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WLAN-Tests an österreichischer AutobahnDie private Betreibergesellschaft der österreichischen Autobahnen erwägt, das Straßennetz komplett mit einem drahtlosen Datennetz auszurüsten. In Kürze will die ASFINAG (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-AG) entlang eines knapp acht Kilometer langen Autobahnabschnitts in der Nähe von Klagenfurt Feldversuche durchführen. Die ASFINAG finanziert und betreibt das österreichische Autobahnen- und Schnellstraßennetz mit über 2.000 Kilometern Länge. Österreich hat nach Luxemburg das dichteste Autobahnnetz der EU (bezogen auf Kilometer pro Einwohner).
Nun werden potenzielle Systemlieferanten eingeladen, auf dem Testabschnitt kostenlos ein Demonstrationssystem zu installieren. Die ASFINAG erwartet vor allem Anbieter spezialisierter WLAN-Systeme, ist jedoch auch für Wimax und andere Technologien offen. Glasfaserverbindungen sind bereits überall verfügbar, auf dem Testabschnitt werden auch Sendemasten bereitgestellt. Die Netze soll noch im zweiten und dritten Quartal dieses Jahres unter anderem mit Fahrtests (bis 130 Stundenkilometer) bei verschiedenen Witterungsverhältnissen ausprobiert werden.
Insbesondere die Übergabe der Verbindungen von einem Sender zum nächsten bei hohen Geschwindigkeiten ist schwierig. In den Tests sollen unter anderem die real möglichen Datenraten sowie die notwendige Dichte an Access Points ermittelt werden. Bis zu einer Fertigstellung im gesamten Autobahnnetz dürften mehrere Jahre vergehen, stellte die ASFINAG gegenüber heise online klar.
Primäre Nutzer wären die Mitarbeiter der Autobahngesellschaft selbst. Fotos und Berichte könnten flott übermittelt werden, VoIP den Betriebsfunk ablösen. In zweiter Linie könnten auch für die Verkehrssteuerung relevante Informationen live gewonnen werden. Entsprechend ausgerüstete Fahrzeuge würden Informationen, zum Beispiel über Notbremsungen oder den Betrieb von Scheibenwischern oder Nebelleuchten aussenden (Floating Car Data).
Sollte genügend Bandbreite übrig bleiben, dürften schließlich die Autobahnnutzer online gehen. Die Entgelte könnten pauschal in Form einer "Vignette Plus" (Aufpreis auf die pauschale Maut) oder nutzungsabhängig eingehoben werden. Tarifmodelle gibt es noch nicht, zumal wichtige Faktoren, wie die Kosten für die Netzerrichtung, bislang unbekannt sind. (Daniel AJ Sokolov)/ (cp/c't)
Quelle: Heise online news
Und wann wird das bei uns gemacht?