Daß kürzlich die Diskussion um die Schiedsrichter wieder so entbrannt ist, halte ich schlicht und einfach für eine Auswirkung unserer gesellschaftlichen Entwicklung.
Die "Ellbogengesellschaft" läßt sich einfach nicht alles gefallen und hat ein großes Problem mit Respektspersonen. Dieses fängt heutzutage im Kleinkindalter an, setzt sich dann in der Schule gegen die Lehrer fort und im weiteren Leben ebenso gegen alle und jeden. Hier ist eindeutig die Erziehung durch die Eltern gefordert, die bereits kleinen Kindern beibringen müssen, gewisse Personen und Entscheidungen zu respektieren.
Im Falle von Schiedsrichterentscheidungen gibt es bisher keine vernünftige Alternative, also muß man sie zumindest als Spieler hinnehmen, weil man doch weiß, daß ein Schiri die einmal getroffene Entscheidung nicht wieder rückgängig macht und machen kann. Sie gehören zum Mannschaftssport dazu, und wer nicht gewillt ist dies zu akzeptieren, sollte sich dann an anderer Stelle darum kümmern, daß Veränderungen eintreten.
Hier ist jeder einzelne gefragt, der sich selbst und seine Methoden des Protestes überprüfen muß. Gewalttätige Aktionen haben noch nie den gewünschten Effekt gehabt und sind sicher das falsche Mittel.
Ich würde mir mehr Ehrlichkeit unter den Spielern wünschen, die nicht bei jedem Pfiff des Schiris völlig unschuldig die Arme heben, um damit die Rolle des Unschuldslamms zu signalisieren.