Einfach alles, was mit Buli-Spielerinnen zu tun hat.
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Gegenseitig feuern sie sich lautstark an
Meist eifert die kleinere Schwester der größeren nach. Bei Andrea und Stefanie Trunk war es jedoch umgekehrt. Nachdem Andrea im Alter von vier Jahren mit dem Handballspielen beim VfL Neckargartach begonnen hatte, zog auch Stefanie nach. Heute spielt die 24-jährige Heilbronnerin in Ketsch in der 1. Bundesliga.
Nicht nur das rote Trikot und die Nummer 13 verbindet die Schwestern Stefanie (links) und Andrea Trunk. Auch privat haben sie durch den Handball einen guten Draht zueinander gefunden. (Foto: Julia Spors)
„Damals wollte ich gar kein Handball spielen. Das war mir zu langweilig. Ich habe viel lieber geturnt“, sagt Stefanie Trunk. Inzwischen ist sie jedoch froh darüber, dass sie dem Beispiel von Freundinnen und der Schwester gefolgt ist. Zusammen verbrachten die Schwestern ihre Handball-Jugend beim VfL Neckargartach. Doch erst in der A-Jugend standen sie zum ersten Mal gemeinsam auf dem Feld.„Als ich noch in der B-Jugend war, habe ich ab und zu bei der A-Jugend ausgeholfen“, erinnert sich die 22-jährige Andrea. Bei diesen wenigen gemeinsamen Einsätzen blieb es bislang. Denn: „In meinem letzten Jahr in der A-Jugend habe ich auch bei den Frauen mitgespielt. Danach bin ich gleich nach Ketsch gewechselt“, erzählt Stefanie Trunk. 2000 war das, direkt nach dem Abitur. Es folgten Wochen, in denen Stefanie zum Training nach Ketsch im Rhein-Neckar-Kreis pendelte. Bis klar war, dass „ich auch in Heidelberg studieren werde.“ Sport und Mathematik auf Lehramt hat sich die Studentin ausgesucht.
2002 wechselte dann auch Andrea. Die gelernte Groß-und Außenhandelskauffrau zog es zur HSG Kochertürn/Stein in die Württemberg-Liga, nachdem Neckargartach in die Landesliga abgestiegen war. „Es hat mir zwar noch sehr beim VfL gefallen, doch ich wollte höherklassig spielen. Und da blieb hier in der Region nur Kochertürn“, erzählt die 22-Jährige. Und dort fühlt sich die jüngere der beiden Geschwister sehr wohl. „Der Zusammenhalt im Team ist wirklich schön“, sagt sie.
Den Teamgeist lobt auch Stefanie bei ihrer Mannschaft: „Wir haben ein super Team.“. Fünf Jahre lang spielte sie mit der TSG Ketsch in der 2. Bundesliga, bevor in der vergangenen Saison der Aufstieg in die höchste Spielklasse gelang. Mit der Unimannschaft Heidelberg gewann sie 2005 die deutsche Hochschulmeisterschaft. In Ketsch hat die 24-Jährige von Beginn an den Spitznamen „Schwoabebär“ inne. Sie agiert im Team auf rechts außen.
So oft es der eigene Spielplan zulässt, fährt Andrea zu den Spielen ihrer Schwester, um sie kräftig anzufeuern. Doch auch Stefanie zieht es immer wieder in die Region. „Ich schaue gerne bei meiner Schwester zu. Ab und zu gehe ich auch noch zu den Handballspielen in Neckargartach“, erzählt die 24-Jährige.
„Steffi gibt nie auf, auch wenn es mal nicht so läuft. Außerdem hat sie ein gutes Abwehrverhalten und sie regt sich nicht so schnell auf, ist eher eine ruhige Spielerin“, sagt Andrea über ihre ältere Schwester. „Andrea ist da eher das Gegenteil“, kontert Stefanie und beide lachen. „Andrea hat dafür aber eine gute Spielübersicht und eine tolle Nervenstärke bei Siebenmetern“, charakterisiert sie das Spielverhalten von Andrea, die „halb links“ als ihre Lieblingsposition bezeichnet. Eingesetzt wird sie in Kochertürn jedoch auf fast allen Positionen.
Auch, wenn beide auf dem Spielfeld recht unterschiedlich agieren, schweißt sie doch eines zusammen: die Nummer 13 auf dem Trikot. „Für uns ist das keine Pechzahl. Wir geben sie nicht mehr her“, sind sich beide einig. So wie auch im Privatleben. Da sind beide ein Herz und eine Seele, sehen sich so oft es die Zeit trotz der Entfernung zulässt.
Quelle: http://www.stimme.de