Er wollte damit sagen, dass man dann so ein Portrait über die halbe Bundesliag machen könnte. Deswegen ist es nichts besonderes mehr. Sehe ich übrigens genauso.
Spieler im Porträt
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Ihr müsst das so sehen ... Kieler Spielern wird ja gerne nachgesagt, dass sie arrogant und abgehoben sind ... deswegen muss doch so ein Portrait her, um zu zeigen, dass er was Besonderes ist
ZitatAlles anzeigenZebra: Viktor Szilagyi gibt trotz Rückschlag nicht auf
Seinen Kreuzbandriss hatte Viktor Szilagyi gerade auskuriert, da ereilte den Österreicher eine weitere schwere Knieverletzung. Doch Szilagyi gibt nicht auf und kämpft weiter für sein Comeback.
Fast ein Jahr ist es nun schon her, dass sich Viktor Szilagyi im Spiel gegen den TV Großwallstadt das Kreuzband im rechten Knie riss. Ein Tag, den Szilagyi so schnell nicht wieder vergessen wird. "Gerade in diesen Tagen denke ich noch oft an den für mich tragischen Moment am 3. Mai 2006. Ich hatte früher nie Verletzungen am Knie und nun ist es für mich schwer zu begreifen, dass meine Pechsträhne gar nicht mehr aufzuhören scheint", sagt Szilagyi.
Erst Ende Februar feierte der Österreicher nach knapp zehn Monaten Pause sein Comeback auf dem Parkett der Ostseehalle. Auch wenn es nur für Kurzeinsätze reichte, bedeutete ihm dieser Schritt viel. "Man freut sich einfach wieder auf der Platte zu stehen. Schließlich hat man in der Reha und im Training alles gegeben, um wieder fit und ein Teil der Mannschaft zu werden", erinnert sich der 28-Jährige an kraftraubende Extraschichten in der medizinischen Abteilung. Doch bevor die Saison in diesem Winter für Szilagyi endlich richtig beginnen konnte, war sie schon wieder vorbei. Eine erneute Verletzung am Meniskus zwang Szilagyi zu einer weiteren Operation. Doch aus den "erhofften" vier Wochen Pause wurden allein vier Wochen an Gehstützen und voraussichtlich vier Monate Pause - die Saison ist gelaufen. Ein herber Rückschlag für den gebürtigen Ungarn.
Dabei sah es zwischenzeitlich wieder gut um seine Gesundheit bestellt aus, doch langsam habe Szilagyi das Gefühl, auf der Stelle zu treten. "Es gab mal gute und mal schlechte Zeiten. Das jetzt ist ein nächster Tiefpunkt", gibt er niedergeschlagen zu. Doch auch wenn ihn diese Verletztenmisere verändert hat, sein Selbstbewusstsein und das Vertrauen in den Körper hat der Rückraumspieler, der den "rasanten Kopf-durch-die-Wand-Handball" pflegt, nie verloren. "Durch so eine harte Zeit, wie ich sie nun erlebt habe, lernt man es, andere Prioritäten zu setzen. Gerade nach der Geburt unseres Sohnes Ben im vergangenen Oktober habe ich gemerkt, dass die Familie einen noch wichtigeren Stellenwert bekommen hat", erzählt ein nachdenklicher Szilagyi. Der Spaß am Handball sei ihm zwar nie verloren gegangen ist, sagt er. Doch er habe gemerkt, dass der Sport nicht alles im Leben ist.
Es ist sein Kämpferwille, der ihn in der Trainingshalle trotzdem weiter antreibt. "Ich verfluche nicht den Tag, an dem ich mich verletzte, sondern ich versuche nun das Beste daraus zu machen und werde alles dafür tun, um wieder auf dem gleichen Niveau zu spielen wie früher", verspricht der Österreicher angriffslustig. Von sich selbst sagt er, dass er ein Mensch sei, der positiv denke und sich keine Gedanken darüber mache, was schief gehen könnte, auch wenn er im gleichen Atemzuge zugibt, dass es in der letzten Zeit schwer sei, da die Ärzte ihm wenig Grund zur Freude ließen.
Alexander Bommes (TSV Altenholz), ein alter Kollege, mit dem Szilagyi bei Bayer Dormagen noch zusammenspielte, sagte einmal über den 88-fachen Nationalspieler dass er kein "Lautsprechertyp" sei, aber dennoch "selbstbewusst auftrete und keine Angst kenne". Aber es überkommen den Rückraumspieler in letzter Zeit die Befürchtungen, auf Grund der schwerwiegenden Verletzungen aufhören zu müssen. Selbst habe er aber nie daran gedacht, "das Handtuch zu schmeißen" und aufzugeben. "Ich bin Sportler und will kämpfen", sagt Szilagyi trotzig. Das Champions-League-Halbfinale gegen Portland San Antonio musste er zu Hause vor dem Fernseher bzw. von der Tribüne der Ostseehalle anschauen. "Es tat schon weh, die Mannschaft dann dort spielen zu sehen. Solche Begegnungen sind für jeden Spieler Highlights", sagt Szilagyi seufzend. "So etwas möchte ich auch gerne noch einmal erleben."
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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Zitat
Original von Jenny
Ihr müsst das so sehen ... Kieler Spielern wird ja gerne nachgesagt, dass sie arrogant und abgehoben sind ... deswegen muss doch so ein Portrait her, um zu zeigen, dass er was Besonderes ist
Das sagt man nicht den Spielern nach, sondern den Fans. Und über die gibt es, zum Glück, keine Portraits.
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Original von dieKleine
Das sagt man nicht den Spielern nach, sondern den Fans. Und über die gibt es, zum Glück, keine Portraits.
Weia - heute in Angriffslaune
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Ich werd das demnächst aber mal vorschlagen ... machen wir nen Heft über die 10250 arroganten Kieler Fans ... wird sicher nen Knüller
*edit und der Erste, der sich dann so ein Heft holt, ist Wieland

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Zitat
Original von Jenny
Weia - heute in Angriffslaune
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Ich werd das demnächst aber mal vorschlagen ... machen wir nen Heft über die 10250 arroganten Kieler Fans ... wird sicher nen Knüller
*edit und der Erste, der sich dann so ein Heft holt, ist Wieland

Ach Jenny, ich bin doch nur ehrlich und direkt. Und von 10250 hast du angefangen. Das es so viele sind, hätte ich nicht erwartet.
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Original von dieKleine
Ach Jenny, ich bin doch nur ehrlich und direkt. Und von 10250 hast du angefangen. Das es so viele sind, hätte ich nicht erwartet.
Naja - ich wollte halt nicht untertreiben
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Zitat
Original von Jenny
Weia - heute in Angriffslaune
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Ich werd das demnächst aber mal vorschlagen ... machen wir nen Heft über die 10250 arroganten Kieler Fans ... wird sicher nen Knüller
*edit und der Erste, der sich dann so ein Heft holt, ist Wieland

also arrogant sind die nicht. mir kommen die eher wie eine herde verträumter schafe vor. mit ihrem glückseligen hej, ... , hej. oder beim gastspiel des thw als ein paar in meinem alter ein plakat mit zwei herzen und dem spruch "noka und henning - wir brauchen beide" hochhielt.
scheint ein glückliches volk zu sein.
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Naja wer so gut wie jede Saison nen Titel gewinnt der darf auch Arrogant sein

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- Offizieller Beitrag
ZitatOriginal von Jasmin1986
Naja wer so gut wie jede Saison nen Titel gewinnt der darf auch Arrogant sein
Arrogant darf jeder sein - nur muss man es auch aushalten, wenn andere darauf hinweisen
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ZitatAlles anzeigen
Nicola Karabatic - Längst kein Talent mehr
Nikola Karabatic galt als "größtes Talent Europas", als er im Sommer 2005 zum THW Kiel kam. Heute ist der 23 Jahre alte Franzose längst einer der besten - und erfolgreichsten.
Als der damals 21 Jahre alte Nikola Karabatic im Sommer 2005 zum THW Kiel kam, da war er bereits Champions-League-Sieger, vier Mal französischer Meister und vier Mal französischer Pokalsieger. Viele europäische Spitzenvereine hatten zuvor um das "größte Talent Europas" gekämpft und wollten den Franzosen mit hohen Geldsummen für sich gewinnen. Doch für den heute 23-Jährigen spielte nur Geld nie eine Rolle. "Mir war es wichtig, dass ich mich sportlich sowie persönlich weiter entwickeln kann", gab Karabatic schon damals zu verstehen. Zwei Jahre nach dem Dienstantritt in Kiel ist er dem nachgekommen. "Ich habe mich entwickelt. Mein Spiel hat sich verbessert und ich weiß mehr über die verschiedenen Spieltaktiken", sagt der Rückraumspieler, der sich von Stefan Lövgrens Spielweise beeinflussen lässt. "Stefan war und ist für mich der kompletteste Handballer der Welt und wenn ich neben ihm spielen darf, dann inspiriert mich das."
Karabatic ist gereift. Der Student, der bereits in jungen Jahren auch in der französischen Nationalmannschaft zu den Leistungsträgern gehört, hat sich nicht verbiegen lassen. Doch er habe Erfahrungen machen dürfen, die ihn weiter gebracht haben. "Ich habe eine andere, eine neue Kultur kennen gelernt, ich spreche deutsch und ich bin offener geworden", denkt der Franzose, der aus einer serbokroatischen Familie stammt und seine Kindheit im Land der Tri-Color verbracht hat. "Ich habe viele neue Menschen kennen gelernt und bin mit der Zeit erwachsener geworden."
Es hat sich also eine Menge in seinem Leben getan. Und genau deshalb ärgert es ihn ein bisschen, "wenn man mich immer noch als "das vielleicht größte Talent dieser Tage" oder als "eines der größten Talente Europas" bezeichnet". Für jeden Spieler sei diese Bezeichnung eine Ehrung - das war es auch für Karabatic - aber "ich spiele nun schon lange auf einem sehr hohen Niveau und irgendwann will man kein Talent mehr sein", erklärt der Rückraumspieler.
Man könnte nun denken, dass gerade junge Spieler bei so viel medialer Aufmerksamkeit und hochlobenden Ehrungen schnell den Boden unter den Füßen verlieren und abheben. Doch nicht so Nikola Karabatic. Der 23-Jährige ist bodenständig geblieben, geht respektvoll mit seinen Mitmenschen um, arbeitet hart an sich selbst. "Ich musste hier in Kiel bei Null anfangen und zu Beginn war der Druck, der auf mir lastete, sehr groß. In Frankreich war ich damals bei Montpellier ein Star, doch hier beim THW Kiel musste ich mich neu beweisen", erinnert sich der Zwei-Meter-Mann. In seinen Augen habe er es jedoch inzwischen geschafft, die Zuschauer und die Mannschaftskameraden von seiner Leistung zu überzeugen und "ich spüre auch, dass ich das Vertrauen des Trainers und des Teams gewonnen habe".
Der Handball war schon immer sein Leben und seine Leidenschaft. Für ihn gab es nie etwas anderes und auch wenn er mit seinen jungen 23 Jahren schon fast alles erreicht hat, was es im Handball zu erreichen gibt, denkt Nikola Karabatic gar nicht daran, einen Gang zurück zu schalten. "Wenn man Titel gewonnen und diese anschließend mit der ganzen Mannschaft zusammen gefeiert hat, dann schmeckt einem das", versucht Karabatic das Gefühl zu erklären. "Man bekommt Lust auf mehr. Der Erfolgshunger ist groß und dieser will gestillt werden. Mit dem THW Kiel möchte ich noch so viel erreichen", sagt der Rückraumspieler zielstrebig.
Zielstrebig - das sei er sowieso immer gewesen. "Ich wusste schon von Kindesbeinen an, dass ich einer der besten Handballer der Welt werden will - und das war kein Traum, sondern es war mein Ziel. Für dieses habe ich hart gearbeitet und genau so ehrgeizig werde ich auch für die nächsten Ziele, die nächsten Titel arbeiten".
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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Nikola Karabatic - Der Mann, der eine ganze Stadt berauscht
Es gibt Frauen in Kiel, die hüten diese Bilder wie den teuersten Duft. Sie sprechen nur flüsternd von diesen Aufnahmen und zeigen sie auf gar keinen Fall ihren Männern. Die Fotos sind eine besondere Währung und werden nur nach ergebener Bitte an die Freundinnen weitergegeben, per SMS oder E-Mail. Die Bilder zeigen einen dunkelhaarigen jungen Mann mit phantastischem Oberkörper. Sie zeigen einen jungen Mann, der nicht viel mehr trägt als Boxershorts, und auf dem letzten Bild ist er drauf und dran . . .
Aber Nikola Karabatic hat die Unterhose dann doch anbehalten bei seinem berüchtigten "Table dance" im April bei der Feier im kleineren Kreis nach dem Triumph in der Champions League. Womöglich wäre sonst jemand in Ohnmacht gefallen. Es ist schon ziemlich ungerecht, dass der 23 Jahre alte Profi des THW Kiel nicht nur der beste Handballspieler der Welt ist, sondern auch noch gut aussieht, sich für Behinderte einsetzt, ein einnehmendes Wesen hat und charmant auf Deutsch plaudern kann. Zumindest in Flensburg wünschte man sich etwas weniger Vollkommenheit von einem Kieler.
Die Glut, an der sich die anderen wärmten
Karabatic wird den 13 Jahre älteren Kapitän Stefan Lövgren bald als Gesicht des deutschen Meisters ablösen. In Kiel ist man mächtig stolz auf diesen Franzosen serbischer Herkunft. Er hat dem THW mit seinem unglaublichen Siegeswillen und schieren Behauptungsdrang zu drei Titeln in der abgelaufenen Serie verholfen - obwohl die Mannschaft verwünscht schien, so viele Verletzungen gab es. Karabatic war die Glut, an der sich die anderen wärmten, so schön beschrieben es die "Kieler Nachrichten".Längst ist Nikola Karabatic über die Grenzen seiner Sportart hinaus ein Star. Ende September wird er in Barcelona zusammen mit den Fußballgrößen Michael Ballack, Kaká und Zinédine Zidane an Werbeaufnahmen für seinen Ausrüster Adidas teilnehmen. Der Handball mit dem Fußball auf einer Ebene: Das hat es so noch nicht gegeben.
„Für diese Mannschaft würde ich sterben“
Als der Kieler Manager Uwe Schwenker im Mai um die Verlängerung des Vertrages mit Karabatic kämpfte, wirkte es, als würde der THW sofort aufgelöst, unterschriebe Karabatic bei den Mitbewerbern BM Ciudad Real oder FC Barcelona. Eine dreiviertel Million Euro brutto im Jahr hatten die reichen Zentralspanier geboten. Sie wollten Karabatic gleich für sieben Jahre in die Region La Mancha holen. Der THW war willens, 450.000 Euro brutto im Jahr zusammenzukratzen. Georg Wegner, einer der THW-Gesellschafter, sagt: "Als wir zum ersten Mal die Summen hörten, die da auf uns zukamen, mussten wir gewaltig schlucken. Der Verein ist mit diesem Vertrag in Dimensionen vorgestoßen, die ich vor zwei Jahren für unmöglich gehalten hätte."Karabatic entschied sich für das kleinere von zwei riesigen Angeboten und will nun bis 2012 an der Förde bleiben - seine Worte zur Begründung gingen den Fans zu Herzen: "Woanders hätte ich mehr verdienen können. Aber ich liebe mein THW-Trikot. Ich habe den besten Trainer der Welt. Ich bin ein Kieler. Für diese Mannschaft würde ich sterben."
Er hasst es, zu verlieren
So viel Pathos hat es im Norden noch nie gegeben. Für die alten THW-Stars wie Wislander oder Olsson oder auch Stefan Lövgren bedeutet das Wort "gut" als Bewertung eines Zustands ein Maximum an Regung. Sie sind eben Schweden. Die neue Ära des THW ist hingegen von der Energie Karabatics geprägt. Was dem deutschen Vorzeigeklub in dieser immer dynamischer werdenden Sportart gut ansteht.Dass Karabatic bei all seinen Qualitäten auf und neben dem Parkett bescheiden geblieben ist, liegt an seinem Trainer Zvonimir Serdarusic. Gern bezeichnet Serdarusic ihn als "Sohn". Nicht nur die landsmannschaftliche Nähe verbindet die beiden. Der in Mostar geborene Serdarusic hatte schon lange ein Auge auf Karabatic geworfen, als der noch in Montpellier spielte (und dort 2003 die Champions League gewann). Karabatic ist in Nis zur Welt gekommen. Sein Vater arbeitete als Handballprofi in Straßburg. Dahin zog die Familie, als der Junge vier Jahre alt war.
Als Karabatic 2005 zum THW kam, hatten ihn vor allem der Trainer und die Aussicht auf Weiterbildung in jeder Einheit überzeugt. Serdarusic sagt: "Es wird nie einen besseren Kapitän als Stefan Lövgren geben. Karabatic aber ist schon in diesem Alter eine Führungspersönlichkeit, die in jedem Training 110 Prozent gibt. Er hasst es, zu verlieren. Solche Spieler wünsche ich mir." Längst reift in Serdarusic der Plan, es irgendwann mit Karabatic auf der Spielmacher-Position zu versuchen. In der Vorbereitung probierte der Trainer seinen Star schon mal als Kreisläufer aus. Auf der ungewohnten Position warf er die meisten Tore. Humorlos, auch gegen kleine Gegner.
Noch einmal zu den geheimnisvollen Bildern von Kiel. Neben Karabatic versuchte sich auch ein anderer am Striptease. Er ist blasser, hat kaum Muskeln und weniger Ausstrahlung als Karabatic. Es ist sein bester Freund im Team, Vid Kavticnik. Wer zu Neidgefühlen neigt, mag jetzt erleichtert sein: Neben dem dünnen Slowenen muss Karabatic ja so gewaltig aussehen.
Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 26.08.2007, Nr. 34 / Seite 17
Quelle: http://www.faz.net
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Soso, Frank Heike (der war übrigens der Verfasser) schreibt jetzt auch schon im 'KN-Jargon'

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Vor allem lobt er die hofschreiberlinge auch noch.
ZitatKarabatic war die Glut, an der sich die anderen wärmten, so schön beschrieben es die "Kieler Nachrichten".
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Tja, mit Frank Heike ist seit einigen Jahren die Handballberichterstattung der FAZ eh ziemlich 'auf den Hund gekommen'.
Schöne und fachkundige Artikel hat früher Roland Zorn geschrieben.
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das sehe ich aber nicht so. mit rainer seele und frank heike hat die faz zwei sehr gute handball-journalisten. das karabatic-porträt ist ja nun auch nicht gerade schlecht.
zufälligerweise stehen hier ja gleich zwei karabtic-porträts übereinander. living sports scheint ja eine agentur zu sein, d.h. die leute kriegen wohl geld für ihrer arbeit. ist doch schon ein deutlicher unterschied zu heike, oder.das porträt ist ja auch in der Sonntagszeitung erschienen. die haben eine andere redaktion und gehen im vergleich zur FAZ auch einen tick mehr richtung boulevard. in der "normalen" faz wäre für so ein langes porträt überhaupt kein platz.
zwischen einem paarmann und einem heike liegt ein ganzes universum.
wobei man natürlich berücksichtigen muss, dass der eine fast täglich aus einem verein einen artikel kauen muss, der andere sich aber viel zeit für ligarelevante themen nehmen kann.überregional hält sich die zahl der handballschreiberlinge ja auch in grenzen. da fällt mir ad-hoc eigentlich nur noch Erik eggers ein.
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Okay, war etwas überzogen formuliert (für den hier eingestellten Artikel aber weniger!): es fällt mir aber immer wieder auf, daß häufig von dem Autor in Klischees geschrieben wird (bzw. die Sebstbezüglichkeit/Selbstreferentialität der Massenmedien auch sehr stark die FAZ erreicht hat). Das es da Unterschiede zu den Texten einer Marketingagentur gibt, das ist klar.
Aber: hat Heike eigentlich selbst überhaupt mit Karabatic gesprochen? Dem Artikel vermag ich das nicht entnehmen - die Zitate (und auch einige Formulierungen bzw. 'charakterisierende Beschreibungen' von Karabatic) kommen mir seltsam bekannt vor (und das sind welche im Paarmann-Tenor - wie auch der ganze Artikel). Paarmann wird auf höherer sprachlicher Ebene 'reproduziert' (der Heike-Artikel ist auch ironiefrei - so ist zumindest meine Lesart)
Zu Rainer Seele folgender hier eingestellter Artikel (Wieland 2.9.06) :
Link
Da wird in einem (gut geschriebenem) Artikel über den Niedergang der SGL behauptet, daß Bogdan Wenta einst für Leutershausen spielte (es war sein Bruder) Sowas sind ja keine Flüchtigkeitsfehler, sonder verraten mangelhafte fachliche Souveränität.Wenn man sich die Sportberichterstatung z.b. auch kleinerer Schweizer Zeitungen (z.B. Basler Zeitung) - dann merkt man halt deutliche Unterschiede zum allgemein dürftigen Nuveau des deutschen Sportjournalismus (zu guten Teilen kommt das aufgrund der allgemein größeren Fachkompetenz der Schweizer Sportjournalisten - und der stärkeren Fixierung auf 'sportfachliche' Aspekte).
Eggers sehe ich auch als einzigen 'echten' Handballjournalisten der in überregionalen Zeitungen (bzw. in größeren und nationalweit verbreiteten/beachteten Regionalzeitungen) publiziert (das Problem besteht allerdings auch, daß die Sportredaktionen natürlich gewisse Erwartungshaltungen gegenüber den Journalisten haben, die diese erfüllen müssen - und wenn der Karabatic-Artikel der Erwartungshaltung des FAS entspricht - nuja
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Naja Karl, du stellst wirklich sehr hohe Ansprüche und ich vermute mal, dass Lektüre wie die Sport-Bild noch nie durch deine Finger gewandert ist. ich kenne nur die NZZ aus der Schweiz. Mag sein, dass die dortigen Sportjournalisten genauer rechechieren.
ich halte in deutschland die FAZ sportredaktion insgesamt für die beste, was natürlich auch daran liegt, dass ich diese zeitung abboniere und die anderen großen nur eher mal aus zufall lese. insbesondere bringt die faz sehr oft auch artikel die mit sportpolitik, verbindung zur wirtschaft oder doping im zusammenhang stehen.
erik eggers hat sich ja eher als deutschlands größter handball-skandal-aufdecker positioniert. ich denke noch gern an die zeit,als die geschichte mit dem falsch gesendeten fax durch die medien ging. das war doch auch er. schade, dass herr eggers in köln lebt. von berlin aus hätte er sich bestimmt intensiver mit dem SCM beschäftigen können.
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Wieland schreibt:
Zitatund ich vermute mal, dass Lektüre wie die Sport-Bild noch nie durch deine Finger gewandert ist.
Nee, Sportbild macht doch nach meiner (zugegeben kursorischen) Wahrnehmung eine (im Rahmen des Genres) sehr gute Handballberichterstattung (Sven Beckedahl!).
Wenn hier so mancher
auch über die KN ein wenig lästert, dann sollte man aber auch herausstellen, daß die Handballredakteure schon über große allgemeine Fachkompetenz verfügen - und das (auch internationale!) Handballgeschehen intensiv verfolgen. Der 'Tunnelblick' und die Fixierung auf den Verein im eigenen Verbreitungsgebiet ist da ja auch nicht ganz so stark vorhanden (über die famose THW-Homepage kriegt man ja einen guten Überblick über die KN) - das steht im krassen Gegensatz zu so mancher Lokalsportredaktion in den Heimatblättchenredaktionen der Handballbundesligisten.Nur halt, wenn sie über den THW schreiben - dann wirds häufig ein wenig 'drollig'.
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Zitat
Original von Wieland
erik eggers hat sich ja eher als deutschlands größter handball-skandal-aufdecker positioniert. ich denke noch gern an die zeit,als die geschichte mit dem falsch gesendeten fax durch die medien ging. das war doch auch er. schade, dass herr eggers in köln lebt. von berlin aus hätte er sich bestimmt intensiver mit dem SCM beschäftigen können.was´n für´n skandal um was´n für´n fax?
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ZitatAlles anzeigen
Zebra: Igor Anic - Künstler am Kreis
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
Kommt Igor Anic, lässig die Sporttasche auf der rechten Schulter tragend, aus der Umkleidekabine, könnte man meinen, der 1,96-Meter-Mann wäre schon seit Jahren Mitglied der Kieler Handball-Truppe. Doch erst vor gut drei Monaten zog es den Franzosen in die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt Kiel und bevor man sagen kann, er hat die Herausforderung THW bewältigt, gab es eine Menge anderer Dinge zu entdecken. "Der Anfang hier war schwer, ich beherrschte die Sprache kaum und Vieles war für mich neu", fängt Anic an, über seine erste Zeit an der Förde zu sprechen.
"Es gibt viele Unterschiede zwischen uns Franzosen und den Deutschen, das wird einem schnell klar". Die Franzosen seien etwas gelassener, während die Deutschen durch ihre Gradlinigkeit und Diszipliniertheit auffielen, versucht der Kreisläufer seine Eindrücke zu beschreiben. Doch am schwersten fällt Anic die Mülltrennung. "Bei uns in Montpellier gibt es so etwas nicht. Ich war ganz erstaunt, als man mir eine blaue Tonne, einen gelben Sack und einen Restmülleimer zeigte", lacht Anic, der sich aber schnell daran gewöhnte - er nimmt es eben alles mit einer gewissen französischen Gelassenheit.
Auch in Sachen Handball scheint er eher ein ruhiger Typ zu sein. So beschreibt er sich doch selbst als ein bisschen träge und faul und auch wenn bei diesen Worten ein verschmitztes Lächeln über sein Gesicht huscht, weiß der 20-Jährige dennoch ganz genau, was er erreichen will.
Erst vor kurzem entschied er sich für den Profi-Handball und gegen seine zweite Leidenschaft, das Zeichnen von Comicfiguren und Portraits. "Ich wollte auf eine Kunstschule gehen und dort meine Leidenschaft zum Beruf machen, doch ich habe beschlossen, so lange Handball zu spielen wie es für mich möglich ist", denn dies könne man ja schließlich nur bis zu einem bestimmten Alter. "Danach kann ich mir vorstellen, als Designer zu arbeiten oder irgendwie mein Geld mit der zeichnerischen Kunst zu verdienen", wagt Anic den Blick in die Zukunft.
Fürs Zeichnen braucht er aber auch die passende Inspiration, denn einfach drauf los malen, das könne er nicht. "Ich schaue Fernsehen und sehe in einer Serie einen Helden oder eine Figur, die mir gefällt, und fange dann an, sie zu skizzieren", erzählt der 20-Jährige, während er stolz ein selbst gezeichnetes Portrait der Simpsons-Familie auf seinem Handy zeigt.
Ein neues Land, eine neue Mannschaft, eine neue Sprache - viele Hürden warteten auf Igor Anic, der von 2003 bis 2007 im Kader des französischen Top-Klubs Montpellier stand. Gerade sein Landsmann und enger Freund Nikola Karabatic stand ihm in den ersten Wochen zur Seite. "Wir lernten uns kennen, da war ich fünf und er acht Jahre alt und man könnte meinen, es sei eine 'Sandkistenfreundschaft'", lacht Anic, der anfangs bei Karabatic eingezogen war, inzwischen aber in den eigenen vier Wänden lebt. "Ich habe zwar eine Wohnung, ein paar Möbel stehen dort auch schon, doch es fehlt ein richtiges Bett", erklärt der 102 Kilogramm schwere Neuzugang, der zurzeit mit einer Matratze vorlieb nehmen muss.
Für den jungen Franzosen hat in Deutschland ein neuer Lebensabschnitt begonnen; und dies nicht nur, weil er gerade erst vor ein paar Wochen seine Führerscheinprüfung bestand und dadurch eine neue Freiheit errungen hat, sondern auch, weil er weit weg von zu Hause wohnt und seine Familie nicht mehr so häufig sieht. "Es ist nicht meine erste eigene Wohnung, auch in Montpellier habe ich schon zwei Jahre alleine gelebt, doch es ist schon etwas anders als damals", erzählt der junge Kreisläufer. In den nächsten Wochen kommt sein Bruder zu Besuch und auch seine Mutter war schon des Öfteren in Kiel.
Aber gerade sein Vater ist besonders stolz auf ihn. "Für meinen Vater ist es ebenso wie für mich ein Traum, dass ich beim THW Kiel spielen kann", berichtet der Franzose, der sich an die eindringlichen Worte seines Papas erinnert. "Er sagt mir so häufig, dass ich jeden Tag für den Handball arbeiten und genau das machen soll, was Noka sagt."
Seine Mutter umsorgt ihren Sohn nicht weniger. Immer wenn sie ihn in Kiel besucht, "bringt sie mir einiges zu Essen mit, denn wie viele Mütter kann auch sie wirklich gut kochen - besser als ich auf jeden Fall", schmunzelt der 20-Jährige, dem die Hausarbeit so gar keinen Spaß macht. Bei den Worten Staubsaugen, Staubwischen, Aufräumen und Wäschewaschen verzieht er das Gesicht. Es gehöre zwar dazu, wenn man eine eigene Wohnung hat, doch wirklich gern nimmt Anic den Wischlappen nicht in die Hand - da greift er doch lieber zum Ball, mit dem fühlt er sich sichtlich wohler.
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