsvoll ihr zutiefst religiöses Lobpreisgeeier gebetsmühlenartig herunterleiern, so ist man indes noch nicht den ungekrönten Königen des Trolltums vor die argumentative Keule geraten, die man gemeinhin unter dem Begriff heilsbringende Esoschreier zusammenfassend charakterisieren könnte.
[Blockierte Grafik: http://www.papageientreff.org/images/yinyang.gif] Besagte Unterart, um nicht zu sagen Abart, der von diversen Wahnzuständen ganz offensichtlich periodisch bis latent heimgesuchten Missionierungstrolle, ist, den Internetgöttern sei Dank, ausgesprochen selten! In ihr finden wir einen Intelligenzabstinenzler vor, wie er stoischer und folglich nervenaufreibender kaum sein könnte. Mit völliger Selbstverständlichkeit wird der Umwelt bescheinigt, dass sie schlicht noch zu unterbelichtet sei, um das allumfassende Licht der einzig wahrhaftigen Wahrheit wahrnehmen zu können und dass er/sie/es Esoschreiertroll eine gütige Seele sei, hinabgestiegen in die Mitte all dieser dumpfen Einheitsbrei- und Herdenmenschen, nur um in unendlicher Gnade, die frohe Botschaft einer möglichen Rettung zu verkündigen. Was an sich erst einmal anmutet wie ein Freifahrtschein, um einen von einer fixen Idee geplagten Mitmenschen ordentlich zu foppen, entpuppt sich unter Umständen [size=1][und wie gesagt, den Göttern sei Dank nicht all zu häufig][/size] recht schnell als zeitintensive Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Moderatoren und Administratoren, die in ihrem Bestreben, noch eine irgendwie geartete Ordnung in ihren Gefilden aufrecht zu erhalten, nur all zu schnell an ihre Grenzen stoßen. Denn nicht nur der Heilsbringertroll, der - nennt er eine entsprechende Eloquenz sein Eigen - meistens nahezu unglaubliche Energien entwickelt, um auch noch die letzte gutmütige Userseele in die totale Aggression zu treiben, sondern auch die mittlerweile sehr erzürnten und sich massiv gestört sehenden Diskutanten, sind irgendwann derartig wütend, dass eine verbale, sprich literarische Prügelei einsetzt, wie man sie wohl nur aus schlechten Filmen in irgendwelchen Hinterhofspelunken kennt. Der Ursprungshalunke indes, ist bereits damit beschäftigt seine ehemalige Errettungslitanei den veränderten Umweltbedingungen an zu passen und beginnt in der Regel unverzüglich damit, sämtliche sich gegen seine wahnwitzigen Bekehrungsversuche Wehrenden, des kollektiven Mobbings an seiner Person zu bezichtigen.
[Blockierte Grafik: http://www.papageientreff.org/images/feed.bmp]In den meisten Fällen relativ fassungslos, verfolgen Zaungäste, die sich selbstverständlich flugs und reichlich einfinden, ebenso wie die geplagten Mitarbeiter der sich derart attackiert sehenden Community, das muntere, und, so es mit Gegenwehr quittiert wird, offensichtlich immer exzessivere Treiben eines einzelnen, bisweilen vollkommen verstört anmutenden Zeitgenossen. Dieser scheint ab Zeitpunkt des einsetzenden Gehaues um seine Schreiereien, erst einmal richtig in seinem Element zu sein und läuft zu Höchstform auf. Hat er/sie/es Trolldings sich anfänglich womöglich noch auf einige wenige Bereiche beschränkt, um sein Liedchen vom Allheil zu intonieren, so scheint es nun, als hätte das große Endziel sich dahingehend in andere Richtung geneigt, dass der Schreiheini es aktuell als seine Berufung erachten würde, die erbosten Gestörten, von ihrer Unmenschlichkeit im Umgang mit seiner Person zu überzeugen und eben dieser selbst gebastelten Aufgabe, mit absoluter Inbrunst frönt. Der Nimbus des heroischen Paria, scheint ihm dabei auf perfide Weise, als ausgesprochen skurrile Egowichsvorlage, stets willkommen zu sein. Zu jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit, postet das aufgedrehte Trollgehopse, nun die, ihm durch die bösen Anderen zugefügte Seelenpein, die er in seiner Wahnidee, als Mobbing und himmelschreiende Ungerechtigkeiten, der sich keinerlei Schuld bewussten Umwelt interpretiert. Und sei es in einem Thema über das Balzritual der westafrikanischen Langschwanzmeise, es wird sich schon ein absurd konstruierter Kontext finden lassen. Zusätzlich werden den Mitschreibern, ganz egal wie diese nun auf die abstruse one-man-show reagieren, immer hanebüchenere Verfehlungen und psychische Defizite unterstellt, bis auch der Wohlmeinendste sich schlicht und ergreifend auf's Äußerste verarscht vorkommen muss. Thema für Thema gerät in den Trollschredder, wobei eben dieser, schließlich die Züge einer bizarr mutierten Operndiva annimmt, die in ihrem Bestreben auch noch die letzten Reihen im Saal zu erreichen, sich selbst überschrei(b)t.
Auf diese Weise angezettelte Tumulte, sind bei einigen richtig abgedrehten Trollkalibern derartig heftig, dass sie selbst große Internetgemeinschaften empfindlich zu stören vermögen und so wird mancher leidgeplagte Admin/Moderator, sich auf den Weg zu Google begeben haben, um erst einmal zu eruieren, mit was/wem er es da eigentlich zu tun hat. Was er/sie mit ziemlicher Sicherheit dort vorgefunden hat, ist die typische und unter Umständen noch über Jahre zurück zu verfolgende 'Spur der Verwüstung' eines offensichtlich Besessenen, die sich wie ein roter Faden quer durch 'zig Foren, Gästebücher, blogs etc. zieht. Dererlei Egomaniegeplagten ist es nämlich praktischerweise wichtig, ihren geheiligten Nick zumindest so lange zu behalten, bis die Erstausführung offiziell gesperrt wurde, um erst dann auf diverse, jedoch auch immer gleiche Zweit- oder gar Drittnamen aus zu weichen und damit ein Nachvollziehen via Suchmaschine recht einfach zu gestalten. Ihnen ist das nämlich herzlich egal, ihre Überzeugung sowieso immer im Recht zu sein, ist gänzlich unumstößlich und sie erachten die angeblich böswillige Ablehnung der Umwelt, als Teil ihres edlen Erziehungsauftrages an der Menschheit. Unumgängliches Fazit: Da ist definitiv keinerlei Einsicht oder Änderung, sondern eher noch eine Steigerung des Theaters zu erwarten. Denn der Esoschreiertroll folgt unbeirrbar seiner selbst erschaffenen Passion und wird noch in Aeonen, laut schrei(b)end um seinen ureigenen Egoplaneten kreisen. Und so bleibt der trollgebeutelten Fraktion am Ende nichts weiter, als der im Schwurbelwahn sich befindlichen Kanallie, das mit auf den Weg zu geben, was die Autorin dieser Zeilen, jüngst in einem Forum, unter der ellenlangen Schimpftirade eines solchen Bekehrungswütigen vorfand:
AMEN - und jetzt mach dich vom Acker du Krötenfurz! -banned-
© 2006 M. Junge aka Syilver
Quelle: http://www.diskussion-forum.de/board/showthre…=&threadid=1016