nicht zu fassen...
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Bundestrainer schwer verunglücktRaimund Bethge führte die Lange-Crew zu olympischen Goldmedaillen
Cesana/München - Bob-Chefbundestrainer Raimund Bethge ist bei einem Trainingsunfall am Mittwochmorgen auf der Olympiabahn in Cesana schwer verletzt worden, befindet sich aber außer Lebensgefahr.Der Kreislauf des 58-Jährigen musste an der Bahn stabilisiert werden, er erlitt nach Aussage von Teamarzt Dr. Martin Nieswand einen offenen Unterschenkelbruch und im anderen Bein eine Sprunggelenkfraktur.
Der deutsche Chefcoach war mit dem Hubschrauber zur medizinischen Versorgung ins Turiner San Giovanni Bosco Hospital gebracht worden, dort wurde er nach gründlichen Untersuchungen noch am Mittwoch operiert.
Beinbrüche und Gehirnerschütterung
Neben den Beinbrüchen wurde auch eine Gehirnerschütterung diagnostiziert. Ein australischer Zweierbob hatte den in der Eisbahn postierten Bethge in einer Kurve erfasst. Laut Bundestrainer Wolfgang Hoppe habe Bethge die Lautsprecher-Durchsage überhört.
Ohne Erlaubnis auf der Bahn
Ein Sprecher des Organisationskomitees TOROC bestätigte den "unerlaubten Aufenthalt" in der Bahn, laut einer Regel hätte dort bereits ab 8.30 Uhr keine Person mehr sein dürfen.
Es handelte sich um die erste Fahrt der internationalen Trainingswoche. Das gegen 9 Uhr begonnene Training wurde daraufhin unterbrochen, aber noch am Vormittag fortgesetzt. Hoppe übernahm bis Samstag in Cesana die Cheffunktion Bethges.
Bethge ist seit 1990 Cheftrainer für Bob im gesamtdeutschen Verband und inzwischen auch für den Skeleton-Bereich zuständig.
Schützlinge holten 45 Goldmedaillen
Er ist der erfolgreichste Coach der Szene, seine Schützlinge holten bisher insgesamt 103 Medaillen bei Olympischen Spielen und internationalen Meisterschaften, darunter 45 goldene Plaketten.Seine eigene Karriere als Bob-Anschieber hatte der Ex-DDR-Meister im Hürdensprint 1979 wegen der Folgen eines schweren Busunfalls beenden müssen. 1977 hatte er im Vierer seines heutigen Trainerkollegen Meinhard Nehmer den WM-Titel gewonnen.
Ex-Rodelcheftrainer Lenz verlor ein Bein
Vor den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer hatte es einen ähnlichen schlimmen Vorfall in der deutschen Mannschaft gegeben.
Der damalige Rodel-Chefbundestrainer Sepp Lenz wurde in Winterberg von einem Rodelschlitten erfasst, er verlor das linke Bein unterhalb des Knies und trägt nun eine Prothese.
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