ZitatOriginal von mir
Wir schreiben den 10. Juli 2006. In einem rauschenden Finale hat die Fußballwelt, verfolgt von etwa 1,5 Milliarden Menschen weltweit vor Großbildleinwänden und Fernsehgeräten, die Krönung des neuen Weltmeisters erlebt. Wie immer scheiden sich die Geister. Die einen sagen "Hochverdient!", andere sagen "Glückskinder..."Deutschland jedenfalls hat als Gastgeber ("Die Welt zu Gast bei Freunden") in fast jeder Hinsicht geglänzt: Wie zu erwarten war klappte die Organisation bestens, auch wenn die Stimmung in einigen Stadien etwas zu wünschen übrig ließ. Was jedoch vor allem den Kartenkontingenten für die zahlreichen Sponsoren geschuldet war. Doch vor den vielen Großbildleinwänden gab es gute Stimmung, Fans aus vielen Ländern lernten sich gegenseitig schätzen und fieberten beim großen Finale einmal mehr mit.
Und auch hier präsentierte sich Deutschland als guter Gastgeber - und ließ anderen Nationen den Vortritt. Man spielte zwar eine "überdurchschnittliche WM", schied jedoch wie bereits 1998 und 1994 im Viertelfinale aus. Am späteren Finalteilnehmer zwar, aber dennoch nach Ansicht der deutschen Medien, der Fußballexperten sowie der Fans viel zu früh.Jürgen Klinsmann trat direkt nach dem Ausscheiden zurück und verkündete, dass er sich in Zukunft weiterhin im deutschen Fußball engagieren wolle. Allerdings sei die Position noch ungewiss.
Jetzt drängen sich mehrere Fragen auf:
Wer wird die neue Nr. 1, nachdem weder Kahn noch Lehmann für die WM 2010 in Südafrika zur Verfügung stehen werden?
Wer wird neuer Trainer der Nationalmannschaft? Kommt vielleicht sogar Lothar Matthäus nach seinen überragenden Erfolgen in Ungarn, Belgrad und bei Belo Horizonte als Heilsbringer?
Und wer schafft es, den deutschen Fußball ins dritte Jahrtausend zu führen, nachdem Meyer-Vorfelder und Zwanziger als Doppespitze so viel reformatorische Energie haben wie der Papst?
Was passiert eigentlich nach der WM? Dass Klinsmann weiterhin Trainer bleibt halte ich für ausgeschlossen, da wir kaum ins Finale einziehen werden. Zudem ist die Demontage Klinsmanns bereits in vollem Gange: Zunächst setzt der DFB Sammer als "Koordinator" (oder wie die Postenbezeichnung lautet) ein anstatt mit Peters die Wahl Klinsmanns zu unterstützen. Jetzt schiessen die Bayern-Funktionäre aus allen Löchern, assistiert von der Kampf-Postille des Kaisers (Bild) und dem in München ansässigen DSF (ein Schelm wer böses dabei denkt...). Und nicht nur die Medien denken schon (mehr oder weniger offen) darüber nach, ob Sammer als Nachfolger zur Verfügung stünde.