Angemerkt: Verzerrt

  • Kieler Nachrichten: Angemerkt:

    Gerade mal drei Wochen ist die Handball-Bundesligasaison alt, und schon weiß niemand mehr, um den wievielten Spieltag es sich am Wochenende handelte. Vorne steht Magdeburg - mit drei Minuspunkten.

    Das geht nur, weil der SCM bereits sieben Partien absolviert hat. Die eigentlich besser dastehende Konkurrenz aus Gummersbach (0 Minuspunkte), Kiel oder Flensburg (je 2) folgt mit weniger Spielen und Abstand. Minden, Göppingen, Wetzlar und Düsseldorf waren sogar erst viermal am Start. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Die Bundesliga schießt sich also wieder einmal selbst ins Knie. Was bringt es, wenn das Fernsehen seine Liebe zum Handball neu entdeckt, aber kein Mensch die Tabelle versteht. Dafür werden auf Dauer auch die TV-Gewaltigen kein Verständnis aufbringen.

    (Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2005)

    Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen! ( Helmut Schmidt)


  • Warum ist das überhaupt so?
    Warum ist z.B. das Spiel am 7. Spieltag Kiel - Lemgo für den 17.Dezember angesetzt?
    Gibts dafür irgendwelche Gründe? Oder ist das einfach nur so just for fun?
    Klärt mich auf; danke.

    Einmal editiert, zuletzt von FloH (29. September 2005 um 11:54)

  • Zitat

    Original von FloH
    Warum ist das überhaupt so?
    Warum ist z.B. das Spiel am 7. Spieltag Kiel - Lemgo für den 17.Dezember angesetzt?
    Gibts dafür irgendwelche Gründe? Oder ist das einfach nur so just for fun?
    Klärt mich auf; danke.

    ... weil Kiel an dem besagten WE des Spieltages in der Champions League aktiv ist!!!

    • Offizieller Beitrag

    Ein Thema, das schon oft diskutiert wurde, auch hier.

    Es ist eben so, dass durch den dichten Terminplan (z.B. WM/EM im Janaur/Februar, weitere Nat-Mannschaftstermine, Qualifikationsrunde sowie den EC-Terminen) nicht allzu viel Spielraum im Spielplan ist.

    Mittlerweile können längst nicht mehr alle Vereine bestimmen, wann sie die Halle nutzen können. Manchmal ist eben der Musikanten-Stadl o.ä. in der Ostseehalle oder die Köln-Areana ist mit weiß der Geier was belegt. So müssen die Vereine noch mehr in die Woche ausweichen oder Spiele so verlegen, wie die Hallen frei sind.

    Das dürfte das Hauptproblem sein.

  • oder den Vereinen gefällt der Spielplan einfach nicht...siehe Flensburg-Kiel, Spiel vom 1. Spieltag, verlegt auf Ende September.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

    • Offizieller Beitrag

    Letztlich ist das eine Folge dervöllig unsinnigen Idee, jedes Jahr eine EM oder WM stattfinden zu lassen und diese auch noch in die Zuschauer trächtigsten Monate zu legen. Aber dafür kann der DHB nichts. Er steht mit dieser Meinung ziemlich alleine da.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Waldorf
    Letztlich ist das eine Folge dervöllig unsinnigen Idee, jedes Jahr eine EM oder WM stattfinden zu lassen und diese auch noch in die Zuschauer trächtigsten Monate zu legen. Aber dafür kann der DHB nichts. Er steht mit dieser Meinung ziemlich alleine da.


    Der Meinung bin ich nicht.

    Für alle Vereine der ersten Liga ist der Zeitraum der EM/WM spielfrei. Ein Problem stellen allerdings die Verfügbarkeit der Hallen dar.

    Die sind nämlich nicht nur für Handball reserviert oder werden während der Saison umgebaut (wie jetzt Lemgo). Und die Vereine wollen aus individuell verschiedenen Gründen weitere Spielverlegungen.

    Ich sehe ausnahmsweise mal den Fehler nicht beim DHB/HBL

  • wenn man von Fehler sprechen will, dann der, dass die HBl das nicht stärker reglementiert. Dass sich die Liga nicht auf einen einheitlichen Spieltermin einigen kann. Ich hatte mal überlegt, eine Aktion á la Pro 15:30 ins Leben zu rufen, merkte aber schnell, dass die Uhrzeit nach dem Pro beliebig ist. Jeder Verein oder Fan hat da unterschiedliche Prioritäten udn Vorstellungen. Vielleicht kann ja Helge hier mal erklären, warum Nettelstedt unbedingt um 19.15 Uhr anfangen muss an Samstagen, während die Mehrheit auf 19.30 geht. Hamburg bevorzugt übrigens 19.00 Uhr, andere lieben es um 20.00 Uhr.

    Immerhin finden diese Spiele dann an einem Tag statt. Ist ja schon mal was.

    Während aber Wetzlar gerne den Freitag als Heimspieltag nimmt, ist Nordhorn fest auf den Sonntag fixiert. In Wilhelsmhaven hat man sich vom Sonntag verabschiedet und auf den Samstag gewechselt, in der Hoffnung, mehr Zuschauer zu bekommen.

    Deshalb ist der Kommentar von Reimer Plöhn in den KN völlig neben der Spur. Die Verlegungen haben in erster Linie nix mit den Fernsehübertragungen zu tun. Das Fernsehen verlegt nicht Spiele von einem einheitlichen Liga-Spieltag auf einen anderen Tag. Wenn es denn irgendwann mal so weit sein sollte, dann kann man ja über die TV-Wünsche reden.

    Derzeit haben die Dritten den Wunsch, dass Samstags um 15.00 Uhr angeworfen wird (für Großstädte mit Fußball-Bundesligisten nur schwer machbar), damit entweder live oder in einer Zusammenfassung berichtet werden kann. Das Interesse, am Samstag ab 17.00 Uhr Handball-Spiele in einer Zusammenfassung zu zeigen, ist in den letzten beiden Jahren bei den Dritten enorm gestiegen. Dies wäre übrigens der erste Schritt zum vielgewünschten Handball-Magazin.

    Das DSF hat die Möglichkeit, ein Spiel vom Mittwoch auf den Dienstag legen zu lassen. Am Wochenende darf das DSF sich ebenfalls ein Spiel aussuchen, muss allerdings den öffentlich-rechtlichen bei zwei Spielen den Vortritt lassen. Dass durch das Fernsehen Spiele vom Samstag auf den Mittwoch gelegt werden oder gar um drei Wochen nach vorne oder hinten, gibt es nicht. Deshalb, Herr Plöhn: Thema verfehlt!

    Dass die HBL die vielen Verlegungen nur bedingt beeinflussen kann, hat hauptsächlich mit dem Internationalen Geschäft zu tun. In vielen Ländern ist Handball reiner Amateursport. Die haben kein Interesse, den Europapokal unter der Woche austragen zu lassen und bestehen auf das Wochenende. Das zerreisst regelmäßig den Spielplan der Liga, da die sechs bis acht deutschen Teilnehmer dann am Mittwoch ihre Ligaspiele bestreiten müssen. Damit geht das Chaos, dass die Liga durch ihren fehlenden einheitlichen Anwurftermin beginnt, ins Unermessliche weiter. Wie bereits mehrfach erwähnt: das Fernsehen hat damit nichts zu tun und es ist dumm, die gerade wiederentdeckte Liebe der TV-Sender iesbezüglich zu "beschuldigen".

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Ich sehe da schon Möglichkeiten, dieses Chaos teilweise einzugrenzen.
    Ich denke, daß im EC meistens die üblichen Verdächtigen spielen. Da sollte es möglich sein, mit den Hallenbetreibern bei Zeiten Termine zu reservieren und auch wenn es an zwei Tagen hintereinander zwei große Veranstaltungen gibt. Als wertfreies Beispie laus Md Sicht; Ottke boxt Samstag abend im Fernsehen und 15 Stunden später geht ein Handballspiel über die Bühne.
    Als Fan hätte ich kein Problem, würde die Bundesliga zwei Wochen vorher anfangen(ist den Spielern nicht zuzumuten).
    Ich plädiere auch seit Jahren für die Rückkehr zur 16er Liga, da das Gefälle einfach zu groß ist, und jedes Jahr Vereine Finanzprobleme offenbaren.
    Die Idee mit der einheitlichen Anwurfzeit findet meine Zustimmung. Nur wann?
    Ich spiele Samstagsnachmittag selber Fußball, so daß für mich alle Zeiten vor 16:00-17:00 Uhr ungünstig sind.
    Ich finde die Anwurfzeit Freitagabend gut. Da sind die Montagearbeiter zurück, die am WE Zeit mit der Familie verbringen wollen und der Abend kann hinterher starten. Das ist natürlich für Auswärtsfans kein günstiger Termin.

  • Der Freitagabend ist in sehr vielen Vereinen Trainingstag. Von daher sehe ich den Freitag eher problematisch. Wichtig wäre aber aus meiner Sicht das Chaos etwas zu verkleinern, alleine eine richtige Lösung habe ich nicht.

    Gruß Jan

  • bekommt man es halt in spanien nicht auch hin, das in den betrefenden wochen die ec-teilnehmer bereits unter der woche spielen und alle restlichen spiele des spieltages am wochenende danach, so das mindestens am sonntag abend alle mannschaften gleich viele spiele in der rechnung haben... :pillepalle: ?(

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Olaf
    Jeder Verein oder Fan hat da unterschiedliche Prioritäten udn Vorstellungen. Vielleicht kann ja Helge hier mal erklären, warum Nettelstedt unbedingt um 19.15 Uhr anfangen muss an Samstagen, während die Mehrheit auf 19.30 geht. Hamburg bevorzugt übrigens 19.00 Uhr, andere lieben es um 20.00 Uhr.

    Wie du schon sagtst: Der Samstag ist gesetzt. Sonntags sind bei uns die Leute selber auf dem Fußballplatz oder in der Halle aktiv bzw. müssen ihre Kinder dorthin begleiten. Sonntag geht in Lübbecke gar nicht.

    Wir haben früher mal um 19.30 begonnen. Das ist aber geändert worden, damit das Spiel auch um 21 Uhr vorbei ist. Vorher musste unser Lokalradio, das zeitweise jedes Spiel live übertragen hat, gerade vor den letzten beiden Minuten des Spiels ausblenden, weil um 21 Uhr die Nachrichten kamen. Daher die Verlegung, die sich jetzt eingefahren hat. Ob 19.00, 19.15 oder 19.30 ist sicherlich verhandelbar.

    Der Abend ist auch Pflicht. Freiwillig würde davon niemand abrücken.

    Wenn die Fußball-Bundesliga parallel läuft, der Garten gemacht, mit der Familie gemeinsam eingekauft (geht meist nur samstags), aktiv Sport betrieben werden will, ist der Samstagnachmittag als Standardtermin Gift.

    Die Grundbedingung dafür, diese Diskussion überhaupt erst zu beginnen, wäre die Garantie, dass über alle Vereine im gleichen Umfang berichtet wird. Nicht dass in bei einem kleinen Verein der Anwurf verschoben und die gerade auf dem Land wichtigen Leute verärgert werden, damit wenn der SCM zu Gast kommt, ein Dreiminuten-Bericht gezeigt wird, wie sich Stefan Kretzschmar die Schuhe anzieht oder in der Nase bohrt...

  • Zitat

    Original von Waldorf
    Die Grundbedingung dafür, diese Diskussion überhaupt erst zu beginnen, wäre die Garantie, dass über alle Vereine im gleichen Umfang berichtet wird.


    Da sprichst du einen wahren Satz gelassen aus...

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • diese Garantie wird man kaum bekommen können, da anders als im Fußball das große übergreifende Interesse noch nicht da ist. Da fehlt schlicht die Wahrnehmung. Was übrigens, so jedenfalls meine These, u.v.a am zerklüfteten Spielplan liegt. Womit wir wieder bei der Diskussion wären, ob Huhn oder Ei zuerst vorhanden waren...

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Meinst Du nicht, dass es hier ein gemeinsames Interesse geben sollte und auch gibt? Wenn die Voraussetzungen für eine kompakte mediale Berichterstattung gegeben sind, wird der Fokus des Interesses immer bei den Großen liegen. Erfolg macht sexy. Aber den "Kleinen" würde es dadurch mit Sicherheit nicht schlechter gehen als heute. Die Uneinigkeit der Provinzfürsten führt jedenfalls nicht zur Verbesserung der Situation bei den Kleinen, während die Großen auch ohne die Einigkeit sehr gut leben können.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Zitat

    Original von Olaf
    Meinst Du nicht, dass es hier ein gemeinsames Interesse geben sollte und auch gibt? Wenn die Voraussetzungen für eine kompakte mediale Berichterstattung gegeben sind, wird der Fokus des Interesses immer bei den Großen liegen. Erfolg macht sexy. Aber den "Kleinen" würde es dadurch mit Sicherheit nicht schlechter gehen als heute. Die Uneinigkeit der Provinzfürsten führt jedenfalls nicht zur Verbesserung der Situation bei den Kleinen, während die Großen auch ohne die Einigkeit sehr gut leben können.

    Ein wahres Wort! Wobei ich mir im Handball schon lange abgeschminkt habe, so etwas wie Solidarität zu suchen. Jeder ist sich selbst der nächste. Und daran wird so etwas immer wieder scheitern....

  • naja, das Beispiel Gummersbach/Essen zeigt, dass es sowas Ähnliches noch gibt. Die Aktion mit dem kostenfreien Eintritt in der Kölnarena, wenn man eine Karte für ein TuSEM-Heimspiel vorweisen kann, zeugt von großer Solidarität. Oder Kiels (im nachhinein fatale) Hilfe für die Wallauer. Oder der bezahlte Bus für Gummersbach durch die HSG Nordhorn. In Einzelfällen, bei nur zwei beteiligten Klubs geht das ja schon.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • * Gummersbach stimmt einer Verlegung des Pokalsspiels nicht zu, Flensburg muss in der Fördehalle ran.
    * Lemgo weigert sich, ein Spiel in Gummersbach zu verlegen, somit kann nicht in der Kölnarena gespielt werden.
    * Kiel hilft Wallau, wettert aber gegen direkte Konkurrenten wie Nordhorn. Warum ausgerechnet Hilfe für Wallau aber nicht Essen, Schwerin oder einem anderen Team?
    * Im Bereich der Lizensierung schiesst jeder gegen jeden.
    * Flensburg verpflichtet Lackovic, der schon in Kiel im Wort steht.


    Fällt mir nur spontan ein...es wird weitere Beispiele mangelnder Solidariät geben...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Olaf
    Meinst Du nicht, dass es hier ein gemeinsames Interesse geben sollte und auch gibt? Wenn die Voraussetzungen für eine kompakte mediale Berichterstattung gegeben sind, wird der Fokus des Interesses immer bei den Großen liegen. Erfolg macht sexy. Aber den "Kleinen" würde es dadurch mit Sicherheit nicht schlechter gehen als heute. Die Uneinigkeit der Provinzfürsten führt jedenfalls nicht zur Verbesserung der Situation bei den Kleinen, während die Großen auch ohne die Einigkeit sehr gut leben können.

    Es gibt ein gemeinsames Interesse, wobei die Betonung auf "gemeinsam" liegt. Gemeinsam meint alle! Auch Pfullingen, Delitzsch, Minden, Düsseldorf, Minden, Melsungen, Lübbecke etc.

    Die Provinzfürsten sind sich zumindest in den Punkt einig, dass sie überlebenswichtige Stützen nicht aufgrund einer vagen Chance, irgendwo möglicherweise mal nen 90 Sekunden-Bericht zu bekommen, während über die Top 6 ständig ausführlich berichtet wird, aufgeben. Und die überlebenswichtige Stütze ist oft die Anwurfzeit am Samstagabend.

    Im Fußball funktioniert der 15.30 Uhr Termin nur, weil in der Sportschau von allen Spielen ausführliche Auschnitte gezeigt werden. Wäre das im Handball so, wäre die Verlegung auch für die kleinen Klubs kein Thema, weil die Attraktivität für Sponsoren ungemein steigen würde. Dies wäre mehr als ein Ersatz für möglicherweise abwandernde Zuschauer, die dann vielleicht auch durch neue ersetzt würden, die durch das TV auf den Verein aufmerksam geworden sind.

    Wenn einheitliche Anwurfzeit, dann nur wenn von allen Spielen ausreichend lange Auschnitte gezeigt werden. Sonst ist es eben nich gemeinsam, sondern einseitig zu Gunsten der Topvereine, die z.T. jetzt schon nicht mehr wissen, wohin mit der Kohle.