08. März 2006, Mi.:
19.30: HSG Nordhorn - Concordia Delitzsch : --:-- (--:--)
Nordhorn - Delitzsch
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Die GN zum Spiel:
ZitatCoach warnt: Es geht nicht von allein
Delitzsch zu Gast
Nordhorn/HOW – Am Wochenende spielte die HSG Nordhorn noch in Schaffhausen, Ende des Monats geht es nach Moskau – aber dazwischen steht der Alltag in der Bundesliga an: Die Nordhorner Handballer erwarten bereits heute Abend (19.30 Uhr, Euregium) den SV Concordia Delitzsch. Fällt es angesichts der attraktiven Europacup-Spiele nicht schwer, sich für die Pflichtaufgabe gegen denabgeschlagenen Tabellenletzten zu motivieren? "Klar besteht ein bisschen die Gefahr, nicht die nötige Konzentration mitzubringen", weiß auch HSG-Coach Ola Lindgren und warnt: "Das Spiel läuft nicht von allein, wir müssen versuchen, unser Level zu erreichen."
Als Motivationshilfe dient das letzte Spiel der Delitzscher: So freute sich der Schwede über deren 27:26-Sieg gegen den TV Großwallstadt nicht nur deshalb, weil ein Konkurrent im Kampf um die erneute Europacup-Qualifikation wichtige Punkte verlor, sondern auch, weil die Partie vom 1. März eindrucksvoll Lindgrens These untermauerte: Eine vermeintlich schlechtere Mannschaft kann ein stärkeres Team besiegen, wenn dieses nicht die richtige Einstellung mitbringt. Oder, wie es der Trainer treffend formuliert: "Gegen Delitzsch reicht es nicht, nur die Turnschuhe aufs Spielfeld zu stellen."
Weil Ola Lindgren aber Vertrauen in seine Spieler hat, geht er siegessicher in die Partie – zumal Holger Glandorf und Co. die Dienstreise ins schweizerische Schaffhausen gut überstanden haben und alle fit sind. "Ich weiß, was meine Mannschaft kann, und deshalb glaube ich, dass unsere Chance auf einen Sieg sehr groß ist", betont Lindgren.
Und nochmal die GN:
ZitatAlles anzeigenDelitzsch ist auswärts noch ohne Punktgewinn
Bundesliga Andrej Kurtschew ist der überragende Mann beim abgeschlagenen Tabellenletzten
Delitzsch/sdk – Das Schlusslicht der Handball-Bundesliga, Concordia Delitzsch, reist mit einem seltenen Gefühl zum heutigen Gastspiel bei der HSG Nordhorn (19.30 Uhr, Euregium). Der Aufsteiger aus Nordsachsen feierte in der vergangenen Woche den zweiten Saisonsieg. Der TV Großwallstadt wurde trotz eines 12:14-Halbzeitrückstands noch mit 27:26 geschlagen.
An der Aussichtslosigkeit in der Tabelle hat sich dadurch jedoch nichts geändert. Die Mannschaft von Trainer Uwe Jungandreas kann mit nur fünf Zählern aus 21 Partien für die zweite Liga planen. Die Überraschung gegen die Mainfranken sahen in der Arena Leipzig jedoch nur 500 Besucher – Minusrekord in dieser Saison. Zuvor kamen zu jedem Spiel in der Handball-Bundesliga mindestens 1000 Besucher.
Angriffs- und Abwehrleistung sind ebenfalls nicht erstligatauglich. Nur 24,1 Treffer pro Spiel brachten die Concorden zustande. Die Abwehr ließ im Schnitt 32,2 Gegentore pro Spiel zu. In der Fremde hatte Delitzsch in dieser Saison noch kein Glück, war ein dankbarer Punktelieferant. Jedes Match ging mit mindestens sechs Toren Differenz verloren. Zum Jahresausklang gab es beim TuS N-Lübbecke mit 25:40 die höchste Auswärtspleite.
Überragender Akteur im Team ist Andrej Kurtschew, der mit 162 Treffern auf Platz zwei der Torjägerliste steht. Seine Minimalausbeute bei 19 Einsätzen waren sechs Tore pro Spiel, im Hinspiel schlug er acht Mal zu. Nur Rico Göde kann ihn derzeit unterstützen. In jedem der zurückliegenden drei Spiele erzielte er fünf Treffer. 133 Strafwürfe wurden den Nordsachsen zugesprochen. Die Erfolgsquote von 69,9 Prozent ist leicht unterdurchschnittlich (Liga: 71,6 Prozent).
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HZ 16:16.
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Endstand: 34:27
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Letztlich der erwartete Sieg, auch wenn ich ihn höher eingeschätzt hätte.
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So, zurück aus Nordhorn!
Das war wirklich ein harter Krampf. Wir haben uns bis eine Viertelstunde vor Schluss verdammt schwer getan und haben im gesamten Spiel nie wirklich zu unserem Spiel gefunden! Die Abwehr stand bis zur Hereinnahme von Frank Schumann überhaupt nicht gut und im Angriff lief es auch nicht zusammen. Piotr traf nicht und Vranjes hatte wohl den schlechtestens Auftritt im HSG-Dress. Bei ihm lief so gar nichts zusammen! Auch Jan Filip war nicht in gewohnter Form, so dass für ihn in der 2. fast nur noch Nicky Verjans spielte, der seinen Job sehr gut machte. In der 1. HZ konnte zudem Peter Gentzel nur 2 Paraden auf seiner Habenseite verbuchen.
Ab der 45. Minuten konnte man endlich wegziehen. Und der Delitzscher Trainer ahnte nach der 2-Tore-Führung auf unserer Seite schon nichts gutes und nahm seine Auszeit. Diese brachte aber keinen Erfolg und wir konnten uns weiter absetzen. Zumal auch Peter endlich den ein oder anderen Ball abfischen konnte und somit den ein oder anderen Tempogegenstoss einleiten konnte.
Letzendlich bleiben uns 2 wichtige Punkte - nicht mehr aber auch nicht weniger.Vranjes hätte meiner Meinung nach rot sehen müssen, nachdem ihm zwar erst ein Bein gestellt wurde, er aber dann auf Maltsev losging und ihn umschubste. Das war nicht die feine Art (sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite). Mit seinen 2-Minuten war Vranjes noch sehr gut bedient!
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Die GN:
ZitatAlles anzeigenAm Ende noch standesgemäß
Bundesliga HSG Nordhorn siegt 34:27, tut sich gegen Delitzsch aber lange schwer
In der 43. Spielminute lag das Schlusslicht der Handball-Bundesliga noch mit 21:20 in Führung. Erst, als die Delitzscher müde wurden, zog die HSG Nordhorn davon und erspielte sich einen klaren Pflichtsieg.
Von Holger Wilkens
Nordhorn – Ljubomir Vranjes verliert den Ball beim Dribbling im Mittelfeld, Jan Filip trifft unbedrängt nur die Latte, Holger Glandorf scheitert am Delitzscher Keeper Arunas Vaskevicius und Piotr Przybecki findet kaum eine Lücke in der gegnerischen Abwehrt – eine knappe dreiviertel Stunde lief überhaupt nichts zusammen im Spiel der HSG Nordhorn gegen den Tabellenletzten aus Delitzsch. Was soll’s? Nachdem die Schlusssirene ertönte, konnten sich die Nordhorner Handballer über einen standesgemäßen, weil hohen 34:27 (16:16)-Sieg. "Ein Handballspiel dauert 60 Minuten, und wir haben mit sieben Toren Vorsprung gewonnen", sagte HSG-Trainer Ola Lindgren – wohlwissend, dass sein Team vor nur 2100 Zuschauern keine gute Leistung zeigte.Die einfachsten Spiele sind manchmal die schwersten – die These des schwedischen Coaches bewahrheitete sich schon in den ersten Minuten. Die Gäste aus Sachsen störten die behäbigen, manchmal unkonzentrierten Angriffsversuche der Nordhorner geschickt und nutzten auf der anderen Seite ihre Chancen. Es stand 4:2 für Delitzsch, als Ljubomir Vranjes das erste Feldtor für die HSG erzielte (8. Minute). Auch im weiteren Verlauf fanden Vranjes und Co. überhaupt nicht zu ihrem Spiel, ließen den Gegner aber immerhin nicht davonziehen.
Ola Lindgren wechselte frühzeitig. Für mehr Aggressivität in der Abwehr sorgte ab der 20. Minute erneut Frank Schuhmann, der für den glücklosen Iwan Ursic in den Mittelblock rückte. Maik Machulla besetzte kurz vor der Pause die zentrale Position, setzte aber erst entscheidende Akzente, als Vranjes nach einer Zwei-Minuten-Strafe wegen eines Revanchefouls nicht wieder aufs Spielfeld zurückkehrte (43.).
Machulla brachte mehr Tempo und Leidenschaft in das Spiel seiner Mannschaft, als die Delitzscher konditionell nachließen. Er überzeugte dabei nicht nur als Regisseur, sondern auch als Torschütze: Fünf seiner sechs Treffer erzielte er in den letzten 20 Minuten. "Es war wie mit der Ketchup-Flasche: Auf einmal einmal lief es", freute sich HSG-Trainer Lindgren, "Peter Gentzel hielt einige Bälle, und wir konnten Gegenstöße erfolgreich abschließen." Zwischen der 47. und 57. Minute erzielten seine Spieler zehn Tore – und der SV Concordia nur vier. Für Delitzsch Trainer Uwe Jungandreas keine wirklich überraschende Entwicklung: "Es war wie so oft. Am Ende ging uns die Luft aus, weil wir nicht die personellen Möglichkeiten zum Wechseln haben. Wir konnten dann dem Nordhorner Druck nicht mehr standhalten", sagte der Concordia-Coach.
In der zweiten Halbzeit ließ ein anderer das nötige Engagement nicht vermissen: Mathias Franzén packte hinten ordentlich zu und war bei Gegenstößen zur Stelle. Mit seinem Tor zum 34:27 setzte er wenige Sekunden vor Spielende den Schlusspunkt hinter einer Partie, bei der für die HSG ein Pflichtsieg heraussprang. "Wir haben nicht gerade überragend gespielt, aber wir haben die zwei Punkte", sagte HSG-Trainer Lindgren.
Dass die Diskussion über die drei Spielerabgänge zum Ende der Saison einen Ausschlag für die schwache Leistung gewesen sein könnte, glaubt Ola Lindgren nicht. Vielmehr könnte der Europapokal die Konzentration geschwächt haben: "Ich glaube, viele waren mit den Gedanken schon in Moskau", sagte er. Vor dem Halbfinale im Pokalsieger-Wettbewerb am 25. März steht aber noch eine Aufgaben in der Bundesliga an. Beim TuS N-Lübbecke wird es die HSG am Sonnabend (19.15 Uhr) mit der Leistung von gestern schwer haben, zwei Punkte einzufahren.
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Schön, dass unsere Jungs Nordhorn so lange Paroli geboten haben, dieses Engagement in den Heimspielen und der ein oder andere Punkt ist noch drin.