Stephan fordert Reduzierung

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    Stephan fordert Reduzierung der Termine und Liga-Verkleinerung

    Der ehemalige Nationalmannschafts-Kapitän Daniel Stephan hat sich für eine Reduzierung des Terminkalenders im Welthandball ausgesprochen und eine Verkleinerung der Bundesliga gefordert. «Es wäre schon wünschenswert, dass man das mal überlegt», so Stephan, in einem Interview mit der Zeitschrift «Sportbild» (Mittwoch-Ausgabe). Zudem beklagt er, dass fünf internationale Großereignisse in vier Jahren auf dem Programm stehen.

    «Über Play-offs brauchen wir uns keine Gedanken zu machen», sagte der Spielmacher des TBV Lemgo. Es sei aber sicher eine Möglichkeit, die Liga von 18 auf 16 Vereine zu reduzieren. «Aber auch diesen wahnwitzigen internationalen Modus mit fünf Großereignissen in vier Jahren muss man dringend überdenken», meinte er weiter.

    Der 32 Jahre alte Stephan, der aus Verletzungsgründen nie an einer Weltmeisterschaft teilnahm und vor wenigen Wochen seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt, mahnt daher Strukturänderungen auf internationaler Ebene an: «Es geht nicht, dass jedes Land mitreden darf. Es muss ein Komitee gebildet werden, das über den Terminplan entscheidet.» Sollten keine Veränderungen vorgenommen werden, schließt Stephan auch einen Spielerstreik nicht aus: «Das wäre sicherlich angebracht. Ich fürchte, wir Spieler haben da nur wenig Einfluss.»

    Der Welthandballer des Jahres 1998 will nach einem Achillessehnenriss, drei Operationen am Daumengelenk, einem Kapselriss am linken Knöchel, einer Ellenbogenentzündung sowie mehreren Knochenabsplitterungen sich nur noch auf seinen Verein TBV Lemgo konzentrieren. Dort hat er noch Vertrag bis 2008. «Jedes Jahr eine WM oder EM. Das ist unmöglich. Wenn sich nichts ändert, glaube ich nicht, dass sehr viele Spieler noch mit 35 Jahren auf dem Platz stehen können. Der Verschleiß der Knochen wird immer größer.»

    Quelle

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    • Offizieller Beitrag

    Hinsichtlich der Reduzierung der Großereignisse denke ich ebenso wie Daniel. Nicht nur wegen der enormen Belastung der Spieler, die meist verletzt zurückkommen und ausschließlich von den Vereinen bezahlt werden. Auch der sportliche Stellenwert einer WM drei Monate nach Olympia ist gleich null.

    Das mit der Reduzierung der Liga halte ich für Quatsch. Viele Vereine planen mit den Zuschauereinnahmen, aus denen teilweise das Gehalt der Spieler bezahlt wird. 34 Ligaspiele sind nicht zu viel.

    Zudem war seinerzeit die gesamte Liga für eine Aufstockung, Fynn Holpert war da federführend.

    Die Folge wird sein, dass die Vereine ihre Nationalspieler mehr und mehr unter Druck setzen, auf die Nationalmannschaft zu verzichten. Mit Ausnahme der deutschen Nationalspieler hat ein Verein nämlch keinen Imagegewinn, wenn die Spieler für ihr Land durch die Welt reisen und sich dort verletzen...

  • Also die Liga würde ich auch nicht unbedingt reduzieren. Da kann man mit Sicherheit mehr Kapital rausschlagen, als bei einer jährlich stattfindenden Großveranstaltung.
    Was ich nicht verstehe. Warum hat man den Rhytmus auf zwei Jahre gesetzt? Erstensmal hat man in 4 Jahren mehr Zeit, die Mannschaft zu formen. Und zweitens, wären die Spieler nicht mehr so oft unterwegs und verletzt und so weiter. Wäre doch für alle Beteiligten viel besser.

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  • Die Bundesliga mit 18 Mannschaften finde ich auch gut, nur dass alle zwei Jahre eine WM oder EM ist, halte ich für völligen Quatsch. Da sollte man es so wie beim Fussball machen: Alle vier eine WM und alle vier Jahre eine EM. Schließlich müssen die Handballer auch noch bei Olympia mitspielen. Durch den 4-Jahres-Rhythmus gibt es weniger Verletzte und so können mehrere Nationalmannschaften in ihren Bestbesetzungen antreten. Das würde dann das Niveau einer EM oder WM steigern.

  • Bis 1990 fand die WM im Vier-Jahresrythmus statt und es gab keine EM, nur Olympische Spiele und diese i.d.R. um zwei Jahre versetzt. 1993 wurde dann die EHF gegründet und die Europameisterschaft eingeführt, die 1994 erstmals ausgetragen wurde.

    Es darf angenommen werden, dass die IHF befürchtete, dass die neue Europameisterschaft, die alle zwei Jahre ausgetragen werden sollte, die WM als eigentliches Großereignis des Welthandballs in den Schatten stellen würde - was ja auf Grund der höheren Leistungsdichte auch so ist - und daher ebenfalls den Zwei-Jahres-Rythmus einführte, wodurch dann für die europäischen Teams jedes Jahr ein Großturnier ansteht, in Olympiajahren sogar jeweils zwei.

    Dabei steht aber für die Verbände natürlich das Interesse an der Vermarktung des Ereignisses im Vordergrund, und nicht der Gedanke, ob die Spieler vielleicht überlastet sind, das interessiert dort keinen.

    Den Gedanken, die Liga zu reduzieren halte ich jedenfalls immer noch für Diskussionswürdig - auch, um den Spielplan besser in den Griff zu bekommen, aber vor allem um dadurch eine Niveauverdichtung in der Bundesliga zu erreichen. Der Leistungsabstand zwischen Platz 8 und Platz 18 ist seit Jahren frappierend und nicht mit den Zuständen in anderen Sportarten zu Vergleichen. Ich denke nach wie vor, dass 16 die optimale Größe ist. Um es den kleinen Vereinen nicht ganz so schwer zu machen, könnte man auch darüber nachdenken, die Relegation abzuschaffen - dafür wäre ich ohnehin, bei 18er-Stärke wären dann allerdings drei feste Absteiger anzusetzen.

  • Nicht zugunsten der grossen Turniere (hier tut eine entzerrung auf jeweiligen 4-Jahres-Rythmus wirklich not!) , sondern zugunsten der Leistungsdichte. Macht Concordia Delitzsch wirklich spass oder ist das nicht einfach nur traurig ? Wie Bundesligatauglich waren/sind die Auftitte von Schwerin, Stralsund oder Pfullingen in den letzten Jahren ?

    Wenn ein Verein mit den Einnahmen aus 15 Spielen nicht überleben kann, schafft er das auch mit 17 nicht. Und ob bei den Spielen gegen die beiden wegfallenden Gegner sich Kosten und Einnahmen nicht die Waage halten, würde ich auch nochmal nachrechnen. Ausverkauft ist gegen Kiel und Magdeburg, aber selten gegen Delitzsch und Pfullingen. Wenn das Geld aus diesen zwei Heimspielen entscheidend Etattragend ist, stellt sich die Frage, was ein Verein mit einer dermassen wackleligen Finanzplanung in der Bundesliga zu suchen hat.

    Ansonsten hilft sparen. Spielergehälter überdenken, schlankere (und effizientere) Strukturen schaffen, das Geld nicht Werbeagenturen in den Hals werfen, die sich spassige Tiernamen ausdenken (Panther, Löwen, Gladiatoren... Möwen, Kellerasseln und Nacktmulle fehlen noch...).

    • Offizieller Beitrag

    Eine Verkleinerung würde nicht erstligataugliche Vereine auch nicht verhindern. In der 2. Liga ist meist nicht genug Kapital, um ne erstligataugliche Mannschaft auf die Beine stellen zu können und irgendwer muss ja aufsteigen.

    Die Mehrabsteiger würden jedenfalls mächstig abspecken müssen und somit nicht automatisch wieder um den Aufstieg mitmischen.

  • Die Ideen von D. Stephan moegen ja recht gut sein, aber leider werden sie sich nur schwer realisieren lassen.

    Eine Reduzierung der Liga wird schon vornehmlich an den Vereinen aus der unteren Tabellenhaelfte scheitern. Die abstiegsbedrohten Klubs sehen ihre Chancen sinken und die momentan im gesicherten Mittelfeld befindlichen Klubs befuerchten in Abstiegsnot zu geraten.

    Eine Beschraenkung der EM auf das nichtolympische Jahr koennte helfen oder man fuehrt aehnlich wie beim Fussball bei Olympia eine U23 Regel ein.

    An einen Spielerstreik glaube ich am wenigsten.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Reduzierung der Liga halte ich für wirtschaftlich nicht sinnvoll. Schon eher die Reduzierung der WM und EM auf einen gesunden 4-Jahres-Rhythmus.

    Alle 2 Jahre 1 Ereignis, möglichst in den ungeraden Jahren um nicht mit dem Fußball und den OS in Konflikt zu kommen. Das wäre für alle Beteiligten besser - nur wer soll IHF und EHF zur Einsicht bringen?

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Eigentlich ist alles im u.g. Thread gesagt ...

    Stephan fordert Reduzierung

    wie ist denn eure Haltung dazu?

    Ich geh doch nicht in die Halle um objektiv ein Spiel zu betrachten, sondern ich will meine Mannschaft unterstützen ... :devil:

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann die Spieler schon verstehen:

    Ein Nationalspieler eines CL-Klubs beginnt die Serie etwa am 10. Juli mit der Vorbereitung, im Januar dann das große Turnier, zwischendurch Lehrgänge und Länderspiele, 34 Ligaspiele, fünf bis sieben Pokalspiele, midestens zehn CL-Spiele, Reisen, Dreitagsrhythmus, immer wird Bestleistung gefordert, bei Niederlagen geht es schnell rund, Saisonende Anfang Juni, im Anschluss Nationalmannschaftstermine (Qualifikationen)... Da bleiben nicht einmal vier Wochen für die Regeneration.

    Das da das Wort Streik fällt, ist nachvollziehbar. Allerdings beutet ein Verzicht auf die Nationalmannschaft auch ein Verlust beim eigenen Marktwert und letztlich beim Gehalt. Daher ist das schon unrealistisch...

  • Reduzierung der Liga könnte ja auch bedeuten, dass durch einen besseren Spielplan auch mehr Präsenz im Fernsehen gewährleistet wäre. Das brächte dann die fehlende Kohle...

    WM und EM alle 4 Jahre, das wäre es!

  • Fakt ist eins: In jedem Jahr eine WM oder EM steigert nicht gerade die Wertigkeit dieser Veranstaltungen! Beim Fußball sind diese Ereignisse absolute Höhepunkte, im Handball werden sie von den meisten nur als störend empfunden.
    Deshalb sollte man im Handball auch zu diesem zweijährigen Rhytmus (Edit: abwechselnd EM/WM) kommen.

    Eine Mannschaftsreduzierung auf 16 in der BuLi wäre sicher nicht die schlechteste Idee, das Leistungsgefälle ist einfach zu groß.
    Das Schlimmste, was passieren könnte, wären Playoffs! Dann können wir die BuLi bald dicht machen, weil sich in der Vorrunde kaum einer dafür interessiert.

    Mit freundlichen Grüßen aus MD
    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von tom_md (4. Januar 2006 um 16:44)

  • diese debatte kommt alle jahre wieder....


    ganz abgesehen von dem oben bereits angeführten - es gibt eine ganze menge ressourcen, die vereine und damit auch spieler zusätzlich liegen lassen. unzureichende medizinisch-physiotherapeutische betreuung in allen phasen der karriere, defizite in der trainings- und belastungssteuerung - bei vielen vereinen und damit auch spielern ausbaufähig.

    dort zu inverstieren, wäre sicher zumindest kurzfristig lohnender, als immer wieder den kampf gegen die windmühlen zu beginnen.

  • wer der Reduzierung der Liga das Wort redet, redet den PlayOffs genauso das Wort. Wir die Liga kleiner, kommen zwangsläufig Playoffs. Also lassen wir es bei 18, kümmern und mittelfristig um eine einteilige 2. Liga und sorgen dafür, dass die Großturniere in einem vernünftigen Abstand stattfinden. Für die Nationalmannschaften sollten dann aber Qualifikationsrunden für diese Turniere eingeführt werden. Was allerdings angesichts der Terminenge wiederum zu einer Verkleinerung der Liga führen müsste....

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

    • Offizieller Beitrag

    Strombachs Uli zu dem Thema auf sport1:

  • Also ich kann die Meinung der Handballer zwar nachvollziehen, aber der ihr Terminkalender ist nichts im Vergleich zu Sportlern in anderen Laendern.
    In der NHL und in der NBA haben die Vereine 2-3 Ligaspiele pro Woche. Und das in der ganzen Saison. In den Play-Offs haben sie dann glaub ich sogar noch mehr Spiele in einer Woche.
    Ich kann mich hier den meisten nur anschliesen. Jedes Jahr eine EM oder WM ist einfach zuviel :nein:

  • Zitat

    Original von beware
    In der NHL und in der NBA haben die Vereine 2-3 Ligaspiele pro Woche. Und das in der ganzen Saison. In den Play-Offs haben sie dann glaub ich sogar noch mehr Spiele in einer Woche.

    ...mit deutlich höheren bezügen alias schmerzensgeld für die leistungsträger, die den meisten stress haben.

  • Zitat

    Original von beware
    Also ich kann die Meinung der Handballer zwar nachvollziehen, aber der ihr Terminkalender ist nichts im Vergleich zu Sportlern in anderen Laendern.

    Aber voller als der unserer Fußballer. Und die beschweren sich auch ständig. Und bekommen genau so mehr Geld, wie alle anderen auch. Interessiert irgendjemand, der mit Handball nix zu tun hat, jedes Jahr ein Großereignis dort?? Ich glaube nicht.

    La bella vita

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    Einmal editiert, zuletzt von dieKleine (4. Januar 2006 um 17:16)