• Auslaufmodell "Free TV": Zuschauer mit digitalem Satellitenempfang sollen ab 2007 für RTL, Pro7 und Co. eine zweite Rundfunkgebühr zahlen. Ein erster Schritt zum umfassenden Pay-TV. Entspannung seites der Nutzer analoger Signale ist nicht angebracht: Spätestens 2010 gibt es nur noch das digitale Satellitensignal. Wer bis dahin nicht zahlungswillig ist, schaut in der Röhre.


    Gebühren für den Satelliten-Empfang könnten bald 16 Millionen Haushalte in Deutschland betreffenÜbersicht:
    Erster Schritt zum umfassenden Pay-TV
    Ist dies nur der erste Schritt zum umfassenden Pay-TV?


    Noch preisen sich die Privatsender RTL und ProSiebenSat.1 gerne als "Free TV", um sich von der gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Konkurrenz abzugrenzen. Doch zumindest im digitalen Satellitenfernsehen ist damit bald Schluss: Der Empfang der Sender soll gebührenpflichtig werden.

    Bis zu fünf Euro pro Monat für zweite Fernsehgebühr
    Den Anfang macht jetzt Europas führender Satelliten-Betreiber SES Astra. Ab 2007 will das Unternehmen bislang kostenlose Sender wie RTL, Sat.1 und Pro7 nur noch verschlüsselt anbieten. Für den Empfang sollen die Zuschauer eine monatliche Gebühr von bis zu fünf Euro zahlen, wie Astra-Chef Ferdinand Kayser ankündigte.

    Für deutsche Satellitennutzer wird Fernsehen damit erheblich teurer. Bis zu 5 Euro pro Monat werden dann in Form einer "zweiten Fernsehgebühr" fällig. Zusammen mit der obligatorischen GEZ-Gebühr von derzeit gut 17 Euro sind das bis zu 22 Euro monatlich für den TV-Empfang. Ein teueres Vergnügen.


    Zusätzliche Kosten für Smartcard und Decoder
    Mit der monatlichen Gebühr ist es zudem noch nicht getan. Zuschauer brauchen künftig auch eine Zugangskarte (Smartcard) und ein passendes Empfangsgerät (Decoder/Set-Top-Box). Zusätzlich müssten die Kunden eine einmalige "Freischaltgebühr" von voraussichtlich rund zehn Euro bezahlen.

    Zudem müssen viele Kunden nach Angaben des Verbraucherzentrale Bundesverbandes ihre Satelliten-Receiver gegen neue, verschlüsselungs-taugliche Empfänger austauschen. Die Geräte müssen die Zuschauer Kunden laut Astra-Chef Kayser allerdings auch selbst kaufen. Sie würden künftig im Handel "bereits für deutlich unter 100 Euro" angeboten. Eine Subventionierung beim Preis sei hier durch Astra nicht möglich.(Freenet)

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    Dieses Thema gibt es glaub ich hier noch nicht. Was sagt ihr dazu ? Würde ja auch Handball im TV betreffen.
    Grundsätzlich für mich eine absolute Frechheit. Für den ganzen Werbemüll auch noch Gebühren bezahlen. Das wäre dann auch die totale Überwachung. Es wird genau nachvollzogen wer was guckt und dann mit entsprechender Werbung zugemüllt.
    GEZ sehe ich in gewissen Umfang ja noch ein, obwohl es schon zu viel kostet.

    Klatschpappen und Marktschreier in Handballhallen sind peinlich.

  • Das sowas mal kommen wird, ist klar. Schließlich müssen Kabelnetzbenutzer schon jetzt eine Art "zweite Fernsehgebühr" bezahlen.

    Der Handball wäre nur in geringen Maße betroffen. Die ÖR-Sender muss man durch die GEZ eh schon bezahlen und ob das DSF überhaupt zur Debatte steht, ist mir auch nict ganz klar. Ebenso ist noch unklar, ob der Handball nicht eh in die Premierewelt abwandert.

    Wer erhält das Geld? Scheinbar doch die Satellitenbetreibergesellschaften und nicht die Sender, oder? Andernfalls würde ich davon ausgehen, dass alle Betreiber gleichzeitig eine GEbühr einfühen würden ;)

    EDIT: In einem Interview bei digitalfernsehen.de äußert sich SES Astra President und CEO Ferdinand Kayser zu der Ankündigung.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (3. März 2006 um 08:32)

  • Was ist überhaupt noch umsonst? -

    Mich wundert das nicht.

    Ich habe kürzlich einen Bericht im TV gesehen, in dem ein FDP-Politiker die Abschaffung der GEZ-Gebühr und die Einführung einer allgemeinen Medienabgabe fordert. Das ist ehrlich und kann ich nachvollziehen. Die GEZ könnte man abschaffen und von den nun zahlenden ehemaligen Schwarzsehern würde jeder bisherige Gebührenzahler etwas haben (verminderte Gebühr).

    Aber noch eine Gebühr :pillepalle:


    Noch was zu diesem Thema:

    Wir (eine kleine Gde im Süden der Republik) sind gerade dabei ein Neubaugebiet zu erschließen. In diesem Zusammenhang werden die Träger öffentlicher Belange mit ins Boot geholt u.a. auch, um die Arbeiten zu koordinieren. Kabel- und Telefonanbieter "wollen" neuerdings, dass wir Ihre Arbeiten übernehmen (Verlegung der Leitung), quasi umsonst; diese sich aber später natürlich den Anschluß vom Neukunden bezahlen lassen :nein:

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • Die Fernsehsender sollen einen kleinen Teil der Gebühren abbekommen, hieß es. Deshalb begrüßen die das auch.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • 2010? da gucke ich fernsehen vermutlich nur noch übers netz. einzelne sendungen lädt man sich bei den sendern runter (siehe podcasting) und bezahlt per micro-payment, filme bekommt man per stream oder einmalig nutzbarem download von den virtuellen "video"theken.

  • ich hab damit kein Problem, dann zappt man eben nicht mehr bei dem Schrott rein.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

    • Offizieller Beitrag

    Mit dem Free-TV ist es ähnlich wie mit dem Internet, es ist die Erwartungshaltung da, dass alles kostenlos ist. Dadurch fehlt das Bewusstsein, dass man eine Dienstleistung in Anspruch nimmt, die auch Geld kostet.

    Free-TV ist ohnehin irreführend, da es für die öffentlich-rechtlichen ja die Zwangsmitgliedschaft gibt. Könnte ich mir da ein Leistungspaket schnüren, würde ich auf den Handball-boykottierenden SWR auch verzichten und nur WDR und NDR buchen.

    Letztlich ist es in logischer Schritt auch weitere Sender kostenpflichtig zu machen, gerade durch die geringeren Werbeeinnahmen müssen sich die Sender weitere EInnahmequellen erschließen. Dann soll eben jeder für sich selbst entscheiden, welche Sender er möchte und ob er bereit ist dafür zu zahlen.

  • Finde ich sehr kreativ.

    Erst satteln die Sender auf Digitaltechnologie um, sparen mit der Technologie massenweise Geld (einen Sender analog auf Satellit einzuspeisen ist viiiiiiiiiiiiel günstiger als digital, weil die Bandbreite dafür viel größer sein musste) und dann verlangt man dafür eine Abgabe.

    Das stimmt aber gar nicht so ganz.

    Der Antreiber dieser Diskussion ist SES Astra, der in Europa Monopolanbieter für die Verbreitung von Satellitenfernsehen ist. Die möchten ihre Infrastrukturinvestitionen möglichst schnell wieder amortisiert haben. Dazu haben sie eine "Grundverschlüsselung" bei allen TV-Programmen eingebaut. Im Gespräch war zunächst eine einmalige Abgabe für die Freischaltung dieser Programme und nun gibt es offenbar eine Allianz zwischen Monopolanbieter Astra und den großen deutschen Privaten (Marktanteil ca. 35 %), die eine allgemeine Abgabe fordern und sich ob der zu erwartetenden Zusatzeinnahmen die Hände reiben.

    Das Kartellamt interessiert sich dafür natürlich mächtig und wir dürfen der weiteren Entwicklung mit Spannung entgegensehen.

    Übrigens wettert die FDP nicht erst seit heute gegen die GEZ. Manch anderer stimmt gerne mit ein.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 (3. März 2006 um 10:12)

  • Astra plant Gebühren für digitales Sat-TV

    Von Oliver Schlicht(VST MD)


    Der größte europäische Satellitenbetreiber SES Astra plant bereits 2007 die Verschlüsselung seiner digital abgestrahlten Programme. Angestrebt werden monatliche Gebühren ähnlich wie beim Bezahlfernsehen Premiere. In Mitteldeutschland empfangen 60 Prozent der Zuschauer ihr Fernsehen über Satellit.

    Magdeburg. Nach einer am Dienstag veröffentlichen Pressemeldung von SES Astra soll in Zukunft der Empfang der bislang freien privaten und öffentlichrechtlichen Programme nur noch mittels Receiver möglich sein, die über eine passende Datenkarte ( Smartcard ) und eine CI-Schnittstelle ( Common Interface ) verfügen. " Den technischen Zugang erhalten TV-Zuschauer gegen Entrichtung einer niedrigen monatlichen Digital-Pauschale ", heißt es in der SES-Erklärung. Wann genau diese Änderung eingeführt werden soll, steht noch nicht fest.


    Die " Frankfurter Allgemeine Zeitung " ( FAZ ) zitiert in ihrer gestrigen Ausgabe den Vorstandschef des Luxemburger Unternehmens SES, Ferdinand Kayser : " Die Verschlüsselung ist für 2007 denkbar. " Es sei möglich, in einer Übergangszeit von zwei bis drei Jahren die Sender parallel unverschlüsselt und verschlüsselt abzustrahlen. Die Gebühr werde " wohl unter fünf Euro " liegen. Zusätzlich müssten die Kunden mit einer Freischaltgebühr in Höhe von zehn Euro rechnen. Die notwendigen neuen Decoder sollen, so Kayser in der FAZ, bereits für " deutlich unter 100 Euro im Handel " zu haben sein.

    Dem widersprach gestern auf Volksstimme-Nachfrage Stefan Kön, Vertriebsleiter bei Techni-Sat in der Konzernzentrale Daun ( Rheinland-Pfalz ). Kön : " Astra SES führt unseres Wissens Gespräche mit dem Ziel, einen Receiver mit speziellem Verschlüsslungssystem und anderen genau festgelegten Spezifi kationen auf den Markt bringen zu lassen. " Das System soll sich an dem bei Premiere üblichen Standard " Nagravision " orientierten. Kön befürchtet einen geschlossenen Markt, der mit Geräten aus Fernost beliefert wird. Nur von SES lizensierte Geräte werden Astra-Programme in Zukunft entschlüsseln können.

    Für TechniSat selbst könnte dies negative Auswirkungen haben. Der Konzern produziert am Standort Staßfurt zu 50 Prozent digitale Receiver. Aber auch für die Kundschaft habe die Ankündigung " katastrophale Folgen ", so Kön. " Den Großteil der jetzt genutzten Receiver egal ob mit oder ohne CI-Slot wird man als Sondermüll entsorgen können. "

    Die über Gebühren fi nanzierten Senderfamilien von ARD und ZDF kündigen Widerstand an. " Wir machen da nicht mit ", zitiert die FAZ von gestern ZDFIntendant Markus Schächter. Die beiden großen privaten Sendergruppen RTL und Pro Sieben Sat 1 kommentieren dagegen seit Monaten Verschlüsselungsgerüchte zurückhaltend. Nach einem Bericht des Internet-Informationsdienstes heise. de von gestern hat ProSiebenSat. 1-Chef Guillaume de Posch im Rahmen der Pressekonferenz zur Vorstellung des Jahresberichts 2005 entsprechende Überlegungen bestätigt.

    Wegen der Verschlüsselungspläne von Astra SES und der privaten Senderfamilien ermittelt derzeit auch das Bundeskartellamt. Es besteht der Verdacht auf Machtmissbrauch einer marktbeherrschenden Stellung.

    Der Bundesverband der Verbraucherzentrale wies gestern als Reaktion auf die Astra-Ankündigung darauf hin, dass der generelle Einsatz von Receivern mit Smartcard-Lesern das Ende der anonymen TV-Nutzung sei. " Jeder TV-Zuschauer wäre dann individuell identifi zierbar ", heißt es. Etwa 60 Prozent der TV-Zuschauer sehen in Mitteldeutschland über Satellit fern. Bundesweit geht die Branche von sechs Millionen Nutzern aus.

    Michael Richter, Projektleiter digitaler Rundfunk bei der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, glaubt, dass der Zugang zu den gebührenfi nanzierten öffentlichrechtlichen Sendern auch durch eine Verschlüsselung nicht verbaut werden kann. " Ich kann mir sogar vorstellen, dass jeder Gebührenzahler eine entsprechende Smartcard zugeschickt bekommt, die alle ARD- und ZDF-Programme freischaltet ", so Richter. Hauptgründe für die Verschlüsselungspläne sieht Richter im Aufkommen neuer Übertragungswege wie Handy- oder Internet-TV und dem damit verbundenen Verlust an Werbeeinnahmen. Richter : " Man kann doch heute mit jedem Festplatten-Rekorder die Werbung einfach ausblenden. Darauf müssen die privaten TV-Sender reagieren und neue Einnahmenwege erschließen. " Meinung

    Klatschpappen und Marktschreier in Handballhallen sind peinlich.

  • Erst einmal sollte zu einem größeren Zitat auch die eigene Meinung stehen.

    Zweitens wäre der Verlust von Schrott-RTL & Co kein wirklicher.

    Drittens: Springen bei einer meinetwegen um die Hälfte geringerer Erreichbarkeit der Teilnehmer massenhaft Werbekunden ab bzw. die Preise halbieren sich.

    Viertens: Sollte in dieser Hinsicht jeder Sender/Unternehmensgruppe sein eigenes Süppchen kochen, sprich alle unterschiedliche Cards beanspruchen, ist es heute technisch kaum möglich diese anzuwenden. Es gibt kaum Geräte, die mit mehr als zwei Modulen inclusive Smart-Cards klarkommen. Vermutlich versucht man aber zertifizierte Müll-Geräte a la Premiere auf den Markt zu bringen. Ob das dann aber bei einer so breiten Masse an Sender EU-rechtlich eine Chance hat bzw. sich das andere Hersteller so einfach gefallen lassen, wird sich zeigen.

    Und fünftens: Obwohl SES Astra-Chef Kayser die Dollarnoten in den Augen blitzen, wird trotzden nicht alles so heiß gegessen, wie's gekocht wird.