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Bitteres Lehrgeld gezahltNordhorn. Aufsteiger MT Melsungen hat in seinem zweiten Spiel in der Handball-Bundesliga erstmals bitteres Lehrgeld zahlen müssen. Bei der HSG Nordhorn bestimmten die Nordhessen über weite Strecken der ersten Halbzeit das Geschehen, um am Ende bei der 24:38 (12:17)-Niederlage doch abgekanzelt zu werden.
Melsungens Trainer Rastislav Trtik hatte im Vorfeld der Partie in der Grafschaft Bentheim angekündigt, wenn möglich für eine Überraschung sorgen zu wollen. Und zumindest 20 Minuten lang setzten seine Schützlinge das Erhoffte in die Tat um. Die rund 1500 Zuschauer im Euregium rieben sich verwundert die Augen, da zunächst aus dem erwarteten Schützenfest des Europapokalteilnehmers nichts wurde. Nachdem Karsten Wöhler das 2:1 für den kecken Aufsteiger erzielt hatte, übernahm die MT das Kommando. Nordhorn agierte besonders im Angriff fahrig, und kam mit der Abwehrformation der Gäste nicht zurecht. Die vorgezogenen Melsunger Karsten Wöhler und Predrag Kontic nahmen Nordhorns Rückraum-Asse Ljubomir Vranjes und Piotr Przybecki aus dem Spiel, und die MT baute ihren Vorsprung auf 6:3 (11.) aus. Im Angriff des Trtik-Teams wusste besonders Grigorios Sanikis auf Halblinks zu überzeugen. Neben zwei verwandelten Strafwürfen gelangen dem Griechen in der ersten Halbzeit drei Feldtore.
Einziges Manko der Nordhessen war in dieser Phase ihre Harmlosigkeit auf den Außenpositionen, wo sich weder Wöhler noch Michal Kraus durchsetzen konnten.
Ganz anders die Nordhorner Flügelzange mit dem tschechischen Nationalspieler Jan Filip und dem Schweden Mathias Franzen. Sie brachten die Gastgeber wieder heran und sorgten in der Schlussphase der ersten Hälfte sogar für die Wende. Nach dem Ausgleich zum 11:11 (24.) kam Nordhorn durch variables Spiel noch zur deutlichen Pausenführung von 17:12.
Im zweiten Durchgang hatten die Gäste lediglich noch einmal zwischen der 35. und 38. Minute eine starke Phase, in der sie von 12:21 auf 15:21 verkürzten. Aber Nordhorn ließ nicht mehr locker. Und auch das auf MT-Seite immer besser werdende Spiel auf Kreisläufer Petr Hruby konnte nichts mehr ausrichten. Die HSG, die nun mit ihrem druckvollen Lauf- und Konterspiel die Abwehrschwächen des Aufsteigers ausnutzte, schraubte das Resultat in ungeahnte Höhe.
Tore Melsungen: Wöhler 1, Kraus 2, Kontic 1, Valo 1, Hruby 5/1, Hock 1, Sanikis 6/3, Radcenko 3, Kurtagic 4/1.