Frage zur 1:5 Abwehr

  • Hallo Ihr, :hi:

    ich möchte mit meiner wD jetzt mit der Einführung der 1:5 Abwehr beginnen und hab deshalb mal ein bisschen nach neuen Anregungen und Methoden gesucht.

    Bei Handball-Praxis (Felix, Nützliche Links für (Jugend-)Trainer :) ) findet sich unter 1:5, Grundspiel 5:5, Aktionsradius Außen die Aussage:
    "Ist der Außenangreifer ohne Ball, verhindern die Außenabwehrspieler durch eine deutliche wurfarmseitenorientierte Grundstellung die Durchbruchmöglichkeit nach Innen."

    Der AR würde also gegen den LA (Rechtshänder) mit dem linken Fuß vorne, Führungshand Links bei Ballbesitz z.B. RL stehen? Ich wäre jetzt von einer grundsätzlichen Schrägstellung mit Blickrichtung Ball (hier also RL) ausgegangen.

    Hab ich das falsch verstanden? ?(

    Hat einer von euch noch weiterführende Ausführungen zum Thema "Einführung der 1:5 Abwehr"? Erfahrungen dazu?

    Gruß Claudia

    2 Mal editiert, zuletzt von Nr. 3 lebt! (6. April 2006 um 05:44)

  • Also meine weibl. C macht das auch so: wurfarmseitenorientierte Grundstellung, so wie du oben beschrieben hast.

    Grundsätzliche Schrägstellung Richtung Ball birgt die Gefahr das dein Abwehrspieler "hinterlaufen" wird. Gerade bei der 1:5-Abwehr hast du es mit Einläufern zu tun.

    Ich bin mit meinen Mädels gut zurecht gekommen so.

    Geh mal über die Suchfunktion, ZeeBee (glaub ich) hat hier mal eine tolle Übung reingestellt. Matten markieren die Durchbruchräume einer 1:5. Eine ganz tolle Sache. Das nächste Mal würde ich so mit der Einführung beginnen, hab ich mir schon fest vorgenommen.

    LG

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Moin,

    Zitat

    Original von pueppi
    Geh mal über die Suchfunktion, ZeeBee (glaub ich) hat hier mal eine tolle Übung reingestellt. Matten markieren die Durchbruchräume einer 1:5. Eine ganz tolle Sache. Das nächste Mal würde ich so mit der Einführung beginnen, hab ich mir schon fest vorgenommen.

    LG

    Laufwege in der 1:5 Abwehr

    Seite eins, ganz unten

    Hier noch mein Senf:

    es gibt mindestens zwei Möglichkeiten:

    Die gegnerorientierte Grundstellung beibehalten und immer mal wieder über die Schulter das Spielgeschehen beobachten
    Vorteil: Der Gegner bleibt im Blickfeld, einlaufen des Gegners kann mit Körpereinsatz geblockt werden
    Nachteil: in dieser Stellung wird es schwierig, Pässe der Rückraumspieler zu den Außen abzufangen.

    Die ballorientierte Grundstellung einnehmen, um einen Pass auf den Außen zu „verhindern“
    Vorteil: Pässe auf den Außenspieler werden verhindert / erschwert, durch konsequente Beobachtung des Spielgeschehens kann gegen durchbrechende Rückraumspieler „ausgeholfen“ werden
    Nachteil: Der Gegner steht nicht unter „ständiger Beobachtung“ und kann im Rücken des verteidigenden Spielers einlaufen.

    In beiden Fällen ist die Aufmerksamkeit der Abwehrspielerin gefordert. Entweder muss sie ständig über die Schulter zum Spielgeschehen oder zur Gegenspielerin schauen.

    Ich halte die zweite Lösung für die bessere. Einige Kinder haben aus der Manndeckung heraus schon ein Gefühl, wie sie ihre Gegnerin im Schach halten und trotzdem noch irgendwo einen Ball abfangen können.
    Man kann ihnen zum Beispiel beibringen, ständig Körperkontakt aufzunehmen, also die Angreiferin ständig mit einer Hand zu berühren, während sie das Spiel weiter beobachten.

    Gerade bei der D-Jugend ist ein großer Unterschied bei einzelnen Spielerinnen / Mannschaften festzustellen. Sie werden anfangs teilweise nur versuchen, Bälle abzufangen, weil sie das Prinzip der Torraumverteidigung noch nicht begreifen. Die ideale 1:5 Deckung haben wir auch nach zwei Jahren noch nicht, aber es wird jedes mal besser. Haben wir Anfangs den Gegner weit raus getrieben, stehen wir heute schon fast zu weit hinten, weil die Mädels fast nur noch gegnerorientiert spielen. Das versuche ich gerade wieder durch ballorientiertes Spiel heraus zu bekommen.

    Viel Spaß bei der Umstellung, du wirst sehen, dass auch eine 1:5 den Mädels Spaß machen wird und alle Spielerinnen gefordert werden.

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

    Einmal editiert, zuletzt von harmi (6. April 2006 um 08:23)

  • @Claudia: Das Meiste ist schon gesagt, ein Punkt fällt mir noch ein. "Die Außen helfen nie aus", habe ich mal gelernt. Das könnte die grundsätzliche Frage zu Gunsten der gegnerorientierten Stellung entscheiden. Beispiel: Meine Jungs (Jahrgang 92) haben neulich auf einem Turnier im ersten Spiel einige unnötige Tore von den Eckaußen kassiert, weil unsere Außenverteidiger aushalfen und RL dann auf LA abgelegt hat. Die Alternative, AR bleibt möglichst lange stehen ohne zu helfen und HR drängt RL weit zu dessen Wurfarmgegenseite ab, gefällt mir wesentlich besser, als einem guten Außen frei zum Wurf kommen zu lassen. In den darauffolgenden Spielen haben wir den Außen das Aushelfen untersagt. Und irgendwie klappte es dann besser.

    In nicht allen Altersklassen und Leistungsbereichen werden jedoch Eckaußen eingesetzt, bzw. droht von diesen Gefahr. Hiervon würde ich unter Umständen abhängig machen, ob die Außen zur Mitte aushelfen dürfen. Und damit verbunden die Entscheidung, Stellung zum Ball oder ausschließlich zum Gegner.

    In der wD könnte man eine dritte Variante andenken. :devil: Die Außen stehen - wenn der Gegner die Variante "Graupenaußen" spielt - gegnerorientiert und orientieren sich bei Ballannahme ihrer torungefährlichen Gegenspielerin zu RL oder RR und schirmen diese ab. Bei Torwurf wird sofort zur 1. Welle gestartet, bei Bogenlampenpaß zu RM fängt VM diesen ab.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Ja, die Mattenübung von ZeeBee hatte ich mir schon rausgeschrieben. :klatschen:
    Wenn ich aber nach den Ferien ganz neu anfangen will, möchte ich schon vorher die Regeln erklären und dazu gehört für mich eben auch die Stellung des einzelnen Abwehrspielers. Außerdem mache ich immer so kleine Regelheftchen mit Strichmännchen für die Mädels, wenn wir was Neues beginnen (Kleines Handball-Regelheft mit dem Sünder, Manndeckung ist keine Hasenjagd). Die sollten dann aber auch gerne richtig sein.

    Wenn ich nach Handball-Handbuch 2 gehe, ist das wurfarmseitenorientierte Raustreten vornehmlich angesagt, wenn der Außenangreifer bereits in Ballbesitz ist. Ohne in ein Buch geschaut zu haben, hätte ich immer "Schrägstellung zum Ball" und "nach dem Gegner tasten" angesagt.

    @ZeeBee: "Die Außen helfen nie aus." ist in der weiblichen D wohl (noch) nicht angesagt. Viele Mannschaften hier laufen mit dem absoluten Schrott auf Außen auf. :lol:
    Deine Graupenaußen-Variante finde ich persönlich lustig und Erfolg versprechend, aber leider nicht im Sinne der Erziehung... :D;)

    harmi: Ich denke schon, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, aber soll man 11-jährigen schon gleich am Anfang die Wahl lassen? Wäre es nicht günstiger, zunächst eine Variante zu vermitteln und nach und nach andere Varianten aufzuzeigen? Die sollen sich ja noch mehr Regeln merken und umsetzen.

  • Ja nee, is klar...

    wie schon geschrieben, bei Anfängern würde ich erst mal die ballorientierte Stellung favorisieren, das machen viele Kinder schon von selbst. Wenn sie die wurfarmorientierte Stellung machen sollen, ist das etwas völlig neues, was vielen der Kids anfangs sicher noch Kopfzerbrechen bereitet. Es ist für viele schon eine Umstellung, plötzlich etwas "ordentlicher " auf dem Feld zu stehen.

    Im Laufe der Saison kannst du ihnen dann immer noch die richtige Haltung beibringen.

    Interessant:
    Playbook Abwehr
    und
    Abwehrschulung

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

    Einmal editiert, zuletzt von harmi (6. April 2006 um 17:29)

  • Zitat

    Original von Nr. 3 lebt!
    Ja, die Mattenübung von ZeeBee hatte ich mir schon rausgeschrieben. :klatschen:

    Kleine Ergänzung, da ich das vor einer Weile wieder ausprobiert habe: Es dürfen ruhig zwei Matten nebeneinander sein, die die Durchbruchräume oder die Fernwurfgelegenheit markieren. Sonst ist der Angriff zu sehr eingeschränkt.


    Zitat


    @ZeeBee: "Die Außen helfen nie aus." ist in der weiblichen D wohl (noch) nicht angesagt. Viele Mannschaften hier laufen mit dem absoluten Schrott auf Außen auf. :lol:
    Deine Graupenaußen-Variante finde ich persönlich lustig und Erfolg versprechend, aber leider nicht im Sinne der Erziehung... :D;)

    Das sage ich ja, dass die Graupen in der Regel nach Außen abgeschoben werden. Und wenn ich das bestrafen möchte, dann aber voll im Sinne der Erziehung:

    - antizipatives Abwehrverhalten
    - schnelles Umschalten Abwehr / Angriff
    - Langpaß vom Torwart
    - frühzeitige Schulung 1. Welle

    Warum soll das nicht im Sinne der Erziehung sein? ;) Warum nur 08/15 Abwehrtechnik gegen ernstzunehmende Gegenspielerinnen? Intelligente Abwehrspielerinnen sollten auch in der Lage sein, Schwächen zu erkennen und zu nutzen. Ich hoffe, kommende Saison bieten sich mal öfter Gelegenheiten, die "Highlander-Deckung" (Szene aus dem Film :Hail:Highlander :Hail: , in dem Connor McLeod auf dem Schlachtfeld umherirrt, vergebens Gegner sucht, diese ihn alle meiden und er ruft: "Niemand will gegen mich kämpfen! Warum kämpft niemand gegen mich!" oder so ähnlich) auszuprobieren.

    Wenn es Richtung leistungsorientierten Handball gehen soll, würde ich für die Außen eine Stellung allein zum Gegner bevorzugen und den Ball über die Schulter beobachten lassen. Dann kommt auch nicht so schnell der Gedanke auf, dem Nebenspieler auszuhelfen (hat meinen letzten Trainer in der Herren in den Wahnsinn getrieben, dass ich auf AR mich beharrlich weigerte, den Eckaußen im Stich zu lassen und zur Wurfarmgegenseite -das kommt beim Aushelfen von Außen ja noch dazu; wie soll ich denn verdammt noch mal das Anspiel verhindern?! - des RL auszuhelfen).

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Wenn es Richtung leistungsorientierten Handball gehen soll, würde ich für die Außen eine Stellung allein zum Gegner bevorzugen und den Ball über die Schulter beobachten lassen.

    Definitiv nicht. :nein: Wobei die Frage bleibt wo leistungsorientierter Handball anfängt?

    Hier mal ein Auszug aus meinen Positionsregeln in unserer 1-5 Deckung (w.C-Jgd.):

    Zitat

    AR/AL:
    Ist mein direkter Gegenspieler (LA/RA) in Ballbesitz verteidige ich auf der Linie Angreifer-Tor gegen die Wurfhand. Hat mein Gegner den Ball auf RL/RR gespielt gehe ich offensiv in Querstellung und verhindere den Rückpass auf RA/LA.
    Ist der Ball auf einer ballfernen Position stehe ich frontal und breit nach innen versetzt.
    Ist der Halbangreifer neben meiner Aussenposition in Ballbesitz gehe ich in Querstellung und bedrohe den Passweg. Dabei beobachte ich Ball UND Gegenspieler und drehe bei Pass mit einem Schritt auf die wurfarmorientierte Verteidigerposition.

    Im übrigen gilt für uns die Regel: Geholfen wird erst bei Durchbruch. Wenn ich helfe verhindere ich jedes weiterspielen des Balles.

    Eckenaussen kannst du a. mit diesen Regeln ebenfalls erschlagen, und b. in dieser Altersklasse vernachlässigen. Wenn ein Gegner soweit sein sollte das er sich in der C-Jgd. mit einem taktisch richtigen und vorteilsbringendem Eckenaussen beschäftigen kann, dann ist der eh besser als 99% aller Mannschaften in dieser Altersklasse und gewinnt sowieso, ob mit oder ohne Eckenaussen.

    Grüsse
    Rolf

    PS. Wer eine weibliche C hat die sich schon mit effektivem Eckenaussen beschäftigt darf sich gerne melden. Ich verliere gerne. :P

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Rolf: Ist möglicherweise Geschmackssache, mein Vorschlag ist eben meine persönliche Meinung. Da hier auch ab und zu vielleicht mal ein Trainer von Jungs vorbeischaut, wird der wissen, dass spätestens im jüngeren Jahr C-Jugend talentierte Außen auch aus der Ecke heraus einen großen Schaden anrichten können. Ich habe es neulich mit der Kreisauswahl erst erlebt und auch wir hatten einen Spieler, der - wenn unverletzt :/: - auf Eckaußen auf keinen Fall allein gelassen werden darf. Mit zwei Schritten Anlauf ist das Thema durch. Gleiches galt für unseren RA.

    Eine meiner Rechtshänderinnen könnte ich mir bereits auf Eckaußen vorstellen, meine Linkshänderin hat am Wochenende gezeigt, dass auch sie das Potential hat, aus der Ecke zu kommen. Bis zu den Sommerferien werde ich mit beiden ein wenig üben und dann berichten. Nur mit einer C-Jgd. als Gegner für Deine Mädels kann ich nicht dienen. :D Zwar bekomme ich nächste Saison auch eine wC ab, mit denen könntet Ihr allenfalls eine Torrekordjagd veranstalten. ;(

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • :D ...Highlander-Deckung... :D

    Ihr schreibt also teilweise auch Regelheftchen für eure Mannschaften. :)

    Mein "Regelheft mit dem Sünder" teilen wir mittlerweile bei allen Minis aus, denn dadurch lernen auch die neuen Eltern die elementaren Regeln. :lol:
    Rolf, kannst du vielleicht mal deine 1:5-Regeln für alle Positionen veröffentlichen (oder mir mal zusenden)? Du tätest damit ein gutes Werk. :hi:

  • Ich persönlich halte nichts von der "über die Schulter guck Variante". Aber das ist persönlicher Geschmack. Ich denke immer Blickrichtung Ball, möglichst mit Raumgefühl oder Kontakt zum Gegenspieler. Allerdings bei Ballbesitz vom Aussen sofort umgedrehte Position. Witziges Spielchen dazu Roboter-Deckung. d.h. Abwehrspieler dürfen nur diagonal stehen, entweder zum Ball oder zum Gegenspieler, flaches parallelstehen zum Angreifer verboten. Das heisst permanentes Drehen. Am Anfang sehr lustig, aber mit der Zeit klappt es.

    Das Schöne am Handball ist, dass jeder für ein paar Euro für 60 Minuten eine Trainer-A-Lizenz mit Tribünenplatz erwerben kann.

  • Zitat

    Ich persönlich halte nichts von der "über die Schulter guck Variante".

    Wenn sich die Außen tatsächlich in die Ecke verdrücken - und sei es nur, um für die Vorbereitung des Einlaufens unsichtbar zu werden - dann brauchen die Außenverteidiger schon Augen im Hinterkopf. Oder einen sehr kommunikativen Torwart. ;)

    Theoretisch könnte man die Entscheidung aber auch vom Gegner abhängig machen. Schmalspurmannschaften mit passiven Außen müssen die Außenverteidiger wohl nicht mit derselben Vorsicht begegnen wie stärkeren Mannschaften.

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  • Wir haben uns nun mit der Einführung der 1:5-Abwehr beschäftigt. Sehr erfreulicher Weise sieht das für den Anfang schon ganz gut aus, denn wir haben schon die Manndeckung nach ähnlichen Regeln (Schrägstellung- Ball und Gegner beobachten,..) gespielt.

    Das auffällig größte Problem ist für den jeweiligen HM, vor dem Kreisläufer abzuwehren. Das widerspricht natürlich dem bisherigen Abwehrverhalten in der Manndeckung (Halte dich immer auf der Linie zwischen Angreifer und Tor!). Obwohl nach hinten tasten mit einer Hand angesagt ist, reagiert der HM regelmäßig zu spät, wenn der Kreis sich absetzt.

    Sollte man den HM doch zunächst hinter dem Kreis abwehren lassen? Wie habt ihr begonnen?

    Gruß :hi:

    EDIT: Faszinierend finde ich übrigens, dass der Angriff im Abschlussspiel zur Salzsäule erstarrt, wenn die Abwehr versucht 1:5 abzuwehren... ?(?(?(

    Einmal editiert, zuletzt von Nr. 3 lebt! (5. Mai 2006 um 05:11)

  • Zitat

    Faszinierend finde ich übrigens, dass der Angriff im Abschlussspiel zur Salzsäule erstarrt, wenn die Abwehr versucht 1:5 abzuwehren...

    Das kommt mir bekannt vor. Wir hatten diese Saison ein Spiel mit der wD (ich war zum Glück mit der E unterwegs), da gelangen den Mädchen sage und schreibe drei Tore... allesamt 7m.

    Durch die Manndeckung in der E fängt man in Sachen Stoßen in der D fast bei null an. Den Unterschied fasse ich in etwa so zusammen:

    - In der E-Jgd. bekomme ich den Ball, mache mir einen Plan, wie ich an der Gegenspielerin (Manndeckung) vorbeikomme und versuche diesen Plan umzusetzen. Bei Fehlanzeige Pass zur Nebenspielerin.

    - Wenn ich in der D-Jgd. so vorgehe, habe ich schon verloren. Die Raumdeckung bremst eine "frische" D-Jgd. komplett aus. Hier geht es nur so: Meine Nebenspielerin bekommt den Ball, ich mache mir einen Plan, laufe los, bekomme den Ball und versuche den Plan umzusetzen. Wenn meine Nebenspielerin nicht "vorgearbeitet" hat, wird es schon schwierig.

    Einwand aus der Elternschaft zu Saisonbeginn: Die Mädchen wissen gar nicht, wie sie durch die Deckung kommen sollen. Erst gegen Saisonende hatten wir es dann halbwegs raus.

    Deckung des Kreisläufers

    Die von mir beobachteten häufigsten Probleme:

    - Abwehrspieler hinter KM, wie man es in der Manndeckung gelernt hat (dann aber entweder mit klammern, würgen oder passiv).
    - Abwehrspieler vor KM, aber nur mit Blick für Gegenspieler und mit Rücken zum Ball.
    - Abwehrspieler willkürlich links oder rechts von KM, statt sich - wenn abschirmen mal nicht klappt - an die Wurfarmgegenseite zu heften.

    Abschirmen von vorne schulen ("Tuchfühlung" mit Händen oder Ellenbogen halten), klarmachen, dass man ansonsten auf der Wurfarmgegenseite zu stehen hat, den Laufweg zur Ballseite versperren und für Notfälle noch beibringen, was man mit dem KM macht, wenn dieser vor mir den Ball fängt: Sofortiger Körperkontakt an die Schulterblätter, rausschieben und gegendrücken, wenn die Drehung erfolgt. Vor Pässen Abschirmen sollte aber trotz Startschwierigkeiten das oberste Ziel sein (Was für Spielertypen stehen denn häufig am Kreis? Wenn die den Ball kriegen, ist die Sache dann schon gelaufen).

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Wir haben ja erst mit der 1:5 angefangen und ich hatte schon erwartet, dass der Angriff große Schwierigkeiten haben wird, obwohl die einzelnen Techniken bei den Spielern vorhanden sind (bis auf das Stoßen natürlich).

    Warum führt aber diese geistige Lähmung momentan auch zum Einstellen des Tempo-Spiels?????????

    Zitat

    Abschirmen von vorne schulen ("Tuchfühlung" mit Händen oder Ellenbogen halten), klarmachen, dass man ansonsten auf der Wurfarmgegenseite zu stehen hat, den Laufweg zur Ballseite versperren und für Notfälle noch beibringen, was man mit dem KM macht, wenn dieser vor mir den Ball fängt: Sofortiger Körperkontakt an die Schulterblätter, rausschieben und gegendrücken, wenn die Drehung erfolgt. Vor Pässen Abschirmen sollte aber trotz Startschwierigkeiten das oberste Ziel sein (Was für Spielertypen stehen denn häufig am Kreis? Wenn die den Ball kriegen, ist die Sache dann schon gelaufen).

    Finde ich ja eigentlich auch, aber die Kleinen kommen ja schon kaum um den Kreisläufer herum. Und wenn, dann aber viel zu spät. Die sind nur mit dem Kampf mit dem Kreis beschäftigt, stehen zwar mit dem Rücken zu ihm, haben aber den Ball gar nicht im Auge, weil sie konzetriert auf ihre eigenen Füße gucken und nur mit dem Fühlen/Umrunden beschäftigt sind.

    Dann müsste man so lange die körperlichen Unterschiede derart groß sind ja nur die körperlich kräftigen Spieler auf HM einsetzen. :/:

    Wenn sie hinter dem Kreis stünden, könnten auch die kleineren ihn ja zumindest bei der Ballannahme rausdrücken.

  • Und wenn Du im Training mit einem passiven Kreisläufer anfängst? Beim Aufwärmen Turmball mit Bodenpasspflicht zum Turmwächter. Deiner Beschreibung entnehme ich, dass die Kreisläufer möglicherweise bereits ein hyperaktives Verhalten an den Tag legen ("Kreisrenner"). Irgendwie verstehen viele Kinder ihre Aufgabe am Kreis so, dass sie wie eine gesengte Sau von links nach rechts und zurück am Torkreis langsprinten müssen. Auch für den Angriff würde eine Bewegungseinschränkung der Kreisläufer nicht schaden. Ich habe Kreisläufer auch schon auf "Stepper" (oder wie auch immer die Dinger aus dem Aerobicbereich heißen) gestellt, damit es die Abwehr leichter hatte ( beim Torwurf war dann Akrobatik gefragt, also vielleicht lieber ein abgeklebtes Viereck am Boden). Die Übung damals mit Abwehr in Unterzahl, damit der Kreis übergeben werden musste.

    Exkurs: Von Hannovers bestem Kreisläufer in der Jugend (männliche A) habe ich mir folgende Technik abgeschaut und auch schon mit der weiblichen D geübt (die das auch ganz ordentlich umsetzen kann): Ballannahme, um 180° umspringen - wobei er leicht vom Kreis wegspringt - beidbeiniger Absprung schräg nach vorne, Ball immer noch in beiden Händen vor dem Körper, Ausholbewegung erst im Sprung (o.k., dann steht er noch kurz in der Luft und guckt den Torwart aus, aber das ist höhere Mathematik), Wurf. Viel schneller geht es nicht und der Ball ist fast optimal abgeschirmt.

    Das mit dem Tempospielboycott kann ich auch nicht erklären, kenne es aber selbst. ;(

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

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  • Moin,

    wir haben bei den Qualis weibl. C den Kreisläufer hinter uns gelassen. Wenn die kräftigen Damen den Ball erst mal haben, ist eh Sabbat. Wenn du aber eine aufmerksame Abwehrspielerin dagegen stellts, geht sie zwischen Kreisläufer und Anspieler und bleibt mit dem Kreisläufer auf "Tuchfühlung". Das mögen einige gar nicht. Gleichzeitig kann sie nochmal gegen durchbrechnede Angreifer aushelfen.

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Genau Harmi, so lasse ich meine wC seit dieser Saison auch spielen. Habe aber mit dem "dahinter-stehen" angefangen, als Übergangslösung.

    Gut daran war, dass im Training meine Kreisleute (Angriff) gut üben konnten, da fast unsere ganze Staffel "dahinter" steht.

    Mehr war aber nicht gut. Weiß nicht, ob ich es mit den Jungs (jetzt F) später auch so machen werde.

    Seit wir "davor stehen" bin ich mit der Abwehrleistung zufriedener. Es ist offensiver, aushelfen klappt besser und vor allem meine Torsteherin dankt uns wegen der wenigen 7m gegen uns.

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Moin!

    Mal eine andere Frage. In einem Lehrbuch ("Handball unterrichten") habe ich gerade Folgendes gelesen:

    Von der Manndeckung zur Raumdeckung

    Spielweise und Grundregeln der 1:5 Abwehr

    2. Grundregel
    Sobald die Abwehrspieler erkennen, dass ihr Gegenspieler in Ballbesitz gelangt, laufen sie ihm frühzeitig entgegen und versuchen, die Ballannahme zu stören. Gelingt dies nicht, lassen die Abwehrspieler sich sofort sinken.

    Da verkürzt der Abwehrspieler seinem Gegner den Anlauf, um sich dann sofort wieder in der Abwehrkette zu verstecken und dem Ballführer Raum zu schenken. ?( Gibt es einen plausiblen Grund für diese "Grundregel"? Ich schule Körperkontakt bis zum Erbrechen, laut Lehrbuch sollen sich die Abwehrspieler aber lieber verkrümeln. Das mag gegen schwache Gegner sinnvoll sein, wenn wir nur auf Ballgewinn aus sind, gegen starke Gegner ist das doch Nichtverteidigung...

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